Ich musste meine Kitten zurückgeben. Kein Hate.

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Ich hatte auch eine ganze Weile echte Zweifel, ob das so eine gute Idee war mit meinen Damen. Ich hab das komplett unterschätzt. Ich bin mit Katzen aufgewachsen, also hab ich mir gedacht, ich kenn das eh alles schon. Auch den Hinweis vom TH, dass die Damen scheu sind und Zeit brauchen zum Auftauen, hab ich nicht ernst genommen. Schließlich mochten meine Kindheitskatzen auch keine Fremden und die Mina hat sich immerhin gleich kraulen lassen und hat sogar geschnurrt. So scheu können die ja nicht sein.

Ja, und dann sind sie eingezogen. Und ich hab festgestellt, die sind ja wirklich scheu. Also nicht nur schüchtern gegenüber Fremden, nein, die sind auch bei mir nach Wochen nicht aufgetaut, sind die ganze Zeit im hintersten, letzten Eck gehockt und haben sich tagsüber nie gezeigt. Zusätzlich wurden sie dann auch noch unsauber und ich hab wirklich mit mir gehadert. Es sind viele Tränen geflossen und ich war echt fertig. Kann ich wirklich die nächsten 15 Jahre mit scheuen, unsauberen Katzen leben? Sind sie überhaupt glücklich hier oder ist die Unsauberkeit ein Zeichen, dass es auch für sie hier nicht passt? Andererseits, die saßen ja schon ein halbes Jahr im TH und es wollte sie keiner haben. Ich hab doch schließlich die Verantwortung übernommen für diese 2 wehrlosen Lebewesen. Und wenn sie schon mit "nur schüchtern" keiner haben wollte, wer nimmt dann Katzen, die schüchtern und unsauber sind? Keiner. So ging das hin und her, monatelang.

Aber, ich hab mich durchgebissen. Ich weiß noch immer nicht, wieso die Damen unsauber waren, aber das letzte Mal ging's im Dezember daneben. Und sie sind auch endlich aufgetaut. Richtige Kuschelkatzen sind sie noch immer nicht, aber sie laufen ganz normal durch die Wohnung und die Mina kommt sogar manchmal kurz ins Bett zum Kuscheln seit kurzem. Es hat sich ausgezahlt, die Warterei.

Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden, wann/wo man die Grenze zieht. Wann's einfach zu viel ist. Nicht jeder ist so stur wie ich und es ist auch keine Schande, zuzugeben, dass man einfach überfordert ist und das alles unterschätzt hat.

Kitten waren die Damen übrigens keine mehr, sie waren ca. 2 Jahre alt beim Einzug, aber das nur nebenbei.
 
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Darf ich dazu mal ein Gegenbeispiel erzählen? Ich hatte nämlich vor genau sowas, was die TE da beschreibt, große Angst und wollte deshalb nie ein Haustier haben. Ich dachte, ich könnte mich einfach nicht drauf einlassen, weil ich mich dahingehend als viel zu egoistisch eingeschätzt habe. Und da war es für mich einfach unfair ein Tier zu mir zu holen.

Als dann Scooby plötzlich aufgefunden wurde und wir nach etlichen Bemühungen keinen Besitzer ausfindig machen konnten, schlug mein Freund vor, ihn zumindest übergangsweise zu uns zu holen, damit der kleine Kater wieder auf die Beine kommen konnte.

Ich war dann sehr am zweifeln und zwar so sehr, dass ich richtig Panik bekam, aber irgendwas in mir sagte „Tu es, das ist das Richtige“, und darauf habe ich mich auch eingelassen.

Der erste Tag war anstrengend und ich hab mich gefragt, ob das nicht doch ein Fehler war und gehofft, dass sich ganz bald Scoobys Besitzer melden würde. Und ich hab mich deshalb mies gefühlt ohne Ende.

Als der zweite Tag anbrach, sah alles wieder ganz anders aus. Der Kater schien Dankbarkeit zu zeigen, schnurrte und gurrte in etlichen Situationen, tastete sich an uns heran und machte es mir sehr schwer, morgens die Wohnung zu verlassen.

Er wuchs mir sehr ans Herz und ich hätte alles für ihn hergegeben. Als wir dann erfuhren, dass er todkrank war, haben wir die Therapie sofort eingeleitet und sogar die ganze Familie bot Geldspenden für die Therapie an. Er schaffte es leider nicht und ging von uns. Er war nur 6 Wochen bei uns, aber unsere Herzen gehörten ihm.

Nach diesem Erlebnis war mir etwas klar: Ich hatte falsch gelegen. Und das hat Scooby mir beigebracht. Er war der Wegweiser und der Türöffner für ein neues Lebensgefühl. Und deshalb haben wir heute auch unsere drei Mädels bei uns. Weil ich die Angst vor der Unfähigkeit nicht mehr hatte.

Und klar, gesunde Kitten sind anstrengend, sie stellen das Leben total auf den Kopf und es verändert sich alles. Wir haben da auch die ein oder anderen Schwierigkeiten gehabt. Aber mittlerweile hat sich das eingependelt und es läuft. Wir lieben die drei abgöttisch und passen die Wohnsituation nach und nach an.

Das kann man aber vorher alles nicht wissen. Du kannst nicht wissen, wie gut du dein Leben mit Tieren findest oder wie gut du hineinwächst oder wie lange das dauert. Du kannst nicht wissen, ob es vielleicht einfach zu früh für dich war oder ob es vielleicht besser geklappt hätte mit älteren Katzen. Vielleicht wären Kätzinnen auch eher was als Kater, das kannst du nicht aus dem Blauen heraus wissen.

Ich glaube nicht, dass du ein schlechter Mensch bist, das war nur gerade einfach nicht das Richtige für dich und klar ist die Enttäuschung groß, völlig verständlich.

Ich finde die Vorschläge der anderen sehr gut, erst mal die Pflege für bedürftige Katzen zu übernehmen, wenn du das möchtest. Verurteile dich aber nicht selbst, auch nicht, wenn sich herausstellen sollte, dass eigene Haustiere wirklich nichts für dich sind, denn auch das ist vollkommen okay.
 
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Der Text ist schon über ein Jahr her und seitdem hat die TE auch nicht mehr im Forum geschrieben. Deine Tipps kommen nicht an.
Aber ich hab mal wieder einen alten Thread gelesen, bevor ich es bemerkt habe…..
 
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Der Text ist schon über ein Jahr her und seitdem hat die TE auch nicht mehr im Forum geschrieben. Deine Tipps kommen nicht an.
Aber ich hab mal wieder einen alten Thread gelesen, bevor ich es bemerkt habe…..
Ich auch und geantwortet hab ich auch und dann hab ich es auch bemerkt und wieder gelöscht 🥹😂
 
Ich auch und geantwortet hab ich auch und dann hab ich es auch bemerkt und wieder gelöscht 🥹😂
Ups, da hab ich wohl falsch auf das Datum geguckt. Aber vielleicht hilft das ja trotzdem irgendwem weiter. Sollte es unerwünscht sein, lösche ich meinen Text wieder, gar kein Thema.
 
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Ich finde es gut, wenn der Thread wieder hervorgeholt wird. Es lesen viele so mit und bekommen so vielleicht Unterstützung und ich fand diese Erfahrung mit dem so kranken Kater sehr besonders, weil es die Kraft unserer Tiere zeigt, in uns das Beste hervorzuholen. Danke für deine Geschichte, es hat mich sehr berührt.
 
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Ich finde es gut, wenn der Thread wieder hervorgeholt wird. Es lesen viele so mit und bekommen so vielleicht Unterstützung und ich fand diese Erfahrung mit dem so kranken Kater sehr besonders, weil es die Kraft unserer Tiere zeigt, in uns das Beste hervorzuholen. Danke für deine Geschichte, es hat mich sehr berührt.
Dann könnte man ja tausende Threads immer mal wieder auskramen.
Der Thread handelt übrigens nicht von einem kranken Kater. Entweder du oder ich müssen den jetzt noch mal lesen 😂
 
Vielleicht liest du noch einmal den Post von Julia_Kirsty. Sie beschreibt, wie sie trotz großer Bedenken einen Kater bei sich aufnahmen, den sie nur sechs Wochen hatten, weil sich dann herausstellte, dass er sehr krank war. Das fand ich sehr bewegend.
 
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