Liebe Maren, weiter oben schreibst du, wie mutlos du bist und dich grämst, dass du nun zwei Katzen an den Krebs verlierst.
Bitte gräm dich nicht und such nicht die Schuld bei dir ---- da steckt man einfach nicht drin, und vor allem, wenn es second-hand-Katzen sind, kennt man ja auch nicht die ganze Vorgeschichte! Bzw. man kann eine Vorgeschichte nicht ungeschehen machen!!!
Die Zeit, die deine Katzen bei dir verbracht haben, das ist alles, was zählt! Und so, wie du über Bruno schreibst, hat er ein tolles Leben bei dir gehabt und wird es auch weiterhin haben, solange seine Lebenszeit andauert!
Ich habe meine Sternchen, alle drei, an miesen fiesen Krebs verloren. Die beiden Kater, Nero und den Nickerkater, an den schnellen, aggressiven Bauchspeicheldrüsenkrebs, wo es ganz schnell zuende geht. Und die Bezaubernde Jeannie an den langsamer wachsenden Brustkrebs, trotz ihrer damals wahnsinnig schlechten Prognose aus der pathologischen Untersuchung in der FU.
Dennoch turnen bei mir immer noch und wieder vier putzmuntere Orientalen rum, drei davon Handicats, aber jede Katze auf ihre Art einzigartig und zwar ein "Lückenfüller", wo durch den Tod der Sternchen jeweils eine fühlbare und zu füllende Lücke entstanden war, die das verbliebene Rudel nicht füllen konnte, aber alle eben sorgsam ausgesucht --- sie haben uns alle, jeder für sich, gefunden. 🙂
Ich möchte noch kurz von Jeannie berichten: ehemalige, unkastriert im Tierschutz gelandete Zuchtmaschine. Mit Rattengift vergiftet. Da sie erst mit sechs Jahren kastriert wurde, war (was wir nun im Nachhinein wissen) die Wahrscheinlichkeit eines Mammatumors nicht gering. Bei Jeannie tastete ich in höherem Alter, ca. 14 oder 15 Jahre alt, komplexe Knoten in der Flanke. Es wurde eine Milchleistenentfernung nebst Lymphknoten durchgeführt, entsprechendes Material in die Patho geschickt, und das Ergebnis war natürlich positiv mit der Restlebenserwartung von einigen Wochen.
Wir waren niedergeschmettert und richteten uns darauf ein, Jeannie ihre letzte Zeit noch recht schön zu machen und sie nach Strich und Faden zu verwöhnen.
Es wurde insgesamt rund ein Jahr aus diesen wenigen Wochen, und Jeannie zeigte uns dann sehr deutlich, dass sie Hilfe brauchte, um über die Brücke zu kommen. Wie auch der Nickerkater nach ihr, tat sie ihren letzten, erleichterten Schnaufer, bevor noch die tödliche Injektion ganz im Körper angekommen war.
Ich bin insofern meinen Sternchen enorm dankbar, dass sie mir auf ihre Weise deutlich zeigten, wann sie gehen wollten!
So eng, wie du mit Bruno verbunden bist, wird er dir auch den Zeitpunkt zeigen, an dem er gehen will, und ob und wenn er dabei Hilfe braucht.
Genießt die Zeit, die ihr noch zusammen habt, verwöhn ihn nach Strich und Faden mit allem, was er gern hat, und ihr werdet ganz entspannt noch schöne Tage miteinander haben. Das ist die Hauptsache: die verbleibende Zeit gemeinsam genießen, und ich weiß, dass ihr beide, Bruno und du, das könnt!!!
Bei Jeannie haben wir - eben wegen der schlechten Prognose aufgrund der Patho - damals auf eine Chemo verzichtet. Aber ich habe deswegen kein schlechtes Gewissen, auch bei Nicki nicht, weil es nicht viel gebracht hätte und für beide Katzen belastend gewesen wäre. Beides sind sicherlich spezielle Fälle, und man sollte das individuell auf die betroffene Katze abgestimmt machen, aber beide, Jeannie und Nicki, hatten jeweils noch eine schöne Zeit, die sie auch ausgiebig genossen haben.
Fühl dich fest gedrückt!
LG