Die jungen Miezchen haben einen gewissen Mutterschutz in den ersten Lebenswochen, der mit dem allmählichen Abstillen nachläßt, meistens etwa in der fünften bis achten Lebenswoche.
Danach fängt das eigene Abwehr- und Immunsystem an, sich zu entwickeln, ist aber noch nicht ausgeprägt und in dieser Zeit ist die Katzenkindersterblichkeit ziemlich hoch. Man hat dieses versucht, auszugleichen und in diese Zeit darum die Erstimpfung ('Grundimmunisierung') gelegt, um die Liebchen gegen allerlei Erreger besser zu schützen.
Doch es ist eine zweischneidige Angelegenheit. Der massive Schlag gegen das noch sehr zarte, kaum entwickelte Abwehrsystem kann es in seinem Wachsen so gewaltig stören, daß dieses im Leben nicht mehr reguliert werden kann.
In der Zeit der Grundimmunsierung können aber noch immer Schutzstoffe vom Mutterschutz die Impfung hinfällig (unwirksam) machen, darum ist es Usus geworden, nach einer gewissen Zeit nochmal zu impfen, um die vermeintliche Lücke in der Abwehr zu schließen.
Soweit mir bekannt ist, wird vor der Auffrischung der Grundimmuninsierung leider KEIN Immunstatus mitttels Blutbild ermittelt, um tatsächliche Lücken zu erfassen, und erst danach nochmal Impfseren zu geben.
Somit ist ein weiterer, oft zu heftiger Schlag gegen das Immunsystem ausgeteilt.
Alle Medinzingaben, die 'immunasoziiert' sind - dazu gehört in erster Linie jede Impfung und dann natürlich auch jede Antibiotikagabe - haben ein hohes Potential, Allergien und Autoimmunkrankheiten zu provozieren, weil das Abwehrsystem völlig desolat gemacht wurde, in der Regel irreversibel.
Es ist für einen Außenstehenden sehr einfach zu sagen, daß die Natur die hohe Kindersterbichkeit kompensier mit einer reichlichen Nachkommenschaft, so daß das Überleben der Spezies gesichert ist.
Hat man ein solch kleines Würmchen krank und leidend daheim, wird aus dem anonymen Wesen eine kleine Persönlichkeit, die man mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln am Leben halten will.
Da kommen dann die Mediziner ins Spiel, die gleich mit Impfen, Antibiotika und dergleichen winken, somit dem schon angeschlagenen Würmchen noch mehr Lebenskraft nehmen. Es ist eine Zwickmühle, die immer nur in der jeweiligen Lage entschieden werden kann, soll und darf. Wie man vorgeht, ist eine ebenso verzwickte Angelegenheit, um einerseits das
Recht auf Unversehrtheit zu wahren, andererseites das junge Leben vorm gleich wieder auslöschen bewahren möchte.
Die Ironie des Impfens ist auch darin zu sehen, daß gesunde Katzen das nicht benötigen, kranke Katzen nicht geimpft werden sollen. Es ist nicht nur der Wirkstoff per se, der äußerst kritisch zu sehen ist, sondern die vielen krankmachenden Trägerstoffe; warum die gesamten Pharmas nicht etwas andres, weniger Belastendes austüfteln, dürfte an den Kosten scheitern.
Ich persönlich tendiere dazu, das
Recht auf Unversehrtheit nicht zu nehmen.
Zugvogel