Meine Hündin ist jetzt seit 2 Monaten kastriert.
Ich habe mir vorher viele Gedanken dazu gemacht und Tatsache ist, in der Hundeszene wird man meist schief angesehen bzw. geradeheraus getadelt, wenn man kastrieren läßt.
Kira war, seit sie bei mir ist (6 Monate), einmal läufig.
Sie war vom Verhalten her genau wie immer, hat allerdings ganze 3 Wochen durchgeblutet.
In dieser Zeit hieß es, nur da spazierengehen, wo man auf möglichst wenig Rüden trifft, denn sonst kann es lustig werden.
Obwohl ich sehr aufgepaßt habe und Kira ausnahmslos an der Leine war, hatten wir auf einem Spaziergang eine ganze Stunde lang Begleitung von einem Rüden, der ständig versucht hat, aufzusteigen.
War immens streßig, ich vermute, er ist irgendwo ausgebüchst, denn Herrchen konnte ich nicht ausmachen. Es gab aber in der Nähe einen Reiterhof und ich vermute mal, er kam von da.
Dort laufen die Hunde nämlich den ganzen Tag unbeaufsichtigt herum.
Bei mir steht die Kastration im Schutzvertrag, also hielt ich mich letztendlich auch daran und das war ein Glück.
Nach der Op kam mein Ta nämlich zu mir und sagte, das wäre gerade noch mal gut gegangen. Kira hatte bereits an beiden Gebärmutterhörnern Veränderungen im Umfang zwischen 3 und 5 Millimetern.
Und das mit knapp 1 1/2 Jahren.
Er sagte, im Velauf der nächsten Läufigkeiten wäre das mit ziemlicher Sicherheit entartet.
Unter Hundebesitzern höre ich jetzt auch vermehrt, dass die Hündinnen scheinschwanger werden, dass sie Gebärmuttervereiterungen haben, was dann eine sofortige Notop bedeutet.
Gerade eine Besitzerin, die gegen das Kastrieren war und deren Hündin etwa genauso alt ist wie Kira, hat mir letzte Woche erzählt, dass ihre Hündin jetzt scheinschwanger ist. Dass sie vermehrt aufpassen muss, ob sich eine Gebärmuttervereiterung einstellt und jetzt ebenfalls die Kastration erwägt.
Ich bin jedenfalls froh, dass wir es gemacht haben und würde es vermutlich auch in Zukunft wieder genauso handhaben. Der Streß und die Gefahren für eine Hündin wären mir in jedem Fall zu groß.
Und eine Rüdenbesitzerin erzählte mir, dass ihr Rüde jedes Mal, wenn er eine läufige Hündin in der Nase hat fast durchdreht, tagelang nichts fressen will und dauerunruhig ist. Das würde ich mir nun für meinen Hund auch nicht wünschen.
Aber dieses Argument der Körperverletzung ist mir in sämtlichen Foren und auch von Hundetrainern um die Ohren gehauen worden. Der Tenor in der Hundeszene geht tatsächlich dahin, was mich allerdings nicht davon abhält, mir meine eigenen Gedanken dazu zu machen.
Und ich halte es eher für Körperverletzung, wenn ich meine Hündin zweimal im Jahr der lebensgefährlichen Komplikation der Gebärmuttervereiterung aussetze und das scheint wirklich häufig zu sein.
Und wenn mein Rüde zeitlebens will, aber nie darf, finde ich das auch schlimm, grenzt für mich ebenfalls an Körperverletzung.
Allerdings bin ich (außer in absoluten Ausnahmefällen) bei Hunden genau wie bei Katzen gegen Frühkastration.