Ich hab das Glück, eine tolle Tierärztin gefunden zu haben (die zweite, also glücklicherweise keine Odysee bis dahin). Nachdem wir in den ersten eineinhalb Jahren auch STÄNDIG mit schrägen Geschichten bei ihr waren, meinte ich beim letzten Besuch zu ihr, dass ich wirklich hoffe, dass wir uns jetzt mal ein Jahr lang nicht sehen werden, auch, wenn ich sie ganz toll finde. Sie hat dann gelacht und gesagt, dass das wie beim Menschen ist. Mit Babys/Kleinkindern ist ständig was und dann wieder, wenn wir alte Greise sind. Bisher hat sie toi, toi, toi Recht behalten, wir waren seit Oktober (?) nicht mehr dort 😀
Was Deine Bedenken betrifft wegen unterschiedlicher Herangehensweisen in der Diagnostik oder abweichender Vermutungen, was los sein könnte: Ich rede da auch offen mit ihr drüber. Ich sage aber nicht (Du bestimmt auch nicht, nicht falsch verstehen, bitte): Ich hab gelesen, es könnte das oder das sein, oder habe gehört, das wäre wahrscheinlich. Ich frage SIE: Würde nicht ein Blutbild Sinn machen, WEIL... Also ich begründe ihr, wie ich zu der Idee komme. Wenn sie dann etwas anderes vorschlägt, frage ich einfach sehr genau nach, WIESO sie das und das denkt. Da wir uns gut verstehen, macht sie das gerne. Wenn also bspw. das Herz kategorisch ausgeschlossen würde, würde ich darum bitten, mir die Ausschlusskriterien darzulegen und auch die übliche Symptomatik aufzuzählen und dann zu fragen, was denn nun dagegen spricht, x, y oder z noch zu untersuchen. Wenn die ÄrztInnen merken, dass man sich selbst damit beschäftigt und sich nicht mit "das braucht's nicht" zufrieden gibt, ändert sich vielleicht der Umgang mit einem. Würde ich Dir wünschen.
Wovon ich nicht viel halte ist dieses "Ich bin zahlender Kunde, Sie sind Dienstleister, also machen Sie einfach, was ich gerne hätte." So einfach ist es in der Medizin eben nicht und so ein Verhältnis will ich mit meiner Ärztin auf keinen Fall. Die macht sich schon auch selbst Gedanken über Ihre Menschenkunden und weiß, dass ich immer offen für großzügige Diagnostik bin, wenn Dinge dann sicher ausgeschlossen werden können. Sie hat bestimmt auch Patienten, wo das nicht gewünscht ist und schlägt dann ganz andere Herangehensweisen vor.