Danke nochmal für den Input von allen Seiten. Auf die Mutmaßungen zwecks meiner Beziehung zu meinem Mann oder meinem Sohn möchte ich jetzt gar nicht weiter eingehen, aber eine Sache möchte ich wirklich nicht auf mich sitzen lassen: Dass ich Chibi ein schlechter Besitzer war. Zumindest in der Vergangenheit. Wir haben locker über 2000 € an Tierarztrechnungen für sie angesammelt in den 5 Jahren, und das ohne mit der Wimper zu Zucken gerne für sie gemacht. Einmal hat sie einen Ohrenstöpsel verschluckt, und der Arzt meinte, einschläfern oder sehr teure Operation mit wenig Erfolg, und wir haben auf die Operation bestanden und Gott sei Dank wurde genau der Bereich im Darm aufgeschnitten, in dem der Ohrenstöpsel lag. Das und noch viele andere Dinge. Ich hab ihr Futter auf eine gesunde Alternative umgestellt, auch wenn das ein harter Kampf war (ich weiß grad nicht mehr, ob ich da hochschwanger war oder mein Sohn grad Neugeboren, aber das hat mich auch Nerven gekostet in diesem Umstand). Ich hab ihr immer wieder neue Spielsachen geholt, ihr Fummelbretter gebaut, lag jeden Abend kuschelnd mit ihr auf der Couch, und hab mit ihr Seite an Seite (ohne Leine, sie kam freiwillig mit) Spaziergänge gemacht. Und wenn das Tierheim Nachkontrollen gemacht hätte, hätten sie eine zufriedene, gut umsorgte Charakterkatze vorgefunden. Gut, dass wir ihr keinen 2. Artgenossen besorgt haben, den Schuh zieh ich mir an. Tatsächlich bin ich davon ausgegangen, dass das bei Freigängern schon in Ordnung geht, da ich auch von Kind an immer nur eine Katze als Freigänger hatte und das für die Katze vermeintlich in Ordnung war. Als sie schon ein paar Monate bei uns lebte, bin ich darauf gestoßen und hab unseren damaligen Vermieter gefragt, ob noch eine zweite Katze infrage käme. Der stellte sich aber quer und meinte, eine Katze ist schon mehr als genug. Da standen wir auch schon vor der Entscheidung, ob wir sie zurück bringen oder einzeln behalten, aber da wäre sie halt wieder weiter adoptiert und wieder abgegeben worden, und das wollten wir auch nicht. Bis zur Geburt meines Sohnes war das auch alles in Ordnung, aber die Tatsache, dass mein Mann sich jetzt fast vollständig um die Katze kümmert, während ich mich fast vollständig ums Kleinkind kümmere, bringt eben alles aus den Fugen. Meinem Mann fehlt da einfach die Geduld. Heute blieb sie den ganzen Tag bei Opa und fühlte sich sichtlich wohl. Vorhin hab ich die beiden mal besucht und sie saßen in einer Einigkeit und Zufriedenheit auf dem Sofa. Wir haben jetzt noch ihren Kratzbaum hochstellt, und Opa freut sich auch über die neue Aufgabe. Ich sehe das ja jetzt auch nicht als Dauerlösung an. Opa ist noch fit, aber 82. Sobald mein Sohn mal nicht mehr die Nacht komplett zum Tag macht, und unser Tag nicht erst um 15 Uhr anfängt, kann ich mich auch sicherlich wieder besser um Chibi kümmern. Im Moment bin ich völlig im Krisenmodus (erwarte jetzt kein Mitleid), und kann mich einfach auf nichts anderes mehr konzentrieren als irgendwie den Tag zu überstehen. Natürlich ist mir da jede Entlastung (Mann nicht dauernd genervt, kann ausschlafen; Chibi muss gefüttert/bespaßt werden) im ersten Moment willkommen. Ich hab halt leider keine Schwiegermama oder Mutter direkt im Dorf wohnen wie alle meine Muttifreundinnen, und keine Familie vor Ort, die den Kleinen "mal eben kurz" nehmen kann. Ich bin einfach komplett überlastet. Mit dem dauergenervten, unausgeschlafenem Mann, mit dem Kleinkind, das von 1 bis 8 nachts wach ist, mit der Isolation, die daherkommt, mit 15 Monaten fast komplett ohne familiäre Hilfe, und am Ende auch mit der Katze, die zu kurz kommt. Selbst in einem Katzenforum hier schreibe ich nur davon, wie furchtbar die Schlafsituation momentan ist.
Ich weiß, was ich sage hat eh keinen Wert mehr, da das Urteil hier schon gefällt wurde. Aber Chibi hat gutes, ausgewogenes Futter, bekommt (übergangsweise) bei Opa viel Zärtlichkeit und Liebe, hat ihr Revier, in dem sie jagen und toben kann, das ganze Haus gehört ihr. Erst vor Kurzem war ich mit ihr zum Rundumcheck beim Tierarzt (da wurde kein Blut genommen, sondern generell Wurmkur gemacht, alles angeschaut und überprüft), und sie wird hier auch nicht misshandelt oder ist verwahrlost. Mein Mann beleidigt sie und das ist nicht ok. Da folgen auch noch einige Gespräche deswegen. Aber nein, ich bin nicht die Raben-Katzenmutter, wie ihr mich hier darstellt, und es war nicht der größte Fehler der Weltgeschichte, dass das Tierheim uns Chibi damals vermittelt hat.