Du schreibst: "Eigentlich möchte ich die Katzen nicht abgeben".
Eigentlich gibt es gar nicht 😉 Entweder JA oder NEIN
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg
Ganz genau so liest sich das für mich auch an - also dass du im Grunde nichts ändern möchtest. Aber warum hast du dann hier nachgefragt?
Ich meine auch, als Erstes müsstest du dir ernsthaft die Frage stellen "will ich sie behalten oder abgeben?" Ohne "eigentlich".
Wenn die Antwort "nein" lautet, dann gibt es ja die Möglichkeit, sie wieder dem Ex zu geben.
Wenn die Antwort "ja" lautet, dann musst du im Sinne der Katzen an deiner Lebenssituation etwas ändern.
Bedenke dabei - du hast reine Wohnungskatzen. Wohnungskatzen haben an sich schon einen recht kleinen, reizarmen Lebensraum. Von daher muss man für Wohnungskatzen auch anders sorgen als für Katzen, die Freigang haben. Sie brauchen entsprechend andere Haltungsbedingungen.
Regelmäßige Spielstunden gehören dazu, und natürlich auch, dass du relativ regelmäßig zu Hause bist. Sie haben nur dich...
Es macht überhaupt nichts aus, wenn du mal über Nacht weg bist oder es mal Phasen gibt, in denen du dich mal nicht so intensiv mit ihnen beschäftigen kannst. "Mal" - "eine zeitlang" - aber bei dir ist das deine Lebenssituation, von der du schreibst, dass sie sich so bald auch nicht ändern wird.
Dann musst du dich, dein Verhalten ändern - oder eben die Katzen abgeben.
Woher weißt du, dass die Katzen sich bei dir wohl fühlen? Du siehst sie doch kaum... Außerdem schreibst du doch, dass sie sich auffällig verhalten... Gelangweilte Katzen drehen auf, wenn du mal zuhause bist - oder ziehen sich resigniert zurtück... Wenn du mal mit ihnen spielst, können sie damit gar nichts anfangen... das ist einfach traurig, sie sind sich selbst überlassen, resignieren und auch wenn du jetzt dagegen anschreibst, merkst du doch selbst, dass da etwas schiefläuft.
Wenn du regelmäßiger zu Hause wärst, es regelmäßige Futter- Schmuse- und Spielzeiten gäbe, würdest du den Unterschied sehen - sicher denken sie "was will die jetzt von uns" wenn du ab und zu mal mit ner Plüschmaus herumwuselst, aber wenn es regelmäßig Spielstunden gäbe, Angelspiele, wo sie sich auspowern können, Intelligenzspiele, die sie auch geistig fordern (gerade reine Wohnungskatzen brauchen auch geistige Auslastung) und Aktionen, in denen sie immer mal wieder Neues entdecken können, dann würden sie bald wie ausgewechselt sein. Es kommt eben darauf an, dass sie das regelmäßig erleben - dann nehmen sie es mit der Zeit auch gern an.
Katzen sind Gewohnheitstiere, sie verschlafen die Zeit, in der du nicht da bist und hängen eben lustlos herum... da ist ja auch kein Anreiz, wenn so selten jemand da ist... Katzen lieben Rituale und regelmäßigeAktionen - selbst das Futtern besteht wohl einfach nur darin, dass eben ein Topf Trockenfutter dasteht...
Wenn man 2 Katzen hat, bedeutet das nicht, dass man sie gut sich selbst überlassen kann. Katzen sind domestizierte Haustiere, das heißt, auch wenn man mehrere hat, brauchen und wollen sie auch Kontakt zum Menschen, brauchen und freuen sich einfach über regelmäßige Zuwendung - und wenn die wegfällt, werden sie lethargisch - oder fangen eben an, die Wohnung zu zerkratzen oder unsauber zu werden...
Du schreibst, du hättest ein schlechtes Gewissen - aber denk mal daran, was deine Katzen fühlen müssen - gib sie lieber ab - oder kümmere dich mehr um sie - wenn du wirklich an ihnen hängst, wird das ja wohl machbar sein
🙂
Wenn nicht, dann schaff dir lieber keine neuen Katzen an - wer Katzen hat, der muss bereit sein, sich jahrelang auch um sie zu kümmern - auch wenn er beruflich eingespannt ist. Lebenssituationen können sich natürlich immer mal ändern - aber deine Einstellung dazu ist im Grunde so, dass da keine Katzen reinpassen. Also gibt es nur 2 Wege, entweder deine Einstellung ihnen gegenüber ändern oder sie abgeben - und kein "eigentlich"...