Katzenhaltung, Einzelhaltung<-->Mehrkatzenhaushalt

  • Themenstarter Themenstarter Uli
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Kannst du das bitte mal genauer definieren?
nun, ich habe hier eine , naja eigentlich 3 Gruppe👎 mit insgesamt derzeit 23 Tieren ( wobei 5 gerade erst die Äuglein öffnen).
Diese Gruppe ist in sich gewachsen- Sie bestand ursprünglich aus 5 nicht miteinander verwandten Tieren-ein weiteres kam später hinzu. Alle anderen sind hier geboren und aufgewachsen

Bei meinen zusammengewürfelten Tieren hatte ich wesentich größere Probleme innerhalb der Gruppe (Lilly erwies sich als absolut Tabby-Hauskatzeninkompartible), als heute. Und das obwohl heute wesentlich mehr Tiere hier leben.
Sicher gibt es gelegentlich Stress unter einzelnen Tieren,aber das Haus ist groß genug,dass man / Katz sich aus dem Weg gehen kann... um sich einige Stunden später gegenseitig die Ohren zu putzen....
 
A

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Das war keine Pauschalierung, wie alle Katzen behandelt werden wollen:grummel:.
Das war eine Beurteilung meiner jetzigen Katzen, die hier bei mir im Haushalt leben, mehr nicht🙂.

In ca. 16 Jahren Futterstellenbetreuung weiss ich allerdings, dass diese Katzen dort sehr wohl uns, ihre Menschen brauchten samt Einzelbetreuung (in kleinem Rahmen). Die Älteste bekam Frischfleisch und Klecks Sahne extra ohne die anderen, eine musste ihr Futter erhöht fressen, dabei wollte sie gestreichelt werden.
Also auch dort nicht nur schnöde Futter hinstellen und gut....


Okay, nach nochmaligem Lesen - stimmt. Ich habe die Verknüpfung gemacht, dass Du davon ausgehst, da Deine Katzen Einzelbetreuung und Zeit einfordern, dass Du das deshalb verallgemeinerst und somit auch eine Gruppenhaltung von deutlich mehr Katzen nicht vernünftig funktionieren kann, weil da zeitlich keine Einzelbetreuung zu schaffen ist.

SORRY.

Zum Thema Futterstellenbetreuung - was ja wiederum ein ganz anderes Thema ist als das, um welches es hier im Thread eigentlich geht - klar brauchen manche (zahmere) Katzen Zuwendung und jede Einzelne hat ihre Eigenheiten, auf Leckerchen / etwas besonders Feines steht eigentlich jede Katze 😳 - aber das "Gros" (zumindest bei uns an den Futterstellen) ist scheu, freut sich, wenn Fütterer kommt, weil's Futter gibt und viele tauchen auch erst auf, wenn Fütterer wieder im Auto sitzt...

Handzahme Katzen belassen wir nicht auf Dauer an den Futterstellen, für sie suchen wir ein Zuhause.
 
Okay, das Verhältnis zwischen Dionysos und Persephone normalisierte sich.

Deine Katzen haben tolle Namen!

Ich meine mich zu erinnern, daß sie (oder doch jemand anderes?) sogar mal geschrieben hat, daß der "Beziehungsstreß" für Katzen ab einer Größe von 4-5 plötzlich stark ansteigt. Da kann eine harmonische Gruppe plötzlich kippen.

Vielleicht hat es auch was mit der Größe des Reviers zu tun? Es kann doch nicht egal sein, ob einer Katzengruppe von sagen wir mal 7 Tieren ein kleines Appartement mit 40 m2 oder ein Haus mit mehreren Zimmer und 250 m2 zur Verfügung steht, oder?
 
Vielleicht hat es auch was mit der Größe des Reviers zu tun? Es kann doch nicht egal sein, ob einer Katzengruppe von sagen wir mal 7 Tieren ein kleines Appartement mit 40 m2 oder ein Haus mit mehreren Zimmer und 250 m2 zur Verfügung steht, oder?
Das kommt eher noch dazu und verschärft das Ganze. Das Problem ist die exponentiell ansteigende Anzahl an Beziehungen mit jedem weiteren Sozialpartner. Ich hab nochmal danach gegoogelt, hier ist das beschrieben:
http://books.google.de/books?id=pnp...&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=1&ct=result
Das Buch scheint sehr interessant zu sein, habe es selbst grad neu entdeckt.
 
Unter 3.16 ist unter anderem von einer "fakultativen Geselligkeit" die Rede, was die verschiedenen Erfahrungen der Dosis sehr gut erklären würde.

Wird bei dir das Kapitel 3.16 komplett angezeigt? Bei mir fehlen ganze Abschnitte, das Buch ist nur auszugsweise zu lesen. Hab mal bei Amazon geguckt, fast 50€ 🙁

Edit: Die Kritik bei Amazon ist auch interessant zu lesen, so ganz unbestritten sind manche Aussagen wohl nicht. Welche, steht leider nicht dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Wird bei dir das Kapitel 3.16 komplett angezeigt? Bei mir fehlen ganze Abschnitte, das Buch ist nur auszugsweise zu lesen.

Laut fortlaufender Seitenzahl gehts bis 3.17 "Ökosoziales System"

Keine Ahnung, ob da was fehlt, sieht mir aber nicht danach aus, weil zwischendrin nichts zu fehlen scheint bzw keine Lücken sind.

Edit: Die Kritik bei Amazon ist auch interessant zu lesen, so ganz unbestritten sind manche Aussagen wohl nicht. Welche, steht leider nicht dabei.

Wenn es dabei stände, dann wäre das aber auch nur subjektiv und nicht allgemeingültig. :verschmitzt:
 
Vorhin in einem anderen Forum entdeckt, ist ganz interessant:

Social organization in the cat: a modern understanding; Journal of Feline Medicine and Surgery (S.L. Crowell-Davis et al. 2004; 6, 19-28)

Hier Ausschnitte:

"...In the past two and a half decades, an increasing body of research conducted by various scientists throughout the world has made it clear that, while the feral and free-living domestic cat, Felis catus, can survive in the solitary state when food resources are so widely distributed as to be unable to
support a group, social groups that have internal structure, and in which group members recognize each other and engage in a variety of social behaviors, are formed whenever there are sufficient food resources to support a group [...] In other words, they are a social species. ..."

(...In den letzten zweieinhalb Jahrzehnten wurden weltweit von verschiedenen Wissenschaftlern in größerem Ausmaß Forschungen durchgeführt. Es wurde nachgewiesen, daß verwilderte und frei lebende Hauskatzen, Felis catus, zwar als Einzeltiere überleben können, wenn die Futterressourcen zu dünn gestreut sind, um eine Gruppe zu versorgen. Wann immer aber genügend Futter vorhanden ist, um eine Gruppe zu bilden, werden soziale Gruppen gebildet, in denen die Mitglieder einander erkennen und mit einer Vielzahl von sozialen Verhaltensweisen beschäftigt sind. [...] Mit anderen Worten, sie sind eine soziale Spezies. ...)

"...Social species are born with the capacity to learn species-specific social skills, but they are not born with the specific skills. In cats, as with humans, dogs, horses and other social species, appropriate experience with their own species is critical to the development of appropriate species-typical social behavior. Cats that are adopted as kittens and subsequently kept in a one-cat household for several months or years miss important learning and social bonding experiences that happen during late kittenhood and the juvenile period. While the species as a whole is not asocial, such individual
cats may be, exhibiting a dysfunctional lack of knowledge of how to interact appropriately with their own species...."

(...Soziale Spezies werden mit der Möglichkeit geboren, spezies-spezifische soziale Fähigkeiten zu lernen, aber sie werden nicht mit diesen spezifischen Fähigkeiten geboren. Bei Katzen, so wie bei Menschen, Hunden, Pferden und anderen sozialen Lebewesen, ist die angemessene Erfahrung mit der eigenen Spezies entscheidend, um angemessenes spezies-typisches Sozialverhalten zu entwickeln. Katzen, die als Kitten aufgenommen werden und anschließend für mehrere Monate oder Jahre in Ein-Katzen-Haushalten gehalten werden, verpassen wichtige Lehren und wichtige Erfahrungen sozialer Bindung während der späten Kindheit und der Jugend. Während also die Spezies an sich nicht asozial ist, können solche Einzelkatzen es sehr wohl sein, da sie ein zu Fehlverhalten führendes Wissensdefizit darin aufweisen, wie sie angemessen mit ihrer eigenen Spezies interagieren sollten. ...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke - ist jetzt zwar nichts wirklich Überraschendes für mich, aber prima, dass Du es gefunden und eingestellt hast. 🙂🙂
 
Vorhin in einem anderen Forum entdeckt, ist ganz interessant:

Social organization in the cat: a modern understanding; Journal of Feline Medicine and Surgery (S.L. Crowell-Davis et al. 2004; 6, 19-28)

Ich bin ja mal gespannt, was jetzt gegen diese Ausschnitte gesagt wird... also von denen, die vehement die Meinung vertreten, Katzen seien strikte Einzelgänger 😀
 
PS: Danke für den Link des Buches.. ich denke, ich werde mal daraufhin sparen...
 
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(...Soziale Spezies werden mit der Möglichkeit geboren, spezies-spezifische soziale Fähigkeiten zu lernen, aber sie werden nicht mit diesen spezifischen Fähigkeiten geboren. Bei Katzen, so wie bei Menschen, Hunden, Pferden und anderen sozialen Lebewesen, ist die angemessene Erfahrung mit der eigenen Spezies entscheidend, um angemessenes spezies-typisches Sozialverhalten zu entwickeln. Katzen, die als Kitten aufgenommen werden und anschließend für mehrere Monate oder Jahre in Ein-Katzen-Haushalten gehalten werden, verpassen wichtige Lehren und wichtige Erfahrungen sozialer Bindung während der späten Kindheit und der Jugend. Während also die Spezies an sich nicht asozial ist, können solche Einzelkatzen es sehr wohl sein, da sie ein zu Fehlverhalten führendes Wissensdefizit darin aufweisen, wie sie angemessen mit ihrer eigenen Spezies interagieren sollten. ...)

Steht auch was darüber, wie lange Katzen dieses soziale Verhalten lernen müssen, damit sie später sozial agieren können? Oder ob sie es, wenn sie es zwar gelernt haben, aber durch Einzelhaltung niemals "angewendet" haben, wieder vergessen/ verlernen können? *Die Hoffnung nicht aufgeb, dass sich Satchmo doch was Soziales retten konnte*
 
Steht auch was darüber, wie lange Katzen dieses soziale Verhalten lernen müssen, damit sie später sozial agieren können? Oder ob sie es, wenn sie es zwar gelernt haben, aber durch Einzelhaltung niemals "angewendet" haben, wieder vergessen/ verlernen können? *Die Hoffnung nicht aufgeb, dass sich Satchmo doch was Soziales retten konnte*
Ich hab leider auch nur die beiden Ausschnitte gelesen, vielleicht kann man sich den kompletten Artikel irgendwo runterladen.
Deine Fragen würden mich auch interessieren. Auch, inwieweit der Charakter eine Rolle spielt bei einer Zusammenführung mit einer Einzelkatze. Vielleicht gibt es vom Charakter her "soziale" Einzelkatzen, die sich leichter vergesellschaften lassen. Oder ob es einen Unterschied ausmacht, wenn eine Einzelkatze ein paar Mal kurz andere Katzen trifft. Oder inwieweit sich Defizite später noch aufholen lassen.
 
Ich hab leider auch nur die beiden Ausschnitte gelesen, vielleicht kann man sich den kompletten Artikel irgendwo runterladen.
Deine Fragen würden mich auch interessieren. Auch, inwieweit der Charakter eine Rolle spielt bei einer Zusammenführung mit einer Einzelkatze. Vielleicht gibt es vom Charakter her "soziale" Einzelkatzen, die sich leichter vergesellschaften lassen. Oder ob es einen Unterschied ausmacht, wenn eine Einzelkatze ein paar Mal kurz andere Katzen trifft. Oder inwieweit sich Defizite später noch aufholen lassen.

Hierzu könnte vielelicht Katharina ( Platos neues Personal) etwas sagen...
Plato (supersozial Menschen und EINZELNEN katzen gegenüber, mit guter, sozialer Kinderstube, die leider 13 Monate durch zusammenpferchen mit mehreren unsozialen katern ziemlich angekratzt wurde) ist ja vor ca 6 Monaten zu Luzy ( ca 3 Jahre, viel zu früh als Einzelkitten von Mama weg, extrem auf IHRE Menschen fixiert, nie kätzisches Miteinander kennen gelernt) gezogen.

Plato gab ihr die Zeit,die sie braucht(e).. aus Geknurre ,wenn nur eine Schwanzspitze von Plato zu sehen warm, wurde allmählich Duldung (selbst beide katzen in einem menschenbett wurde möglich) und eine Art Gewohnheit oder ganz spezielle Sympathie...

Dicke Freunde sind die beiden immernoch nicht- das dauert auch nur und das wussten wir vorher... eine unsozialisierte 3 -Jährige wird nicht über Nacht zum Kuschelmonster... aber als er heute Morgen zur Blutabnahme beim TA war und wieder heimkam wurde er begrüßt und Luzy schien, als sei sie froh,dass das , was gefehlt hat, wieder da war
 
Hallo zusammen,


ich sehe das Problem noch etwas anders.
Der Mensch macht Katzen zu Einzelkatzen. Er verlangt von ihnen, daß sie als Kitten alleine leben müssen, aus den verschiedensten Gründen.
Später möchte er aber eine weitere Katze dazu nehmen und dann hat die Einzelkatze plötzlich sozial zu sein, also die Eigenschaft, die Jahre vorher ignoriert wurde.
Wenn die Katze dann mit einem schlechten Verhalten bei der Zusammenführung reagiert, dann hat sie Schuld, daß es nicht funktioniert, schließlich hat man doch ein soziales Tier ausgesucht.


Das ist schon eine doofe Situation für das Tier 😎


Meine Lady ist ein gutes Beispiel, was man aus einer Katze machen kann: ein seelisches Wrack, welches kaum belastbar ist.
Ein Dank an die diversen Vorbesitzer! 😡



Grundsätzlich kann man Tiere sicher wieder zu "Kleingruppen-" oder "Gruppen-Katzen" machen, aber es braucht dafür das passende Gegenstück. Eine Katze mit einem sehr sehr guten Sozialverhalten, die keine Grenzen austesten und keine Grenzen überschreitet.
 
Das ist ein Grund von mehreren, warum ich nur noch Katzen aus dem Süden zu uns hole.
Sie sind in der Regel sehr sozial zu Artgenossen.
Im Gegensatz zu den armen Katzen in Deutschen TH. Sie wurden von der Deutschen Mentalität in hinblick auf die Haltebedingungen sozial "versaut". Viel zu früh von der Mama weg, einzel gehalten und dann wegen Überdruss und Problemen abgeschoben.
Dort treffen die armen Wesen das erste mal wieder auf Artgenossen. In einer für Katzen schrecklichen Umgebung zusammengewürfelt.
Das traumatisiert dann noch mal, was kommt raus?
Gruppen inkompatible Eigenbrötler.

Das ist sehr allgemein gesprochen. Bestimmt tue ich vielen Fellpopos unrecht.
Aber das ist meine Erfahrung.
 
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Hierzu könnte vielelicht Katharina ( Platos neues Personal) etwas sagen...
Plato (supersozial Menschen und EINZELNEN katzen gegenüber, mit guter, sozialer Kinderstube, die leider 13 Monate durch zusammenpferchen mit mehreren unsozialen katern ziemlich angekratzt wurde) ist ja vor ca 6 Monaten zu Luzy ( ca 3 Jahre, viel zu früh als Einzelkitten von Mama weg, extrem auf IHRE Menschen fixiert, nie kätzisches Miteinander kennen gelernt) gezogen.
Weißt du vielleicht, wie alt Luzy war, als sie von der Mama weg kam? Sicher freut sich Luzy über die Gesellschaft, auch wenn sie es noch nicht so gut zeigen kann 😉 Das braucht noch etwas Zeit. Plato ist da sicher ein guter Partner, er legt ja selbst keinen großen Wert auf Mehrkatzenhaushalte, denke ich mal.

Meine Lady ist ein gutes Beispiel, was man aus einer Katze machen kann: ein seelisches Wrack, welches kaum belastbar ist.
Ein Dank an die diversen Vorbesitzer! 😡
Bist du sicher, daß es nur an der Einzelhaltung lag, daß es mit Lady so viele Probleme gab? Wie alt war sie denn, als sie von der Mama wegkam (ist ja auch wichtig)? Ich denke, die Einzelhaltung ist nicht für jedes Problem verantwortlich, das später bei Zusammenführungen auftaucht, auch der Charakter der Katze und andere Erfahrungen spielen eine Rolle.
Ich denke z.B. an unsere erste Perserkatze: Sie kam zu früh zu uns, lebte erst viele Jahre als Einzel-Wohnungskatze bei uns, ohne eine andere Katze zu Gesicht zu bekommen. Dann zogen wir um und hatten eine Terrasse, auf der oft Katzen aus der Nachbarschaft saßen. Unsere Katze hat sich immer gefreut, rannte zu ihnen hin (aber nur mit der sicheren Scheibe dazwischen 😉 ). Manchmal kamen Katzen von draußen rein, spazierten durchs Haus oder zum Futternapf, unsere Katze immer neugierig hinterher, auch wenn sie sich selten nah rantraute. Ich kann mich nicht erinnern, daß sie jemals gefaucht hat. Sicher wäre sie trotz ihrer Einzelhaltung relativ problemlos zu vergesellschaften gewesen.
Was macht nun die Unterschiede aus, warum die eine Einzelkatze problemlos zu vergesellschaften ist, die andere dagegen absolut nicht? Außer einem unterschiedlichen Abgabealter und unterschiedlichem Charakter fällt mir da nichts mehr ein.
Mich würde auch mal interessieren, ob es ein Abgabealter gibt, bei dem eine vernünftige Vergesellschaftung praktisch unmöglich wird (z.B. Handaufzucht ohne Katzenkontakt).
 
Weißt du vielleicht, wie alt Luzy war, als sie von der Mama weg kam? Sicher freut sich Luzy über die Gesellschaft, auch wenn sie es noch nicht so gut zeigen kann 😉 Das braucht noch etwas Zeit. Plato ist da sicher ein guter Partner, er legt ja selbst keinen großen Wert auf Mehrkatzenhaushalte, denke ich mal.


.
Luzy war 6 oder 8 Wochen- winzig halt... und Plato mag absolut nicht alleine leben ... aber eben auch nicht in einer großen Gruppe...( ich denke, sein absolutes Limit liegt bei 3 katzen,wenn genügent Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind- allerdings ist er mit zu viel Platz auch überfordert)
und an "rühr-mich-nicht-an"-Luzys ist er ja gewöhnt... er hat ja vor Amuk mit im Quarantänezimmer gewohnt... teilweise mit- teilweise ohne Lucy
 
Hi Alannah,

Lady war keine Einzelkatze, sie wurde mehrfach weitergereicht und zum Schluß mit einem 10 Jahre älteren Kater vergesellschaftet.
Manche Katze übersteht so etwas relativ gut, andere Katzen zerbrechen seelisch.


Ich denke, die Einzelhaltung ist nicht für jedes Problem verantwortlich, das später bei Zusammenführungen auftaucht, auch der Charakter der Katze und andere Erfahrungen spielen eine Rolle.

Einzelhaltung ist nicht für jedes Problem verantwortlich, aber für viele.
Der Charakter formt sich anders,wenn das Tier alleine lebt als wenn es in Gesellschaft ist.



Ich denke z.B. an unsere erste Perserkatze: Sie kam zu früh zu uns, lebte erst viele Jahre als Einzel-Wohnungskatze bei uns, ohne eine andere Katze zu Gesicht zu bekommen. Dann zogen wir um und hatten eine Terrasse, auf der oft Katzen aus der Nachbarschaft saßen. Unsere Katze hat sich immer gefreut, rannte zu ihnen hin (aber nur mit der sicheren Scheibe dazwischen 😉 ). Manchmal kamen Katzen von draußen rein, spazierten durchs Haus oder zum Futternapf, unsere Katze immer neugierig hinterher, auch wenn sie sich selten nah rantraute. Ich kann mich nicht erinnern, daß sie jemals gefaucht hat. Sicher wäre sie trotz ihrer Einzelhaltung relativ problemlos zu vergesellschaften gewesen.


Naja so in der Theorie ist das schnell und einfach gesagt und ich mutmaße, daß das nicht der Fall gewesen wäre.

Sich über Artgenossen zu freuen, mit dem Wissen, daß sie hinter der Scheibe bleiben ist toll.
Katzen, die das Haus betreten und dann wieder rausspazieren sind auch kein Beispiel dafür, daß eine Vergesellschaftung funktioniert, zumal Eure Katze defensiv einer fremden Katze IHR Haus überlassen hat



Was macht nun die Unterschiede aus, warum die eine Einzelkatze problemlos zu vergesellschaften ist, die andere dagegen absolut nicht? Außer einem unterschiedlichen Abgabealter und unterschiedlichem Charakter fällt mir da nichts mehr ein.
Mich würde auch mal interessieren, ob es ein Abgabealter gibt, bei dem eine vernünftige Vergesellschaftung praktisch unmöglich wird (z.B. Handaufzucht ohne Katzenkontakt).


Alannah, Deine Vorliebe Themen theoretisch auszulegen ist bekannt, aber das Leben PASSIERT und kann nicht geplant werden.

Hätte, wenn und aber.....das ist alles so wage, nicht greifbar.
Die Vergesellschaftung hängt von so vielen Faktoren ab und jeder weiterer zusätzlicher Faktor eröffnet zig andere Wege.

Dein Kater in meinen Händen und mit meinen anderen Katzen wäre ein anderer Kater als er bei Dir ist.
Meine Lady bei anderen Menschen könnte der Supergau werden.
Meine Cari in einer Familie mit mehreren Oris wäre glücklicher als bei uns.

Ein Kitten entwickelt sich als Einzelkitten in ruhiger Umgebung anders, als ein Kitten mit Geschwisterkitten und in einer Familie mit zwei Kindern. Letztere werden bei guter Prägung wesenfeste Katzen, die immer mittendrin statt nur dabei sind.


Die Einzelhaltung von Kitten ist nicht ok, das kann man lange drehen und wenden und lange von zig Seiten beleuchten.

Die Katzen, die Einzelkatzen geworden sind, hatten mit großer Wahrscheinlichkeit keine so glückliche "Katzenkindheit" wie andere Katzen mit Artgenossen. Katzen können Kompromisse schließen, auch den Kompromiß alleine zu sein und das Leben zu verschlafen, statt wie andere Jungtiere miteinander zu raufen.



@Steffi

Das ist ein Grund von mehreren, warum ich nur noch Katzen aus dem Süden zu uns hole.
Sie sind in der Regel sehr sozial zu Artgenossen.
Im Gegensatz zu den armen Katzen in Deutschen TH. Sie wurden von der Deutschen Mentalität in hinblick auf die Haltebedingungen sozial "versaut". Viel zu früh von der Mama weg, einzel gehalten und dann wegen Überdruss und Problemen abgeschoben.
Dort treffen die armen Wesen das erste mal wieder auf Artgenossen. In einer für Katzen schrecklichen Umgebung zusammengewürfelt.
Das traumatisiert dann noch mal, was kommt raus?
Gruppen inkompatible Eigenbrötler.
.


Du hast recht und genau das ist das Problem.
In deutschen Tierheimen sitzen viele Eigenbrötler-Katzen und das sind die Tiere, die von Menschen so gemacht wurden. Die Chance, daß so ein Tier ein Zuhause findet, ist nicht groß und je älter sie werden, desto mehr sinkt ihre Vermittlungschance.

Als ich im Herbst 2005 händeringend nach einer älteren sozialen Katze suchte, habe ich Tierheime im Umkreis von 200km abtelefoniert. Nichts...NICHTS....die älteren Katzen, die in den TH saßen waren alles Einzelkatzen, die nicht vergesellschaftet werden sollten. Man kann nur erahnen, was eine Gruppenhaltung in einem TH für so ein Tier bedeutet 🙁
Die älteren sozialen Zweitkatzen gehen weg wie warme Semmeln, wenn sie überhaupt im TH landen, weil so mancher Mensch dann so eine Katze zu seinen eigenen Katzen nimmt.


Solange die Katzen jung sind, haben sie keine Probleme zu haben. "Wohnungs-Einzelkatzen ist ok, weil ich jemanden kenne, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der eine Einzelkatze hat, die glücklich ist"

Klar sind diese Tiere als Jungkatze glücklich und der junge Mensch wird älter und gründet eine Familie und dann ist er verwundert, warum der/die Einzelprinz/Einzelprinzessin ein Problem mit dem Kind hat. Das wandert das Tier ins TH ist mittlerweile 12 Jahre und dann kann sich jeder ausrechnen was mit dieser Katze passiert....wenn sie Glück hat stirbt sie schnell an gebrochnem Herzen und wenn sie Pech hat, muß sie die nächsten 5 Jahre in einem Raum mit anderen gebrochenen Seelen verbringen und wird den möglichen Interessenten vorgestellt mit "Ohh....das ist eine ganz schwierige Katze.Die kann ich nicht empfehlen. Neeeee, die kratzt und beisst und die kann man nur mit Freigang vermitteln!"

Und nun blinkt der Stempel "Unvermittelbar!"


So, mein Wort zum Dienstag!


(Steffi, das geht nicht gegen Dich, sondern war pauschal zum Thema "soziale Zweitkatze")
 
Luzy war 6 oder 8 Wochen- winzig halt... und Plato mag absolut nicht alleine leben ... aber eben auch nicht in einer großen Gruppe...( ich denke, sein absolutes Limit liegt bei 3 katzen,wenn genügent Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind- allerdings ist er mit zu viel Platz auch überfordert)
Glaubst du, eine Erfahrung wie Platos kann eine Katze so sehr prägen, daß sie den Rest ihres Lebens mit großen Katzengruppen nicht mehr klarkommt?

Naja so in der Theorie ist das schnell und einfach gesagt und ich mutmaße, daß das nicht der Fall gewesen wäre.
Sich über Artgenossen zu freuen, mit dem Wissen, daß sie hinter der Scheibe bleiben ist toll.
Katzen, die das Haus betreten und dann wieder rausspazieren sind auch kein Beispiel dafür, daß eine Vergesellschaftung funktioniert, zumal Eure Katze defensiv einer fremden Katze IHR Haus überlassen hat
Eigentlich wurde sie sogar nochmal vergesellschaftet, im Alter von 15 Jahren, aber da sie damals blind war, dachte ich, das zählt jetzt nicht richtig. Sicher hat sie ihre Defizite gehabt, vielleicht ist es sogar dieses defensive Verhalten, aber mit einer sozialen Katze wäre das sicher gutgegangen.

Alannah, Deine Vorliebe Themen theoretisch auszulegen ist bekannt, aber das Leben PASSIERT und kann nicht geplant werden.
War mir gar nicht so klar, daß ich so theoretisch bin, aber jetzt wo du es sagst 😀 Mich interessieren einfach die grundlegenden Regeln und Zusammenhänge.

Dein Kater in meinen Händen und mit meinen anderen Katzen wäre ein anderer Kater als er bei Dir ist.
Meine Lady bei anderen Menschen könnte der Supergau werden.
Meine Cari in einer Familie mit mehreren Oris wäre glücklicher als bei uns.
Das denke ich auch manchmal, wie hätte sich die eigene Katze wohl in einer anderen Umgebung entwickelt? Leider erfährt man sowas nie.

Die Katzen, die Einzelkatzen geworden sind, hatten mit großer Wahrscheinlichkeit keine so glückliche "Katzenkindheit" wie andere Katzen mit Artgenossen. Katzen können Kompromisse schließen, auch den Kompromiß alleine zu sein und das Leben zu verschlafen, statt wie andere Jungtiere miteinander zu raufen.
Sicher, das sehe ich auch so.
 

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