Lotty zieht bei uns ein

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Naja, meine Katzen stammen vom Bauernhof (Amélie, Ninette, Serafina, Caruso und Pinocchio) bzw von der Strasse (Lucas, der in einem Hinterhof auf das Übelste von den reizenden Anwohnern gequält wurde). Auch auf dem Bauernhof bekommen die Katzen ordentlich was von den anderen ab, keine Wunder, dass sie keine Primelblümchen sind. Amy, Fini und Caruso wurden als Babies von Pinocchios äusserst groben Brüdern ordentlich hergenommen - Ninette war das nicht gewohnt, weil sie keine grösseren Jungkatzen um sich herum hatte - und hat prompt erstmal ziemlich Probleme bekommen, als sie sich mit Amélie Ärger eingefangen.

Lotty hat sich eingepuscht, weil sie einen riesigen Schrecken gekriegt hat - und dann wohl festgestellt, dass alles halb so wild war.

Ich für meinen Teil würde weitermachen. Es geht nicht nur darum, dass man sich gegenseitig wehtut, man lernt auch dazu, das gilt auch für Katzen. Deine drei haben nicht auf Lotty gewartet, und so muss sie sich erst ihren Platz suchen. Da sie nicht aufsteckt, würde ich sie dabei unterstützen. Sie muss sich selbst beweisen, sonst verliert sie völlig das Selbstvertrauen.

Es ist doch bei unsereiner nicht anders, wenn ein Fremder zu einer gut funktionierenden Dreiergemeinschaft stösst, wird er auch erstmal als 'Störenfried' erkannt. Man muss sich im Wahrsten Sinn des Wortes erst zusammenraufen. Und für den Neuen ist das am Schwersten. Man entdeckt völlig neue Seiten an sich und den anderen (auch mitunter solche, die man am liebsten nicht entdeckt hätte), trotzdem ist es wichtig, diese Erfahrungen zu machen, denn an ihnen wächst man und entwickelt sich fort. Das ist bei Katzen nicht anders als bei Menschen.

Am besten sehe ich das immer an Serafina: sie hat noch von und mit jeder neuen Katze im Haushalt etwas dazugelernt, Fähigkeiten und Verhaltensweisen. Nur deshalb kommt sie heute so gut mit ihrer Behinderung klar. Wäre sie allein geblieben, so wäre sie weiter sehr von uns abhängig. Sie hat sich ein Jahr lang geweigert, den Kratzbaum zu benutzen um von meinem Bett herunterzukommen, statt dessen hat sie immer um Hilfe geschrieen. Kaum dass Lucas sein Zimmer verlassen hatte und sie ernsthaft der Gefahr ausgesetzt war, auf dem Bett festzusitzen, während er auch drauf sass, hatte sie die Kratzbaumnummer innerhalb von 2 Tagen intus - und jetzt den Vorteil, dass sie auch untertags ins Bett klettern kann - das hat sie früher nicht gemacht, weil sie dann stundenlang nicht runtergekonnt hätte. Sie geniesst ihre neue Freiheit, sie klettert jeden Tag um die 15 Mal aufs Bett und wieder runter. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

Lass sie machen, beobachte sie, und schreite ein, wenn Du meinst, dass es nötig ist - eher einmal zu viel als zu wenig. Aber wenn Du Lotty zu ihrem Schutz in ihr Zimmer bringst und sie es dann postwendend wieder verlässt, lass sie machen. Sie müssen alle vier lernen, mit der neuen Situation umzugehen.

Ich für meinen Teil werde erstmal am 6.11.2010 erste Bilanz mit Lucas ziehen - also ein Jahr nach seinem Einzug. Mal sehen, wie weit der Prozess dann voran geschritten ist.
 
A

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Hi Alisea,

Deine Katzen sind keine zwei Jahre alt und das kann man m.E. nicht vergleichen.
Ferner kommen die Kater mal für einige Tage zu Euch und sind dann wieder einige Zeit nicht da.



@Krissi
Meine Daumen werden weiterhin für Lotty gedrückt 🙂
 
Hallo Momenta,

was würdest du machen? Ich schreibe hier schon alles so, wie es ist, mit allen Höhen und Tiefen.

Fakt ist, dass Lotty aus ihrem Zimmer möchte. Sie möchte bei uns sein und das Haus erkunden. Und da ich berufstätig bin, gewähre ich ihr auch die paar Stunden, die ich zu Hause bin. Ich kann aber meine anderen Katzen auch nicht wegzaubern, will ich auch nicht. Chesters Interesse ist wieder erwacht seit die Lotty aus ihrem Zimmer kommt. Er bekommt weiterhin seine BB.

Ich glaube manchmal, dass die Lotty entweder nicht richtig sehen kann oder wenn es so was bei Katzen gibt, dass sie Alzheimer hat. Denn sie bemerkt mitunter den Chester viel zu spät und erschreckt sich furchtbar. Andererseits fixiert sie ihn auf ca. 5 Meter Entfernung, also kann doch nichts mit den Augen sein.

Ein anderes Beispiel: Floyd geht zu ihr rein. Sie knurrt, was den Floyd gar nicht stört. Er hat sich einen Schlafplatz ausgeguckt und da geht er auch hin, ohne dabei nach links oder rechts zu gucken. Floyd legt sich hin und schläft. Paar Minuten später steht die Lotty auf und läuft in ihrem Zimmer rum. Sie trifft auf den schlafenden Floyd und erschreckt sich fürchterlich. Es muss also doch Alzheimer sein, denn sie wirkt so, dass sie völlig vergessen hat, dass der Floyd da reinkam.

Ich wäre froh, wenn ich endlich die Lotty in einem glücklichen Zuhause wüsste. Passende Stellen sind leider wirklich sehr rar und das TH sollte keine alternative sein. Von Leitungsebene des TH haben wir auch schon weitere Hilfeangebote bekommen, hierüber schreibe ich dann, wenn es aktuell ist. Sie haben sich auf jeden Fall ganz, ganz doll bedankt, dass wir die Lotty weiterhin ein Zuhause geben.

Wie soll ich dieses alte Mädchen glücklich machen? Wobei ich auf meine drei nicht verzichten werde.
 
Hi Krissi,

Du hast schon eine Menge unternommen und es kann einfach sein, daß Chester und Lotty nicht zusammenpassen.

Du sollst nicht auf Deine drei Katzen verzichten. Du hast Lotty eine Chance gegeben und sie bemüht sich m.E. sehr, Fuß zu fassen. Sie nimmt Kontakt auf, sie möchte aus ihrem Zimmer, sie möchte mit auf die Couch, sie möchte das tun, was eine Katzedame in ihrem Alter auch tun sollte: Das Leben genießen.

Man kann nicht immer Brücken bauen. Alt und jung passen nicht immer zusammen. Mir hat man schon oft gesagt, daß ich doch Kitten aufnehmen könnte. Ich bin aber der Meinung, daß kein Kitten, keine Jungkatze es verdient hat mit einer Katze wie unserer Lady zusammenzuleben. Das hört sich hart an, ist aber besser so.
Lady ist nicht so belastbar wie andere Katzen und reagiert so wie Lotty.
Unser "neuer alter" Yogi kann mal unbeschadet sitzen bleiben, wenn sie vorbeigeht und auf dem Rückweg regt sie sich maßlos auf, dann knurrt und faucht sie, dann grollt sie und das Einzige, was wirklich passiert ist: Yogi sitzt an dem Platz, wo er seit 5 Minuten sitzt. Nicht mehr und nicht weniger.
Das was JETZT ok ist, ist also in 5 Minuten noch lange nicht ok. 😎
Bei solchen Verhaltensweisen erfordert es passende Katzen, die das falsche Sozialverhalten mittragen. Man kann das Verhalten solcher Katzen verändern (und Lady ist für ihre Verhältnisse fast freundlich), aber man krempelt sie nicht zur Katze mit bestem Kuschel-Sozialverhalten um.
Moritz, Cari und Yogi tun das, was in solchen Situationen am besten ist: Sie zucken mit den Schultern, drehen sich um, rollen mit den Augen und denken "Wer sich aufregt, regt sich auch wieder ab!"

Hat man aber einen Kater wie Chester, der auf solche Situationen wartet, der weiß, wo er wie pieksen muß, damit Lotty überreagiert, dann ist es m.E. kaum möglich eine stabile Brücke zu schlagen.
Chester ist im Jungspundalter und wird es m.E. immer wieder darauf anlegen, die alte Dame zu piesacken. Würde er das bei meiner 12jährigen schwarzen Cari tun, würde diese ihm das Fell über die Ohren ziehen und dort zusammenknoten. 😎


Was Du tun kannst? Der Lotty weiterhin zeigen, daß sie eine wunderbare Katze ist, daß sie geliebt wird und daß sie tolle Fortschritte macht.
Es wäre schade, wenn sie ins TH müsste und das willst Du nicht. Langfristig wird es m.E. für alle Katzen das Beste sein, wenn Lotty entweder Einzelkatze bei lieben Menschen leben darf oder zu jemandem kommt, der andere, ruhige und sehr soziale Katzen hat. Dort könnte Lotty evt. eine Einzelkatze in einer Katzengruppe sein. Wenn sich die anderen Katzen nicht provozieren lassen, dann wird Lottys Verhalten milder.


Ich möchte Dich bitten, Eure Situation nicht als "Scheitern" einzustufen. Lotty hatte im TH keine Chancen. Mit großer Wahrscheinlichkeit hätte sie nie wieder ein Zuhause gefunden. Sie wurde dort als menschenscheu wahrgenommen. Das war sie dort sicher, was aber mit dem Stress, mit dem Alltag im TH zu tun hat.
Bei Euch kann sie zeigen, wie sie wirklich ist, Lotty macht täglich Fortschritte, sie lernt einen normalen Alltag mit Menschen kennen und auch zu leben.

Die Lotty wäre eine Katze für mich, aber zwei davon ist im Alltag nicht wirklich praktisch 🙄 Deshalb werden meine Daumen für sie gedrückt!!!
 
ich danke Dir Momenta.

Vielleicht finden wir auch noch irgendwelche Pillchen für den Chester. Die schaden ja nicht, höchstens wirken sie nicht :sad:
 
Hi Alisea,

Deine Katzen sind keine zwei Jahre alt und das kann man m.E. nicht vergleichen.
Ferner kommen die Kater mal für einige Tage zu Euch und sind dann wieder einige Zeit nicht da.

Hi Momenta,

Krissis Kater sind 2,2 bzw. 2,7 Jahre alt, ihre Kätzin 9 Monate.

Meine Kätzinnen sind 1,5 bzw 1 Jahr alt, Lucas ist 3-4 Jahre alt.

Allgemein gilt es als gesichert, dass Kater länger brauchen, um erwachsen zu werden, als Kätzinnen, also inwiefern ist das nicht vergleichbar?

Lucas galt als absoluter Katastrophenfall, als er ankam:

- als erwachsener, unkastrierter Kater von spanischen Tierschützern aus einem Hinterhof gerettet

- extrem abgemagert & ausgetrocknet; von Parasiten übersät

- über eine unbekannte Zeit von den Anwohnern gequält, die ihn getreten, mit Steinen beworfen und ihre Hunde auf ihn gehetzt hatten

- von den anderen streunenden Katzen gleichfalls nicht geduldet und entsprechend angegriffen

- wochenlanger Klinikaufenthalt

- danach monatelang auf einer überfüllten spanischen Pflegestelle (17 Katzen in zwei abgedunkelten Zimmern). Dort hat er zunächst seine Pflegedosi so zugerichtet, dass sie im KKH behandelt werden musste. Aus Angst vor den anderen Katzen versuchte er, die Wände hochzuklettern, bei Hundegebell von draussen versteckte er sich tagelang.

- Trotzdem lernte er, mit der Situation und den anderen Katzen zurecht zu kommen und fasste Vertrauen zu seiner Pflegedosi, so dass man ihn für bedingt vermittlungsfähig hielt.

Bei mir in München traf er auf:

Amélie: extrem intelligent, sehr sensibel; ein Kontrollfreak, die zu Mobbing und Anfällen von Hyperaktivität mit gelegentlich rolling skin neigt. In sich völlig widersprüchlich.

Serafina: gefährdet aufgrund ihrer Blindheit; sie kann die fremde Katze nicht beobachten und sich entsprechend verhalten. Sie kann sich nicht verstecken. Dazu kommt, dass sie sehr zierlich und leicht ist; sie ist körperlich jeder anderen Katze im Haushalt unterlegen

Ninette: ein fröhliches Jungkätzchen ohne jedes Mass in allem was sie tut; sehr sozial, aber auch stressanfällig; monatelang von Amélie gemobbt und daher mit ungefestigtem Selbstvertrauen

Pinocchio: extrem sozialer Kater ohne weitere Probleme, allerdings sehr schreckhaft

Caruso: ein Eigenbrötler, der ausser mit Pinocchio so recht mit keiner anderen Katze kann; der aber unter diesem Umstand auch eindeutig leidet; er würde gern mit den anderen Spielen und weiss nicht, wie er das hinbekommen soll.

Und auch, wenn wir alle unsere Zweifel hatten, und Lucas daher erstmal nur als Pflegekater mit Übernahmeoption kam: es funktioniert.

Ich bin nach wie vor der Meinung, wenn man realistisch an die Sache ran geht und ihr Zeit gibt, kann man auch Lotty und Chester vergesellschaften.

Ich habe viel Verständnis für Krissi; ich kann mich noch gut erinnern an den Augenblick, in dem Amélie Ninette so angegriffen hat, dass ich dachte, wäre ich nicht dagewesen, hätte sie sie umgebracht; ich habe Amélie im Wohnzimmer eingesperrt und Ninni getröstet; dann hab ich heulend auf der Treppe gesessen, ich dachte alles ist aus, ich kann die Mädels nie wieder allein zusammen lassen. Ich war zutiefst schockiert.

Was ich nicht verstehe ist Dein Dauerpessimismus. Krissi soll die Situation nicht als Scheitern auffassen?! Und wie bitte soll Lotty sie auffassen? Sie versucht ihr Möglichstes, sich einzuleben, aber man gibt ihr nicht die Zeit, die sie braucht. Wenn ein Stillstand eintreten würde, so könnte ich es noch nachvollziehen, aber nur weil es auf dem Weg Rückschläge gibt, muss man doch nicht aufgeben.

Achso, ja: Natürlich kam man auch bezüglich Lucas auf die Idee, ihn als Einzelkater wegzugeben. Wär ja auch viel einfacher gewesen. Ich fand es nur fies, ihm schon a priori die Fähigkeit abzusprechen, es zu schaffen, sich zu integrieren. Ja, es wäre viel einfacher gewesen. Und doch: er sucht die Gegenwart meiner Katzen und sie die seine. Ich behaupte: allein wäre er völlig verkümmert. Es tut ihm immens gut, festzustellen, dass er mit der Situation klar kommt. Er macht ständig kleine Fortschritte, und das ist die Mühe wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hi Krissi,

um kein Missverständnis aufkommen zu lassen:
Der Chester verhält sich meines Erachtes völlig altersgerecht und katertypisch. Er ist halt ein Raufbold und in dem Alter kämpfen sie gerne und finden erschrecken, jagen, raufen etc. ganz toll.


@Alisea

also inwiefern ist das nicht vergleichbar?.

Weil Lotty 13 Jahre ist? *überleg*


Und doch: er sucht die Gegenwart meiner Katzen und sie die seine.

Wo steht, daß Lotty die Gesellschaft von Krissis Katzen sucht? Und die ihre?
Selbst das ist noch kein Kriterium, wenn eine Katze als Einzelkatze in einer Gruppe mitlaufen kann, dann ist dagegen nichts zu sagen.


Dauerpessimismus, Du kennst mich ja schon richtig gut 😎
Nur weil es bei Euch geklappt hat, muß es nicht bei Krissi klappen, was nicht bedeutet, daß es nicht trotzdem funktionieren kann.

Ich rede weder Situationen schnell kaputt, noch säusel ich anderen Menschen zu, sie sollen es noch länger durchziehen, wenn ich aus der Ferne die Situation anders einschätze.
Wenn eine Katze mehrfach unter sich gemacht hat, dann macht sie das nicht, weil sie sich "ein wenig erschrocken hat", sondern weil sie im emotionalen Ausnahmezustand ist. Wenn sich Lotty davon schnell erholt, ist das toll.

Krissi hat ein gutes Händchen und sieht die Situation vor Ort. Ich bin mir sicher, daß sie im Sinne aller Katzen entscheidet, egal wohin der Weg führt.
 
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Ich glaube manchmal, dass die Lotty entweder nicht richtig sehen kann oder wenn es so was bei Katzen gibt, dass sie Alzheimer hat. Denn sie bemerkt mitunter den Chester viel zu spät und erschreckt sich furchtbar. Andererseits fixiert sie ihn auf ca. 5 Meter Entfernung, also kann doch nichts mit den Augen sein.

Ein anderes Beispiel: Floyd geht zu ihr rein. Sie knurrt, was den Floyd gar nicht stört. Er hat sich einen Schlafplatz ausgeguckt und da geht er auch hin, ohne dabei nach links oder rechts zu gucken. Floyd legt sich hin und schläft. Paar Minuten später steht die Lotty auf und läuft in ihrem Zimmer rum. Sie trifft auf den schlafenden Floyd und erschreckt sich fürchterlich. Es muss also doch Alzheimer sein, denn sie wirkt so, dass sie völlig vergessen hat, dass der Floyd da reinkam.


Exakt dasselbe Phänomen beobachte ich auch bei Lucas. Imho hat das nichts Krankhaftes, sondern deutet viel eher darauf hin, dass Lotty (oder Lucas) in diesem Augenblick völlig auf etwas anderes konzentriert ist. Bei Lucas geht das soweit, dass er z.B. Serafina erst bemerkt, wenn sie mit dem Schnäuzchen in ihn reinläuft - und dann einen erschrockenen Hopser zur Seite macht.

Allerdings bedeutet das auch, dass Lucas unmöglich Serafina für eine grosse Gefährdung seiner selbst halten kann, denn sonst würde er nämlich sie nicht aus den Augen lassen.

Dass Lotty Floyd erst spät bemerkt, finde ich insofern nicht ungewöhnlich; wohl aber, dass Lotty Chester nicht für so bemerkenswert hält, dass sie völlig auf ihn fixiert ist.
 
Fakt ist, dass Lotty aus ihrem Zimmer möchte. Sie möchte bei uns sein und das Haus erkunden. Und da ich berufstätig bin, gewähre ich ihr auch die paar Stunden, die ich zu Hause bin. Ich kann aber meine anderen Katzen auch nicht wegzaubern, will ich auch nicht. Chesters Interesse ist wieder erwacht seit die Lotty aus ihrem Zimmer kommt. Er bekommt weiterhin seine BB.

Wie soll ich dieses alte Mädchen glücklich machen? Wobei ich auf meine drei nicht verzichten werde.

Natürlich haben Deine 3 Katzen den Vorrang. Auch wenn ich im Falle Lucas aufgrund seiner Geschichte echt alles versucht hätte - hätte er z.B. Serafina angegriffen, wäre Schluss gewesen. Er hätte bis zur Weitervermittlung in seinem Zimmer gelebt, und gut ist.

Es ist völlig normal, dass Chester wieder anfängt, sich für Lotty zu interessieren, wenn sie ihr Verhalten ändert. Und damit wird sie klar kommen müssen. Und sobald sie damit klar kommt, wird Chester sich für sie nur noch in Ausnahmesituationen interessieren.

Wenn man Lottys und Chesters Situation betrachtet, gibt es einen gravierenden Unterschied: für Lotty ist alles neu, inklusive Chester, und sie soll sich nun auf alles gleichermassen einstellen. Wie aber soll sie dies schaffen? Sie muss die Mitglieder des Haushaltes, ihre neue Umgebung und die Gewohnheiten, die bei Euch herrschen, erst peu à peu kennenlernen. Sie fängt mit der Umgebung an und betrachtet das Haus. Da kommt Chester an (für den nun seinerseits Lotty das einzige Neue ist, und so bekommt sie nun seine ungeteilte Aufmerksamkeit) und will, dass Lotty ihn betrachtet und auf ihn reagiert. Also provoziert er eine Reaktion ihrerseits. Lotty erschrickt furchtbar und puscht unter sich. Chester tätzelt nach ihr, und ich denke, sie ist viel zu perplex, um so schnell auszuweichen, wie sie es müsste, prompt kriegt sie einen Kratzer ab.

Ich kann daran nichts Ungewöhnliches entdecken. Lotty erholt sich rasch von dem Schrecken, und das ist wunderbar. Und: sie steckt nicht auf, sie stellt sich erneut der Situation.

Das ist ein Verhalten, das ich bewundere. Lucas zeigt dieses Verhalten auch. Er ist ein zutiefst defensiver, schüchterner Charakter und als Folge davon ist er wirklich die ganze erste Zeit seines Lebens als Prügelknabe behandelt worden. Er hat das nicht vergessen, das merkt man seinem Verhalten deutlich an. Aber das Schöne ist: seine Neugier auf das Leben war schon bei seiner Ankunft grösser, als seine Angst. Und langsam wird die Angst weniger.

Lotty könnte sich auch verstecken in ihrem Zimmer, aus die Maus, ich gebe auf, ich will nicht. Ich bin 13 Jahre alt, und das wird mir alles zu viel. Ich will mich auf nichts Neues mehr einstellen, vor allem nicht, wenn es so komplex und kompliziert ist. Aber sie tut es nicht.

Ich glaube nicht, dass Du sie glücklich machen kannst, Du kannst Ihr helfen das zu werden. Spiel mit ihr. Sie braucht Erfolgserlebnisse und Selbstvertrauen. Wenn Chester auf sie losgeht, verbiete es ihm. Rede ernst mit ihm, und dann freundlich mit ihr. Da Katzen etwas, das passiert immer mit der akuten Situation verbinden, kann es eine gute Idee sein, etwa ein Lieblingsleckerli immer in dem Augenblick zu verabreichen, in dem Lotty ins Zimmer kommt.

Ich weiss, dass es schwer ist, das abzupassen. Und es ist wahnsinnig schwer, etwa mit 3 Katzen gleichzeitig zu spielen. Aber es hilft wirklich.

Ich lese die Situation so, dass, während Floyd und Elli mit ihrem Leben zufrieden und ausgelastet waren, Chester sich insgeheim etwas langweilte und unterfordert war. Nun ist e*n*d*l*i*c*h etwas Spannendes passiert. Lotty ist aufgetaucht. Auf sie mit Gebrüll!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Alisea,

ich muss Euch beiden Recht geben.

Ja, es ist richtig, Lotty macht stetig Fortschritte. Sie liegt jetzt wieder auf der Couch. Also so schlimm konnte es gestern nicht gewesen sein, da sie heute wieder zimlich flotte rauskam und ist entspannt.

Momenta meint m. E., dass dein Kater mit 4-5 Jahren, der ja noch ein Jungspund ist, mit Lotty und ihre 13 Jahre nicht zu vergleichen ist. Und da hat sie auch Recht. Lotty kann sich nicht mehr so sehr ändern, sie ist zu sehr geprägt, sie kannte halt keine anderen Katzen und die machen ihr Angst.

Lotty macht bei uns schon Fortschritte, sie öffnet sich immer mehr und fasst vertrauen. Aber dies alles nur zu uns und nicht den Katzen gegenüber. Sie will von denen nichts wissen. Sie könnte irgendwann mal, wenn alles gut ginge, soweit sein, dass sie die anderen "übersieht", wenn sie sie in Ruhe lassen würden. Chester macht es aber nicht.

Ich gebe dennoch noch nicht auf, solange noch irgendwas positives passiert, machen wir weiter. Vielleicht ändert sich dann irgendwas, wenn Lotty ihr Verhalten ändert, vielleicht akzeptiert der Chester sie mehr. Wenn ich ehrlich bin, muss ich aber zugeben, dass mir im Moment eigentlich gar nichts anderes übrig bleibt.
 
Hallo Krissi,

es geht mir nicht darum, ob ich recht habe, oder nicht. Ich möchte nur nochmals dafür plädieren, Lotty mehr Zeit zu geben. Sie kann nicht alles aufeinmal machen. Sich an das Haus gewöhnen. Sich an Euch gewöhnen. Sich an die Katzen gewöhnen. Sie fängt mit einer Sache an, und es ist normal, dass sie die wählt, die ihr am Wichtigsten erscheint, und das seid Ihr, ihre neuen Dosis. Sie war ja bislang menschlichen Umgang gewohnt, also ist es kein Wunder, dass sie diesem nun auch Priorität einräumt. Das heisst aber nicht, dass sie, wenn sie sich einmal an Euch gewöhnt hat, in ihrer Entwicklung stoppt.

Es mag Chester unverschämt erscheinen, dass Lotty ihn derzeit nicht für wichtig nimmt, sondern seine Gegenwart momentan wohl eher als Störfaktor betrachtet, der sie an dem hindert, was sie eigentlich tun möchte. Da er sie spannend findet, ist es natürlich sehr frustrierend, wenn einen das Objekt der Begierde kein bisschen spannend findet. Zu allem Überfluss hat auch noch Dosi plötzlich weniger Zeit.

Lotty ist erst 2 Monate in Eurem Haus. Das ist gar nichts.
 
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Danke an die Vorrednerin, ich denke auch, das ist (noch) kein Zeitraum.

Ich bin eher nahe dem Gedanken, die Tiere ein paar Tage mal zusammenzulassen. Ihr macht immer mal ein 'Hüh- und Hott' (vermutlich am WE zusammen unter Aufsicht (?) und danach wieder nicht.

Ich bin da eher etwas pragmatisch und denke die Katzen finden schneller zusammen, wenn Du sie immer offen lässt. Das ist sehr gewagt im ersten Augenblick.

Aber, hoffe, es bestätigt mir mal jemand, machen Katzis den meisten Blödsinn und testen am meisten aus, wenn Dosi gerade zuschaut :grummel:

Ich bin sicher auch der Meinung (langfristig), das Dein Chester ruhiger wird, wenn wir ihn die Situation klar/er ist (Katzi da oder nicht da (separiert).

Lass mal die Tür offen, wenn Du NICHT da bist und lasse sie doch mal ihren Weg gehen. Lotty hat Rückzugsmöglichkeit und das ist gut und wichtig. Ansonsten stehen wir Menschen manchmal überbesorgt auch im Weg!?
Die Blutstropfen - sollten sie einmalig und aus Versehen passiert sein, würde ich nicht überbewerten.

Ich bin immer noch der Meinung, dass sich das relatviert mit der Zeit. Katzen sind wie Menschen, nicht jeder kann mit jedem, aber auch Menschen müssen lernen, auf einer Weise miteinander klarzukommen.

Auf Dauer lernt das jede Katze und sucht sich ihre eigene Ecke bzw. das beste Arrangement. Gib Zeit und das machst Du ja und es wird schon passen. Bitte nicht den einen Vorfall überbewerten!
 
Hallo Krissi,
ich bekam aus dem TH eine Katze,
die dort nicht zurecht kam.
Mir wurde gesagt, sie ließe sich nicht anfassen und mit Katzen käme sie auch nicht so wirklich gut zurecht.
Liberty war 5, mit ihr wurde gezüchtet.
Als sie ausgedient hatte, kam sie zu einer Famielie mit kleinen Kindern, die sie ärgerten.
Sie begann zu kratzen und zu beißen.
Deswegen wurde sie mißhandelt, sie zog sich völlig in sich selbst zurück.
Also wurde sie abgeschoben ins TH.
Ich wurde gefragt, ob ich ihr ein Leben bengalengerecht zurück geben könnte.
Wir holten sie am 17.5.
Ich durfte sie genau 4 Monate spater am 17.9. das erste Mal ganz vorsichtig anfassen.
Sie wohnte auf dem Kleiderschrank im Schlafzimmer.
Und sie verstand sich mit meinem Kater nicht.
Mir gegenüber wurde sie immer schmusiger.
Aber mit Katzen wollte sie nix zu tun haben.
Natürlich hatten wir eine Gittertür.
Natürlich wollte sie aus ihrem Zimmer raus.
Es gab auch Fortschritte,
sie konnte in der ganzen Wohnung laufen, es geschah nichts,
solange die Anderen sie ignorierten.

Was ich damit sagen will,
als Libby sich vor Angst vor meinen Chaoskatzen voll machte,
nach 17 Monaten, da war für mich das Maß voll.
Sie lebt heute bei der Mutter meines TA als Einzelkatze und ist glücklich.
Ich bedaure das immer noch und es tut noch immer weh. Liberty ist eine wundervolle Katze.

Was ich sagen will,
drei Monate Zusammenführung sind in Lottys Alter nichts.
Aber wenn sie sich naß macht, hat sie Angst,
und Angst sollte kein Tier in seinem Zuhause haben.
Deswegen finde ich es klasse,
das Du ihr ein Heim suchst, wo sie angstfrei leben kann.
Ach wenn es noch dauert.
Aber die Zeit, die Lotty noch bei Dir ist,
kannst Du weiter versuchen,
ob es nicht doch möglich ist Chester mit ihr zu versöhnen.

Versuch doch mal,
mit Deinem Mann zusammen, mit Beiden zu spielen.
In einem Raum, dann sind Beide beschäftigt und haben keine Zeit für Gerangel.
Dann könnte man, wenn es gutgeht, die Abstände zwischen den Beiden, verringern.
Natürlich langsam, geht mit zwei Angeln gut.
Zuerst nur genz kurz, täglich länger.
Loben und Leckerchen, wenn es klappt.
Sofort aufhören, wenn Aggressionen auftreten.
Macht ein Ritual daraus, es könnte so Feindschaften abbauen helfen
 
Hallo Krümelmonster,

tut mir leid, wenn mein Beitrag falsch angekommen ist. 😳

Im Grunde meinte ich mit 'wie Menschen', dass Katzen sehr eigene Charaktere sind. Aber Du hast vermutlich recht, mansche Menschen WOLLEN und KÖNNEN nicht mit jedem.

Also nix für Ungut.
 
Hab ich nicht vermutet 🙄
Bitte, Krümelmonster, mein Beitrag sollte Krissi eigentlich Mut machen. Wenn Du ihn unmöglich findest, weil Du ihn fehlinterpretierst, finde ich das schade.

Nein, eine so komplizierte Zusammenführung hatte ich noch nicht.

Drücke Krissy und Lotty aber weiter die Daumen für die beste Lösung.
 
Hallo Krümelmonster,

sei mir bitte nicht böse, es ist auch nicht böse gemeint, und wenn du mir auch mal gute Ratschläge gegeben hast, wofür ich dir danke, begrüße ich heute, dass du dich aus diesem Tread verabschiedet hast. Es ist jetzt friedlicher geworden.

Hier soll nicht über andere oder über meine Katzen hergezogen werden, das kann ich nicht gebrauchen. Mag sein, dass andere weniger Erfahrung haben aber vielleicht habe sie die von uns benötigten Ratschlag. Es kann auch mal aus unerfahrener Quelle etwas Gutes kommen.

Ich mache es mit Lotty nicht zu meinem Vergnügen und wenn sie mir egal wäre, dann wäre sie schon längst im TH zurück. Chester ist ein ganz normaler Kater, der sich wie ein normaler Kater verhält.

Also bitte nur konstruktiv und positiv oder gar nicht.

Ich danke dir.
 
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Nun, meine Kitten sind auch nicht meine ersten Katzen..., nur mal so...

Und ich sehe - trotz der Komplikationen - auch Veränderungen zum Positiven, z.B. das Lotty jetzt herauskommt und nicht mehr so ängstlich ist. Sie versucht sich mit der Umgebung anzufreunden und fühlt sich auch wohl. Das finde ich eine erhebliche Verbesserung. Das mit Chester ist sicher nicht einfach, aber ich hoffe immer noch, dass die Sache einfach mehr Zeit braucht.

Die Situation ist sicher schwer/er zu beurteilen, wenn man sie nicht selbst erlebt und die Tiere kennt.
 
Ich habe mit der THP´in gesprochen und ihr den Zwischenfall geschildert.

Und????............ Sie findet es nicht schlimm, gar nicht schlimm!

Sie meinte, dass hier einzig und allein wichtig ist, was die Lotty danach gemacht hat. Und da sie gleich und weiterhin rauskommt, findet sie es als ein wirklich gutes Ergebnis. Wir sollen so weitermachen. Dass es mit Chester so passierte, das hätte sie von vornherein auch nicht ausgeschlossen. Ich soll auch mal ruhig versuchen, die Beiden kurz alleine zu lassen und dann immer länger (das werde ich vorerst noch nicht machen, habe ich ihr auch gesagt. Vorerst muss mein Bauchgefühl sagen, dass es ok ist).

Chester bekommt weiterhin seine BB, die haben ja schon einmal gewirkt. Jetzt haben wir ja eine neue Situation, dass die Lotty rauskommt. Sie meinte, dass alles sich wieder beruhigen wird. Wenn die nächsten 10 Tage nichts Gravierendes verbessert, dann sucht sie auch für Chester „Wunderglobulis“ aus.

Bohhh, bin ich erleichtert. Und bald ist wieder Wochenende und dann geht es bei uns immer aufwärts.
 
Sag ich doch 😉

Wenn Lotty noch selbstbewußter wird, muss Chester sich dann bald 'warm anziehen'.

Wenn die WEs immer viel Fortschritt bedeuten, vll kannst Du noch einmal ein verlängertes einschieben?
 

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