Auch wenn Chester überlegen ist und da mal was ausgekabbelt wird, muss ja nicht zwangsläufig Blut fließen. Manchmal reicht aber auch eine ausgiebige Rauferei aus, um abzuklären, wer wo steht und dann ist es gut.
Lotty ist 13 Jahre, also grob 80-90 Menschenjahre.
Warum soll eine so alte Katze kämpfen? Warum muß eine so alte Katze mit aller Macht ihre Position klarmachen?
Hast Du eine Oma oder ein Opa? Würdest Du es gut finden, wenn er sich jeden Tag mit einem Nachbarn kloppt und zofft?
Wann soll ein Tier sein Leben genießen, wenn es nicht im Alter ist?
Wir reden hier nicht von Rangeleien, sondern von verhärteten Fronten, bei denen es nicht um Patsche-Pfötchen geht.
Bei uns wurde das auch dann ausgerauft, klar. Aber meine sind noch jung. Da verläuft das harmloser.
Gerauft...Kitten haben gerauft...Du willst jetzt nicht ernsthaft Eure Situation mit dieser vergleichen?
🙄
Ich kenne einen einzigen Fall, wo ein Kater zwei Minikitten totgebissen hat, sonst habe ich nie ernste Verletzungen bei Katzen beobachtet oder von ihnen gehört, geschweige denn, sie in meinem Haushalt gehabt.
Den meisten Katzenbesitzern bleibt es glücklicherweise erspart. Und nur weil Du davon nicht gehört hast, heisst es nicht, daß es das nicht gibt.
😉
Menschen, die eine alte Katze vermitteln (Tierschützer, Züchter wie auch immer) wissen, daß Eingewöhnungen schwierig werden können, so wie sie auch scheitern können.
Aber die wenigsten, die allerwenigsten würden m.E. sagen "Lassen Sie die Tiere aufeinander los, die müssen das klären!"
Alte Katzen kabbeln sich auch, müssen ihre Rangordnung klären, müssen mit einem Griesgram klarkommen, aber keine alte Katze hat es in dem Alter verdient, mit einem anderen Tier um seinen Platz zu kämpfen.
Mittlerweile halte ich Lotty auch nicht mehr für eine alte harmlose verschüchterte Katze. Sie hat sich bei Krissi toll entwickelt. Sie ist Lotty geworden, eine Katze mit Gesicht, mit Profil. Sie hat sich geöffnet und vertraut Krissi. Die Lotty wird langsam wieder sie selbst, was sie vorher verloren hat, durch den Tierheimalltag, durch die Abgabe.
Vielleicht ist sie eine doch etwas selbstbewusstere Katze, die ganz langsam zur alten Form findet und sich jetzt auch nicht mehr alles gefallen lässt.
Vielleicht spürt Chester das (katzen spüren so etwas viel früher als Menschen).
Und wenn diese Katzen ungehindert aufeinandertreffen können, wenn sie ganz alleine sind, dann möchte ich mir nicht ausmalen, was passiert.
Ich finde Krissis Vorgehen gut und richtig.
Nachtrag:
Chester ist jung und möchte m.E. katertypisch raufen. Das was er und Lotty derzeit tun, ist negativer Stress. Er tut beiden nicht gut. Es gibt im Forum Fotos zu raufenden kloppenden Katern, die das beide toll finden. Das sieht alles andere als harmlos aus, aber beide Tiere kommen auf ihre Kosten und kloppen sich danach auf die Schultern und beglückwünschen sich zu dem tollen Kampf. Das ist "positiver Stress", da er von beiden Tieren genossen wird.
Chester ist jung und sollte m.E. auch jungkatertypisch raufen können.
In gemischten Katzengruppen gibt es sicherlich immer mal Stress, hier und dort, wegen einem Platz, wegen Futter etc. Aber das alles hat eine ganz andere Qualität.