Den "Vermehrer" gibt es nicht. Jeder Fall ist unterschiedlich. Es mag Typen geben, die meinen, sie dürften Geld verdienen, indem sie, unter schlechtesten Bedingungen, Tiere halten und kranke Kitten verhökern. Genauso gut können sie aber auch das Allerbeste wollen. Vielleicht fehlt ihnen einfach nur Wissen, vielleicht sind sie sogar sehr gut vorgebildet und haben z.B. einfach keine Lust mehr auf Vereinsmeierei.
Das ist aber jetzt bitte nicht Dein Ernst! Du warst selber Züchter und solltest eigentlich sehr gut wissen, dass verantwortungsvoll Züchten aber auch gar nichts mit Vereinsmeierei zu tun hat - aber rein ALLES mit der Gesundheit der Tiere die man züchtet.
Einem Vermehrer geht genau das - nämlich die Gesundheit - der Tiere am Arsch (sorry) vorbei!
Weder intressieren ihn die Stammbäume - und damit haargenau der Nachweis, dass die Linien mit denen man züchtet weitestgehend erbkrankheitsfrei sind, noch intressieren diese Leute Vererbungslehre, Genetik oder die durchgängige und teure Untersuchung ALLER seiner Zuchttiere auf die gängigen bekannten Erbkrankheiten. Auch gibt er in der Regel seinen Tiernachwuchs weder voll durchgeimpft und entwurmt noch kastriert ab.
Würde der das alles nämlich tun, müsste er genau wie die verantwortungsvollen Züchter für seine Upskatzen den selben Preis verlangen um seine Auslagen auch nur halbwegs zu decken!
Und DANN macht ein vernachlässigbarer Beitrag für einen Zuchtverein und die ebenso 20 Teuro für einen Stammbaum wohl den Kohl auch nicht mehr fett.
Wenn ich heute noch Perser züchten würde, würde ich garantiert, mit jedem anderen Züchter, im Klinsch liegen. Das würde ich wahrscheinlich so laut machen, dass mich kein Zuchtverein haben wollte.
Da die Züchterszene heutzutage eh alles andere als Friede freude Eierkuchen ist, wärst Du da ja in bester Gesellschaft und Dir würde rein gar nix passieren. Du wärst lediglich einer von Vielen, die sich in den Haaren liegen.
Die Tatsache allein, nicht in einem Verein zu sein, besagt zunächst überhaupt nichts. Es liegt zugegeben nahe, dass man sich nicht an die Regeln halten will. Es besagt aber nicht zwingend, dass man grundsätzliche Dinge falsch macht.
Doch genau das heisst es. Gerade gewisse Regeln im Verein _zwingen_ das Mitglied nämlich dazu sich mit den 'Dingen' zu befassen und das Falsch machen zu minimieren.
Dass es natürlich auch Vereinszüchter gibt, die das nen Kehrricht schert, ist eine unzulässige Argumentation gegen verantwortungsvolles kontrolliertes Katzen Züchten.
Umgekehrt betrachtet, wage ich die Behauptung, es gibt Vereinszüchter, die ihre Tiere schlecht behandeln.
Natürlich gibts die, aber das als Argumentation anzuführen dass Vermehrer alles richtig machen ist daneben.
Es muss heissen, solchen Züchtern gehört von Seiten der verantwortungsvollen Züchter und der Vereine genauso das Handwerk gelegt wie billigen Hinterhofvermehrern - ohne Wenn und Aber.
Es wird sehr viele Katzen auf Bauernhöfen geben, die falsch gehalten werden, aber woher kommt die Dreistigkeit, jedem Bauern zu unterstellen, er habe keine Ahnung und der Mieze ginge es schlecht?
Ganz einfach weil die überwiegende Majorität dieser Leute an ihren Katzen mal nen Nullinger intressiert ist. Ist Katze krank, wird sie entsorgt anstatt zum TA zu gehen - kost ja Geld und bei entsprechend vielen Katzen, die da auf den Höfen rumeiern - weil man ja auch von Kastra nix hält - kostet das halt auch viel. Vermehren sich die Tiere zu arg, werden die Würfe halt 'entsorgt'. So lieft das schon vor 100 Jahren und so läuft das in der Mehrzahl heute noch.
Im Tierheim bekommt man angeblich, für wenig Geld eine gesunde, untersuchte und geimpfte Katze. Glaubt hier wirklich jemand, im Tierheim würde jede Katze geschallt werden? Wo soll da denn jetzt eine sinnvolle Unterscheidung getroffen werden?
Da bin ich ganz Deiner Meinung. Da werden die Tiere nicht nur nicht geschallt, sondern aufgrund der hohen Besatzdichte ist das Infektrisiko und das Risiko von unerwünschten 'Untermietern' viel zu hoch.
Jeder Neubesitzer täte gut daran, den neuen Mitbewohner aus dem Tierheim erst mal für mindestens 4 Wochen in die Quarantäne zu tun und in der Zeit das Tier vom Doc auf links drehen zu lassen.
Wenn das alles durch ist, ist das 'günstige' Tier aus dem Heim dann auf einmal gar nicht mehr so günstig, denn wen nman die ganzen Untersuchungen macht, ist man lockerflockig 500 Steine los. Bei um die 100 Teuro Schutzgebühr für das Tier ist man dann ganz easy im Preissegment eines Liebhabertieres vom Züchter.
Quarantiniert man das Tierheimtier nicht und handelt sich dadurch eben entsprechende Krankheiten/Untermieter im Bestand ein, ist man die 500 Tacken und noch mehr eben spätestens dann los für TA Kosten, Putzkosten, etc.