Dann bemühe ich mich auch einmal. 🙂
Ich hoffe, ich bekomme es einigermaßen sinnvoll und nachvollziehbar gegliedert, sind ja doch einige Baustellen.
Vorausschicken möchte auch ich auf jeden Fall, daß die Katzen unbedingt tierärztlich bekümmert werden sollten, hier gezielt natürlich bei den beiden jüngeren wegen einer eventuellen Blasenentzündung um auszuschließen, daß hier eine Ursache zu finden ist.
Der "alte" gehört natürlich ebenfalls begutachtet, sowohl, was das Nierenproblem angeht als auch das "Hautproblem". Hier könnte vieles die Ursache sein, Vergleichbares hatten wir bei Mottes Einzug, bei ihr tatsächlich Stressbedingt, aber andere Ursachen sollten auf jeden Fall ausgeschlossen werden.
Wenn es das "gute alte Blauspray" ist, welches ich von früher her von der Behandlung von Pferden kenne: Bitte nicht bei Katzen anwenden, es brennt wie Hölle! (Eigenversuch belegt. 😉 ) Um eine Infektion zu verhindern gibt es andere Mittel, die man ohnehin (auch wegen Kind) im Haus haben sollte zur Wundversorgung (z. B. Octenisept).
Ebenso stösst mir auf, daß das Auge offenbar schon länger tränt. Du schreibst, daß hier mit Salbe behandelt wird, die Katzen waren andererseits zuletzt im Januar beim TA. Das kann eigentlich nicht sein?! (Abgesehen davon meine ich, daß unsere bisherigen Augensalben nach dem Öffnen sehr begrenzt haltbar sind, nicht, daß ihr ihm verdorbene Augensalbe eingebt?!)
Auch widersprichst Du Dir, was den übelriechenden Atem angeht: In Deinem EP steht, der "alte" hätte kaum mehr Zähen und würde aus dem Maul übel riechen, anderswo ist es nur einer der jüngeren? Schlechte Zähne können mitverantwortlich sein für Nierenprobleme.
Ich kann mir nicht helfen, daß, was Du als BARF bezeichnest, liest sich für mich eher nach "ich koche (oder auch nicht) wild Fleisch, Gemüse und Kohlenhydratiges (ohne Plan) und werfe es ihnen vor". Ich weiß nicht, wie empfindlich Hunde sind bezüglich Entwicklung von Mängeln, bei Katzen traue ich mich an selbstbereitetes Futter nicht ran. 😉 Wenn Du ihnen was gutes tun willst, dann füttere vernünftiges Nassfutter, Fleisch als Goodie im kleinen Rahmen mögen sie sicher gern und Du bist auf der sicheren Seite, was die notwendigen Nährstoffe angeht. Hier sollten meiner Meinung nach keine großen Experimente gestartet werden, damit die Verdauungstrakte zur Ruhe kommen können und ernährungsbedingte Schwankungen bezüglich Nierenbelastung nicht extrem ausfallen. Auch die Entwurmungsfrequenz ist zu überdenken.
In Deiner Liste, was die Katzen aktuell noch so bekommen, ist die kritisierte Katzenmilch eher noch das kleinste Übel. Dinge wie (gewürzte und gesalzene) Leberwurst haben ebensowenig etwas auf dem Speiseplan zu suchen wie Schmelzfettbrot.
Wie hat denn eigentlich Dein Freund vorher gefüttert? Das habe ich nirgends lesen können?
Fassen wir einmal den Faktor Stress zusammen: Die Katzen lebten vorher auf engstem Raum und waren auch dort schon unsauber (also nix mit "die sind weniger Luxus gewohnt" - auch dort zeigten sie schon, daß etwas nicht in Ordnung war für ihren "Geschmack"). Von dort ziehen sie im Januar zu Dir, etwas mehr Platz auf den ersten Blick, den sie aber mit Dir, einem Kleinkind (welches sie nicht kannten) und einem Hund (was sie vorher vermutlich auch nicht kannten) zusätzlich teilen müssen (und noch Getier?). Zusätzlich gibt es anderes Futter. Dann, wenige Wochen später, wieder ein Umzug in die jetzige Wohnung. Hier (oder schon in Deiner alten Wohnung) kommt dann noch hinzu, daß sie aus Bereichen, die vorher zugänglich waren, ausgeschlossen werden. Katzen haben ein feines Gespür dafür, wie Menschen ihnen gegenüber eingestellt sind - wenn Dein Freund den "alten" Kater ekelhaft findet und der Meinung ist, er gehöre ins Altersheim, spricht das nicht nur Bände über seine Einstellung sondern heißt vermutlich auch, daß er kaum mehr Streicheleinheiten von ihm bekommt.
Alles ein bißchen viel vielleicht?!
Aber gut, das ist geschehen und lässt sich zum Teil nicht mehr ändern - umso mehr sollte man an den Dingen arbeiten, die sich noch ändern lassen.
Also: TA suchen (evtl. stehen hier Tips zu TÄ in deiner Gegend?), den "alten" v. a. wegen Nieren und Haut checken lassen, die jungen v. a. wegen Blasenentzündung und Zähnen.
Feliway wurde schon genannt, evtl. käme auch Zylkene in Frage, dazu habe ich aber keine persönlichen Erfahrungen, andere hier aber schon - wäre vielleicht begleitend eine mögliche Maßnahme.
Dann zur Unsauberkeit, was wohl momentan Dein größtes Problem ist - verständlicherweise, sowas kann einen schon an die Grenze bringen. Auch hier wurde schon einiges genannt, manches möchtest Du auch umsetzen, trotzdem nochmal zwecks der Übersicht:
Ich würde von mindestens zwei der Toiletten die Haube entfernen, zusätzlich von den beiden anderen auf alle Fälle mindestens von einer die Klappe. Die Katzen haben dir deutlich (!) gezeigt, daß sie die Toiletten in der momentanen Ausführung nicht mögen (Kopf reinstecken, dann woanders hingehen), hier sollte dringend eine Änderung her!
Du schreibst, alle 2-3 Tage werden die Toiletten ausgewaschen - nur mit Wasser oder verwendest Du dazu Reiniger? (Heißes Wasser und Bürste sollte hier ausreichend sein.)
Die Toiletten würde ich mit unterschiedlichem Streu befüllen, um ihnen verschiedenes Material anzubieten.
Die Unsauberkeit im Kinderzimmer ist natürlich eine unhaltbare Situation. Daß Du den vermeintlich leichtesten Weg versuchst, indem Du sie dort aussperrst, ist nachvollziehbar, funktioniert aber ohnehin nicht und könnte eine weitere Ursache dafür sein, daß sie überhaupt wildpinkeln. Insofern wird also umgekehrt ein Schuh draus: Sie dort hineinlassen, um dies als Auslöser auszuschalten; bedeutet natürlich erstmal noch einen Mehraufwand. Heißt, alles wegräumen, was sie zum Wildpinkeln animieren könnte (Klamotten, Taschen, Teppiche, ...) und das Bett schützen. Hier hilft eine Inkontinenzauflage für die Matratze, eine weitere könnte als Abdeckung dienen, hier reicht aber wohl auch eine Folie oder Wachstuchdecke und ein Laken darüber, damit sie nicht wegrutscht oder aufgeschlitzt wird.
Katzentoilette im Kinderzimmer finde ich nicht so prickelnd, zumal der Raum wohl nur 7qm hat, könnte aber angesichts der Situation zumindest vorübergehend sinnvoll sein.
Und: Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle! Es kann nicht sein, daß Pinkelstellen "übersehen" werden und "eintrocknen"!
Wildpinkelstellen unbedingt behandeln, Waschbares, bevor (!) es in die Waschmaschine kommt, sonst verteilt sich nur der für Katzen trotzdem noch wahrnehmbare Geruch im gesamten Stoff. Weichspüler würde ich weglassen, auch der kann zum Pinkeln animieren.
Zu Deinen Bedenken wegen Toxoplasmose wurde schon geschrieben, ansonsten helfen Einweghandschuhe (Katzenklo reinigen). Und wenn der Hund eh Katzenkacka frisst und Du sicher engen Kontakt mit ihm hast...
Was an Info auch fehlt: Wie reagiert ihr, wenn ihr sie erwischt? Offensichtlich lässt sich ja beobachten, welche Katze wohin pinkelt. "Schimpfen", wenn man eine bepinkelte Decke entdeckt, macht überhaupt keinen Sinn.
60-70% der Wohnung sind es nicht - Du sagst selbst, Küche, Flur, Wohnzimmer sind etwa 40qm. Für drei Katzen und einen Hund (und gelegentlich auch noch Menschen) schon knapp. Wobei auch ich eher problematisch finde, daß ihnen Räume - und damit der Zugang zu den Menschen darin - verwehrt bleiben.
Ihr seid erst umgezogen, vermutlich steht noch nicht alles so, wie es soll oder es fehlen noch Möbel. Versucht doch, bei der Planung gleich die Bedürfnisse der Katzen zu berücksichtigen, indem entsprechende Nutzung in die Höhe für sie möglich ist. Dadurch hätten sie nicht nur mehr Raum, sondern v. a. auch Rückzugsmöglichkeiten sich gegenüber, vor dem Hund, dem Kind und Besuch.
Bestimmt habe ich noch Sachen vergessen, ist aber so erstmal genug. Es erschlägt einen auf den ersten Blick, versuche einfach, Schritt für Schritt zu machen. Auch, wenn es jetzt viel Arbeit macht - ist erst noch das zweite Kind da, wird es nicht einfacher, es umzusetzen.
Eines möchte ich trotzdem noch loswerden, auch, wenn ich vieles ausgeblendet habe, um sachlich zu antworten:
Daß der Hund nur zweimal am Tag rauskommt, ist eindeutig zu wenig! Hier ist nicht ausschlaggebend, ob er so "trainiert" ist, solange auszuhalten, er braucht auch Sozialkontakte. Dein Kind übrigens auch - es wird Frühling, nichts wie raus an die Luft, das ist viel wichtiger, als den Fernseher zu installieren!