Danke für eure lieben Worte und die vielen Daumen für Nine!!!
🙂
Wie bisher immer nach den Infusionen, geht es Nine aktuell recht gut.
Sie frisst (nicht viel, aber immerhin), hat Appetit und fummelt auch eifrig nach ihren Stängelchen in den aktuellen Wohnzimmerkartons. Sie geht heute auf den Balkon und hält die Nase in den warmen Wind.
Da ist eine Menge Kampfgeist und Lebensfreude vorhanden!
Trotzdem bleibt es ein Faktum, dass sie überdurchschnittlich viel Wasser verliert und sich das bisher auch nicht bessert (mindestens seit Anfang Dezember). Von daher ist anzunehmen, dass zuwenig von dem Hormon Aldosteron produziert wird (das ist ein Mineralocorticoid), das in der Nebennierenrinde (wie Cortison auch) hergestellt wird. Aldosteron ist für die Rückführung von Wasser aus der Niere in den Blutkreislauf verantwortlich.
(Tante Google sagt mir das alles, obwohl ich kaum die Hälfte davon verstehe *schwitz*.)
Die Nebennierenrindeninsuffizienz, die insofern naheliegend ist, kann, wie schon gesagt, durch diese Eiweißdefekte (Amyloidose) ausgelöst werden, Morbus Addison (primäre NNRI) ist da die bekannteste Erkrankung (beim Menschen) und gewissermaßen das Gegenstück zum Cushing-Syndrom (Annetts Hummelchen hat im Stoffwechselforum einen Thread dazu, wie ich gelesen habe), nur dass es eben nicht um Cortison geht und eine Überfunktion, sondern um Aldosteron und eine Unterfunktion.
Eine andere denkbare Ursache für das massive Ungleichgewicht im Wasserhaushalt wäre der Diabetes insipidus. Auch da ist zuwenig Aldosteron vorhanden, aber ide Ursache liegt in Hypophyse oder Hypothalamus, also dort, wo die Hormone produziert werden, die der Nebenniere den Auftrag zur Produktion von Cortison und Aldosteron geben. Zuwenig Hormone im Oberstübchen....^^
Auch tumoröses Geschehen kann den Wasserhaushalt massiv beeinflussen, dito Entzündungen der inneren Organe insgesamt.
Da Nine schon seit langer Zeit immer wieder diese eingesunkenen Augen hat (mir war vorher nicht wirklich klar, dass das ein Anzeichen für Dehydration ist
), genauso diese beidseitig gleichmäßigen riesigen Pupillen, spricht aus meiner Sicht vieles dafür, dass es eine schleichende Insuffizienz der Nebennierenrindenhormone sein könnte. Die auch bei sehr hellem Licht fast immer extrem weit offenen Pupillen könnten auf ein neurologisches Geschehen hindeuten, aber in eine neurologische Richtung werden wir keinesfalls weiter forschen, denn da ist mir einfach das Risiko zu hoch, dass die Katze dann zwar diagnostiziert, aber tot ist.
Ich habe hier im Forum zwar nicht endlos gesucht, aber auch mit normaler Scuhe (oder ich bin blind?
😳) nichts gefunden zu diesen Themen (außer Hummelchens Cushingverdacht, der sich ja glücklicherweise offenbar nicht bestätigt hatte).
Zur Amyloidose habe ich eine orientalenspezifische Website gefunden, die mich nicht wirklich glücklich macht (weil sie bestätigt, was die Wikipedia mir zu diesem Thema ja schon gesagt hatte), und meine humanmedizinisch vorgebildeten Freundinnen muss ich insofern noch mit weiteren Fragen plagen.
Kennt sich von euch jemand etwas im Bereich Morbus Addison, Diabetes insipidus sowie Amyloidose in Richtung neurologischer Beteiligung aus?
Primäre NNRI (Addison) ist beim Hund anscheinend nicht soooo ganz selten und insofern durchaus erforscht, wenngleich sie bei der Katze wohl weitaus seltener vorkommt (und der Stoffwechsel der katze natürlich auch anders ist als beim Hund). Leider äußert sich Kraft/Dürr nicht näher dazu; die aktuelle Auflage ist ja inzwischen auch schon 13 Jahre alt.
Ich würde mich auch durch englischsprachige wissenschaftliche Publikationen und Studien durchkämpfen wollen, wenn wir dadurch Ansätze finden können, wie Nine - bei guter Lebensqualität auch anlässlich der Untersuchungen!!! - behandelt und noch eine gute Zeit haben könnte!
Eins mache ich keinesfalls: Nine geht, wie gesagt, nicht in eine Narkose für eine Biopsie am Kopf, und ich werde sie nicht hirntechnisch im MRT unter Vollnarkose untersuchen lassen. Es ist schlimm genug, wenn sie für die Biopsien aus den inneren Organen in die Vollnarkose gelegt werden müsste. Sie ist instabil genug, und dass sie wieder so kräftig wird, dass sie mehr als eine Vollnarkose gut übersteht, steht in den Sternen (das würde ich wirklich nur bei schwersten Schmerzen machen lassen).
Beim Diabetes insipidus kann man - in der Humanmedizin zumindest - offenbar gut substituieren, also den Hormonmangel medikamentös ausgleichen, so dass der ständige massive Wasserverlust über die Niere vermieden wird.
Kennt jemand von euch in dieser Richtung wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Kleintiermedizin?
Wir dürfen dabei natürlich nicht vergessen, dass es auch andere Differentialdiagnosemöglichkeiten gibt, eben die nebulösen Tumore und multiplen Entzündungen. Vielleicht lässt sich nimmer eine verlässliche Diagnose stellen.
Aber ich möchte, solange es für Nine tragbar bleibt, nicht einfach aufgeben, nur weil es sich um unklare bzw. vielleicht seltene Erkrankungen der Katze handelt.
Und ja: ich glaube, ich würde Nine "dann" später mal obduzieren und in Bezug auf die Amyloidose untersuchen lassen, sollte sie sich nicht insgesamt berappeln und deutlich wieder gesünder werden (und noch jaaaaahrlang leben *wünsch*).
(Und ja: das Geld, das ich jetzt wieder in die TA-Kosten stecke, ist mir sowas von sch***egal; es waren jetzt im März wieder über 500 Euro, und wir nähern uns allmählich dem Basismodell eines Neuwagens obskurer osteuropäischer Pkw-Marken, wenn ich die vergangenen 9 Monate mal zusammenrechne, und ich finanziere dem TA gern auch einen neuen Golf, falls es notwendig wäre... nur bitte nicht auf Kosten der Katze....)
Danke fürs Lesen (meinereiner neigt eben schon genetisch zum Schwafeln, sry ^^)!
LG