Pflegis in der Gruppe, ja oder nein?

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bohemian muse

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Oberbayern
Hallo zusammen 🙂

Meine Frage richtet sich vor allem an die Pflegemamas und -papas hier im Forum, aber natürlich freue ich mich auch über alle anderen Diskussionsbeiträge.

Wie handhabt ihr die Unterbringung eurer Pflegekatzen? Laufen die Katzen (nach kurzer Eingewöhnung) in der Gruppe mit oder separiert ist die Katzen von Ankunft bis Auszug?

Der Anlass meiner Überlegungen ist, dass mein Freund und ich in der Zukunft, sobald wir in eine eigene Immobilie umgezogen sind, gerne regelmäßiger Pflegekatzen bei uns aufnehmen würden. Allerdings wird es nicht möglich sein, Pflegekatzen in unsere Gruppe zu integrieren, da eine unserer drei Stammkatzen sehr sensibel und anfällig für Stress ist.
In der Vergangenheit hatte ich immer nur Kitten, wie meine zwei aktuellen Pflegis, aber das ist zeitlich einfach nicht mehr drin (momentan geht es nur aufgrund von Corona und Semesterferien). Der Vorteil bei Kitten ist natürlich, dass die Vermittlung recht unkompliziert ist und sich die Dauer des Aufenthalts gut planen lässt.
Da wir zukünftig auf Grund des zeitlichen Faktors wahrscheinlich aber eher ältere Katzen aufnehmen würden, stellt sich mir nun die Frage, welche Vorraussetzungen notwendig sind, um Pflegekatzen für längere Zeit parallel neben der Gruppe laufen zu lassen.

Punkt 1 wäre natürlich, dass die räumlichen Gegebenheiten stimmen. Im Moment haben wir nur 110qm, von denen wir nicht dauerhaft einen Teil für Pflegis abtrennen wollen, da dieser Platz dann unseren Stammkatzen fehlt. Da wir aber voraussichtlich in ca. 2 Jahren in eine eigene Immobilie umziehen werden, hätten wir die Möglichkeit bereits vorab einen Bereich im Haus einzuplanen, der sich gut abtrennen lässt und die notwendigen Voraussetzungen zur längeren Unterbringung von mindestens zwei Katzen erfüllt.
Wie würdet ihr einen solchen Bereich gestaltet, wenn ihr freie Hand hättet?

Damit wären wir auch schon bei Punkt 2: Keine Einzeltiere zur Pflege, die extrem viel menschliche Ansprache benötigen, sondern lieber ein verträgliches Pärchen. Bei mehr als zwei Katzen hätte ich wiederum Bedenken, dass ein Tier allein zurückbleiben könnte, da sich drei oder mehr Katzen in den seltensten Fällen zusammen vermitteln lassen. Wie handhabt ihr das?

Punkt 3 betrifft den Einsatz von Stammkatzen als "Sozialarbeiter". Unser schwarzer Kater Finn ist extrem sozial, ohne dabei aufdringlich zu sein und begrüßt neue Katzen grundsätzlich mit einer Mischung aus Neugierde und höflicher Zurückhaltung. Ich könnte mir vorstellen, dass er vor allem bei scheuen/ängstlichen Katzen eine gute Unterstützung wäre, indem er ihnen Sicherheit vermittelt und sie sehen, dass wir Menschen gar nicht so gefährlich sind.
Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Würdet ihr einer sehr sozialen Stammkatze Zugang zum Bereich der Pflegis ermöglichen (z.B. durch eine chipgesteuerte Katzenklappe)?

Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen und freue mich auf eine interessante Diskussion! 🙂
 
A

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Huhu,

Meine Pflegis dürfen sofern sie gesund sind und schon etwas aufgetaut bei meinen Stammkatzen mitlaufen. Ich Bau das langsam auf mit gittertür. Mein extrem sozialer coon darf meist schon vorher zu den Pflegis, da er es liebt und mit ihnen spielt oder einfach nur entspannt da ist. Mein sensibelster Kater darf als letztes, allerdings ist er schon unglaublich aufgetaut und wird immer mutiger bei neuen Katzen.
Natürlich muss man das alles auch bissi von den Pflegis abhängig machen.

Lg
 
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Natürlich, meine Pflegis dürften immer komplett im Haushalt mitlaufen. Dann kann man sie auch am besten beurteilen. Warum sollen sie auch abgeschottet sitzen? Sofern sie gesund und sozial verträglich sind.
 
Natürlich, meine Pflegis dürften immer komplett im Haushalt mitlaufen. Dann kann man sie auch am besten beurteilen. Warum sollen sie auch abgeschottet sitzen? Sofern sie gesund und sozial verträglich sind.

Unsere Kater wären nicht das Problem, aber Bonnie ist extrem sensibel, wie ich im Eingangspost schon geschrieben habe. Sie lässt sich sehr leicht einschüchtern und reagiert dann mit komplettem Rückzug. Deswegen würde ich aus Rücksicht auf sie nicht ständig neue Pflegis in die Gruppe integrieren wollen. Mit Kitten hat sie normalerweise keine Probleme, aber bei erwachsenen Katzen ist mir das Risiko zu groß, dass sie unter der Situation leidet.
 
Vlt taut sie aber auch mehr auf dadurch, wie es bei meinem sensibelchen der Fall war.
 
Vlt taut sie aber auch mehr auf dadurch, wie es bei meinem sensibelchen der Fall war.

Ja, das wäre natürlich toll, wenn es so funktioniert wie bei euch 🙂
Wie lange hat das denn bei ihm gedauert? Hattet ihr schon viele Pflegekatzen in der Gruppe?

Eventuell wäre es auch eine Idee, einen kleinen Bereich abzutrennen, zu dem nur die Stammkatzen Zugang haben, anstatt die Pflegis zu separieren. Dadurch könnten sie dann normal in der Gruppe mitlaufen, aber wenn es Bonnie zuviel wird, hätte sie einen Rückzugsort für sich.
 
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Mit jedem Neuzugang wurde es besser. Und durch die gittertür kann er die neuen in seinem Tempo kennenlernen. Und viel Lob und leckerlis sind auch ne gute Sache😉
 
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Ich hatte viele Pflegis aber gleichzeitig maximal 2-3. Die eigenen Katzen und meine Hunde waren dran gewöhnt, sodass dies immer recht zügig und komplikationslos ging. Darunter waren auch chirurgisch schwere Fälle und nur 1 Kätzin hat länger benötigt, um sich angstfrei zu integrieren.
 
@Margitsina Deine eigenen Katzen sind Freigänger, oder? Wie hast du denn das mit den Pflegis geregelt?
 
@Margitsina Deine eigenen Katzen sind Freigänger, oder? Wie hast du denn das mit den Pflegis geregelt?

Oh, das ist eine gute Frage. Würde mich auch interessieren.
Vor allem weil es sicherlich einen Unterschied macht, ob die Stammkatzen Freigänger sind und daher sehr viel mehr Ausweichmöglichkeiten haben oder eben Wohnungskatzen und ihr gesamtes Revier mit den Pflegekatzen teilen müssen.
 
Ich hatte jahrelang Pflegekatzen, die nach kurzer Quarantänezeit immer mit meinen eigenen Katzen mitlaufen durften. Auch mangels räumlicher Trennungsmöglichkeiten. Es waren auch fast immer Babykatzen oder Jungkatzen. Die Eingewöhnung war nie ein Problem, da meine Katzen sehr sozial sind und scheue Katzen sich viel von ihnen abschauen konnten. Irgendwann schliefen sie dann auch mit im Bett, gewöhnten sich an den normalen Alltag und waren wie meine eigenen Katzen. Der Nachteil ist, dass die Trennung von beiden Seiten schwer wird, wenn die Katzen lange bleiben.
Seit meine eigenen Katzen weit über 10 Jahre alt sind brauchen sie ihre Ruhe und möchten sich nicht mehr auf quirlige Neuzugänge einlassen. Deshalb werde ich eine Pause machen wenn meine letzten Pflegekatzen vermittelt sind. So leid es mir tut, aber das bin ich meinen Katzen schuldig.
 
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Ich hatte jahrelang Pflegekatzen, die nach kurzer Quarantänezeit immer mit meinen eigenen Katzen mitlaufen durften. Auch mangels räumlicher Trennungsmöglichkeiten. Es waren auch fast immer Babykatzen oder Jungkatzen. Die Eingewöhnung war nie ein Problem, da meine Katzen sehr sozial sind und scheue Katzen sich viel von ihnen abschauen konnten. Irgendwann schliefen sie dann auch mit im Bett, gewöhnten sich an den normalen Alltag und waren wie meine eigenen Katzen. Der Nachteil ist, dass die Trennung von beiden Seiten schwer wird, wenn die Katzen lange bleiben.
Seit meine eigenen Katzen weit über 10 Jahre alt sind brauchen sie ihre Ruhe und möchten sich nicht mehr auf quirlige Neuzugänge einlassen. Deshalb werde ich eine Pause machen wenn meine letzten Pflegekatzen vermittelt sind. So leid es mir tut, aber das bin ich meinen Katzen schuldig.

Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht 🙂

Bonnie ist letzte Woche 8 Jahre alt geworden und zwar damit noch nicht alt, aber eben auch kein junges Gemüse mehr. Aus diesem Grund kam mir auch der Gedanke verschiedene Bereiche im zukünftigen Haus zu schaffen, um Pflegekatzen aufnehmen zu können ohne den Stammkatzen ständige Zusammenführungen (und natürlich auch Trennungen) zuzumuten. Die Möglichkeit, dass die Pflegis dann in der Gruppe mitlaufen besteht ja trotzdem, aber ich fände es gut Optionen zu haben. Auch hinsichtlich einer längeren Quarantäne (aufgrund von Giardien beispielsweise).
 
Meine Katzen sind Freigänger. Dorfrandlage an Wiesen und Feldern dazu nette katzenfreundliche Nachbarn.
Ganz einfach, da ich nie Kitten zur Pflege hatte, durften die Pflegis nach Eingewöhnung genauso raus.
Die Eingewöhnung ist dabei sehr unterschiedlich. Hängt von der Katze ab.

Kleine Anekdote am Rande:
Das emotional stärkste Erlebnis hatte ich dabei mit einem schwer kranken 14 jährigen Kater, der zu mir quasi auf Sterbestelle kam. Der Kater hat sein Leben in einer 2 Zimmer Wohnung verbracht.
Dieser Kater ist nach drei Tagen in den Garten, stand an einem Blümchen im Gras, schnüffelte dran, sah sich um und guckte mich dann mit einem Blick an, den ich nach 10 Jahren heute noch vor mir sehe. Vorwurfsvoll, erstaunt....so ein bisschen nach dem Motto: warum durfte ich das nie kennen lernen. Von dem Tag an, ist er pünktlich jeden Mittag für 2-3 h in den Garten raus bis zu seinem letzten Tag. Ich hatte ihn noch drei Monate zum Glück über den Sommer.
Das ganze ist natürlich reine Interpretation aber sowas merkwürdiges habe ich nie wieder erlebt.
 
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Ich separiere meine Pflegis bekanntermaßen ja Dauerhaft von meinen eigenen und würde es anders auch nicht wollen. Mir wäre das Risiko zu groß durch die vielen Pflegis mir gesundheitliche Probleme reinzuholen und damit dann meine eigenen Katzen zu gefährden - und umgedreht dann auch die Pflegis. Jede Katze bringt ihren Potpourri aus Viren und Bakterien mit und durch die Menge kann sich das dann hochpotenzieren und weniger stabile Katzen umhauen. Ich ziehe irgendwann nach einer gewissen Zeit die Pflegigruppe dann immer leer und baue eine neue auf, so dass das nicht passieren kann und die Menge an in der Gruppe grassierenden Sachen auf einem vertretbaren Niveau bleibt. Wenn die Pflegis immer mitlaufen, dann kriegen die eigenen Katzen alles ab und fungieren dann umgedreht wieder als Überträger auf die nächsten Pflegis - das wäre mir zu riskant.
 
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Ich separiere meine Pflegis bekanntermaßen ja Dauerhaft von meinen eigenen und würde es anders auch nicht wollen. Mir wäre das Risiko zu groß durch die vielen Pflegis mir gesundheitliche Probleme reinzuholen und damit dann meine eigenen Katzen zu gefährden - und umgedreht dann auch die Pflegis. Jede Katze bringt ihren Potpourri aus Viren und Bakterien mit und durch die Menge kann sich das dann hochpotenzieren und weniger stabile Katzen umhauen. Ich ziehe irgendwann nach einer gewissen Zeit die Pflegigruppe dann immer leer und baue eine neue auf, so dass das nicht passieren kann und die Menge an in der Gruppe grassierenden Sachen auf einem vertretbaren Niveau bleibt. Wenn die Pflegis immer mitlaufen, dann kriegen die eigenen Katzen alles ab und fungieren dann umgedreht wieder als Überträger auf die nächsten Pflegis - das wäre mir zu riskant.

Vielen Dank für deinen Beitrag! Es freut mich, dass du dich auch zu Wort gemeldet hast 🙂

Deine Argumentation bezüglich der gesundheitlichen Risiko bei ständig wechselnden Pflegekatzen finde ich sehr nachvollziehbar. Da deine Pflegis in der Regel sehr scheu sind hat die Unterbringung auf begrenztem Raum wahrscheinlich auch weitere Vorteile, oder? Ich denke da an Medikamentengabe, Tierarztbesuche, Gewöhnung an Menschenkontakt...
 
Yap - gerade in der ersten Zeit wäre das mit den Scheumietzen eh nicht anders möglich. Ab einer gewissen Entwicklung würde es Vorteile bringen sie mitlaufen zu lassen, aber das wäre auch für meine Gruppe Zuviel Streß - meine Gruppe ist so schon eine eher schwierige Gruppe, die nur funktioniert, weil sie von mir dauerhaft moderiert wird, da würde ein ständiger Wechsel im Bestand nur noch mehr Disharmonie bringen. Ab und an mal lasse ich ja Pflegis für Ausgänge laufen, aber das ist dann immer begleitet von mir und unter Beobachtung und nur dann, wenn die Problemkandidaten gerade draußen am Stromern sind. Also auch ohne das Gesundheitsthema wäre das für mich und meine Gruppe nichts.
 
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Nunja, den Vorteil den ich bei Taskali sehe, ist dass sie meist mehrere Katzen zur Pflege hat. Und jede Pflegekatze durchaus mit den verschiedensten Charaktären in Berührung kommt. Denn genau das finde ich so toll an Pflegestellen, dass die Pflegedosis ihre Pfleglinge gut einschätzen können und zu den optimalen Katzencharaktären vermitteln können.
Wenn man temporär immer nur ein Pflegi hat und diesen dann nicht in die eigene Gruppe integriert, wird es super schwer die Interaktion zu anderen Katzen zu beurteilen, wenn nicht sogar unmöglich. Das fände ich dann sehr schade.
 
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Wenn man temporär immer nur ein Pflegi hat und diesen dann nicht in die eigene Gruppe integriert, wird es super schwer die Interaktion zu anderen Katzen zu beurteilen, wenn nicht sogar unmöglich. Das fände ich dann sehr schade.

Das sehe ich auch so. Deswegen hatte ich im Eingangspost auch schon geschrieben, dass ich auf keinen Fall einzelne Pflegis aufnehmen und separieren würde. Wenn dann nur Pärchen oder kleine Gruppen (3-4 Katzen).
Ansonsten macht es wirklich keinen Sinn weil man die Katze nicht gut beurteilen kann und sie auch einfach vereinsamt, sollte sich über längere Zeit kein gutes Zuhause finden.
 
genau aber je nachdem aus welchen quellen die katzen kommen, braucht man ja genug räume um sie erstmal zumindest temporär einzeln zu quattieren oder zu separieren, falls es probleme gibt (Krankheiten, Streiteren etc). Den Platz hätte ich persönlcih leider nicht. Ich habe ein sehr großes Pflegezimmer. Meine Pflegis laufen aber in der Gruppe mit nach einiger zeit, wodurch dieses zimmer wieder "frei" ist und zur Seperation dienen kann. Würde ich sie nicht mitlaufen lassen, könnte ich das nicht
 
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Da habe ich bisher wohl Glück gehabt, war aber auch immer sehr vorsichtig bei Neuzugängen. Wenn man das Glück hat viele Räume oder ein Haus zu haben hätte ich die Katzen auch besser separieren können, ist bei mir auf Dauer leider nicht möglich. Die Alternative wäre gewesen gar nicht helfen zu können, wie es jetzt leider der Fall ist.
 
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