@Zahir
Du fragst wie es weiter geht. Die Antwort ist einfach. Wir haben uns arrangiert. Wie sagt meine Frau immer so schön? "Die Problemkinder sind einem immer die Liebsten!" Wir haben den Kater, trotz seiner Schrullen, lieb. Darum geht es hier überhaupt nicht. Er wird, bis an sein natürliches Lebensende, bei uns bleiben und das wird vermutlich in sehr ferner Zukunft sein. Bei uns werden fast alle Katzen nahe an 20 Jahre alt.
Das ist schön, das hatte ich gehofft.
Meine Frau hat es sich zur Gewohnheit gemacht, mindestens 2 Stunden am Tag, oben, mit dem Savannah, zu verbringen. Er ist zugegebenermaßen auch schon etwas ruhiger geworden. Vertrauensvoll ist aber etwas ganz anderes. Wir dürfen im gleichen Zimmer sein, das war es dann aber auch. Bei 1 m Abstand beginnt das Fauchen, dann folgt der Rückzug. Noch näher gehen ist eine ganz dumme Idee. Er hat mir dabei beinahe ein drittes Nasenloch gemacht.
2 Stunden ist nicht grade viel
Meine Sorge geht keinesfalls darum dass wir überfordert sind. Die Frage, warum wir einen F2 genommen haben ist daher auch leicht zu beantworten. Eigentlich haben wir geahnt, dass es anders sein würde, wie mit einer Hauskatze. Der Unterschied ist nur viel größer als erwartet, und daran sind endlose verniedlichende Statements, in Foren und auf Homepages von Züchtern, nicht ganz unschuldig. Der Spruch "Ab der zweiten Generation verhalten sich Savannahs wie Hauskatzen!" kommt da immer wieder und ist definitiv falsch und irrführend.
Genau an diesem Punkt setzt meine so massive Kritik an. In der Vergangenheit waren es wenige Experten, die sich mit Hybriden beschäftigt haben. Was aber passiert, wenn Savannahs Mode werden, wenn Herr und Frau Dr. Wichtig sich eine F2 kaufen, gerade weil sie exotisch und teuer ist. So ein Teuertier ist doch ein hübsches Statussymbol und bei Züchterin Supertierlieb steht, auf der Homepage, es wäre alles ganz einfach. Das ist es eben nicht!
Ich kenne selbst eine ganz liebenswerte Savannah, und die ist sogar F1! Das Problem beginnt, wenn der neue Halter unser Pech hat. Es würde wohl nur eine Frage der Zeit sein, dass die ersten Tiere eingeschläfert werden, oder im Heim landen. Gerade davor will ich warnen.
Kajumba war so ein Tier, sie hat uns am Anfang angefallen. Sie war schon einiges älter als deiner jetzt als wir sie zu uns nahmen und sie war Zuchtkatze bevor der Vorbesitzer sie übernahm (wir haben sie also aus dritter Hand) . Bei ihm lebte sie mit einem Serval zusammen, es passierte aber zum gück nichts, also sie nahm nicht auf. Sie war extrem scheu und ging bei Menschen in Angriff über. Wir haben sie dann ziemlich schnell kastrieren lassen . Wir haben sie nun auch schon eine Weile sie müsste jetzt zwischen 7 und 8 Jahre alt sein und wie schon geschrieben ist sie heute ein echt nettes umgängliches Mädchen. Wenn mein Mann oder meine Tochter sie anfassen dürfen sie sie nicht anschauen, dann können sie sie streicheln . Ich darf sie auch anschauen und bei mir kuschelt sie schon richtig und schnurrt seit kurzem auch. Aber es hat Jahre gedauert und ich habe mehr Zeit investiert als 2 Stunden pro Tag. Ins große Gehege geht sie auch noch nicht so lange, ich glaube sie hat Angst das sie nicht wieder reinkommen kann. Im kleinen Gehege hat sie keine Probleme.
Übrigens ist das Halten von Savannahs, in den USA, in den meisten Ländern, bis zur 5. Generation, nur mit einer speziellen Lizenz, erlaubt. Genau dass ist, in meinen Augen, das Mindeste, was wir in Deutschland brauchen. Alle bisherigen Poster sind sich einig, dass Savannahs hochsensibel und schwierig sind. Damit haben sie Recht. Diese Tiere gehören nicht in jede Hand.
Ein generelles Zuchtverbot wäre die endgültige Lösung, nicht für uns, sondern um Tierleid zu verhindern. Will man sich nicht darauf einigen, so könnte man es wenigstens wie in den USA machen. Irgendwann, nach vielen Generationen, wird das Verhalten des Servals keine Rolle mehr spielen.