Zum Thema Kastration:
Ich habe zwei weibliche Katzen aus dem Tierschutz hier, die ich im geschätzten Alter von ca. 16 Wochen aufgenommen habe. Unser örtlicher Tierschutzverein hat mir leider gesagt, dass es ausreichen würde, wenn ich die Katzen mit 6 Monaten kastrieren lasse - Spoiler: war nicht ausreichend. Beide wurden schon mit knapp 5 Monaten das erste mal rollig. In meinem Fall war das natürlich keine Vollkatastrophe, da kein Kater im Haus war, aber das Hormonchaos und das dadurch steigende Risiko an Krankheiten wie z.B. Gesäugekrebs hätte ich ihnen dennoch gerne erspart. Zudem waren die zwei Wochen Rolligkeit auch für mich super anstrengend, da vor allem Kiwi am Fenster saß und die halbe Nachbarschaft zusammen gebrüllt hat. Gerne die halbe Nacht lang. Und dazu hat sie sogar noch angefangen zu markieren, was bei weiblichen Katzen eher seltener vorkommt - immer schön aufs Sofa 🫣
Dass dein Tierarzt das schon ab der 16. Woche anbietet finde ich daher super und würde diese Möglichkeit auch wahrnehmen. Falls dein Vater da aufgrund der gängigen 6-Monate-Regel bedenken haben sollte, kannst du ihm gerne meinen Beitrag zeigen und darauf aufmerksam machen, dass das Markierverhalten wirklich alles andere als angenehm ist und dass rollige Katzen wirklich nervtötend sein können. Zudem sind 4 Monate in den USA gängige Praxis, Nebenwirkungen einer frühen Kastration sollten also mittlerweile bekannt sein.
Zum Thema Kater-Katze:
Ich habe im Bekanntenkreis zwei Fälle, in denen das bisher super passt. Kater und Katze kamen da als Kitten zusammen ins Haus und leben seither in beiden Fällen ca. 4 Jahre zusammen. Sie haben also die stürmische Phase gut überstanden. Ja, die Kater wollen teilweise mehr kloppen als die Damen, aber wenn die Katzen sich durchsetzen können ist das gut machbar. Und wie oben bereits geschrieben gibt es auch Ausnahmen der Regel, nämlich richtige Rauf-Mädels die sich auch gerne prügeln - ich denke, dass meine Peach da wohl auch zu gehört. Sie liebt es, Kiwi zu verkloppen, teilweise ist Kiwi auch lautstark am meckern weil sie selbst eigentlich lieber Bälle durch die Gegend schubst oder fangen spielt. Ich würde daher sagen, dass Peach vermutlich auch gut mit einem Kater ausgekommen wäre, bei Kiwi hätte es vermutlich teilweise etwas Stress gegeben. Und obwohl Kiwi manchmal genervt von Peach ist, geht die Kuschelinitiative trotzdem meistens von Kiwi aus - die kleinen Meinungsverschiedenheiten wegen der Raufereien schadet ihrer Beziehung also gar nicht, Kiwi mag Peach trotzdem sehr.
Als ich mich beim Tierschutz in Peach und Kiwi schockverliebt habe, war bis dahin übrigens die Rede davon, dass Peach vermutlich ein Kater ist. Ich hatte da auch leichte Bedenken, hätte die beiden aber aufgrund der guten Erfahrungen im Bekanntenkreis auch als Kater-Katze-Kombo genommen. Erst am Abholtag wurde mir dann gesagt, dass es doch zwei weibliche Katzen sind. Ein bisschen erleichtert war ich da schon, aber wie gesagt, ich hätte sie so oder so an dem Tag abgeholt. Die Frau vom Tierschutz hatte mir vorher schon gesagt, dass Kiwi sich gut durchsetzen kann und mit dem “kleinen Kater” gut umzugehen weiß 😂
Ich finde es übrigens absolut klasse, dass du deinen Vater jetzt auf ruhige, erwachsene Weise dazu bringen konntest, dass er doch über ein zweites Kätzchen nachgedacht hat. Ja, es ist doof, dass er erst die Meinung einer anderen Person dafür benötigt hat, aber ich denke das wird auch so dafür sorgen, dass er dich ab jetzt in solchen Situationen ernster nehmen wird. Und ich freue mich natürlich total für Bailey. Ich verspreche euch, dass ihr euch nach einer Woche schon fragen werdet, wieso ihr überhaupt auf die Idee gekommen seit, das ein Kitten ausreichen könnte. Mein Freund war anfangs auch gegen zwei Katzen, jetzt hat er mit jeder Einzelkatze Mitleid.