Ich wünsche dir ganz gute und schnelle Besserung!
Danke, ich habe nur mehr das halbe Gesicht verhaut, die Pillen wirken! Es ist jetzt Woche vier, da habe ich doch gute Hoffnung, daß ich das mal an den Mann bringe.
Von mir auch gute Besserung, liebe Brick. Meine Schwester hatte auch mal Gürtelrose im Gesicht (ist doch sicher das gleiche?), daher weiß ich von ihr wie unangenehm das ist.
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Gürtelrose ist anscheinend ein anderer Virus, hat mich die Hautärztin aufgeklärt, Gesichtsrose wäre der Varizella-Virus, aber was weiß ich und was auch immer es ist, es ist Käse und bestimmt hatte Deine Schwester selbigen Schmarrn wie ich. Nur Nase und Kinn blieb ausgespart.
Was man alles haben kann und gar nicht wußte, daß es das gibt?
Aber es gibt Schlimmeres und man soll nicht zu sehr klagen, gell?
Ich muß Euch etwas ganz und gar Offtoppiges schreiben:
Wir hatten großes Elend diese Woche. Meine Mutter mußte ihren geliebten Pudel im Alter von 15 Jahren einschläfern lassen wegen einer Krebserkrankung und schlußendlichem Nierenversagen. Jeder weiß, daß ein Tier nicht ewig lebt und muß mit dem Gedanken im Hinterkopf leben, aber die Hoffnung, daß es „doch noch eine Weile lang geht“ besteht ja doch.
Augenblicklich fiel sie in ein Riesenloch. Ich persönlich bin nicht der Mensch, der sich so öffentlich hängen läßt und nur jammert und eine Leichenbittermiene hat und beim Anblick eines jeden Tieres in der Nachbarschaft wird alles nochmal schlimmer, und nicht mehr isst, nicht mehr schläft, sich wünscht, sie wäre auch gestorben…..aber sie ist eben so und kann sich in ihrer Lage nicht helfen. Damit kann ich ganz schwer umgehen.
Ich verstehe, daß sie trauert, das habe ich schon einige Male hinter mir und sie auch, aber würde sich jemand in ihrer Umgebung so aufführen, würde Derjenige von ihr einen ordentlichen, verbalen Tritt in den Hintern bekommen. Es ist eben anders, wenn es einem selbst so geht. Und in ihrer Lage tut sie mir ja sehr leid. Ich kann es nur nicht in mir selber finden. Ich belaste Andere nicht mit meinem Kummer in so einer krassen Form. Und ich bin leider auch nicht Diejenige, die etwas sagen kann zu ihr. Das müßte ein familienfremder Mensch tun, das würde vielleicht eher etwas nützen und Dinge in Perspektive rücken. Aber wer? Es müßte ja gleichzeitig jemand sein, auf dessen Meinung sie etwas gibt und da fällt mir auf Anhieb gar niemand ein.
Mein Vater war schon immer dagegen, wieder einen Hund zu haben. Auch den nun verstorbenen wollte er damals schon nicht. Er hat eine extreme Haarphobie und ist sehr pedant. War er nicht immer, aber mit dem älter werden wurde und wird es jedes Jahr schlimmer. Ein Hund kommt ihm nicht mehr ins Haus, sagt er und wird bei dem Thema fuchsteufelswild. Dazu muß ich sagen, daß er den Hund doch mochte. Er schleppte mit ihm herum und fütterte ihm Leckerlis, der Hund verstand es auch sehr, sich bei ihm einzuschleimen. Er ist also bei Gott kein Tierfeind, auch wenn er wohl nie so ein Gefühl für Tiere haben wird, wie man es sich wünschen würde. Er ist nun doch froh, daß die Sache erledigt ist.
😳
Anscheinend hatten sie das Thema über die letzten paar Jahre schon öfters und das hatte jedesmal in Streit geendet mit keinerlei Annäherung der Standpunkte oder Hoffnungsschimmer für meine Mutter.
Sie hatten immer nur Pudel, eben weil die nicht haaren. Meine Mutter hätte gerne ein älteres Tier (Pudel), das ein neues Zuhause braucht. Egal welche Farbe, welches Alter nun konkret…..einfach wieder einen Hund im Haus. Aber das wird wohl nichts. Und weil sie das weiß (und schließlich schon lange sehr gut wußte….), ist sie in eine buchstäbliche Depression verfallen und zwar augenblicklich nach Ableben des Tieres.
Ich habe sie so weit überreden können, sich vom Hausarzt etwas verschreiben zu lassen, in der Hoffnung, daß es ihr hilft. Aber davon wurde sie sehr müde und verlangsamt, was bestimmt ein unangenehmes Gefühl ist und sie nicht eben dazu ermutigte, es weiter anzuwenden. Das war also ein Schuß in den Ofen. Allerdings, die Dinge, die sie so von sich gibt, sind schon erschreckend für meine Ohren.
Eine Bekannte hat mir gegenüber geäußert, meine Mutter könnte ja mit Tierheim Hunden spazieren gehen. Das war gut gemeint von der Dame, aber es hat auch gezeigt, daß sie meine Mutter anscheinend nicht kennt.
Spazieren gehen und dann das nächste Mal – zack!- ist der Hund nicht mehr da, den man schon liebgewonnen hatte (was natürlich in einem Tierheim normal ist, man hofft ja, daß alle vergeben werden können…), das ginge gar nicht. Sie hängt sich blitzartig an Tiere. (Ich auch übrigens. Führe mich an einem Ort vorbei, wo z.B. ein paar Riesenschweine im Dreck rumsuhlen, eins wälzt sich aus dem Modder und trottet an den Zaun, schnoft mit der Rüssel-Steckdose heraus und läßt sich von mir tätscheln und kratzen…..ZACK! Gehörst schon mir, Schweindi. So ist das. Wir sind beide so.) Tierheim Hund spazieren gehen ist unvorstellbar. Das wäre wieder und wieder unnötiger Herzschmerz für meine Mutter. Und außerdem braucht sie einen Hund für zu Hause, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Ein Hund ist bei ihr buchstäblich immer und überall dabei, Tag und Nacht. Wird umsorgt und betüddelt und liebgehabt und sich an ihm erfreut, das ist der Hund, den sie braucht. Einer, der ihr Leben teilt und der Mittelpunkt ist. Nicht einer, mit dem sie ein paar Kurven drehen kann und dann wieder nach Hause gehen in das leere Haus.
Sie tut mir so leid, aber ich kann überhaupt nichts tun. Ich selber kann sowieso nichts sagen zum Vater, das käme sofort wie „Zusammenschluß hinterm Rücken“ herüber und dagegen ist er ja allergisch. Ich sehe also keine Möglichkeit, es ist so vertrackt!
Danke für's Durchlesen!