Ja, er ist draußen. Grade eben wurznen sie herum und flitzen durch die Tunnel. (Hab verschiedene Tunnel durch Cubes getrennt zu einer langen Schlange gemacht mit einer Kurve drin. und alles was neu ist, interessiert....
😛)
Ich hab mich heute dermaßen aufgeregt, ich weiß ich soll nicht zum Katzenhaus fahren.
🙁 Selber Schuld. Hatte was zusammen gepackt, die vorher erwähnten Frontline-Ampullen, Futter, Spielzeug, Bettchen. Wie üblich wollte ich meine rein-raus-Nummer abziehen, die geht so: Früh genug hinfahren, damit keiner da ist. Meistens so um 16:00 Uhr herum ist es günstig. Sachen hinstellen (Eingang ist hinter dem Haus, da kann gut was unter dem Vordach stehen, bis Personal kommt) und dann im Wetzegang wieder das Weite suchen. Warum? Ich kann da nicht hin, ich krieg die Pockerl-Frass!!
Schon dieser Hintereingangs-Bereich ist Folter, weil zu beiden Seiten der Tür sind Freigehege und da sehe ich dann die Katzen (ich kenne die alle,sie sitzen schon halbe Ewigkeiten dort, weil sie keiner will, zu alt oder chronisch krank...) und ich möchte sie heraus
reißen von dort und mitnehmen. Kann ich aber nicht. Also vermeiden, wenn's geht.
Reingehen ins Haus geht sowieso nicht, da muß ich weinen,wenn ich wieder gehen muß und dann brauche ich wieder Tage und Nächte, bis ich das überwunden habe. Leider bin ich so, es ist zu dumm. Gott sei Dank sind nicht alle so, denn wer würde sich sonst in solchen Einrichtungen um die Tiere kümmern?
War aber leider schon Licht. Ja egal, hinstellen und abdampfen kann ich ja trotzdem, dachte ich mir. Das schwere Eisentor vor dem Haus hatte aber mein Kommen mit den Säcken wohl schon angekündigt, denn als ich um die Kurve hinters Haus bog, sah ich die Konturen einer Person an der Glastür stehen. Schon wurde aufgemacht und ein junger erwachsener Mann mit offensichtlich geistiger Behinderung machte die Tür weit auf. Ich bat, meine Sachen abgeben zu dürfen und stellte sie ein Stück rein in den Vorraum, da kommt ein wohlbekannter, alteingesessener Kater hinter ihm daher, der FIV erkrankt ist und eine chronische Niereninsuffizienz hat. ich kenne ihn gut, er ist ein Süßer.
Normalerweise ist er in einem Teil des Gebäudes, wo er nicht unmittelbar zu anderen Katzen kommt wegen der Ansteckung. Wenn bei den anderen die Gittertüren der Räume zu sind, darf er aber rumstromern im Haus, wo er will und den Katzendamen seine selben alten Witze erzählen. Ich sag schon zu dem jungen Mann "Tür zumachen, da kommt der Kater", aber keine Reaktion. Normalerweise dürfte der Kater bei offener Tür gar nicht in diesen Eingangsbereich kommen, es war überall alles offen!
😱 Der junge Mann ließ die Tür nicht los, die ich zuziehen wollte. Da kam eine Frau von hinten und sagte "geh, jetzt hast schon wieder die Türen offen gelassen....", aber mit einer gewissen Ruhe.
Erstens soll der Kater nicht zu den anderen Katzen kommen, zweitens darf die Eingangstür nur aufgemacht werden, wenn die anderen Türen zu sind. Aber direkt aufgeregt hat das die Frau nicht. Wenn der Kater weg ist, ist er weg. Er muß täglich Medikamente bekommen und hat immer wieder Phasen, wo es ihm sehr schlecht geht und er behandelt werden muß, allerdings erfängt er sich dann wieder und es geht ihm relativ gut. Wenn
der entwischt, ist es aus mit ihm.
Als der Kater verstaut war, fragte mich die Frau, ob ich ihn nicht mitnehmen will. Äh nein, leider, ich liebe den Kerl, ich würde ihn sofort haben wollen (alter Haudegen, dem schwerer Milbenbefall das halbe Gesicht entstellt hat, als er vor Jahren hingebracht worden war. Unheimlich einnehmende Show-Persönlichkeit, ein Wundertier, unwiderstehlich!! ), aber er muß allein gehalten werden und er braucht eine Person mit Erfahrung. Eigentlich sollte er gar nicht mehr vermittelt werden aus diesen Gründen und weil er einfach so happy ist dort und alle um den Finger wickelt. Er liebt das Personal und das Personal liebt ihn,er ist quasi der Hausmeister dort. Und diese neue Mitarbeiterin fragt, ob ich ihn nicht mitnehmen will. Ich meine, sie kennt mich ja nicht, ne? Ob ich schon Katzen habe,ob ich ihm gerecht werden könnte...
ich sage, ich habe schon zwei Katzen von hier. Meint sie, das wäre doch egal, da ginge auch noch eine dritte.
🙁 Ich weise auf seine Erkrankung hin und die Tatsache, daß er nicht zu "gesunden" Katzen gelassen werden kann. Meint sie, das ist total schnurz und sie wird schon zusehen, daß sie ihn noch loskriegt, denn der "macht einfach zuviel Arbeit".
Ich meine, ich weiß daß er seinen hübschen Hintern immer wieder mal abgewischt kriegen muß. Er ist auch ein bißchen ausrasiert dort, damit es leichter geht. Er selbst sieht die Poppesgegend als feindliches Gebiet an, was dort hinten los ist, betrifft den Herrn nicht. Putzen? Nö. Dafür hat er Personal. So ist er, der Gute. Und natürlich muß er behandelt werden. Macht ihr alles viiiiiel zuviel Arbeit, ne?
Was sind das nur für neue Leute, die da eingestellt wurden? In der lokalen Wochenzeitung war vor einigen Wochen eine Anzeige, daß das örtliche Katzenhaus dringend freiwillige Helfer braucht. Okay, ich verstehe das. Aber einem Jeden würde ich da nicht einfach so die Verantwortung übergeben.
Ich muß betonen, es geht mir nicht um den behinderten jungen Mann. In keinem Bereich des Lebens stört es mich, wenn ein Mensch mit Behinderung/Einschränkung wo arbeitet, sieht man leider eh selten genug.. Im Gegenteil, das ist nicht der Punkt. Aber hier geht es um die Tiere, die es ja nicht besser verstehen und sich nicht selbst zu Wort melden können. Und wenn die Sicherheit nicht gegeben ist, dann muß eben die Begleitperson doppelt aufpassen, dann ist das auch wieder okay. Aber die Dame war mir hoch suspekt!
Ich bin im täglichen Leben nicht der Petzen-Typ, ich bin mehr für leben und leben lassen. Aber
das ließ mir keine Ruhe. Ich tauschte mich kurz mit der Dame aus, die Dienst hatte, als wir Foxy und Carla holen konnten. Und sie erzählte mir, daß eine der neu verpflichteten freiwilligen Helferinnen wieder aus dem Dienst entlassen werden mußte, weil sie nicht füttern kam. Die Katzen blieben unversorgt und alle meinten, die Person wäre eh vor Ort und würde die Arbeit machen. Eingeteilt war sie und versichert hatte sie auch, daß das klar geht,bis sich dann heraus stellte, daß nicht gefüttert wurde.....
Sowas geht mal gar nicht, da krieg ich gleich
nochmal die Pockerl-Frass! In einem großen Tierheim würde das natürlich sofort auffallen, aber in so einem kleinen Katzenhaus.... die armen Katzen!
Ich könnte dort nicht arbeiten, ich würde ein Regiment führen, daß man es in Timbuktu noch würde rascheln hören und leuchten sehen!
🙁 Sowas geht mal gar nicht, solcherlei Einstellungen.
Der Feind übertreibt ja gewaltig, so ein armes Sensibelchen. Meine Damen können ja auch sehr dramatisch wegen nichts erschrecken, aber so nachtragend sind sie nicht.
Aber immerhin war er wieder draussen!