Moin 🙂
Ich finde das Thema Schutzgebühren auch sehr interessant. Vor allem, wenn ich die Preisentwicklung der letzten 15 Jahre vergleiche und auch das "Brimborium", das inzwischen um eine Adoption gemacht wird.
Chekov, unseren im letzten Winter verstorbenen Kater, konnte ich aus dem Tierheim seinerzeit für 50 D-Mark "auslösen", habe dafür natürlich auch den entsprechenden Schutzvertrag vorgetragen bekommen und unterschrieben.
Ich wurde vor der Übernahme da vor Ort befragt, wie denn die Haltungsbedingungen sein würden, habe nach Treu und Glauben geantwortet und damit war die Sache erledigt.
Anton, der Anfang Februar bei uns eingezogen ist, hat 100 Euro "gekostet" (was ich immer noch sehr ok finde, eigentlich 120, aber wir mussten ihn noch nachimpfen lassen).
Dafür hatten wir vorher ausführlichen Kontakt, sind telefonisch und schriftlich "begutachtet" worden und dann noch durch eine Vorkontrolle bei uns persönlich, nachdem wir überhaupt in Frage kamen.
Und vorletzte Woche kam dann noch die Nachkontrolle und in nem Jahr wird es wieder eine geben.
Mal ehrlich, nicht, dass ich was zu verstecken hätte und die Damen sind total nett und mir persönlich sympathisch, also freue ich mich über den Besuch zum "ratschen" und Kaffee trinken.
Aber ich hab z.B. gestern mit unseren sehr netten Nachbarn gesprochen, die genau das total abgeschreckt hat:
1. Der hohe Preis - sie wollen doch eigentlich einem Tier ein gutes Zuhause geben, dass "in Not" ist.
2. Diese "Nachschnüffelei", als ob sie pauschal schon verdächtig wären, etwas falsch zu machen.
Und das kann ich verstehen irgendwie. Manchmal hat das schon was vom Tanz ums goldene Tierschutz-Kalb.
(Bei unseren Nachbarn wäre eine Katze übrigens genauso gut aufgehoben, wie bei uns selbst. Und die Leute sind auch finanziell genau wie wir in der "soliden Mittelklasse", also am Geld SCHEITERT es nicht, aber es wird als ungerecht viel empfunden. Weil doch eigentlich die Leute haftbar gemacht werden sollten, die das Katzenelend verursachen und nicht die, die einem Tier ein gutes Zuhause bieten. - ich geb das nur mal so wieder aus dem Gespräch von gestern.)
Und ehrlich gesagt: Ich finde eine "Schutzgebühr" von 200 Euro zum Beispiel zu viel. Denn das ist eine Summe, die abschreckt. Und zwar nicht nur die "bösen, finanziell unfähigen Möchtegern-Katzenvernachlässiger", sondern eigentlich die meisten, denn das ist mehr als ein halbes Jahr Katzenfutter auf sehr gutem Niveau und keine Anerkennung mehr, sondern eine Vollfinanzierung.
Da Tierschutz aber eigentlich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, fühle ich mich bei so einem Betrag quasi "doppelt gestraft" als Unschuldige. Denn ich habe noch nie ein Tier misshandelt, geschweige denn ausgesetzt oder vernachlässigt.
Das ist wie mit den Steuern: Die Kleinen hängt man, die Großen kriegen Subventionen.
Anders gesagt: Anstatt endlich klare Gesetze für Zucht und Abgabe nur kastrierter Tiere an Privatpersonen zu machen, muss man als "Tierfreund" die Sünden der anderen doppelt bezahlen - mit Geld und mit Vor-Verdächtigung - und das ist eigentlich extrem unfair.
Grüßlis
Nizzre
(alle unsere anderen Katzen sind entweder "Zugewanderte" oder bei seriösen Züchtern teuer bezahlte Rassekatzen gewesen)