Ich möchte meiner Katze in nächster Zeit Freigang geben, ist es dann unbedingt notwendig eine 2. Katze dazu zu holen ?
Ich hatte schon immer Freigänger und - außer bei unserem ersten Kater und den Tieren bei meinen Eltern - waren es immer mehrere Katzen.
Daher kenne ich den Vergleich und sehe, dass sie auch draußen immer wieder zusammen kommen und interagieren.
Das für mich beeindruckenste Beispiel war, als ich noch 7 Katzen hatte und ein Hund in unseren Garten gekommen ist. Zuerst war der Hund vermeintlich alleine da, plötzlich sind alle 7 Katzen aus ihren Verstecken gekommen und haben den Hund, wie ein Löwenrudel eingekreist. Da war klar, dass die ein Zusammengehörigkeitsgefühl haben und als Gruppe kommunizieren.
Ich weiß nicht, wie du das mit dem Freigang machen willst, aber bei uns müssen die Katzen nachts rein. Da ist es natürlich auch netter, wenn sie kätzische Gesellschaft haben.
Aber: Zusammenführungen sind anstrengend und nervenaufreibend. Ich hatte das Glück, immer äußerst soziale Tiere hier zu haben, aber sowas zieht sich gerne über Wochen und Monate. Bei meinem letzten Kater hat es gefühlt ein Jahr gedauert, bis er ganz integriert und angekommen war.
Ich würde aber mit einer zweiten Katze nicht mehr zu lange warten. Je länger deine jetzige Katze alleine ist, umso schwieriger wird es.
Und die Regel "gleiches Geschlecht, ungefähr gleiches Alter, ähnlicher Charakter" kennst du ja, oder?
Noch eine Anmerkung: ich habe hier auch eine "traumatisierte" Katze. Äußerst scheu, aus einer Katzenkolonie nahe Moskau. Evtl. hatte sie Babies, als sie gefangen wurde.
Dann mit dem Bus vier Tage lang hier her gefahren worden, zu einer Pflegestelle, mit vielen Hunden und einer eher "robusten" Frau.
Also, genug Gründe, um ein Trauma zu entwickeln.
Als sie hier ankam, war sie zwar äußerst sozial, aber sehr devot zu ihren Mit-Katzen.
Als sie ca. 2 Jahre hier war, ist unser "neuer" Kater eingezogen. Plötzlich ist sie zu einer ziemlich selbstbewußten Persönlichkeit mutiert, die dem Neuen schon gesagt hat, was sie will und was nicht.
Also, gerade für ängstliche Katzen kann ein Partner eine echte Bereicherung sein. Auch wenn es anfangs nicht so ausschaut.