Ich habe immer noch die idealistische Vorstellung, Tierheime und die Außengehege zu vergrößern (was auch teilweise statt findet) um "Dauergästen" ein noch angenehmeres Leben zu ermöglichen. Ich würde dazu auch Zoos verkleinern und das Gelände dafür her nehmen. Idealistisch, aber theoretisch umsetzbar.
Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber das ist nicht idealistisch... das ist wirklichkeitsfern und naiv. Das bisschen Zoo für die Menge an Katzen? Und so schön ein Außengehege ja sein mag, aber das ist eben auch nicht der eine und einzige heilige Gral jeder Katze.
Katzen sind komplexe Lebewesen, die wollen nicht alle das gleiche. Es gibt kein Schema F, auch wenn es einige Bedürfnisse gibt, sie sie alle mehr oder weniger stark ausgeprägt teilen.
Was die meisten Katzen nach meiner Erfahrung sind - extrem pragmatische Opportunisten. Klar haben ist besser als brauchen, mehr ist mehr, etc., etc.
Aber in der Regel machen die meisten Katzen einfach das beste aus dem, was eben verfügbar ist. Unglücklich sein, weil irgendwas noch nicht perfekt ist... Eher ein Menschenproblem.
Und totale Freiheit gibt es nicht, auch nicht draußen. Nicht nur jetzt, auch nicht vor 100 oder 200 Jahren. Begrenzte Ressourcen, Konkurrenz, Gefahr... Das alles ist Teil der natürlichsten Natur.
Ein bisschen Frustrationstoleranz braucht es immer.
Und glücklich sein ist schon ein Luxus, erstmal geht es ums überleben. Alles was das blanke Überleben sichert, ist ein echtes Grundbedürfnis, da liegt die Latte extrem niedrig und dass das kein Maßstab für unsere Katzenhaltung ist, darüber herrscht wohl Einigkeit.
Aber Freigang = Grundbedürfnis, da gehe ich nicht mit.
Bei den Vermittlungskriterien der einzelnen Vereine dagegen gibt's soviele Unterschiede, wie bei den Meinungen hier.
Tierschützer sind eben auch nur Menschen.
Ich finde jeder Tierschützer hat das Recht, Tiere so zu vermitteln, dass er am Ende dabei ruhig schlafen kann.
Für alle Haltungsformen gibt es durchaus schlüssige Argumente.
Und Wohnungsmarkt hin oder her, sorry, jeder hat auch seine jetzige Wohnung irgendwie bekommen und die meisten werden irgendwann umziehen, ebenso muss man sich auch verändern, wenn man anderweitig Zuwachs bekommt, sei es in Form von Kindern oder Partner (die man dann vielleicht gar nicht so lange in der gleichen Wohnung hat wie die Katzen...)
Was andere Punkte betrifft, ist man schnell bereit, alles auf sich zu nehmen, da heißt es dann, das gehört eben zu den Kosten einer Katze dazu, aber monatlich vielleicht 100 Euro mehr Miete zu zahlen oder anderweitig Abstriche zu machen, scheint dann einfach absolut nicht drin zu sein. OK, es gibt Fälle da ist es schwierig. Aber da muss ich dann eben nicht in einer kleinen Wohnung noch Katzen halten. Meine Meinung.
100 Euro Miete mehr, umziehen weil man Zuwachs bekommt? Ist hier in der Region doch... schwierig. 800 - 1500 € Miete mehr trifft es eher. Und hier wohnen dann 3 - 6-köpfige Familien auf 42- 63 qm. Nicht nur vorübergehend... über Jahre. Das war vor 10 - 15 Jahren noch anders, und auch da lagen die perfekten Katzenhalter - Wohnungen schon nicht auf der Straße. Ist dann auch die Frage, ob so ein Single mit Katzen, den Familien mit Kindern den großzügigen Wohnraum mit Garten vor der Nase wegschnappen muss. Führt aber zu weit am Thema vorbei.