Streuner oder Wildchen? Was tun?

  • Themenstarter Themenstarter purecreek
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Meine ehemalige Nachbarin hat vor einigen Jahren eine sehr scheue Katze aus dem Tierheim adoptiert. Die Kleine verbrachte Monate unter dem Bett, nur nachts war sie dann mal in der Wohnung unterwegs. Irgendwann platzte der Knoten und es wurde die große Liebe zwischen Nachbarin und Katze.

Die übrigens wollte dann gar nicht mehr nach draußen, obwohl sie Freigang hätte haben können. Wer weiß, was die Kleine draußen Schreckliches erlebt hatte.

Je nach Naturell kann es also wirklich lange dauern, bis Katze auftaut.
 
A

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ich habe immer nur still mitgelesen und gefiebert und ich habe nur einen Wildling hier.
Ihr Safe Platz war immer unter den Küchenschränken. Da lag sie i.d.R. Nachdem ich sie für den TA einfangen musste, habe ich die Zierblende unten abgebaut und nicht wieder angebaut, weil der nächste Termin beim TA 14 Tage später schon absehbar war.

Ich muss sagen, die TA Besuche haben uns trotz Einfangen mit Decke, weitergebracht. Und die Blende wurde am Ende für 2 Tage wieder eingebaut, aber nachdem sie wieder nur unter den Schränken lag, schnell wieder abgebaut. Jetzt liegt sie vielleicht 2h vormittags unter den Schränken, sonst aber auf dem Sofa bzw. Sessel.

Ich würde sowohl Impfen und den Fuchsbau etwas "entsichern".
 
Hallo purecreek,

ich will dir Mut machen und kurz von meiner Pflegekatze erzählen.

Paula war geschätzte 2 Jahre alt und wurde mit ihren Babies an einer Futterstelle
eingefangen und kastriert.
Ihre Babies waren bald zahm und vermittelt aber Paula hat sich ca 6 Wochen tagsüber nicht aus ihrem Versteck bewegt.Fressen und Klo, das ging nur nachts.
Eigentlich wollte man sie wieder raussetzen aber als Langhaarkatze, die auch Verfilzungen im Fell hatte keine tolle Option.

Dann kam sie zu mir und ist auch erstmal unters Sofa gezogen.
Ein paar Tage habe ich sie in Ruhe gelassen,bis sie ordentlich gefuttert hat.

Dann hab ich angefangen ihr vorzulesen und mit ihr zu reden.
Ich habe ihr Leckereien zum Schlecken auf einem verlängerten Kochlöffel angeboten.Den brauche ich bald nicht mehr verlängern,weil sie mir entgegen kam.
Zum Spielen habe ich Gräser von draußen genommen.Am Anfang war sie skeptisch aber bald hat sie mitgemacht.
Nach 4 Wochen hat sie meine Hand geköpfelt.

Das ist sicher mit Paula besonders gut gelaufen.Ob das für deinen Kater der richtige Weg ist weiß ich nicht.

Erfunden habe ich diese Vorgehensweise übrigens nicht sondern aus Ballis Blog.
Vielleicht kann das jemand verlinken.

Viel Glück und Geduld weiterhin mit deinem Streuner.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde ihr macht das ganz toll und genau so sollte es weiter laufen, ihr braucht nur Geduld und Zeit 😉 .
Wichtig ist immer, daß er bestimmt wie weit es geht - das gibt ihm Sicherheit und seinen Fuchsbau würde ich unangetastet lassen, das ist seine Burg.

Jede Miez ist anders, je nach Charakter eher selbstsicher (und in dem Fall vorsichtig auf Distanz) oder eher ängstlich und scheu oder....
Meinen Leo habe ich draußen ja zwei Jahre lang angefüttert bevor er überhaupt greifbar war, das hat sicher die Phase der Vertrauensgewinnung drinne verkürzt - andere Menschen sind ihm noch immer nichts.
Scheuchen Ronya konnte gut mit Katzen und hat nach Einzug (Vermittlungsmiez, als Kitten eingefangen und ein paar Monate im Tierheim gesessen) sich selbst in die Gruppe integriert - aber Menschen uiuiui, nee da war sie sofort außer Reichweite. Es dauerte Monate bis ich an ihr vorbeilaufen konnte und als sie dann das erste Mal aufs Sofa kam und sich ankuschelte als ich schlief, heulte ich fast. Noch heute, vier Jahre später, kann ich sie nur selten hochheben, gekuschelt wird auf dem Sofa falls sie kommt und ansonsten braucht sie einen gewissen Abstand um sich sicher zu fühlen.

Halbtyr wird seinen Weg finden und die Zeit des Winters ist er ja nun eh drin besser aufgehoben, also einfach laufen lassen 🙂


Beim Impfen würde ich lieber zuwarten, andere denken da vermutlich anders, oder kannst du das Zimmer so "leer" räumen, daß du ihn wie nebenher einfangen kannst mit Handtuch oder Decke? Also so, daß er wirklich nur kurz Streß hat, es ab zum TA geht, er danach in sein Zimmer im ursprünglichen Zustand (also Möbel alles wieder da wo es war) zurückkommt?
Wenn das Ganze auf eine Jagd hinausliefe, denke ich macht ihr zuviel "kaputt".
Ist Gefühlssache.

Taskali macht das ja anders - aber da sind die Räume auch so gemacht, daß sie die Katzen gut erreichen kann und auch "eng" genug, daß Zähmung mehr mit nach vorn gehen machbar ist, da sind die Distanzen anders, als in einem "auch für Menschen" eingerichteten Zimmer. Dafür hast du keinen "Zeitdruck", weil Halbtyr nicht vermittelt werden soll und du keine anderen Katzen auf der Warteliste hast 😉.
Daher kann man das nicht so direkt vergleichen finde ich.

Liebe Grüße
Karen
 
Ich möchte mich Hazelcats voll und ganz anschliessen.

Und eben, rauslassen ist jetzt eh keine Option!

Ihr macht das schon!

Euch einen schönen Restsonntag. Hier auch a...kalt 🙁
 
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Ich habe auch meine Erfahrungen mit Wildchen gemacht. Es ist charakterabhängig, wie sie sich verhalten und wie schnell es zu einer Annäherung kommt. Ich finde auch, Ihr macht das sehr gut.

Meinen Lasse musste ich auch nach 4 Wochen bei mir nachimpfen lassen. Ich dachte, das war es dann. Aber er hat es mir nicht nachgetragen. War zwar "not amused", aber letztendlich froh, als er wieder bei mir in "seinem" Zimmer war. Aufgrund der Jahreszeit (ich habe ihn Anfang Dezember bekommen), musste ich ihn auch bis zum Frühjahr, heißt Ende März, drinnen behalten. Es tat mir sehr leid, aber er konnte ja kein Winterfell bilden. Auch das hat mir wahrscheinlich mehr weh getan als ihm.

Versuche, Halbtyr in den Kennel zu bekommen. Kescher ist nicht wirklich schön. Lebendfalle wäre besser, denke ich. Dann lass ihn impfen und mach einfach weiter.

Die Zeit zwischen 2 Impfungen darf - glaube ich - höchsten 6 Wochen betrage. Frage Deinen TA noch einmal.

Weiterhin alles Liebe und Gute für Euch. 🙂
 
Wenn er schon einmal geimpft ist, würde ich ihn in der Frist, also vier bis sechs Wochen, noch mal mit einer Falle einfangen und ihn impfen lassen, auch gegen Tollwut. Danach hast du dann drei Jahre Ruhe, er wird das Einfangen in der Falle auch nicht mit dir in Verbindung bringen. Ich habe hier auch schon scheue Katzen in der Wohnung mit einer Falle eingefangen. Wenn möglich erst mal in der Falle füttern und dann scharf machen. Nach dem Tierarzt sind sie froh wieder in ihrer vertrauten Umgebung zu sein und es gab nur kurzfristig (bei Belle) einen Schritt zurück, die habe ich aber auch mit einer Decke eingefangen. Würde ich möglichst nicht machen und einen Kescher nur einsetzen, wenn gar nichts mehr geht. Das ist eine heftige und traumatische Erfahrung für Katzen.

Ansonsten finde ich es gut dass du ihn in seinem Tempo ankommen lässt, irgendwann platzt dann auch bei ihm der Knoten.
 
Der Kater sieht am Abend mal für zwei Stunden deine Füsse, da wundert mich der Fortschritt nicht. Sein Bau ist ihm heilig, da hat keiner was zu suchen und da sollte auch nichts verändert werden. Wichtig ist dass du seine Neugierde förderst. Wenn er dich nicht anders sehn kann, dann musst du dich eben auf den Boden legen und mit ihm kommunizieren. Hier hat jemand eine Verlinkung beigefügt die wichtige Tipps enthält.
Ansonsten kommt ja hier ja sehr wenig, gerade von den Leuten die fürs Einsperren gestimmt haben.
 
Katzen sehen im Dunkeln recht gut, er kommt ja raus, während ich im Raum bin, ich denke, da sieht er mehr als meine Füße. Nur ich sehe im Dunkeln halt nichts 🙂

Den Blog von Balli hatte ich schon gelesen, aber es war hier ja anders geplant, daher ist der Raum natürlich menschengerecht eingerichtet. Obwohl so langsam mit dem halben Baum in der Ecke und dem Riesenpott Katzengras und Katzenminze...

Ich geh dann mal in den Keller...
 
Hi purecreek,
Es dauert halt so lange wie es dauert.

Zum Thema Impfen.
Einfangen, und ab zum Impfen. Hier wurde mir auch nichts lange nachgetragen, im Gegenteil, Fluffy war anschließend richtig anhänglich, als sie merkte, sie wurde nicht wieder rausgeschmissen sondern durfte wieder ins Warme 😀

Versuche es mit großem Kennel und Decke, geht das nicht, dann mit Lebendfalle.

Der Fuchsbau....ich habe echt überlegt, wie ich da vorgehen würde
Hast du schonmal im ganzen Raum auch an weiter entfernten Orten Leckerlies ausgelegt ? Ich habe daran immer gemerkt, wie groß der Radius meiner Scheuchen war. Wenn sie wirklich fast überall unterwegs waren, dann habe ich den Lieblingsrückzugsort verändert...Bei mir war es meist unter dem Bett, also Matratze weggenommen und damit stieg dann die Notwendigkeit, sich einen anderen, nicht ganz so abgeschlossenen Lieblingsplatz zu suchen.
Kartons auf die Seite gelegt, so dass man Dach und 3 Seiten hatte, oder einen Korb, aus dem man noch schön oben rauslugen kann...solche halboffenen Möglichkeiten habe ich dann angeboten. Oder eben ein ansonsten leerer Schrank, bei dem nur eine Tür zu ist.
Ansonsten, Ruhe bewahren, Zeit lassen und immer deine gleiche Routine durchziehen.
LG
Anne
 
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Hallo purecreek 🙂
Ich schließe mich der Meinung von ENM absolut an.
Und deinen Plan finde ich auch gut durchdacht und richtig. 🙂 Daumen sind gedrückt fürs Impfen. :zufrieden:
 
Erfahrungsgemäß gehen die Wildchen aber nur 1 x in die Lebendfalle. Sind ja nicht doof 😉 Beim 2. Mal wissen sie es meistens und gehen gar nicht mehr rein oder es dauert seeeeehr lange, bis sie sich trauen. Aber für einen Versuch ist das auf jeden Fall gut.

Du solltest das Kerlchen dann entweder in der Falle (mit Decke abgedeckt, zum TA schaffen oder aber umsetzen. Aber hierbei Achtung: Ohne einen richtigen Umsetzkorb kann das schnell ins Auge gehen. Und dann ist es erst einmal gelaufen.

Von daher würde ich auch zunächst versuchen, ihn mit einer Decke zu fangen.

Viel Glück! 🙂
 
Klar gehen Wildchen auch öfter in die Falle, ich habe hier immer mal wieder schon kastrierte drin, nur eben nicht alle. Oft sind es die Kater, wenn sie hungrig genug sind. Ich würde bei so einer scheuen Katze eine Falle einer Decke jederzeit vorziehen, dann verbindet die Katze es nicht mit der Person.

Vor allem hat purecreek ja Zeit und muss nicht für einen Termin einfangen.
 
Klar gehen Wildchen auch öfter in die Falle, ich habe hier immer mal wieder schon kastrierte drin, nur eben nicht alle.

Dann hast Du mehr Glück als wir hier bei/von der Katzenhilfe 😉 Ist sehr selten, dass eine Miez tatsächlich 2 x reingeht. Vielleicht sind unsere schlauer? 😉 😀

Aber es wird mit Halbtyr und der Falle schon klappen 🙂 Wollte keine Angst verbreiten 😳
 
Wir haben hier bei der Fangaktion immer wieder die schon kastrierten in der Falle....besonders blöd, wenn dann2 in einer sitzen und nur noch einer unkastriert ist...Jackpot.:stumm:
Versuche es mit der AktionDecke und Kennel...alle Höhlen weg, keine Unterschlüpfe mehr und dann nur noch den Kennel als Safe Place anbieten und mit einer Decke dahin dirigieren.
Wenn das nicht klappt...
Falle und eben wieder nur darin füttern, nicht scharf gestellt und dann scharf stellen...er kann ja nicht abwandern und woanders sein Futter suchen...das klappt schon.
Und ruhig dabei bleiben....sagt sich so schön...aber es nützt nix, wenn der Kater deine Unruhe und Verzweiflung spürt....
 
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Am Licht würde ich sicher nicht sparen, sonderen es auch brennen lassen wenn du nicht im Raum bist. Weil sonste verbindet er das Licht dir. Licht aus, sie ist weg... Licht an, sie ist da. Und im Dunkel würde ich schon gar nicht dort ruhig sitzen, das ist für ihn so, als wenn du auf ihn lauerst. Am besten ist es wenn er dich siehst und du dich mit dir selbst beschäftigst. Nimm ein Spielzeug(mach das Licht hell genug) und setz dich auf den Boden und beschäftige dich selbst mit dem Spielzeug. Ab und zu kannst du ihn dabei anblinzeln. Er muss einfach wissen dass du nicht auf ihn lauerst. Im Dunkeln hocken und warten, das verunsicherst du ihn nur noch mehr.

Auch würde ich nie leise in den Keller schleichen, sondern mich vorher bemerkbar machen, dass er immer genug Zeit hat sich unter dem Bett zu verstecken und sich draußen sicherer fühlen kann.

Ihn dort mit einem Falle einzufangen dürfte weniger ein Problem sein, einfach die Falle so lang dort stehn lassen bis er ohne Angst Leckerchen dort rausholt( und das dauert eben so lang wie es dauert) Alle andere Möglichkeit sind Quatsch. Oder so ein Mist, wie mit einer Decke einfangen, da machst du jeden Fortschritt kaputt. Und zerstöre seinen momentanen Bau nicht. Du könntest ihm zusätzlich mehrere größere Kartons als Versteck anbieten. Ruhig großzügig auschneiden, zum Teil vielleicht auch mit zwei Eingängen. Vielleicht nimmt er es als Ersatz an. Und eine Wildkamera ist natürlich immer von Vorteil. Gibst zum Teil auch günstig gebraucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihn dort mit einem Falle einzufangen dürfte weniger ein Problem sein, einfach die Falle so lang dort stehn lassen bis er ohne Angst Leckerchen dort rausholt( und das dauert eben so lang wie es dauert)...
Du hast anscheinend das Problem überlesen: Es geht darum dass er die zweite Impfung bekommen muss - und damit kannst Du nicht einfach warten "so lang wie es dauert", das gibt das Zeitfenster nicht her.

Mit Decke einzufangen ist manchmal die einzige Lösung - aber das war hier garnicht gemeint sondern gemeint war eher, ihn mit einer Decke (oder einem Stück Karton etc.) Richtung Box zu dirigieren, ENM bezieht sich da auf Taskalis Methode nehme ich mal an.

Louis hätten wir anfangs ohne Decke/Badetuch niemals ohne schwere Verletzungen in die Box gekriegt - ich brauch das nicht nochmal blutüberströmt beim TA anzukommen und dort dann die Erstversorgung zu kriegen. Und - oh Wunder - Louis hat das gut weggesteckt. Auf jeden Fall deutlich besser wie wenn man ihn durchs halbe Haus jagen musste.
 
Nachdem der Kater eh eingesperrt bleibt, warum dann überhaupt dieser Stress mit der Impfung. Er hat bisher draußen überlebt ohne Impfung, er wird jetzt nicht plötzlich ohne sterben. Insofern hat Goldeneye durchaus recht mit seiner Aussage.
 
Nachdem der Kater eh eingesperrt bleibt, warum dann überhaupt dieser Stress mit der Impfung. Er hat bisher draußen überlebt ohne Impfung, er wird jetzt nicht plötzlich ohne sterben.
Hm... ich hab bisher auch draußen überlebt ohne gegen Malaria geimpft zu sein... Das ist jetzt so 'ne Grundsatzdiskussion aus der ich mich lieber raushalten möchte, zumal es eh nichts zur Sache tut, denn dass das Kerlchen durchgeimpft werden soll war ja einer der Gründe es erstmal drin zu lassen. Und wenn man da entschieden hat das anzugehen, dann sollte man es auch zu Ende bringen meine ich.
Wie das so "halbgeimpft" aussieht mit den Abwehrkräften kann ich nicht beurteilen - ist da dann schon eine Wirkung vorhanden? Wie machen das denn die Katzenschutzorgas, bei Kastrations-Aktionen dürfen die Katzen danach gleich wieder raus in die "Wildnis"?
 

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