Für mich liest sich das alles nach typischen Verhalten einer wenig sozialisierten Einzelkatze.
Meine Kleine ist super sozialisiert in Bezug auf Katzen. In einer Katzenkollonie geboren, da hat sie ca. 5 Monate gelebt. Dann Tierheim, dort werden die "jungen Wilden" in kleinen Gruppen gehalten. Danach Vermittlung zu einer anderen Katze. Das ging schief und so kam sie mit ca. 10 Monaten zu mir. Hier lebt sie jetzt allein mit Freigang und Kontakt zu den "Nachbarn".
Sie hat das anfangs auch ziemlich extrem gemacht, meine Vermutung war, dass sie es halt nie "abgewöhnt" bekommen hat in ihrem vorherigen Zuhause, weil sie halt so scheu war und auf "Tadel" auch sehr sensibel reagiert. Außerdem tat sie dem Vorbesitzer wahrscheinlich leid, weil die andere Katze sie nicht mochte und sie ja nur spielen will.
Mittlerweile ist es deutlich besser geworden, aber ab und an macht sie es immer noch. Es ist ganz klar nicht aggressiv gemeint oder so, ihr ist dann halt nach so ein bisschen raufen und tollen.
Sie macht das auch bei anderen Katzen, kapiert aber auch, wenn die das nicht wollen und es dann nen ordentlichen Faucher und im Zweifel ne Pfote gibt. Hindert sie aber trotzdem nicht dran es zu versuchen, wenn sie grad Lust drauf hat. 😅
Meist liegt der Fehler darin, dass der Mensch das der Katze einfach nicht früh genug beigebracht hat, dass Menschen NICHT so angegangen werden sollen. Und wenn die Katze das lange so kennt, dann ist halt klar, dass es immer schwerer wird ihr das abzugewöhnen im Zweifel. Vor allem wenn SIE Spass dran hat.
Ich würde aber auch unterscheiden zwischen "spielerischem Anraufen" aus "Lust und Laune" und ernstem Beißen, weil vielleicht doch was zuviel wird oder was wirklich dringend ist. Meiner Meinung nach bemerkt man das an der Heftigkeit des Zubeißens.
Im Spiel kann es sich "hochschaukeln" wenn man mitmacht. Ist es ernst, dann ist es entweder von vorne herein so oder aber es schaukelt sich auch dann hoch, wenn man es ignoriert und zB. einfach aufsteht und weg geht.