Trockenfutter wirklich so schlecht?

  • Themenstarter Themenstarter Fanni
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Also, ich kenne zumindest eine unabhängige Studie zum Thema Trockenfutter und Zahnbelag, die tatsächlich einen positiven Effekt gezeigt hat, hab ich irgendwo schon mal eingestellt 😉
Der Fehler ist halt, dass das dann immer auf "jedes Trofu..." verallgemeinert wird und nicht auf "Trofu mit großen Kroketten...". Und auch Zahnsteinvorbeugung nicht die anderen Nachteile von Trockenfutterfütterung aufwiegt.

Interessant. Ich war nämlich beim Googlen irgendwo mal auf eine Studie gestoßen, die aussagte, dass es da keinerlei Unterschiede zwischen Nass- und Trockenfutter gibt...Ich weiß leider nicht mehr, wo ich die gefunden hatte.

Einen "positiven" Effekt kann ich mir bei Trofus vorstellen, die ein "Medikament" gegen Zahnbelag enthalten (so wie es ja auch ansäuernde Trofus gibt). Aber auch das gleicht die negativen Effekte nicht aus.
 
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Frage ist da aber auch, ob das nur der mechanische Effekt der Beutetiere ist oder ob die bessere Zusammensetzung der Nahrung eine Rolle spielt.

Dickie hat früher seine Mäuse in einem solchen Affentempo verputzt, da war nicht viel mit Kauen. Das hatte eher was von der Schlange, die ein Kaninchen im Ganzen schluckt😀
 
Einen "positiven" Effekt kann ich mir bei Trofus vorstellen, die ein "Medikament" gegen Zahnbelag enthalten (so wie es ja auch ansäuernde Trofus gibt). Aber auch das gleicht die negativen Effekte nicht aus.

Bei den speziellen Trofus sind schon Zusätze enthalten:

https://www.royalcanin.ch/katze/katze/gesundheit-katze/zahngesundheit

Polyphosphate; hatte da mal vor längerer Zeit nachgeschaut ob es die nicht als Zusatzstoffe gibt um sie evtl. in Nassfutter einzusetzen.

Wobei noch die Frage ist, welche möglichen langfristigen anderweitigen Folgen der Zusatz von Polyphosphaten dann haben könnte.😕
 
irgendwann hatte ich auch mal ein paar ungefüllte Stunden und habe die genutzt, mich durch massenhaft Studien zum Thema - ausgehend von einigen der Münchener Uni, wie ich mich erinnere - zu wühlen.

Die jetzt wieder zusammenzusuchen, wäre mir wirklich zu aufwändig, daher kann ich das jetzt nur "einfach so" wiedergeben: die Ergebnisse zum Thema "Einfluss von Trockenfutter" waren nicht identisch. Einige fanden gar keinen Unterschied und somit keine negativen Effekte durch Trockenfütterung.

Die meisten jedoch fanden einen negativen Einfluss des Trockenfutters auf die Entstehung von Krankheiten des Harntraktes. Allerdings nur einen geringen und statistisch kaum signifikanten. Viel stärker und eindeutiger waren die Faktoren:

  • Wohnungshaltung
  • Übergewicht

und erstaunlicherweise auch:

  • Mehrkatzenhaltung - und zwar stieg die Krankheitswahrscheinlichkeit mit der Haltung mehrerer Katzen (gefällt vielen sicher nicht. Mir auch nicht 😉 )

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nassfutter fressender Wohnungskater eine Krankheit des Harntraktes entwickelt, war also größer als die für einen Trockenfutter fressenden Freigänger. Und die Faktoren summierten sich natürlich, so dass am gefährdetsten war:

Kater in Mehrkatzen-Wohnungshaltung, der Übergewicht hat und Trockenfutter bekommt.

Was die Zahnsteinentwicklung angeht, habe ich damals nicht so drauf geachtet, erinnere mich aber an zumindest eine Studie, in der ein leichter Positiv-Effekt auf die Zähne durch Trockenfutter erwähnt wurde. Wie tragfähig das ist, kann ich aber natürlich nicht wissen.

Es handelte sich bei meiner Lektüre ausschließlich um wissenschaftliche Studien, die an Universitäten im Rahmen größerer Projekte, Einzeldissertationen o.ä. angefertigt wurden.

Selber füttere ich Trockenfutter in relativ kleinen Mengen und in bestimmten Situationen auch mal mehr. Größtenteils Nassfutter aber auch ca. 30% Rohfleisch incl. Küken, Hühnerhälse, -flügel etc. Das Futter wird nie rationiert, alle sind schlank (zumindest im Sommer *s*), waren noch nie krank.

Die Katzen (zwischen 1/2 Jahr und 6,5 Jahren) sind von jüngstem Alter an Freigänger und fangen sich - wenig, es gibt hier nur wenig - Kleingetier dazu. Meine beiden "Stammkatzen" (Katze 6,5 und Kater 4 Jahre) haben zwar ziemlich saubere Zähne aber doch schon auch einen kleinen Ansatz von Zahnstein.

Meine vor 1/2 Jahr aufgenommene Katze aus Streunerkolonie allerdings - sie hat sich in ihrem "ersten Leben" in Italien Reptilien gefangen - Mäuse soll es dort kaum geben - und wurde gelgentlich von Urlaubern zugefüttert, größtenteils mit Trockenfutter, die habe ich vom Tierarzt altersmäßig schätzen lassen.

Er sagte: "Von den Zähnen her würde ich kaum glauben, dass sie schon Junge hatte. Danach wäre sie ein ganz junges Kätzchen. So saubere und glatte weiße Zähne habe ich bei Katzen selten gesehen."

Sie ist mindestens 3 Jahre alt - das ist gesichert durch Zeugen, die auch ihre Jungen in der Kolonie gefangen und vermittelt haben in früheren Jahren. Eher etwas älter. Ihren Zähnen wird das "zweite Leben bei uns" vermutlich nicht 100% gut bekommen (wie gesagt: wenig Beutetiere, keine Echsen, keine Schlangen 😀 ) ... ich hoffe natürlich, ihrem sonstigen Befinden schon 😉
 
Man muss eben bei solchen Studien auch immer die Untersuchungskriterien, angenommene Kausalitäten und selbst eingeräume Fehlerquellen genau betrachten, um das abschließende Fazit entsprechend beurteilen zu können.

Für Harnsteine bringt natürlich auch Bewegungsmangel (der oft mit Übergewicht einhergeht) schon eine gewisse Prädisposition, welcher bei "gelangweilten" Wohnungskatzen natürlich insgesamt wahrscheinlicher ist. Und bei Freigängern muss man eben auch alternative Nahrungsangebote in die Gleichung mit aufnehmen. Ebenso ist ja auch die Fütterung entscheidend. Also nicht nur die Art, sondern auch die Futtermenge, Anzahl der Mahlzeiten, Futterzusammensetzung usw. Eine Pauschalaussage kann man daher nicht so einfach treffen, da das Thema Harnsteine eben auch entsprechend komplex ist.

Und dass Tiere in einem Mehrkatzenhaushalt statistisch häufiger krank werden wundert mich so gar nicht, es gibt ja genug "ansteckende" Dinge. Oder würde es dich wundern, dass Kindergartenkinder häufiger krank sind, als welche die alleine zu Hause bleiben? Ich weiß was meine Freundin immer von Arbeit anschleppt.

Vielleicht lese ich einfach zu selektiv, aber wenn hier User mit ihren Struvitchen aufschlagen, dann wird die Frage nach dem bisherigem Futter eigentlich fast immer mit Trockenfutter beantwortet.
 
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"mich wundern" würde bedeuten, dass ich das - und noch dazu emotional - werten würde. Nichts liegt mir ferner. Da ich die Studien auch nur gelesen und nicht wissenschaftlich überprüft habe, kann ich weder für ihre Richtigkeit, Gründlichkeit noch für ihre Aussagekraft sprechen. Aber auch nicht dagegen.

Ich gab lediglich wieder 😉

und habe dann noch - getrennt in einer Art "zweitem Teil" geschildert, wie ich es halte. Ohne es für das "nonplusultra" der Katzenfütterung zu erklären. Wie käme ich dazu!? Letztlich entscheidet jeder selber - aufgrund welcher Basis auch immer ... 1)

und möchte es dabei belassen denn du hast völlig Recht:

Eine Pauschalaussage kann man daher nicht so einfach treffen.

Passiert aber gerade hier schon ziemlich oft, finde ich 😉

1) Habe mir nochmal überlegt, ob meine Angaben so stimmen von der Menge her und komme zu der Eiinschätzung, dass die Fütterung bei uns (engergiemäßig betrachtet, Trockenfutter sieht ja doch nach weniger aus als es letztlich ist) etwa bei drei recht gleichen Teilen rauskommen wird. Bestehend aus 1) Nassfutter (unterschiedlichster Qualitätsstufen) 2) Rohfleisch und Futtertiere 3) Trockenfutter und Leckerchen
 
Zuletzt bearbeitet:
Passiert aber gerade hier schon ziemlich oft, finde ich 😉

Struvitsteine sind eben ein Zusammenspiel von vielen Faktoren. Allen voran aber die Urinkonzentration und der pH-Wert über einen entsprechend langen Zeitraum. Und das ist eben unbestreitbar ein Faktor, der Trockenfutter als Auslöser insgesamt wahrscheinlicher macht, als entsprechendes Nassfutter ohne Kohlenhydrate. Ich will damit nicht sagen, dass jedes trockenfutterernährte Tier unbedingt an Struvit erkrankt, aber die Wahrscheinlichkeit steigt. Man muss nur mal bei Royal Canin genauer nachlesen, denn auch dort wird empfohlen das Urinary-Trockenfutter auf eine Feuchte von 80% zu bringen. Ein Schelm wer böses denkt.

PS: Was hat sich "zu wundern" mit Emotionen zu tun? Für mich ist es einfach das Erstaunen auf Grund einer anderen Erwartungshaltung. Mit Emotionen hat das eigentlich nichts zu tun.
 
i
und erstaunlicherweise auch:

  • Mehrkatzenhaltung - und zwar stieg die Krankheitswahrscheinlichkeit mit der Haltung mehrerer Katzen (gefällt vielen sicher nicht. Mir auch nicht 😉 )

D

Wie genau wurde das denn berechnet?
Es ist ja auch in der Regel so, dass die Katzen im Haushalt meist das gleiche Fressen bekommen und wenn das Futter mitverursachend ist, dann treten dort doch auch logischerweise mehr Krankheitsfälle auf.

Das man bei Wohnungskatzen eine Menge tun muss als Halter um diese zu bespassen und wenn nicht, dass die Katze ein höheres Risiko hat übergewichtig zu werden überrascht auch nicht wirklich. Wer einen Bürojob hat,muss auch ins Gym, der Bauarbeiter hingegen muss nicht unbedingt.

Darüberhinaus denke ich auch, dass oft zu viele Katzen auf zu wenig Wohnflächte gesetzt werden und das in der Tat bei vielen Katzen Stress auslöst, eben weil das Revier zu klein ist und man sich nicht aus dem Weg gehen kann falls die Katzen nicht perfekt miteinander harmonieren und auch ihrem natürlichen Bewegungsdrang nciht wirklich nachgehen können aber das wird insbesondere im Forum in der Tat sehr ungerne gesehen.
 
Struvitsteine sind eben ein Zusammenspiel von vielen Faktoren. Allen voran aber die Urinkonzentration und der pH-Wert über einen entsprechend langen Zeitraum. Und das ist eben unbestreitbar ein Faktor, der Trockenfutter als Auslöser insgesamt wahrscheinlicher macht, als entsprechendes Nassfutter ohne Kohlenhydrate.

Das wäre aber doch dann auch erstmal die Frage.....liegt die Entwicklung der Struvitkristalle daran, dass 99% der Trofus den Urin in den alkalischen Breich verschieben oder liegt es an der fehlenden Flüssigkeit. Klar letzendlich liegt es an beiden. Aber ich denke das die Zusammensetzung des Futters maßgeblich für die Problematik verantwortlich ist.

Also: Kohlenhydratreiches Trofu = hohe Wahrscheinlichkeit von Harnwegsproblemen, aber wie sieht das bei Wildcat und Co aus? Ich fände es mal interessant zu wissen, wie da der Ph-Wert des Urins aussieht.
 
Das wäre aber doch dann auch erstmal die Frage.....liegt die Entwicklung der Struvitkristalle daran, dass 99% der Trofus den Urin in den alkalischen Breich verschieben oder liegt es an der fehlenden Flüssigkeit. Klar letzendlich liegt es an beiden. Aber ich denke das die Zusammensetzung des Futters maßgeblich für die Problematik verantwortlich ist.

So einfach kann man das eben nicht sagen. Es geht da wirklich um das Zusammenspiel der Faktoren.

Katzen die zu Harnsteinen neigen haben oft die Eigenschaft den Urin stärker zu konzentrieren. Wenn jetzt das Futter den pH-Wert verschiebt, heißt das aber noch lange nicht, dass es auch zu der Steinproblematik kommt, wenn der Urin einfach nicht lange genug in der Blase verweilt. Auch ist neben der Zusammensetzung des Futters entscheidend wie oft welche Mengen gefressen werden. Wird TroFu ad libitum angeboten und immer nur kleine Mengen gefressen, dann ist das oft nicht so schlimm, wie wenige große Mahlzeiten.

Wenn du dir mal gerade die "hochwertigeren" Trockenfuttersorten anschaust, dann wirst du oft den Zusatz DL-Methionin entdecken. Dieser ist dazu gedacht den pH-Wert künstlich zu senken. Leider ergibt sich seither das Problem, dass Oxalaterkrankungen bei Katzen zunehmen, da der pH-Wert einfach zu weit abfällt. Oft sind die TroFu auch entsprechend magnesiumreduziert und beinhalten mehr Salz, um die Tiere zum Trinken zu animieren, was den Effekt allerdings begünstigt.

Es reichen ja auch schon bakterielle Blasenenzündungen um Struvit auszulösen. Einfach weil der pH-Wert entsprechend stark beeinflußt wird. Auch hier ist dann wieder die Flüssigkeit der entscheidende Faktor zur Prävention bzw. Behandlung.

Wenn man sich mal die Informationen bezüglich Struvit von RC durchliest, dann findet man sehr oft den Hinweis auf due Flüssigkeit.
 
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Das wäre aber doch dann auch erstmal die Frage.....liegt die Entwicklung der Struvitkristalle daran, dass 99% der Trofus den Urin in den alkalischen Breich verschieben
Das mit den 99% ist heute definitiv nicht mehr so, weil sehr viele Sorten mittlerweile künstlich angesäuert sind, mit DL-Methionin, Cranberry-Extrakt und was nicht alles.

oder liegt es an der fehlenden Flüssigkeit. Klar letzendlich liegt es an beiden. Aber ich denke das die Zusammensetzung des Futters maßgeblich für die Problematik verantwortlich ist.
Wenn ich eine neuere Studie richtig im Kopf habe (sch*** Quellenamnesie), dann ist der Flüssigkeitsmangel das maßgebliche Problem bei der Entwicklung von Blasenkristallen und -steinen allgemein. pH-Wert, Magnesiumgehalt usw. spielen nur eine sehr untergeordnete Rolle.
 
So einfach kann man das eben nicht sagen. Es geht da wirklich um das Zusammenspiel der Faktoren.

Klar einfach wäre ja eben auch zu einfach. Ist ja nicht nur im Katzenbereich so. Aber ich denke man sollte schon von Zeit zu Zeit immer mal wieder die einzelnen Faktoren hinterfragen und sei es nur um da zustellen, warum eine Problematik eben so ist.


Katzen die zu Harnsteinen neigen haben oft die Eigenschaft den Urin stärker zu konzentrieren. Wenn jetzt das Futter den pH-Wert verschiebt, heißt das aber noch lange nicht, dass es auch zu der Steinproblematik kommt, wenn der Urin einfach nicht lange genug in der Blase verweilt.

Hmmm, wäre die Frage. Konzentriert wird der Urin ja schon in der Niere. Zumal die Problematik der Steine ja auch Tierarten bekommen können die viel Urin absetzen. Interessant wäre die Frage nach der Ursache der höheren Urinkonzentration. Oder anders: Würde mehr Wasser bedeuten, dass der Urin weniger konzentriert ist, wenn das Problem quasi bei der Katze liegt? Ich weiß sind rein spekulative Fragen....

Auch ist neben der Zusammensetzung des Futters entscheidend wie oft welche Mengen gefressen werden. Wird TroFu ad libitum angeboten und immer nur kleine Mengen gefressen, dann ist das oft nicht so schlimm, wie wenige große Mahlzeiten.

Ich sehe da keinen relevanten Unterschied. Eher im Gegenteil. Ständig kleine Mengen bedeuten ja auch eine kontinuierliche Ph-Wert Verschiebung.


Wenn du dir mal gerade die "hochwertigeren" Trockenfuttersorten anschaust, dann wirst du oft den Zusatz DL-Methionin entdecken. Dieser ist dazu gedacht den pH-Wert künstlich zu senken. Leider ergibt sich seither das Problem, dass Oxalaterkrankungen bei Katzen zunehmen, da der pH-Wert einfach zu weit abfällt. Oft sind die TroFu auch entsprechend magnesiumreduziert und beinhalten mehr Salz, um die Tiere zum Trinken zu animieren, was den Effekt allerdings begünstigt.

Bei Wildcat scheint es nur bei den Sorten unter 70% Fleischanteil so zu sein das DL-Methionin zugesetzt wird. Oder sie deklarieren bei den fleischhaltigeren Sorten einfach unsauberer. Was den Magnesium und Salzgehalt angeht, findet man wie üblich keine Angaben.


Es reichen ja auch schon bakterielle Blasenenzündungen um Struvit auszulösen. Einfach weil der pH-Wert entsprechend stark beeinflußt wird. Auch hier ist dann wieder die Flüssigkeit der entscheidende Faktor zur Prävention bzw. Behandlung.

Ich denke wir gehen insgesamt konform, dass Trofufütterung keine alternative zur Nassfütterung sein kann.

Wenn man sich mal die Informationen bezüglich Struvit von RC durchliest, dann findet man sehr oft den Hinweis auf due Flüssigkeit.

Hindert sie aber nicht wirklich daran Trofu zu verkaufen. TAs bekanntlich auch nicht.
 
Das mit den 99% ist heute definitiv nicht mehr so, weil sehr viele Sorten mittlerweile künstlich angesäuert sind, mit DL-Methionin, Cranberry-Extrakt und was nicht alles.

Cranberry kan aber auch gerade das Gegenteil bewirken...

"Alle in Deutschland gehandelten Cranberry-Präparate sind nicht als Arzneimittel zugelassen, sondern als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt. Trotzdem gibt es auch hier einiges zu bedenken. Der hohe Gehalt an Oxalsäure kann insbesondere bei langfristiger Einnahme das Risiko für die Entstehung von Nierensteinen erhöhen. "

Dazu kommt die Frage nach der Bioverfügbarkeit

" Auch Professor Dr. Bill J. Gurley von der University of Arkansas in Little Rock ist offenbar vom potenziellen Nutzen von Cranberry-Extrakt überzeugt. Er bringt die schlechte Bioverfügbarkeit ins Spiel. Mit der in der Studie gewählten Dosierung seien möglicherweise zu niedrige Wirkstoffkonzentrationen im Urin erzielt worden. Das habe dann eventuell die Ergebnisse beeinflusst."


Wenn ich eine neuere Studie richtig im Kopf habe (sch*** Quellenamnesie), dann ist der Flüssigkeitsmangel das maßgebliche Problem bei der Entwicklung von Blasenkristallen und -steinen allgemein. pH-Wert, Magnesiumgehalt usw. spielen nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Es gibt Leute die behaupten das schon seit Jahren...wenn du die Studie findest, würdest du ein anderes Forum sehr glücklich machen. Gibt ja Leute die bekanntlich nur mit Quellen zu überzeugen sind.

Wobei ich denke, es Bedarf schon mehrerer Faktoren. Wenn ich ständig den falschen ph-Wert und einen Mineralstoffüberschuß oder dauerhaft das falsche Kalium/Natriumverhältnis habe, oder eben zuviel Oxalsäure oder Phospor, dann nützt mir eben auch die beste Flüssigkeitszufuhr nichts. Sonst hättest du ja bei naturnah ernährten Nagern diese Problematik nicht. Die haben zwar deutlich weniger Steine, aber die Problematik, dass sie einfach dazu neigen, besteht leider nach wie vor.
 
Viele Katzenhalter sind aber nicht bereit das zu leisten. Wie oft muss man Lesen das die Katzen sich mit sich selbst beschäftigen sollen, das Mann/Frau nach der Arbeit zu Müde ist um noch mit den Katzen zu spielen, oder das man sich schließlich Katzen angeschafft hat weil die weniger Zeit brauchen als Hunde. Aber gerade das letzte stimmt nicht, denn die Zeit die man in Hunde Investieren muss zum Gassi gehen, bespaßen und Erziehen, muss man auch in Katzen Investieren.

Ich denke das ist ein generelles Problem in der Tierhaltungsdenke.....Hunde und Pferde brauchen Zeit, der Rest der Tierwelt nicht.


Leider scheint es heutzutage "In" zu sein Haustiere zu haben, egal ob man Zeit, Geld und Platz hat.

Ich finde, wenn man Katzen mal aussen vor läßt, bessert sich der Zustand langsam. in 100 Jahren werden Hamster und Co. vll. genug Fläche zum Leben bekommen. 😛

Ich denke das große Problem an Katzen ist einfach, dass sie sich in der Wohnung halten lassen.
 
Würde mehr Wasser bedeuten, dass der Urin weniger konzentriert ist, wenn das Problem quasi bei der Katze liegt? Ich weiß sind rein spekulative Fragen....
Ja, definitiv, ich hab da mal eine Dissertation dazu gelesen (und auch irgendwo gespeichert, muss später mal suchen). Der Witz ist, dass da da, wenn ich mich recht erinnere, eine Art "Schwellenwert" gab - sobald der Feuchtigkeitsgehalt im Futter unter 65% (evtl. auch 60 Prozent, habs nicht mehr genau im Kopf) sank, sank auch die ausgeschiedene Urinmenge erheblich. Bedeutet: Auch kleinere Mengen Trockenfutter können ein Problem darstellen, wenn sie den Gesamtwassergehalt so weit drücken.
Und: Auch wenn bei Trockenfutterfütterung nominell die gleiche Menge Wasser (durch Trinken) aufgenommen wurde wie bei reiner Nassfutter Fütterung, war die ausgeschiedene Urinmenge trotzdem geringer. Vermutung: Größerer Wasserverlust über den Kot durch höheres Kotvolumen.
Ich sehe da keinen relevanten Unterschied. Eher im Gegenteil. Ständig kleine Mengen bedeuten ja auch eine kontinuierliche Ph-Wert Verschiebung.
Die Wasserzufuhr kann so aber besser reguliert werden.
 
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Hmmm, wäre die Frage. Konzentriert wird der Urin ja schon in der Niere. Zumal die Problematik der Steine ja auch Tierarten bekommen können die viel Urin absetzen. Interessant wäre die Frage nach der Ursache der höheren Urinkonzentration. Oder anders: Würde mehr Wasser bedeuten, dass der Urin weniger konzentriert ist, wenn das Problem quasi bei der Katze liegt? Ich weiß sind rein spekulative Fragen....

Es geht beim konzentrierten Urin eben darum, dass auch die Grundbausteine in einer größeren Konzentration vorliegen und somit Harnsteine vermehrt entstehen können. Also wenn häufiger Urin abgesetzt wird sinkt entsprechend die Konzentration. Je nach Typ gibt es aber eben auch andere Prädispositionen. Gerade eine bakterielle Blasenentzündung kann eben auch Auslöser für Struvit sein.


Ich sehe da keinen relevanten Unterschied. Eher im Gegenteil. Ständig kleine Mengen bedeuten ja auch eine kontinuierliche Ph-Wert Verschiebung.

Die postprandiale Alkalisierung fällt aber geringer aus. Je höher der pH-Wert umso besser reagieren die Grundbausteine miteinander. Natürlich spielt dabei auch die Dauer einen relevanten Faktor.

@JFA Ja, such mal bitte. Ich melde auch schonmal Interesse an.
 
Gefunden - es war allerdings kein Wassergehalt von 65%, sondern von 70%, bedeutet also, noch mehr aufpassen 😉

Tatsächlich konnten Katzen in verschiedenen Studien trotz vermehrter Trinkwasseraufnahme bei dem Verzehr von Trockenfutter meist nicht die Gesamtwasseraufnahme erreichen, die bei der Fütterung von Feuchtrationen realisiert wurde (BURGER et al. 1978, DAMMERS 1980,
GASKELL 1985, ZENTEK 1987, KIENZLE et al. 1990, SCHUKNECHT 1991) (Tab.1).
Der TS-Gehalt des Futters stand demnach in reziproker Relation zur Gesamtwasseraufnahme. Bei Wassergehalten im Futter von 70 % und mehr wurden bis zu doppelt so große Harnvolumina von den Katzen ausgeschieden als bei geringeren Futterwassergehalten. Unterhalb dieser Grenze beeinflusste der Futterwassergehalt das Harnvolumen kaum noch.

und

Ebenso klar wurde, dass die Zusammensetzung des Futters auch einen Einfluss auf das Harnvolumen ausübt. Ähnliche Gesamtwasseraufnahmen waren nämlich nicht unbedingt mit vergleichbaren Harnvolumina bei den Katzen assoziiert. So zeigten die Versuche von
JACKSON u. TOVEY (1977), dass bei gleicher Gesamtwasseraufnahme im Fall eines expandierten Trockenfutters nur 54 % des aufgenommenen Wassers als Urin ausgeschieden wurden, im Vergleich zu 67 % bei Gabe von Feuchtfutter. Die Ursache hierfür lag in einem größeren fäkalen Wasserverlust im Fall des expandierten Trockenfutters.

http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/schultza_2003.pdf
 
Wobei ich dann schon wieder interessant fände, aus was 1977 das Trofu bestanden hat. Ich denke es macht einen Unterschied ob ich Futter mit großem pflanzlichen Balaststoffanteil habe ( der natürlich Wasser aufnimmt ohne Ende) oder wie es im Vergleich dazu mit Trockenfleisch aussieht.
 
Damit kriegst du zwar vielleicht den Wasserverlust über den Kot runter, aber das Harnvolumen nicht in relevanter Menge rauf.

"Umgekehrt muss klar ausgesprochen werden, dass eine Steigerung der Verdaulichkeit von Trockenfutter und die damit evtl. verbundene Verringerung der Kotwasserausscheidung nicht zu einem wesentlichen Anstieg des Harnvolumens führen."

http://books.google.de/books?id=ZBo...harnvolumen katze wassergehalt futter&f=false
(S. 420 oben)
 

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