Verhaltensauffälligkeiten, FORL-Diagnose und Leberbefund im Ultraschall

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Hi Leute,

danke für eure Hilfe!

Aktuell stellt sich uns leider ein anderes Problem.

Es ging sichtlich bergauf mit Rosi, sie war definitiv munterer, hat auch fast wieder normal gefressen.
Vorgestern Abend war sie lange auf dem Balkon (wollte unbedingt raus) und lag dort in ihrem Häuschen längere Zeit.

Dann gestern hat sie abends angefangen ab und an zu Husten und schwerer zu atmen. Wir haben sofort unseren Tierarzt verständigt, der auch noch am selben Abend zu uns kam. Er hat ihre Lunge abgehört und Fieber gemessen (leicht erhöhte Temperatur). Aufgrund der Symptomatik meinte er, Rosi könnte sich einen Lungeninfekt (mögl. beginnende Lungenentzündung) eingefangen haben. Er gab ihr Cortison und Amoxicliin. Danach ging es ihr sichtlich etwas besser... Unser Tierarzt aber auch gleich, dass er morgen früh vorbeikommt um nochmals nach ihr zu sehen.

Leider kam es nicht dazu.

Gegen 4 Uhr haben wir festgestellt, dass Rosi kaum noch Luft bekam (sichtbare Maulatmung) und auch massiv in Panik war (wohl aufgrund der Atemnot) Hat dann spontan uriniert (evtl. Stressreaktion).

Sie lag ab und an auf der Seite und hat stark geröchelt und es sah wirklich nicht gut aus...sie hat sehr schwer geatmet Ich bin dann geistesgegenwärtig ins Klo gerannt und habe dann spontan das Kopfstück eines Inhalators für Menschen schnell abgemacht und bin dann zu Rosi gesprintet. Das Kopfstück habe ich dann auf Ihren Mund/Nase gesetzt und Luft durch meinen Mund reingeblasen. Nach ein paar mal ging es ihr schon etwas besser, die Atmung war besser. Wir sind dann sofort in die Tierklinik gefahren. Dann ging wohl alles sehr schnell dort:

Man hat sie dort gleich abgehört (Rasselgeräusche auf Lunge, vermutlich Wasser) und danach umgehend in ein Sauerstoffzelt gesetzt und das weitere Procedere besprochen, u.a. Röntgen.

Dann der Anruf:

Im Röntgenbild vermuten sie eher keine Lungenentzündung sondern sehen ein Lungenödem (Verschattung sichtbar).
Medikation u.a.: Furosemid i.V.

Später nochmals der Anruf: Zustand ist soweit stabil im Sauerstoffzelt, sie atmet wieder durch die Nase, keine Maulatmung mehr.
Blutentnahme: geringfügig erhöhte Leukozyten (kann noch von der FORL-OP kommen laut Tierärztin), ansonsten ok.

Als nächstes haben sie dann wenig später gleich ein Herzultraschall durchgeführt.

Anruf: es sieht nicht dramatisch aus, aber sie haben eine geringfügige Verdickung der Herzwand gesehen und eine verminderte Pumpleistung (evtl. Beginn einer HCM). Das Lungenödem ist so gut wie weg. Allerdings müssen sie mit dem Diuretikum aufpassen wegen den Elektrolyten. Das Lungenödem kommt höchstwahrscheinlich vom Herz.

Derzeit laufen noch die anderen Untersuchungen, um andere Ursachen auszuschließen. Außerdem versucht man nun Rosi medikamentös gut einzustellen.

Die Tierklinik ist an sich zuversichtlich. Wenn sie gut eingestellt ist, kann sie auch mit nach Hause. Dann muss sie aber regelmäßig Tabletten nehmen. Heute muss sie allerdings noch dort bleiben.

Es ist wie eine Achterbahnfahrt....wir hoffen das Beste.

Viele Grüße
 
A

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Ich drücke die Daumen!
 
Auch bei uns: Daumen und Pfoten gedrückt
 
Hi,



lieben Dank!



Wir konnten Rosi gestern morgen in deutlich gebessertem Zustand wieder abholen. Das Wasser auf der Lunge ist weg; die Klinik hatte auch nochmals ein Kontrollröntgen gemacht.



Sie bekommt nun 3 x täglich 1/2 Tablette Furotab 40 mg und zusätzlich 1/8 Tablette Kalinor. Andere Medikamente braucht sie (derzeit) noch nicht, das die Herzgeschichte noch nicht so dramatisch aussieht. Die Herzwand ist auch nur geringfügig verdickt.



Ich habe euch mal die Befunde hochgeladen, den ersten vom 21.1 (wie alles anfing) und die letzte Untersuchung wegen der Atemnot. Ebenso das aktuellste Blutbild. Gerne Meinungen hierzu.

Heute ist sie müde und frisst nicht so gut.
Ich hoffe, dass es nichts weiter schlimmes ist…

Liebe Grüße
 

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Schwierig.
Wichtig ist, wie es Rosi geht. 🙂

Leukos und Neutrophile erhöht, das kann schon durch die Stauung kommen. Deshalb bekommt sie ja das Diuretikum.
Ultraschall sagt alles und nix. Da sind schon Veränderungen, aber nichts, wo man den Finger drauf legen kann.
 
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Rosi geht es ganz okay, aber nicht super toll.
Sie schläft viel. Fressen tut sie nur etappenweise und nicht mehr alles gleich am Stück leer fressen so wie früher.
Was uns aufgefallen ist: nach dem Fressen leckt sie immer intensiv ihr Mäulchen, streckt die Zunge raus und irgendwie versucht sie auch was im Mund loszuwerden. Schwierig zu beschreiben aber da stört sie irgendwas.
 
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Warte noch ein paar Tage ab, wenn sie sonst frisst und sie sich nicht verschlechtert.
 
Ich würde nochmal nachfragen bzgl AB, sind neben den deutlich erhöhten Leukos auch die Neutros und die Monos erhöht. Das kommt nicht durch das Ödem
 
Hi,

danke für eure Hilfe! Gestern Abend war Rosi noch ziemlich müde und schlapp - Fressen ging wie gesagt nur etappenweise.

Heute morgen dann wie ausgewechselt: fast normales Verhalten und auch normales Fressen, viel aktiver, rennt und springt rum.
Keine Ahnung was da passiert ist über Nacht...auf jeden fall sind wir im Moment (!) super happy, dass es ihr anscheinend viel besser geht. Und wir hoffen, dass das nicht nur eine Momentaufnahme ist.

@ferufe: wir hatten gestern noch wegen der Abgeschlagenheit und Fressunlust mit der Tierklinik telefoniert. Sie hatte auch gesagt, dass man nochmals eine Antibiose machen könnte. Das deckt sich dann mit deinen Einschätzungen.

Denke wir werden morgen unseren Haustierarzt anfragen wegen AB. Diese erhöhten Blutwerte können ja eine Infektion bedeuten.
Vielleicht lag unser Haustierarzt dann doch richtig, mit dem Lungeninfekt? In Kombi mit den Herzbefunden kam dann das Wasser (?).

Liebe Grüße
 
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Hi,

danke für eure Hilfe! Gestern Abend war Rosi noch ziemlich müde und schlapp - Fressen ging wie gesagt nur etappenweise.

Heute morgen dann wie ausgewechselt: fast normales Verhalten und auch normales Fressen, viel aktiver, rennt und springt rum.
Keine Ahnung was da passiert ist über Nacht...auf jeden fall sind wir im Moment (!) super happy, dass es ihr anscheinend viel besser geht. Und wir hoffen, dass das nicht nur eine Momentaufnahme ist.

@ferufe: wir hatten gestern noch wegen der Abgeschlagenheit und Fressunlust mit der Tierklinik telefoniert. Sie hatte auch gesagt, dass man nochmals eine Antibiose machen könnte. Das deckt sich dann mit deinen Einschätzungen.

Denke wir werden morgen unseren Haustierarzt anfragen wegen AB. Diese erhöhten Blutwerte können ja eine Infektion bedeuten.
Vielleicht lag unser Haustierarzt dann doch richtig, mit dem Lungeninfekt? In Kombi mit den Herzbefunden kam dann das Wasser (?).

Liebe Grüße
Ds hört sich nach "aufwärts gehen" an, das freut mich. Ein AB könnte jetzt nochmal einen weiteren guten positiven Anstoss geben.
Ob dein Haus-TA richtig lag kann ich natürlich nicht beantworten, doch der Weg scheint mir sehr richtig.
 
Wenn die Stauung durch das Diuretikum raus ist aus der Lunge, ist die Durchblutung besser, damit funktioniert das Immunsystem dort besser und der Körper schafft einen Infekt möglicherweise alleine.
Sprich mit Deinem Doc, und guck Dir Rosi an.
Möge es weiter aufwärts gehen. 🙂
 
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Danke für eure Einschätzung!

uns stellt sich natürlich noch die Frage zu der Diagnose HCM.

Die Tierärztin hatte am Telefon gemeint, dass es nicht so dramatisch aussieht.
Die Herzwanddicke liegt wohl bei 6.8 mm, normal wären 5-6 mm.
Was sagt denn das LA/AO Verhältnis aus? Bei Rosi liegt dieser Wert bei 1.65.

Wir fragen uns eben, wie es zu dem Lungenödem kam, wenn die Herzgeschichte angeblich doch nicht so dramatisch ist?
Haben da noch andere Faktoren mit reingespielt?

Vielleicht sind ja hier ein paar Fachkundige anwesend, die sich mit den Werten (siehe Bericht) auskennen?

Es ist natürlich kaum zu beantworten, aber wie ist denn nun die Lebenserwartung?
Derzeit bekommt sie nur Furotab, weitere braucht Rosi wohl (noch) nicht (hatte extra nachgefragt u.a. wegen etwaigen Blutverdünnern)

Liebe Grüße
 
Zur Lebenserwartung gibt es nur Statistik. Jedes Individuum kann die Statistik nach oben schlagen oder weit drunter bleiben.

Der LA / AO - Wert zeigt eine Vergrößerung des linken Vorhofs an als Zeichen einer Linksherzbelastung. Bis 1,5 ist wohl normal.
Wenn das linke Herz nicht richtig arbeitet, staut Flüssigkeit in die Lunge zurück, es kann wie bei Rosi zum Lungenödem kommen.

Solange die Vorhöfe im Rhythmus der Kammern mitschlagen, sind Blutverdünner wahrscheinlich nicht nötig.

Warum es gerade jetzt zum Lungenödem gekommen ist, kann Dir wahrscheinlich keiner sagen. Sowas passiert. Manchmal ist ein Infekt der Auslöser, manchmal Hitze, manchmal was anderes. Es ist meist nicht vorhersehbar.
 
Danke für deine Hilfe, das schätze ich sehr.

Man beschäftigt sich leider doch mit dem Thema und man macht sich natürlich so seine Gedanken…

Laut dieser Seite sind wohl die 3 Parameter wichtig:

Präklinische hypertrophe Kardiomyopathie bei der Katze | ...

1. Wanddicke des linken Ventrikels:
IVSd = Intraventrikuläres Septum in der Diastole [Norm: bis 6 mm] [Rosi: 6,8 mm]
LVWd = Freie Wand des linken Ventrikels in der Diastole [Norm: bis 6 mm] [Rosi: 6,2 mm]

2. Größe des linken Atriums:
LA/Ao = Größe des linken Atriums, im Verhältnis zur Aortenwurzel [Norm: bis 1,6] [Rosi: 1,65]

Wenn man das nun als Referenz nimmt gebe ich der Tierklinik recht, dass es (noch) nicht so dramatisch aussieht bei Rosi. Eine HCM liegt jedoch vor, da widerspreche ich überhaupt nicht.

Worauf ich hinaus will: das bereits bei einer so geringen Ausprägung es zu einem Lungenödem kam….
 
Das ist die Grenze von messbaren Befunden. Nicht immer korrelieren die mit dem, was im Organismus wirklich passiert.
 
Da gebe ich dir absolut recht. Jeder Organismus reagiert verschieden auf Veränderungen.
Wir werden das per se regelmäßig kontrollieren; dann sieht man ja wie sich die HCM entwickelt - oder auch nicht.
Es gibt ja auch einen HCM Thread hier, ich glaube da werde ich unsere Rosi mal vorstellen.

Aktuell geht es ihr soweit gut. Was immer noch besteht ist die Kratz- und Putzproblematik.
Wir haben das jetzt eine Zeit lang beobachtet und können es soweit einschränken, dass es fast immer nach dem Fressen auftritt. Sie frisst etwas, unterbricht dann das Fressen und fängt dann hektisch an zu Putzen, Backen kratzen (unter Ohr) immer wieder Mäulchen lecken, Zunge rausstrecken. Sie hat definitiv Hunger aber sie kann irgendwie nicht so richtig fressen. Wir sind fast soweit zu glauben, dass es noch von den Zähnen (post OP) kommt...
 
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Wie hieß das? FOPS? Das scheint so das Äquivalent zur Trigeminusneuralgie des Menschen zu sein und ist mangels Beweisbarkeit eine Ausschlussdiagnose.
Geht von nur minimaler Symptomatik bis massiven Problemen.
Behandlung wäre dann möglich mit einem Kalziumkanalblocker wie Gabapentin oder Pregabalin, wenn sich das nicht beruhigt.
 
Ja, das kann gut sein (FOPS). Zumindest das Kratzen/Putzen wäre vorhanden.
 
Hallo zusammen, hier mal ein Update..

nachdem die Symptomatik (hektisches Kratzen, Putzen am Mund und Unruhe) kein Ende fanden, haben wir ein Video davon gemacht und an die Tierklinik geschickt. Zudem hat Rosi sehr wenig gefressen (fressen können?). Nach telefonischer Rücksprache ist man fest davon überzeugt, dass irgendwas im Maul stört. Wir sollten daraufhin nochmals zur Nachkontrolle. An diesem Termin sollen auch die Elektrolyte überprüft werden, da Rosi im Moment Furotab (morgen ¾ Tablette und abends ½ Tablette jeweils 40 mg = 50 mg Gesamtdosis am Tag) und Kalinor 1/8 Kapsel bekommt.

Damit der Termin abends für alle entspannter verläuft haben wir nach Rücksprache mit der Klinik ½ Tablette Gabapentn zuvor verabreicht (50 mg insgesamt) und sind dann abends in die Klinik gefahren. Am Termin war Rosi jedoch nicht ganz so kooperativ, trotz Gabapentin... Die Blutentnahme hat wohl etwas länger gedauert... Der (Zahn)Tierarzt meinte auch, dass zur gründlichen Überprüfung der Zähne/Wunden eine Kurznarkose erforderlich wäre. Also war Rosi über Nacht dort und am nächsten Morgen gegen 11:00 wurde alles nochmals geprüft.

Gegen Mittag dann der Anruf: auch ein Zahntierarzt-Kollege hat nach Sichtung des Videos stark vermutet, dass die Fäden sehr stören und die Symptomatik typisch wären. Sie haben dann alle Fäden entfernt; die Wunden sind soweit sehr gut verheilt.

Allerdings muss die Dosierung des Furotab und des Kalinor angepasst werden, da eine deutliche Hypokaliämie im Blutbild sichtbar ist. Das Blutbild habe ich euch mal angehängt. Ich habe zusätzlich nochmals alle Leberwerte messen lassen (wegen des (Zufall) Ultraschallbefunds „kavernöse, z.T. zystische Umfangsvermehrung an der Leber“). Falls sich hier jemand mit Ultraschallbefunden auskennt, ich habe auch die Bilder mal angefordert.

Der Arzt meinte die Leberwerte sind alle ok. Den minimal erhöhten GOT-Wert würde ich jetzt nicht überbewerten. U.a. weil laut Fachinformation Gabapentin „Erhöhte Werte in Leberfunktionstests SGOT (AST), SGPT (ALT) und Bilirubin“ verursachen kann. Zudem war Rosi nicht nüchtern bei Blutabnahme.

Rosi ist jetzt wieder Zuhause. Aktuelle Medikation ist nun 1/3 Tablette Furotab morgens-mittags-abends (Gesamtdosis also 40 mg) und ¼ Kalinor abends. Rosi war am Tag der Narkose noch richtig schlapp und wollte nichts fressen…

Heute geht es besser, bis jetzt 2 Schalen Nassfutter gefressen und war auch schon auf.

Wir hoffen, dass jetzt endlich mal Ruhe ist..
 

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Reaktionen: miss.erfolg, basco09 und Max Hase
Vielleicht kann ein/eine Blutbildexperte/expertin mal kurz drüberschauen, das wäre echt super👍
 

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