Mein kleiner Fritzi ging am Mittwoch-Abend über die Regenbogenbrücke und tollt nun ausgelassen mit Charly, Jacky und Waldi über saftige Wiesen und hat den ganzen Tag Spass – und niemals wieder wird ihm ein Scheiss-Auto so wehtun.
Es ging nicht mehr anders, wir mussten ihn erlösen, um ihm Schmerzen, Leid und weiteren Stress zu ersparen. Wir haben alles erdenkliche versucht, um ihn nicht gehen lassen zu müssen, aber es gab keine anderen Ausweg mehr. Die Entscheidung fiel unfassbar schwer, aber wir sind uns sicher, das es auch sein Wunsch war und es ihm nun endlich wieder gutgeht.
Am Dienstagmorgen versuchte meine Frau. Ihm die Blase zu entleeren, leider ohne Erfolg. Er sträubte sich dagegen, machte nicht mit, sie hat es nicht geschafft. Auch als dann gegen Mittag unsere Bekannte da war, ging es nicht, auch sie hat es nicht geschafft. Also bin ich am Abend mit ihm los zum TA, der hat ihm dann die Blase entleert – ich musste im Wartezimmer warten und hab ihn bis ins Wartezimmer schreien hören. Danach, also zuhause, war er eigentlich wieder ganz munter und hat auf seiner Lieblingsdecke im Bad ein Nickerchen gemacht. Als er dann in seine Box für die Nachtruhe musste, hat er schon Zirkus gemacht, aber es ging noch – der Horrortag sollte noch kommen….
Am Mittwochmorgen ging wieder nichts mit Entleeren der Blase, er war da schon sehr laut und auf Gegenwehr gebürstet. Ansonsten verlief der Vormittag normal, er war viel im Haus unterwegs und wollte auch raus, den Wunsch konnten wir ihm jedoch nicht erfüllen. Als dann gegen Mittag unsere Bekannte kam, begann auch das Drama….in einem, ja, man muss es schon Kampf nennen, konnte sie ihm die halbe Blase entleeren, mich hat er dabei gebissen, das mir da sicherlich ne Narbe zurückbleibt. Anschließend saß er wie festgefroren da, war richtig in Schock. Schon da fiel mir massiver Fellverlust an der linken Flanke auf, da dachte ich mir noch nichts dabei. Er hat sich dann verkrochen, war vollkommen verstört und liess sich auch nicht locken – wenn meinem Fritzi etwas fehlt, dann merk ich das sofort – und nun hatte ich endgültig Angst um ihn. Wir haben uns dann beratschlagt, meine Frau ist dann am Abend mit ihm zu unserer Stamm-TÄ, die eine niederschmetternde Diagnose stellte – die Lähmung, die offensichtlich anfangs nur den Schwanz betraf, hatte nun schon auch auf die Hüften übergegriffen, er hatte massive Schmerzen. Die Stelle an der Flanke, wo er sich das Fell ausgerissen hatte, signalisierte: Da ist was, das will ich weg haben – gemeint war die prall gefüllte Blase. Die Blase und der Harnröhrenausgang waren ebenfalls gelähmt, daher konnte die Blase auch nicht mehr entleert werden, die TÄ hats versucht, sagt aber dann, wenn so nur ein klein wenig mehr drückt, platzt die Blase. Natürlich hätte man einen Katheter setzen können, aber der und die erforderliche Halskrause hätten ihm nur noch mehr zugesetzt. Er hätte ein, zwei Wochen weiterleiden müssen und ob das mit dem Katheter überhaupt funktioniert hätte, steht auf einem anderen Papier. Also wurde er erlöst, meine Frau und einer meiner Kids waren dabei und haben ihn begleitet. Ich war bewussst zuhause geblieben, weil ich schon befürchtet habe, was passieren wird – und mir hat dieses ganze Prozedere damals bei Waldi schon gereicht, es hat lange Zeit gedauert, bis ich da wieder einigermaßen in Spur war. Nun ist er wieder zuhause und kommt morgen unter den schönen, schattigen Busch im Garten, wo auch Jacky und Charly ihre letzte Ruhestätte haben.
Man kann mich nun verurteilen und sauer auf mich sein, weil wir diesen Schritt gegangen sind, dazu kann ich nur eins sagen: Ich sah meinen kleinen Bär Mittwochabend – und das war nicht mehr der Bär, der am Montagabend heimkam. Er hat mir klar signalisiert „Ich kann nicht mehr“ – auch die TÄ, die ihn seit Jahren kennt sagte, er kann nicht mehr. Und deshalb wollten wir ihn nicht weiter leiden lassen und quälen.
Ich hätte mir nichts sehnlicher gewünscht, als das alles wieder gut wird, aber irgendwann einmal ist das Ende des Weges erreicht – ich bin mir sicher, wenn er beim Blase entleeren hätte mitmachen können, dann hätten wir das auch eine lange Zeit durchgezogen. Leider sollte das aber nicht sein.
Trotz allem möchte ich mich bei euch allen hier bedanken für den Zuspruch, die guten Tipps und die lieben Worte. Es zeigt mir einmal mehr, das man hier bestens aufgehoben ist, wenn einen Sorgen oder/und Fragen rund um seinen tierischen Freund plagen.