Ich kenne genügend Katzenzüchter, die eine sehr komfortable finanzielle Situation haben, bei der der Mann z. B. schon alleine so viel verdient, dass es zum Leben für Frau, Kinder reicht und das Gehalt der Frau aus einer 1/2 oder 3/4 Stelle (denn Katzenzucht braucht auch viel Zeit und der Tag hat nur 24 Stunden) komplett in die Zucht fließt, und dennoch braucht es selbst bei denen nur mal eine etwas größere Pechsträhne und sämtliche Rücklagen für die Katzenzucht sind futsch und die Kater werden erstmal auf Suprelorin gesetzt, um eine Zuchtpause zu machen um wieder Rücklagen zu bilden.
Eine sehr gute Freundin sagte zu mir, bevor man anfängt, zu züchten, sollte man 4000 € auf der hohen Kante haben. Und genau so hält sie es auch, sie plant erst den nächsten Wurf, wenn sie diesen Betrag wieder angespart hat.
Was ganz prima funktioniert, weil ihr sie ihr komplettes Gehalt ja für die Katzen verwenden kann und damit nicht zum Unterhalt der Familie beitragen muss.
Natürlich gibt es Leute mit Geld, denen Herz und Verstand fehlt.
Aber was helfen Herz und Verstand, wenn das Geld hinten und vorne nicht reicht, der Dispo chronisch überzogen ist, kein Tierarzt in der Umgebung mehr anschreibt und man Leute anpumpen muss, um kranke Tiere behandeln zu können?
Leider mussten wir nicht wenige dieser Fälle persönlich kennenlernen in den letzten Jahren.
Und das hat uns gezeigt, dass es nun mal Fälle gibt, die sollten das züchten besser bleiben lassen und ihren Katzen lieber als Liebchen gerecht werden.
Und es ist echt zum kxxxen wenn man dann mitkriegt, dass eine dringend notwendige Zuchtpause zur Konsolidierung der Finanzen daran scheitert, dass kein TA mehr ohne Vorkasse behandelt und so der Kater lustig zu den sich schon "stapelnden" Kitten noch zwei Katzen eindeckt - weil kein Geld weder für Chip noch für Katerhöschen vorhanden war und in der Dreizimmerwohnung mit zwei säugenden Katzen die sich aggressiv anzicken, kein Platz mehr zur Separation übrig war.
Und ja, ich stehe dazu, gerade bei den "Moderassen" und beliebten Rassen gibt es viel zu viele Züchter - die es nicht vernünftig machen. Und zum Wohle der Katzen besser bleiben ließen.
Wenn diese Einstellung "überheblich" ist, dann stehe ich gerne dazu.
Eine Bekannte hat den Vergleich aufgebracht, dass man eigentlich nicht unterscheiden sollte zwischen vereinslosen Vermehrern die auf keine Gesundheitsvorsorge achten einerseits und Vereinszüchtern andererseits, sondern dass es leider unter letzteren wiederum zwei Gruppen gibt, nämlich die Vereinszüchter, welche umfangreiche Gesundheitsvorsorge betreiben einerseits und Vereinszüchtern anderererseits, die gerade mal die Mindestanforderungen der am wenigsten fordernden Vereine erfüllen. "Vermehrer mit Papieren" nannte sie die ganz passend.
Im Endeffekt kann man zumindest für Rassen wie Norwegische Waldkatze, Maine Coon und Britisch Kurz/Langhaar dann doch recht einfach erkennen, welche Züchter verantwortungsvoll sind:
Das sind diejenigen, welche für ihre aktiven und soweit möglich auch ehemaligen Zuchtkatzen lückenlos belegen können, dass kardiologische Zuchtuntersuchungen (landläufig "HCM-Schall" genannt) vor dem ersten Zuchteinsatz und dann regelmäßig wiederholt durchgeführt wurden.
Unter denjenigen Züchtern dieser Rassen, welche es so halten habe ich noch keinen einzigen gefunden, bei dem irgendeiner der anderen Punkte zu wünschen gelassen hätte.
Leider sind Züchter anderer Rassen als der oben genannten nicht in dem Maße für das Thema kardiologische Zuchtuntersuchung sensibilisiert, so dass man bei anderen Rassen diesen einfachen "Lackmustest" leider nicht anwenden kann.