Wir haben hier 230m2 Wohnflaeche, die fast gar nicht genutzt werden. Nein die 4 Katzen halten sich meistens nur im Wohnzimmer auf. Das hat gerade mal 25m2. Alle Raeume sind offen und ueberall Katzenbaeume und Matten, die sie nutzen koennten, tun sie aber nicht. Bei mir kaemen die locker mit 30m2 aus ohne, dass sie sich eingeschraenkt fuehlen wuerden.
Sry, aber so eine Aussage finde ich unrealistisch bzw. unsachlich. Und wenn deine Katzen sich fast nur im Wohnzimmer aufhalten, sind die übrigen Räume und qm für sie wahrscheinlich langweilig und uninteressant, weil sie insofern nicht hinreichend katzengerecht gestaltet sind.
Ich denke, bei den meisten Haltern werden Katzen (jedenfalls reine Wohnungskatzen) gern in dessen Gesellschaft sein und sich dann auch zeitweise dort aufhalten, wo der/die Dosi/ne gerade ist. Besonders gern dann ja auf der Computertastatur, der Tageszeitung ....oder womit sich der Dosi gerade selbst beschäftigt.
😉
Unsere Oris, die ja sehr menschenbezogen und auch untereinander sehr gesellig sind, sind zwar auch gern dort, wo ich gerade bin (v. a. nachts wird es eng im Bett, bis die beiden Siamesen dann um den besten Platz unter der Decke streiten und alle rausfliegen.... und dann eine neue Runde beginnt *schmelz*), aber sie haben auch ihre höchstpersönlichen Rückzugsgebiete, wenn der eine Ruhe vor dem anderen haben will.
Sie liegen nicht rund um die Uhr als Katzenstapel auf meiner Tastatur, sondern sie stapeln zu zweit auf der Tonne, chillen zu dritt auf dem Balkontisch in der Sonne und wandern (vor allem Nine) auch im Laufe des Tages drinnen dem Sonnenstand hinterher.
Im Winter liegen sie auch gern als Monorails zu zweit oder zu dritt hintereinander auf dem Heizkörper des Tages.
Und (unsere Wohnung ist relativ lang gezogen an einer Hausseite lang) wenn sie ihre fünf Minuten kriegen, jagen sie wie die Bekloppten die ganze Länge von über 15 m hin und wieder zurück bzw. drehen eine Runde über die ganzen Kratzmöbel, bevor es vom Kinderzimmer wieder auf den Balkon geht. Usw. Diese Jagereien finden mehrmals täglich statt, je nach Laune und Bedürfnis. Nine ist da etwas weniger sportlich, Moody und die beiden anderen Mädels aber sind begeistert dabei.
Wenn ich diesen Bewegungsdrang sehe, wünsche ich mir wirklich noch ein Katzengehege oder ein Stück eingenetzten Garten dazu!!!
Klar, sie fühlen sich in der Wohnung wohl und sind da auch zufrieden, und als Moody neulich vom Balkon ausgebüxt war und im Kellerfenster saß, weinte er laut und jämmerlich, bis ich ihn wieder eingesammelt hatte. Aber auch wenn sie überwiegende Sommerbalkonbewohner sind und im Winter eigentlich nur mal die Nase raushalten, könnte ich mir vorstellen, dass sie ein Katzengehege auch gut annehmen würden.
(Ich finde jetzt auch nicht, dass ich deswegen (also weil es immer noch was zu toppen gibt) meine Katzen in deren Interesse weggeben sollte oder müsste, denn sie sind ja als reine Wohnungskatzen aufgewachsen und kennen echten Freigang insofern auch nicht und vermissen es daher auch nicht wirklich. Aber aus meiner Sicht würden meine Katzen mehr darunter leiden, wenn ich (aus welchem Grund auch immer) die Katzengruppe noch vergrößern wollte. Sei es aus meinem persönlichen Egoismus heraus, sei es aus Mitleid und Tierschutzgründen oder warum auch immer!)
Wichtig finde ich bei einem Mehrkatzenhaushalt reiner Wohnungskatzen aber halt auch, dass die Katzen eine abwechslungsreiche und dreidimensionale Kletter-, Lauer- und Kratzlandschaft erleben. Bei uns werden die vorhandenen drei hohen Kratzsäulen, vier Tonnen, drei großen Kratzbäume und mehrere Wandbettchen bzw. Aufstiege auf die Schränke usw. wirklich komplett angenommen. Eher könnte man noch anbauen....
😎
Und: sogar dann, wenn die Katzen den Abend teils auf meiner Tastatur, teil auf der Tonne oder den Wandbettchen im Wohnzimmer verbringen, wollen sie Abwechslung, Bewegung, ggf. auch mal Abstand vom Artgenossen und unterschiedlich stapeln.
Das gilt genauso, wenn sie nachts mit ins Bett kommen. Wenn ich mich zuviel im Bett rumdrehe, gehen sie halt auf oder in die Tonne nebenan oder auf den Kratzstamm direkt daneben - oder auch unters Bett in eines der dortigen Körbchen (oder sie wandern auch zu Dementia aus...).
Das, was sie im Moment am langweiligsten und überflüssigsten finden, ist ihr Knotenbettchen *grummel*. Undankbare Mistbande, die!
😀
Wenn es um die notwendige Beschränkung von Ressourcen geht (und so ist es eben bei einer kleinen Wohnung ohne Balkon), finde ich den Ausbau der dreidimensionalen Katzenlandschaft insofern umso wichtiger. Insbesondere auch, wenn es nicht um eine vorübergehende Situation wie z. B. eine Pflegestelle geht. Und: der Mensch (auch mit Clickern usw.) kann letztlich nicht vollständig eine reizarme Umwelt kompensieren. Ergänzen: ja. Verbessern: ja. Aber auch mit Katzenangeln, Fummelbrettern usw. kann man beispielsweise keine hinreichenden Kratzmöglichkeiten, Rückzugs- und Chillbereiche und andere grundlegende Katzenbedürfnisse ersetzen.
Oke, wer bis hier durchgehalten und gelesen hat, weiß wahrscheinlich eh, was ich meine. Und den Rest wird es wohl eher nicht interessieren....
😉
LG