Vor- und Nachteile der Frühkastration

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    frühkastration
Puh das war jetzt etwas wirr und viel...aber könntet ihr mir sagen, was ihr davon haltet?

ich halte nix davon, es dauert, bis ein Kater markiert - und die Bömmelchen sollten doch erstmal wachsen, bevor man sie abschneiden kann. Nein, im ernst, ich denke, dass die Hormone schon wichtig sind für die Entwicklung des Tiers und meiner Meinung nach sollte ein Kater wenigstens annähernd ausgewachsen sein, bevor er entkatert wird.
 
A

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Hallo Hagweib,

mein kleiner Felix wurde vor zwei Wochen mit 16 Wochen kastriert. Er musste eh unter Vollnarkose, da sich bei ihm im Rachen Katzengras "verklebt" hat und er dadurch schon eine Halsentzündung hatte. Eine Vollnarkose in 1-2 Monaten wollte die TÄ ihm dann nicht schon wieder zumuten.
Ich habe keine Veränderung an ihm gemerkt. Er ist lebendig wie immer - auch noch immer ein kleiner Rabauke :aetschbaetsch2: und frisst auch wie immer!
Schmusig war er vorher schon und ist er auch jetzt noch.
Um 19 Uhr konnte ich ihn abholen, da er noch narkotisiert war, als wir ins Bett gingen, kam er in seinem Körbchen mit ins Schlafzimmer und nachts lag er dann zwischen uns und hat gekuschelt :pink-heart:
Am nächsten Morgen war er ganz der Alte!

Die TÄ hat früher in einem Tierheim in England gearbeitet und dort wurden alle Katzen, bevor sie vermittelt wurden, kastriert und sie hat nie irgendwelche Nachteile feststellen können...
 
Zuletzt bearbeitet:
.... - und die Bömmelchen sollten doch erstmal wachsen, bevor man sie abschneiden kann.

Warum? Damit die OP-Narbe größer wird? Und warum soll der Kater fast oder ganz ausgewachsen sein bevor er kastriert wird? Wo liegen denn da die Vorteile bzw. welche Nachteile hätte es denn für den Kater, wenn die Bömmels vorher ankommen? Diese Argumentation geht m.E. in die gleiche Richtung wie der Spruch "Katzen müssen erstmal rollig werden bevor man sie kastriert." 😉

@Hagweib
Wenn der Kater gesund ist und dein TA Erfahrung mit Frühkastrationen hat, dann steht der Kastra mit 4 Monaten nichts im Weg.

Ich selber habe drei Kater, von denen einer erst mit ca. 1 1/2 Jahren kastriert wurde, einer mit 7 Monaten und der Jüngste mit 3 Monaten und alle drei sind gleichermassen durchgeknallt, dass konnte weder Spät- noch Frühkastra verhindern. 😀
 
Warum? Damit die OP-Narbe größer wird? Und warum soll der Kater fast oder ganz ausgewachsen sein bevor er kastriert wird? Wo liegen denn da die Vorteile bzw. welche Nachteile hätte es denn für den Kater, wenn die Bömmels vorher ankommen?
Ganz einfach: Weil sich die Natur schon Jahrtausende bewährt hat und der Mensch noch längst nicht alles weiß, was die Entwicklung angeht, die Wirkung der Hormone, usw. Auch in der Medizin unterliegen die Wissenschaftler öfters Irrtümern, die später korrigiert werden müssen. Wie kann ich wissen, ob das bei der Frühkastration nicht auch so ist? Ganz ehrlich, ich verlasse mich da lieber auf die Natur und lasse erstmal alles auswachsen 😉 Warum auch nicht, wenn ich die freie Wahl habe? Natürlich kommts auch immer auf die Katzenkonstellation an. Der einzige wirkliche Nachteil der späten Kastration ist, daß die Katzen etwas länger brauchen, um sich von der Narkose zu erholen. Ich würde natürlich auch eine frühkastrierte Katze vom Züchter nehmen, wenn er sie nur so abgibt. Aber wenn ich wählen könnte, würde ich das lieber später selbst machen.
 
Der einzige wirkliche Nachteil der späten Kastration ist, daß die Katzen etwas länger brauchen, um sich von der Narkose zu erholen.

Und was ist der einzige wirkliche Nachteil einer sehr frühen Kastration?

Im Zusammenhang mit Kastration von "Natur" zu reden finde ich etwas am Thema vorbei. Kastration ist ein widernatürlicher Eingriff, ob sie nun 5 Monate oder 3 Monate oder auch erst nach Eintritt der Geschlechtsreife vorgenommen wird. Tatsache ist, das Verhalten des Tieres wird sich massiv ändern.

Natürlich weiß man noch nicht alles über die Wirkung der Hormone, aber dieses Unwissen betrifft definitiv nicht nur den Zeitraum 0-7 Monate sondern auch die Monate, Jahre und evtl. Jahzehnte danach. Wenn man so argumentiert, dann sollte man sich mal fragen, ob Kastration grundsätzlich ein zu vertretender Eingriff ist oder ob man hier nicht auf Nummer sicher gehen sollte und der Natur völlig freien Lauf lassen sollte.

Ich erkläre mir die Ablehnung der Frühkastration auf der emotionalen Ebene. Ein Katzenkind ist so winzig und zart und hilflos, so daß bei vielen Haltern dann eben der Beschützerinstinkt durchbricht und man so ein Würmchen nicht freiwillig auf den OP-Tisch legen möchte, bevor es nicht etwas größer und kräftiger geworden ist.

Für mich ist das durchaus nachvollziehbar, aber dann sollte man auch zu dieser Einstellung stehen und nicht mit fadenscheinigen Argumenten eine Frühkastration schlechtreden, die im übrigen meiner Meinung mit das wirkungsvollste Intrument gegen Tiervermehrung ist.
 
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Und was ist der einzige wirkliche Nachteil einer sehr frühen Kastration?
Daß nicht alle Langzeitfolgen bekannt sind, weil man das komplizierte Zusammenspiel von Hormonen und Stoffwechselprozessen im Körper noch nicht vollständig versteht, und man deshalb ein größeres Risiko eingeht, ganz einfach.

Die emotionale Ebene wegen Katzenbaby spielt bei mir übrigens überhaupt keine Rolle, mir geht es nur darum, daß die Kastration so spät wie möglich, aber so früh wie nötig erfolgt.
Ich finde sehr wohl, daß man über das Kastrationsalter diskutieren darf, auch wenn Kastration an sich schon wider die Natur ist.

Es ist meine Meinung zum Thema, du darfst gerne eine andere haben. 😉
 
Ganz einfach: Weil sich die Natur schon Jahrtausende bewährt hat und der Mensch noch längst nicht alles weiß, was die Entwicklung angeht, die Wirkung der Hormone, usw. Auch in der Medizin unterliegen die Wissenschaftler öfters Irrtümern, die später korrigiert werden müssen. Wie kann ich wissen, ob das bei der Frühkastration nicht auch so ist? Ganz ehrlich, ich verlasse mich da lieber auf die Natur und lasse erstmal alles auswachsen 😉 Warum auch nicht, wenn ich die freie Wahl habe? Natürlich kommts auch immer auf die Katzenkonstellation an. Der einzige wirkliche Nachteil der späten Kastration ist, daß die Katzen etwas länger brauchen, um sich von der Narkose zu erholen. Ich würde natürlich auch eine frühkastrierte Katze vom Züchter nehmen, wenn er sie nur so abgibt. Aber wenn ich wählen könnte, würde ich das lieber später selbst machen.

Daß nicht alle Langzeitfolgen bekannt sind, weil man das komplizierte Zusammenspiel von Hormonen und Stoffwechselprozessen im Körper noch nicht vollständig versteht, und man deshalb ein größeres Risiko eingeht, ganz einfach.

Die emotionale Ebene wegen Katzenbaby spielt bei mir übrigens überhaupt keine Rolle, mir geht es nur darum, daß die Kastration so spät wie möglich, aber so früh wie nötig erfolgt.
Ich finde sehr wohl, daß man über das Kastrationsalter diskutieren darf, auch wenn Kastration an sich schon wider die Natur ist.

Es ist meine Meinung zum Thema, du darfst gerne eine andere haben. 😉


Alannah, ich stimme Deinen Ausführungen vollumfänglich zu.

Ob sich jüngere Tiere tatsächlich "schneller" oder "leichter" von der Narkose erholen, darüber gibt es m. W. nur Berichte, die mehr oder weniger subjektiv ausfallen. Objektive Studien existieren hierzu nicht.

Wer das Narkoserisiko bzw. deren Nachwirkungen bei seinen Katzen minimieren möchte, kann wenige Euronen mehr investieren und die Inhalationsnarkose wählen.
Kurz nach dem Erwachen sind die Katzen/Kater so fit, als sei nie etwas geschehen 🙂
 
Die emotionale Ebene wegen Katzenbaby spielt bei mir übrigens überhaupt keine Rolle, mir geht es nur darum, daß die Kastration so spät wie möglich, aber so früh wie nötig erfolgt.
Ich finde sehr wohl, daß man über das Kastrationsalter diskutieren darf, auch wenn Kastration an sich schon wider die Natur ist.

So spät wie nötig, so früh wie möglich - da gebe ich dir völlig recht. Die emotionale Ebene spielt aber für mich eine große Rolle, weniger wegen des hilflosen Katzenkindes, vielmehr wegen der erwachsenen Katze, die es einmal werden wird.

Die Kastration ist ein gewaltsamer Eingriff, ja eine Verstümmelung; ein großer Teil des Verhaltensrepertoires der Katzen wird damit "abgeschnitten". Und dies geschieht vor allen Dingen im Interesse des Menschen: aus einem animalischen triebgesteuerten Wesen wird ein wohnungskompatibles Streicheltier.

Doch trotz meiner Bedenken kenne ich keine bessere Lösung für das Zusammenleben von Mensch und Katze als die Kastration (der Katze natürlich😱).

Je früher eine Kastration vorgenommen wird, desto schwerwiegender ist der Eingriff. Deshalb kommt für mich keine frühkastrierte Katze in Frage.

Allerdings will ich niemanden verurteilen, der seine Katzen frühkastrieren läßt. Und in einigen Fällen, wenn es um die Vermeidung von unerwünschten Nachwuchs geht, ist die Frühkastration vielleicht nicht die schlechteste Lösung.
 
wo beginnt und endet denn eine frühkastra?
manche meinen mit 4-5monateni st früh ich halte das für normal
 
Die Kastration ist ein gewaltsamer Eingriff, ja eine Verstümmelung; ein großer Teil des Verhaltensrepertoires der Katzen wird damit "abgeschnitten". Und dies geschieht vor allen Dingen im Interesse des Menschen: aus einem animalischen triebgesteuerten Wesen wird ein wohnungskompatibles Streicheltier.
Schön, daß es mal jemand so direkt ausspricht - aber so ist es! 🙁
 
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Also mir gehts eigentlich nicht darum, dass er "wohnungskompatibel" wird, sondern das er sich nicht quält, weil er nicht das tun kann, was ein Kater normalerweise tut. Und wir wissen ja alle, was für Folgen ein Verzicht auf "Verstümmelung" bedeuten würde. Ich kann mir eben vorstellen, das er leidet, wenn er erst einmal geschlechtsreif wird. Und das ist ja von Kater zu Kater unterschiedlich.
 
Ich kann mir eben vorstellen, das er leidet, wenn er erst einmal geschlechtsreif wird. Und das ist ja von Kater zu Kater unterschiedlich.

Leider können wir unsere Katzen nicht fragen.

Ich kann mir vorstellen, daß die psychischen Veränderungen, die eine Kastration mitbringt bei sehr jungen Katzen schwerer wiegen als bei älteren.

Ich kann mir auch vorstellen, daß die Phase des Erwachsenwerdens bei einer jungen Katze ähnlich wie bei einem Menschen mit allerlei Gefühlschaos einhergeht. Dennoch ist für Menschen die Zeit der Pubertät wichtig; ist es bei einer Katze so viel anders?

Manche Tierschützer scheinen sich das Sexualleben der Katzen als eine einzige Qual vorzustellen. Dieser Darstellung kann ich einfach nicht zustimmen. (Dennoch verzeihe ich ihnen für den löblichen Kampf für das Kastrieren manche Polemik.)

Ich habe eine Weile gezögert, bevor ich diesen Beitrag schrieb weil ich niemanden, der frühkastrieren läßt, ein schlechtes Gewissen bereiten will. Dennoch war es mir wichtig, mein tiefes Unbehagen zu der Sache noch einmal auszudrücken.
 
ich hatte noch nie eine kater/kater die nach der kastra blasenentzündung bekam.
ich glaub da spielt eher die hygiene eine rolle aber nicht die kastra selbst.
meinst du vielleicht das "urinary"?
 
Also an mangelnder Hygiene kann es auf keinenfall liegen das katzenklo wird 3x am tag mindestens sauber gemacht, hat immer frisches streu und wird einmal in der woche komplett ausgeleert und geschrubbt
die katzen bekommen immer frisches futter.
Da sie 2 Katzen haben und die andere das nicht hat ist es anscheinend darauf zurückzuführen
Ja genau das Feline - Kattovit Urinary mit Huhn

nein ich miene beim eingriff,dass es vielleicht beim TA nicht so rein ist wie es sollte. ist natürlich nur spekulation
von 15katzen hatte keine diese probleme nach der kastra
 
Ich kann mir vorstellen, daß die psychischen Veränderungen, die eine Kastration mitbringt bei sehr jungen Katzen schwerer wiegen als bei älteren.

Ich kann mir auch vorstellen, daß die Phase des Erwachsenwerdens bei einer jungen Katze ähnlich wie bei einem Menschen mit allerlei Gefühlschaos einhergeht. Dennoch ist für Menschen die Zeit der Pubertät wichtig; ist es bei einer Katze so viel anders?

Das halte ich für eine völlig an den Haaren herbeigezogene Vermenschlichung.
 
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Das halte ich für eine völlig an den Haaren herbeigezogene Vermenschlichung.


Warum?

Beim Menschen spielt der Zeitpunkt der Kastration eine große Rolle (http://de.wikipedia.org/wiki/Kastration), bei Pferden spielt der Zeitpunkt der Kastration ebenfalls eine große Rolle (ein spätkastrierter Wallach zeigt häufig den begehrten Hengsttyp, ist aber häufig im Verhalten etwas schwieriger) und auch bei Hunden ist die Frühkastration sehr umstritten
www.hundezeitung.de/top/top-89.html. Warum sollte also die Katze unter den Säugetieren die große Ausnahme bilden?

Zugegeben ich weiß es nicht, was eine Katze bei einer Kastration, bzw. einer zu frühen Kastration fühlt. Habe ich das irgendwo behauptet? Aber solange ich keinen Gegenbeweis habe, gehe ich davon aus, daß eine Kastration in irgendeiner psychischen Ebene der Katze Leid bedeutet (ich komme gerade nicht auf eine bessere Formulierung). Keine Wirkung ohne Nebenwirkung.

Und wenn ich meine Katzen so anschaue, bin ich mir so gut wie Sicher, daß sie Gefühle, ja, eine Seele haben. Auch wenn ich es nicht beweisen kann. Ich vermenschliche Tiere lieber, als ihnen Gefühl abzusprechen. Es gab da einmal einen Philosophen, Descartes hieß der, für den waren Tiere nur eine Art Automat. Seine Lehre hat großes Leid für die Tiere gebracht.

Also, liebe Evliya, warum sind meine Überlegungen völlig an den Haaren herbeigezogen?
 
Man braucht Gefühle bei Tieren nicht zu beweisen. Sie haben sie - oft viel mehr, als Menschen!

Und sie leben sie - sie leben nach Gefühl: wenn sie müde sind, schlafen sie. Wenn sie hungrig sind, essen sie. Wenn sie traurig sind, leiden sie - und sensible Menschen merken das.

Spätestens bei Verhaltensauffälligkeiten wird klar, daß mit dem Gefühlsleben eines Tieres etwas grundlegend nicht in Ordnung ist.
 
Aber meine Frage ist, wie merke ich möglichst vor dem ersten markieren, dass mein Kater alt genug ist?

Meine Katze war schon mit 4 Monaten rollig...
 
mein TA war absolut dagegen und hat sich geweigert flabi zu kastrieren, er hat mit meinem freund telefoniert und ihm gesagt, dass er das einem kleinen kitten auf gar keinen fall antun wird, ich müsste mal meinem freund fragen, was er als argumente genommen hat. aufjedenfall haben wir uns das zu herzen genommen und warten daher noch ein wenig.
 

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