Warum züchten?
Um genetische Defekte auszumerzen, die ansonsten zum frühen Tod der Tiere führen würden...
Meiner Meinung nach sollten sämtliche Katzen und Kater vor einer Verpaarung auf Herz und Nieren untersucht werden und ausschliesslich gesunde Tiere zur Zucht zugelassen werden um die hohen Raten von Totgeburten bei Mutter und Kitten sowie die genetischen Defekte denen die Tiere ausgeliefert sind, auszumerzen und z.B. Inzuchtsverpaarungen zu verhindern.
Das beziehe ich auf alle Katzen, rasseübergreifend.
Ausserdem wäre ich dafür auch unsere Hauskatzen nur durch verantwortungsbewusste Zucht verpaaren zu lassen. Dann würde sich nämlich Angebot und Nachfrage drastisch reduzieren und die Miezen endlich den Stellenwert geniessen, den sie verdienen, als einzigartige Mitgeschöpfe unseres Planeten und nicht als Wegwerfware, die sie leider immer noch hauptsächlich sind. Der Bauer um die Ecke hat ja mehrfach im Jahr kostengünstigen Nachschub falls die eigene Mieze verschwindet oder frühzeitig stirbt - da wären wir wieder beim "Wert" der Katze.
Das Problem in der Rassekatzenzucht sind einerseits die Vorlieben der Züchter, die glauben durch die Kreation einer neuen Rasse einen Hauch Unsterblichkeit zu erlangen und andererseits der Liebhaber, die sich unbedingt mit ungewöhnlichen Tieren schmücken müssen im eigenen Heim ohne jedoch über die Konsequenz nachzudenken.
Glücklicherweise sind diese Extremisten nach wie vor in der Minderheit und gehören nicht dem Gros von Züchtern und Liebhabern an. Da sich aber nach wie vor die Mär vom auf dem Rücken seiner Tiere gutverdienenden Züchter hält, versuchen viele Menschen sich ein Stück des vermeintlich profitablen Kuchens "Katzenzucht" abzuschneiden um somit die Haushaltskasse aufzubessern. Dabei interessierte es diese "Züchter" nicht die Bohne ob die Katzen einen Herzdefekt vererbt oder schlechte Nieren z.B.
Da geht es einzig und allein um Profit und darum die Tiere möglichst schnell an die Abnehmer, die "das Besondere" suchen, loszuwerden. Sollte das Miezchen diese Zuchtambitionen nicht überleben, umso besser. Da lohnt es sich ja direkt Nachschub zu produzieren <ironieon>.
Die Geiz-ist-Geil Mentalität der Interessenten, das Wunschtier zum Schnäppchenpreis erhalten zu wollen, trägt dazu bei, das solche Hinterhofzüchter aus liebenswerten Geschöpfen "Zuchtmaschinen" machen damit der Euro möglichst schnell rollt. Dies ist höchst verwerflich den Tieren gegenüber und einzig die Katzeninteressenten können durch Desinteresse einen Riegel vorschieben und somit verhindern das mehr und mehr Katzen ohne Verstand gezüchtet werden um den Bedarf am Markt zu decken.
Heutzutage ist es leider Mode geworden die eigene Individualität bis zum Exzess zu zelebrieren. Dazu gehört dann eben u.U. auch ein haarloses Tier zu besitzen oder eines mit Dackelbeinen oder ohne Schwanz etc.pp.
Wer möchte schon mit dem Strom schwimmen....
Deshalb wird es auch weiterhin Menschen geben die "Besonderes" züchten und Abnehmer die dafür tief in die Tasche greifen schlimmstenfalls. Meist kommt der sogenannte Katzenjammer erst später wenn das "Designertier" nicht wunschgemäss verhält und z.B. die teure Couch runiniert oder unter ständigem Tränenfluss leidet. Hauptsache das Püppchengesicht passt zur Inneneinrichtung...
Wozu zählen in euren Augen denn eigentlich die "Möchte-so-gern-Katzenbabies-Züchter"? Haben die eine Daseinsberechtigung oder sind die ausgenommen, da sie ja quasi der Natur ihren freien Lauf lassen wenn sie z.B. Inzuchtsverpaarungen unter Geschwistern in Kauf nehmen?
Wie eigennützig und tierlieb sind die Abnehmer dieser Miezen, die Babies viel zu jung von Eltern und Geschwistern trennen lassen um möglichst bald die Gesellschaft eines Babies geniessen zu können?
Ist das fair den Kitten gegenüber? Sind da die seriösen Züchter nicht die besseren Tierhalter, die ihren Kitten ein artgerechtes Zuhause bieten bis zur seelischen Abnabelung von Mama und Geschwistern? Dort werden Kitten mit viel Liebe und Fürsorge aufgezogen und erhalten somit den besten seelischen und gesundheitlichen Start ins Leben?
Welchen Vorteil bringt es den Miezen, z.B. in einem Stall geboren zu werden, unter Katzenschnupfen und/oder Seuchen zu leiden und schlimmstenfalls zu sterben oder ertränkt zu werden wenn sie Ärger verursachen?
Oder unter schlimmsten hygenischen Zuständen in einer Messiwohnung gehalten zu werden und schlimmer als in einer Legebatterie ihr Dasein fristen zu müssen?
Wo befindet sich denn die rosarote wunderbare Welt der Katzen, die durch eigene Vermehrung pumperlgesunden Nachwuchs zur Welt bringt, ihn 12 Wochen durchfüttert und liebevollen Katzenfreunden die eigenen Kinder vor die Haustür legt?
Bin sicher wenn es diese Welt gäbe, würden einige der Liebhaber, die auf ein gut sozialisiertes und gesundes Tier Wert legen auch EKH-Miezen ein schönes Zuhause geben. So bleibt ihnen meist nur der Gang zum seriösen Züchter übrig, der nicht nur Sorge für die Gesundheit der Miezen trägt, sondern sich auch für das Tier und sein weiteres Leben nach dem Verkauf interessiert.
Kein seriöser Züchter wird zulassen das seine Katzen in einem Tierheim landen sondern selber dafür Sorge tragen das diese Tiere im Notfall in ein gutes neues Zuhause weitervermittelt werden. Da hört die Sorgfaltspflicht eben nicht an der Haustür auf.