Was ist für Euch ein seriöser Züchter?

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Hallo Zusammen

offenbar haben ja einige von Euch schon persönliche Erfahrungen gemacht mit Züchtern.

Persönlich sehe ich das mit der Anzahl der Katzen und Kastraten im Haus strenger als manch anderer Züchter.

Für mich kommt z.b. nicht in Frage eine "ausgediente Zuchtkatze" (schreckliches Wort) weiterzuverkaufen, wenn nicht wirklich unabänderliche Kämpfe o.ä. es verbieten würden ihr weiterhin ein Zuhause zu bieten. In 12 Jahren Zucht ist es mir nur 1x passiert und ich denke zurückblickend wenn ich damals schon Ahnung von Bachblüten etc. gehabt hätte, wäre es nicht so gekommen...

Meine Deckkater z.b. haben tatsächlich in der Gruppe gelebt da ich keines meiner Tiere separieren will und werde. Sie leben in häuslicher Gemeinschaft und ich persönlich finde es nicht artgerecht ein Tier ausschliesslich in einem Zimmer zu halten o.ä.
Da unsere Kater leider nach 2 Jahren nicht mehr mit der Markiererei aufhören wollten, wurden sie kastriert und leben nach wie vor ein glückliches Rentnerleben bei uns. Einen neuen Versuch mit potentem Kater werden wir sicher nicht wieder starten und gehen dafür zum fremddecken.

Ich sehe das mal so:
Weshalb muss ich als Züchter denn Unmengen von Katzen besitzen um sie zu züchten? Weshalb sollte es notwendig sein die Tiere - von gesundheitlichen Beeinträchtigungen abgesehen - aus der Zucht zu nehmen bevor sie mehrere Jahre alt geworden sind. Unsere Miezen bekommen nur 1x in 1,5 - 2 Jahren einen Wurf und das genügt nicht nur ihnen sondern auch mir, die mit der Aufzucht und Pflege vollauf beschäftigt ist über mehrere Monate.

Züchter, die ständig ihre Bestände austauschen und mehr als 5 potente Katzen/Kater haben, sind keine Hobbyzüchter mehr sondern professionelle Grosszüchter die meine Haltung der Kastraten bösartig als "nutzlose Fresser" bezeichnen.
Natürlich gibt es genügend Leute, die auch gern ein erwachsenes Tier aus Züchterhand aufnehmen, allerdings sollte man sich dann auch darauf einstellen, das diese Katzen oftmals einiges durchgemacht haben vor dem Umzug. Auch ist der Infektionsdruck solcher Tiere um ein vielfaches höher wenn sie aus Grossbeständen stammen in denen jährlich neue Tiere hinzukommen oder weiterverkauft werden.

Oftmals hört man von solchen Züchtern dann die Erklärung das man sein "Zuchtziel" ja nicht mit wenigen Tieren erreichen könnte. Erstens verstehe ich nicht wieso man ein sogenanntes "Zuchtziel" in kürzester Zeit auf dem Rücken der Tiere erreichen muss und zweitens worin denn das Zuchtziel der Leute besteht und was sie machen wenn sie es erreicht haben. Aufhören mit der Zucht? Die Ohren, die gut platziert sind nun wieder nach unten züchten, die Farbe wieder raus die jahrelang eingezüchtet wurde oder was?

Ich denke vielen geht es da doch eher um Profit. Das muss man schon klar sehen. Kastraten kosten Geld und bringen nichts ein. Ein Deckkater, der kastriert wird, verdient keine Deckgebühr mehr usw.
Aus diesem Grund werden diese Tiere möglichst frühzeitig wieder abgegeben, denn dann kann man sie leichter vermitteln und auch noch Geld dafür bekommen. Wer nimmt schon einen z.B. 8jährigen ehemaligen Deckkater, der u.U. jahrelang isoliert gelebt hat und bezahlt dafür noch Geld?

Die grosse Gefahr die solche Zuchten in meinen Augen bergen ist die gesundheitliche Gefährdung der Katzen und Kitten, denn wenn die Katzen nie länger als 2-3 Jahre beim Züchter bleiben werden sich spätere Krankheiten wie z.B. HCM nicht zeigen und die Tiere erkranken dann eben woanders als im Züchterhaushalt. Ausserdem kann man in den Verträgen der älteren Tiere ja auch wunderbar irgendwelche Regressansprüche ausschalten da es sich nicht um sogenannte "Neuware" wie z.B. bei einem Kitten handelt.
 
A

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Hallo Silke,

das was Du schreibst finde ich Klasse und damit kann ich mich als Katzenliebhaber auch voll identifizieren.

Doch leider ist es einfach so, dass viele und dazu gehörte auch ich einmal ganz unbedarft an einen Züchter geraten der eben eine andere Auffassung von Zucht, Gesundheit seiner Tiere und Wurfanzahl hat. Auch habe ich auf einer Ausstellung miterlebt, dass eine Katze nicht den erhofften Titel gebracht hat und wohl deshalb anschließend zum Verkauf stand.

Deine Einstellung zur Zucht finde ich sehr, sehr gut.

Liebe Grüße
Michaela
 
Silke, Deine Einstellung finde ich sehr gut. Ich denke, es gibt etliche Züchter, die ebenso denken - und handeln - sich zusätzlich auch noch für Tierschutzkatzen einsetzen.
Bei manchen großen Zuchten fällt mir auch nur der Begriff "Massenzucht" ein - Kastraten haben ich auf deren Seiten noch nie gesehen.
Wobei ich immer noch meine, daß es besser ist, jüngere Kastraten rechtzeitig abzugeben, bevor die Anpassungsfähigkeit mit höherem Lebensalter abnimmt.
Ich gehe davon aus, daß Du darauf achtest, daß die Fremd-Deckkater vernünftig gehalten werden - sonst wäre es nur eine Problemverlagerung.
Ich bin immer sehr skeptisch, wenn ich bei Züchtern - mit nicht unbedingt riesiger Wohnung - lese, daß der Kater liebevoll in der Familie gehalten wird. Nach meiner Erfahrung verströmen potente Kater nicht direkt Veilchenduft.
 
oki - ich antworte mal aus meiner Sicht:
Hallo Zusammen

war letztens wieder mal auf einer Katzenausstellung und habe mich dort - wie viele andere Interessierte - an den verschiedenen Rassen und schönen Miezen erfreut.

ich war letzten Samstag auch in Hannover und war "geschockt" , denn ich besuchte über 10 Jahre nicht mehr solche "Events" 😱

Dabei fiel mir - als Hobbyzüchter - das eine oder andere negative auf in Bezug auf Katzenanzahl, Kittenhäufigkeit, Rassewechsel etc. etc.

Stimmt - das missfiel mir auch. Leider waren viele Katzen am hyperventilieren vor Stress und manche Katzen nicht gut gepflegt - da teils auch Newbies austellten usw. Die BKHs wirkten zb auch nicht mehr typisch mollig , sondern es schien der Wettbewerb zu sein : Wer ist am Fettesten und ich war geschockt da sich manche BKH kaum noch rühren konnte 😱

Mich würde nun mal interessieren, wie ihr als "Liebhaber" solche Informationen aufnehmt. Und was Euch dazu bewegt eine Zucht oder einen Züchter als "seriös" einzustufen.

Seriös ist für mich ein Züchter der ca 1 - 2 Würfe im Jahr hat , mit Kastraten lebt und der Rasse treu ist. Auch ist es wichtig das die Kitten im Rudel gross werden und der Züchter viele Informationen usw bieten kann ... Ich erhielt zb eine ganz tolle Mape mit allen Papieren & Infos zur Haltung , Rasse usw

Wo liegt denn bei Euch die Schmerzgrenze z.B. bei der Anzahl der Zuchttiere? Haltung der Deckkater? Anzahl der Würfe im Züchterhaushalt pro Jahr / pro Tier?

1 Deckkater reicht aus meiner Sicht total aus bzw finde ich auch Deckgemewinschaften oki, denn nicht jeder Züchter kann einen Deckkater halten und der Kater benötigt "Arbeit". Deshalb finde ich 3-4 Zuchtkatzen vertretbar.

1 - 2 Würfe im Jahr finde ich vertretbar , denn diese müssen auch erstmal GUT und seriös vermittelt werden usw !!

Wäre es für Euch ein Kriterium zu wissen das verschiedene Familienmitglieder mit unterschiedlichen Zwingernamen Würfe in die Welt setzen?

Ja, weil das empfinde ich als "Betrug" bzw täte mich "verarscht" fühlen 🙄

Was haltet ihr von Züchtern die offenbar ihre komplette Rasse ausgetauscht haben und mit komplett neuen Tieren weiterzüchten?

Ich verstehe das gar NICHT !!

Wie sind Züchter in Euren Augen zu bewerten die kein Tier haben das älter als 3 Jahre ist und immer alle Tiere danach abgeben um neue zur Zucht heranzuziehen?

...........es missfällt mir sehr , auch wenn ich weiss das nicht jeder Kastrat im Haushalt bleiben kann usw

Wir "professionell" sollte ein Züchter in Euren Augen sein? Gehören Pokale und Ausstellungserfolge für Euch dazu?


Jein , aber es zeigt das die Katzen zb dem Rassestandard entsprechen und zb Ihr Geld wert sind usw 😉 Aber es gibt halt Katzen welche nicht zur Austellung geeignet sind und Austellungen kosten auch wirklich viel Geld


Wenn ihr dann Interesse an einem Kitten habt, wie wichtig sind Euch dann die Titel der Elterntiere? Würdet ihr mehr Geld dafür ausgeben wenn die Eltern z.B. Europa oder World Champions wären?

.. hmm darüber habe ich noch nicht wirklich nachgedacht 😳 Aber die Titel sind mir eher "egal" denn ich schaue mir den ganzen Stammbaum an und erkundige mich ob zb die Linien gesund sind usw 😉

Und wie bewertet ihr die Züchter auf Ausstellungen? Nach welchen Kriterien würdet ihr dort einen in Frage kommenden Züchter eurer Wunschrasse auswählen? Der die süssesten Kitten im Käfig hat oder was ist ausschlaggebend?

.. ich täte mir Visitenkarten mitnehmen und nach der Austellung einen Termin ausmachen bei einem Züchter der mir sympathisch ist und dessen Katzen gesund & gepflegt aussehen usw ..

Ich weiss das sind viele Fragen. Aber mich interessiert sowas schon lange brennend und ich würde mich freuen wenn ihr das eine oder andere beantworten würdet.

Viele Züchter haben zur Zeit auch Nachwuchs und bekommen ihn nicht vermittelt, andere dagegen haben keinerlei Probleme ihre Katzen in super Hände zu vermitteln.

Das stimmt allerdings - liegt aber teils auch daran das es eine Frage des Geldes ist , denn immer weniger Menschen können sich teils die hohen Preise SERIÖSER Züchter leisten und im TSV gibt es auch immer mehr Rassekatzen.Ausserdem gibt es auch viel zu viele Schwarzzüchter mit "Schleuderpreisen" 🙁

Ich persönlich glaube einfach das die Interessenten heutzutage durchaus kritischer als früher an das Thema "Katzenkauf" herangehen und sich viel mehr und ausführlicher vorab informieren wo und unter welchen Umständen ihr Kitten aufgewachsen ist und mehr und mehr nach IHREM Hobbyzüchter suchen anstatt irgendwo möglichst das erstbeste Kitten eines Grosszüchters mitzunehmen der bereits den 5 Wurf in diesem Jahr durchgeschleust hat.

Naja , es gibt Menschen die sicher so sind wie Du beschreibst, aber leider kaufen auch immer wieder Menschen "billig" Ihre Rassekatze 🙁

(die im TSV brauchen natürlich auch ein Zuhause und haben es verdient)



Also, es würde mich freuen Eure Meinung zu dem Thema zu hören auch wenn ihr bisher keine persönlichen Züchter- oder Ausstellungserfahrungen gemacht habt. Eine Vorstellung davon wie ihr es für richtig halten würdet habt ihr doch sicher.

Ich hoffe das reicht erstmal
😀
 
Also, es würde mich freuen Eure Meinung zu dem Thema zu hören auch wenn ihr bisher keine persönlichen Züchter- oder Ausstellungserfahrungen gemacht habt. Eine Vorstellung davon wie ihr es für richtig halten würdet habt ihr doch sicher.
Also ich finde die Zucht von Katzen, so wie sie in den allermeisten Fällen abläuft, wirklich schrecklich und ehrlich gesagt auch richtig pervers. Wenn es darum geht gesunde Kitten aufzuziehen und ihnen ein gutes Zuhause zu geben ist das schon völlig in Ordnung und ist, vor allen in Bezug auf Krankheiten sogar dringend geboten. Aber die Zuchtauswahl und die Zuchtkriterien, vor allen in Bezug auf noch grösser, noch "schöner", noch höher, länger oder breiter die allesamt nach rein menschlichen Maßstäben ablaufen und oftmals in keinen gesunden Verhältnis zur tatsächlichen Notwendigkeit stehen, lehne ich völlig ab. Ich finde der Mensch sollte nicht Gott spielen aber genau das tun leider viel zu viele Züchter. Hunderttausende Jahre hat die Natur gebraucht um ein so perfektes Lebewesen wie die Katze zu erschaffen aber nun kommen die Menschen und glauben das alles noch viel perfekter und dazu auch noch schneller zu schaffen.

Meiner Meinung nach sind Rassekatzenausstellungen lediglich ein Resultat menschlicher Eitelkeiten und ich finde, das es im Grunde genommen keine Katze verdient hat das Menschen so mit ihr "spielen". Vor allen wenn ich sehe wie Preisrichter bei solchen Ausstellungen von Fehlern sprechen, dann kommt in mir mehr als nur Unbehagen hoch. Aber wie gesagt, das ist nur meine Meinung.
 
Hallo Silke,

gerade habe ich deine Antwort von gestern Abend entdeckt. Danke für deine Darlegung.

Ich werde künftig deinen Nachwuchs mit Freude erwarten 🙂 und mir keines der Bilder der kleinen, süßen, knuffigen Kätzchen mehr entgehen lassen!!!
 
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Züchter, die ständig ihre Bestände austauschen und mehr als 5 potente Katzen/Kater haben, sind keine Hobbyzüchter mehr sondern professionelle Grosszüchter die meine Haltung der Kastraten bösartig als "nutzlose Fresser" bezeichnen.
Ich denke vielen geht es da doch eher um Profit.
Und das finde ich sehr schlimm.

Leider waren viele Katzen am hyperventilieren vor Stress
Grenzt an Tierquälerei, da unnötig. Solche Menschen lieben doch ihre Katzen gar nicht...


Also ich finde die Zucht von Katzen, so wie sie in den allermeisten Fällen abläuft, wirklich schrecklich und ehrlich gesagt auch richtig pervers. Wenn es darum geht gesunde Kitten aufzuziehen und ihnen ein gutes Zuhause zu geben ist das schon völlig in Ordnung und ist, vor allen in Bezug auf Krankheiten sogar dringend geboten. Aber die Zuchtauswahl und die Zuchtkriterien, vor allen in Bezug auf noch grösser, noch "schöner", noch höher, länger oder breiter die allesamt nach rein menschlichen Maßstäben ablaufen und oftmals in keinen gesunden Verhältnis zur tatsächlichen Notwendigkeit stehen, lehne ich völlig ab.
Meiner Meinung nach sind Rassekatzenausstellungen lediglich ein Resultat menschlicher Eitelkeiten und ich finde, das es im Grunde genommen keine Katze verdient hat das Menschen so mit ihr "spielen".

Genau das meine ich!



Ich wünsche mir, dass sich auch auf diesem Gebiet im Sinne der Tiere etwas in allen Köpfen bewegt. Bei den Massenzüchtern und auch bei den Käufern. Aber solange es nur ums Geld geht...😡

.
 
Zuletzt bearbeitet:
@kittynelli

das mit den hyperventilieren war auch nicht in meinen Sinne und ich habe fast geheult , weil es mir so weh tat. 🙁

@stanzi
.. ich denke da genauso wie Du und finde es sehr sehr beschi... das solche "Qualzuchten" wie zb verfettete Briten, oder extreme Perser , ohne Nase usw dort sehr beliebt sind 😡 😡

Wer wirklich seriös züchtet und die typischen Merkmale einer Rasse erhalten möchte, der hat es auf Austellungen sowieso sehr sehr schwer ...

Coonies mit fettigen Fell schneiden ja zb oft sogar schlechter ab usw 🙄 🙄
 
Ich finde der Mensch sollte nicht Gott spielen aber genau das tun leider viel zu viele Züchter. Hunderttausende Jahre hat die Natur gebraucht um ein so perfektes Lebewesen wie die Katze zu erschaffen aber nun kommen die Menschen und glauben das alles noch viel perfekter und dazu auch noch schneller zu schaffen.

Genau dieser Meinung bin ich auch, mich stört das "Gott spielen" (nicht im religiösen Sinne)
 
Hallo Zusammen

war letztens wieder mal auf einer Katzenausstellung und habe mich dort - wie viele andere Interessierte - an den verschiedenen Rassen und schönen Miezen erfreut.

Dabei fiel mir - als Hobbyzüchter - das eine oder andere negative auf in Bezug auf Katzenanzahl, Kittenhäufigkeit, Rassewechsel etc. etc.

Mich würde nun mal interessieren, wie ihr als "Liebhaber" solche Informationen aufnehmt. Und was Euch dazu bewegt eine Zucht oder einen Züchter als "seriös" einzustufen.

Wo liegt denn bei Euch die Schmerzgrenze z.B. bei der Anzahl der Zuchttiere? Haltung der Deckkater? Anzahl der Würfe im Züchterhaushalt pro Jahr / pro Tier?

Wäre es für Euch ein Kriterium zu wissen das verschiedene Familienmitglieder mit unterschiedlichen Zwingernamen Würfe in die Welt setzen?

Was haltet ihr von Züchtern die offenbar ihre komplette Rasse ausgetauscht haben und mit komplett neuen Tieren weiterzüchten?
Wie sind Züchter in Euren Augen zu bewerten die kein Tier haben das älter als 3 Jahre ist und immer alle Tiere danach abgeben um neue zur Zucht heranzuziehen?

Wir "professionell" sollte ein Züchter in Euren Augen sein? Gehören Pokale und Ausstellungserfolge für Euch dazu?

Wenn ihr dann Interesse an einem Kitten habt, wie wichtig sind Euch dann die Titel der Elterntiere? Würdet ihr mehr Geld dafür ausgeben wenn die Eltern z.B. Europa oder World Champions wären?

Und wie bewertet ihr die Züchter auf Ausstellungen? Nach welchen Kriterien würdet ihr dort einen in Frage kommenden Züchter eurer Wunschrasse auswählen? Der die süssesten Kitten im Käfig hat oder was ist ausschlaggebend?

Ich weiss das sind viele Fragen. Aber mich interessiert sowas schon lange brennend und ich würde mich freuen wenn ihr das eine oder andere beantworten würdet.

Viele Züchter haben zur Zeit auch Nachwuchs und bekommen ihn nicht vermittelt, andere dagegen haben keinerlei Probleme ihre Katzen in super Hände zu vermitteln.
Ich persönlich glaube einfach das die Interessenten heutzutage durchaus kritischer als früher an das Thema "Katzenkauf" herangehen und sich viel mehr und ausführlicher vorab informieren wo und unter welchen Umständen ihr Kitten aufgewachsen ist und mehr und mehr nach IHREM Hobbyzüchter suchen anstatt irgendwo möglichst das erstbeste Kitten eines Grosszüchters mitzunehmen der bereits den 5 Wurf in diesem Jahr durchgeschleust hat.

Also, es würde mich freuen Eure Meinung zu dem Thema zu hören auch wenn ihr bisher keine persönlichen Züchter- oder Ausstellungserfahrungen gemacht habt. Eine Vorstellung davon wie ihr es für richtig halten würdet habt ihr doch sicher.


Wo liegt denn bei Euch die Schmerzgrenze z.B. bei der Anzahl der Zuchttiere? Haltung der Deckkater? Anzahl der Würfe im Züchterhaushalt pro Jahr / pro Tier?

Das ist eine Frage, die man bestimmt nicht pauschal auf alle Züchter "pi mal Daumen" anlegen kann mit einer festgelegten Zahl, denn es macht einen Riesenunterschied aus, ob die Züchter tagsüber arbeiten gehen, noch eine ganze Familie an der "Backe" haben und weitere Hobbies, wie Segeln und Reiten!
Ich habe inzwischen etliche Zuchten kennengelernt und Einblick in den "Background" bekommen. Sagen wir mal so, eine Person, die das Glück hat, sich ganz allein ihrer Zucht widmen zu können ohne Job, Kinder und finanziellen Druck, die kommt bei ausreichend Platz bestens mit 20, 30 oder mehr Katzen zurecht.

Generell ist natürlich die Frage des Platzes entscheidend, denn potente Tiere sind doch einiges "komplizierter" was Revierkämpfe und Macht anbetrifft.
 
Hallo Silke, da ich mittlerweile mit einigen Zuchten und Züchtern Kontakt habe und hatte und mich mit dem Thema sehr beschäftigte, möchte ich Dir mal noch Deine anderen Fragen beantworten - zumindest aus meiner Sicht und Erfahrung.

Wäre es für Euch ein Kriterium zu wissen das verschiedene Familienmitglieder mit unterschiedlichen Zwingernamen Würfe in die Welt setzen?

Die Zwingernamen sind ja nur EIN Anhaltspunkt, wichtiger ist der Stammbaum und das der Inzuchtfaktor so niedrig wie nur möglich ist.
Es gibt zwar auch die Halbgeschwisterverpaarungen zum Erhalt einer gewissen Linie, aber darüber kann man geteilter Meinung sein bzw. sind die Züchter das ja auch.
Bei wirklich "gut sortierten" Zuchten, kann man den Stammbaum bei www.pawpeds.com einsehen und somit auch den Inzuchtfaktor ermitteln, wenn man kein geschultes Auge dafür hat.
(Angemerkt seie das so manche angeblich sooo robuste Bauernhofkatze streckenweise einen sehr hohen Inzuchtfaktor hat.)

Was haltet ihr von Züchtern die offenbar ihre komplette Rasse ausgetauscht haben und mit komplett neuen Tieren weiterzüchten?
Sehr eigenartig.
Ich kenne zwar "Misch-Zuchten" wo mehrere Rassen gezüchtet werden, aber kompletter Austausch macht einen launischen Eindruck und das der Züchter nicht ganz weiss, was er will. Da würde ich genau nachfragen, wie lange sie schon was gezüchtet haben.

Wie sind Züchter in Euren Augen zu bewerten die kein Tier haben das älter als 3 Jahre ist und immer alle Tiere danach abgeben um neue zur Zucht heranzuziehen?

Gerade Züchter die Linienzucht betreiben verfahren so und es ist auch im Interesse der Zuchttiere gut, wenn sie nur zwei bis drei Würfe haben, dann kastriert und abgegeben werden, während für die Weiterzucht eines der Jungen genommen wird.
Die "älteren" Tiere sind somit nicht verbraucht und ausgenuddelt, sondern können frühzeitig in wohlverdienten Liebhaber-Status gelangen.
Ich halte das für sehr tierliebend.

Natürlich ist es ein gutes Zeichen, wenn auch zwei bis drei Kastraten umherlaufen, die nur aus Liebe gehalten werden, aber es ist manchmal heikel, weil immerwieder Kastraten Mittelpunkt von Attacken durch die potenten Tiere werden/werden könnten.
....wie gesagt "könnten".


Wir "professionell" sollte ein Züchter in Euren Augen sein? Gehören Pokale und Ausstellungserfolge für Euch dazu?

Für mich persönlich nicht, da ich die Pokale aus rein äthetischer Sicht etwas "affig" finde. Mittlerweile weiss ich zwar, was da für Anstrengung hinter steckt, dennoch erinnern mich diese Pokale an schwiemelige Halbstarkenzimmer, wo gerade ein Darttunier gewonnen wurde.

Letztlich können die Pokale aber zeigen, das es sich hier um einen aktiven Züchter handelt, der seine Katzen regelmässig ausstellt, vom Verein ergo gerne gesehen ist und sich dann demzufolge auch höchstwahrscheinlich sehr bewusst ist, was er da züchtet und vor allem in welche Richtung.


Wenn ihr dann Interesse an einem Kitten habt, wie wichtig sind Euch dann die Titel der Elterntiere? Würdet ihr mehr Geld dafür ausgeben wenn die Eltern z.B. Europa oder World Champions wären?

Champion oder Eu.CH hiesse ja nur, das die entsprechenden Tiere im Trend ihrer Rasse liegen bzw. den Vorgaben entsprechen und den Rassestandards entsprechend fehlerfrei sind.
Vorsicht ist aber geboten bei Rassen, die gerade "in" sind und wo es dann zu vermehrten Zuchten kommt und schlimmer noch zu immer grösseren Extremen (siehe die Plattnasen-Perser).

Und wie bewertet ihr die Züchter auf Ausstellungen? Nach welchen Kriterien würdet ihr dort einen in Frage kommenden Züchter eurer Wunschrasse auswählen? Der die süssesten Kitten im Käfig hat oder was ist ausschlaggebend?
Auf einer Ausstellung würde ich nie eine Katze oder einen Züchter "auswählen". Es würde mich höchstens dazu animieren, mich anschliessend über die Zucht zu erkundigen und ausschlaggebend wäre auf der Ausstellung höchstens, wie die Züchter "rüberkommen" (man bedenke immer, das man im Ernstfalle auf sie angewiesen ist/sein möchte, wenn man Fragen hat).

Desweiteren ist schlichtweg darauf zu achten in WELCHEM Verein die Züchter Mitglied sind. (Einen Verein kann schliesslich jede Gruppe von 7 Personen gründen.)
Es gibt schon eklatante Unterschiede zwischen den Ansprüchen der einzelnen Vereine.


Viele Züchter haben zur Zeit auch Nachwuchs und bekommen ihn nicht vermittelt, andere dagegen haben keinerlei Probleme ihre Katzen in super Hände zu vermitteln.

Neue Züchter sollten deswegen auch nur einzelne kleine Würfe planen, wo eine Vermittlung der Kitten im Rahmen des Machbaren ist. Züchter, die sich über Jahr einen guten Ruf aufgebaut haben, präsent waren und viele Kontakte haben, besitzen meist eine lange Interessentenliste und haben einfach aufgrund ihres guten Rufs keine Vermittlungsprobleme.

Ich persönlich glaube einfach das die Interessenten heutzutage durchaus kritischer als früher an das Thema "Katzenkauf" herangehen und sich viel mehr und ausführlicher vorab informieren wo und unter welchen Umständen ihr Kitten aufgewachsen ist und mehr und mehr nach IHREM Hobbyzüchter suchen anstatt irgendwo möglichst das erstbeste Kitten eines Grosszüchters mitzunehmen der bereits den 5 Wurf in diesem Jahr durchgeschleust hat.

Nicht zu vergessen ist der Fakt, das 500 bis 900 Euro nicht mehr allen so leicht in der Tasche liegen und Rassekatzen in ihrer Anschaffung sehr stark zu einem reinen Luxus geworden sind.

Zu dem Wort Grosszüchter schrieb ich ja schon im letzten Post.
Wie gesagt eine Züchterin, die den ganzen Tag zu Hause ist, keine Kinder betreuen muss und Dir auch ganz klar ihre Zuchtziele nennen kann, schafft es ganz locker im Jahr mehr als 5 Würfe zu betreuen.
 
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Dabei fiel mir - als Hobbyzüchter - das eine oder andere negative auf in Bezug auf Katzenanzahl, Kittenhäufigkeit, Rassewechsel etc. etc.

Wenn ich ganz ehrlich bin, dann mag ich den Ausdruck ‚Hobbyzüchter’ nicht. Die meisten Züchter wollen damit sicher nur sagen, dass sie nicht ihr Geld damit verdienen, aber ich erwarte von einem Züchter absolute Professionalität und unter einem Hobbyzüchter stelle ich mir einen vor, der wahllos Kater auf Katze setzt und nix über Genetik und Erbkrankheiten weiß.


Wo liegt denn bei Euch die Schmerzgrenze z.B. bei der Anzahl der Zuchttiere? Haltung der Deckkater? Anzahl der Würfe im Züchterhaushalt pro Jahr / pro Tier?

Die Anzahl der Zuchttiere hängt für mich von den Lebensumständen des Züchters ab. Also Zucht im Appartement geht gar nicht, aber 15 Tiere in einem großen Haus mit Freigehege geht bei einer verträglichen Rasse. Natürlich müssen die Tiere sich verstehen.

Die Kater müssen für mich entweder bei den Mädel leben oder sie leben zusammen mit Kastraten separiert, haben aber Platz genug, ihr Freigehege und die nötige Zuwendung des Züchters. Variante 1 ist mir aber die Liebste und ich habe darauf geachtet, dass es bei meinen Züchtern so war.

Die Anzahl der Würfe hänge ja von der Anzahl der Katzen ab, aber mehr als 1 Wurf pro Katze und Jahr geht nicht – lieber sind mir sogar 1,5 Jahre Pause. Investiert der Züchter seine ganze Zeit in die Katzen, dann bekommt er auch bei vielen Würfen Top Kätzchen hin.

Wäre es für Euch ein Kriterium zu wissen das verschiedene Familienmitglieder mit unterschiedlichen Zwingernamen Würfe in die Welt setzen?

Bedingt – wenn alles mit rechten Dingen zugeht dann ist mir das wurscht. Wobei ich mich mittlerweile so gründlich informiere, dass ich auch das vorher weiß ob es stinkt.

Was haltet ihr von Züchtern die offenbar ihre komplette Rasse ausgetauscht haben und mit komplett neuen Tieren weiterzüchten?

Finde ich nicht so tragisch so lange die ‚Alten’ wieder ein tolles Zuhause gefunden haben. Sicherlich hängen wir alle an unseren Katzen, aber die Bindung der Katzen an uns ist nachgewiesenermaßen nicht so stark wie wir uns das immer wünschen. Ich finde jeder darf sich einmal umentscheiden und wenn dann Kastraten der ‚alten’ Rasse rumflitzen ist die Welt OK. Ich mag es nicht wenn je nach Mode die Katzenrasse getauscht wird und ich mag es nicht wenn einer mehr als 2 Rassen züchtet, denn da muss ja der Blick für die einzelne Rasse verloren gehen.

Wie sind Züchter in Euren Augen zu bewerten die kein Tier haben das älter als 3 Jahre ist und immer alle Tiere danach abgeben um neue zur Zucht heranzuziehen?

Also alle Kastraten zu behalten halte ich persönlich für Quatsch, denn es ist nicht ungewöhnlich das Kastraten unter Potenten kein schönes Leben haben – aber schön, wenn es doch klappt. Das alle Tiere ausgetauscht werden gefällt mir aber nicht.

Wir "professionell" sollte ein Züchter in Euren Augen sein? Gehören Pokale und Ausstellungserfolge für Euch dazu?

Pokale haben nichts mit Professionalität zu tun. Für mich muss ein Züchter aber hoch professionell sein. Je professioneller ich als Liebhaber werde, desto mehr Züchter finde ich die keinen Plan haben. Ich erwarte im Umgang mit Katzen, deren Genetik, deren mögliche Erkrankungen und der Erbkrankheiten 100%-ige Professionalität.

Wenn ihr dann Interesse an einem Kitten habt, wie wichtig sind Euch dann die Titel der Elterntiere?

Ist mir egal. Mir ist wichtig, dass ein Züchter auch hier weiß was er tut und nur Tiere verpaart die dem Rassestandard entsprechen. Bei den Norwegern sieht man oft, ob jemand in der FiFe ist, denn diese Katzen sehen einfach toll aus. Dagegen sieht man Norweger aus so Bamperlesvereinen die gar nicht dem Standard entsprechen, aber Mangels anderer Katzen große Titel tragen.

Würdet ihr mehr Geld dafür ausgeben wenn die Eltern z.B. Europa oder World Champions wären?

Nicht als Liebhaber, denn ich suche mir die Elterntiere nach dem Charakter aus.

Und wie bewertet ihr die Züchter auf Ausstellungen?

OK, so lange die Tiere keinen Stress haben und liebevoll mit ihnen umgegangen wird. Ich mag keine Züchter die sich merklich nur über die Pokale ihr Katzen profilieren und das sind viel zu viele.

Nach welchen Kriterien würdet ihr dort einen in Frage kommenden Züchter eurer Wunschrasse auswählen?

Auf einer Ausstellung geht das gar nicht...

Der die süssesten Kitten im Käfig hat oder was ist ausschlaggebend?

Sicher nicht, denn ich lerne auch und ich suche mir meinen Züchter heute aus noch ehe er Kitten hat.

Viele Züchter haben zur Zeit auch Nachwuchs und bekommen ihn nicht vermittelt, andere dagegen haben keinerlei Probleme ihre Katzen in super Hände zu vermitteln.

Ich denke wenn Du einen guten Ruf hast, dann findest Du auch leichter Kittenkäufer. Da geht viel über Empfehlung.

Ich persönlich glaube einfach das die Interessenten heutzutage durchaus kritischer als früher an das Thema "Katzenkauf" herangehen

Zeit wird es und es sind noch viel zu wenig

nach IHREM Hobbyzüchter suchen anstatt irgendwo möglichst das erstbeste Kitten eines Grosszüchters mitzunehmen der bereits den 5 Wurf in diesem Jahr durchgeschleust hat.

Das mit dem 5. Wurf gefällt mir nicht, denn an 5 Würfen im Jahr ist überhaupt nichts auszusetzen. Lieber ein Großzüchter der weiß was er tut und tolle Kätzchen in die Welt setzt, als so ne Tuss die einmal im Jahr was macht, aber keine Ahnung hat.




Ich bin mittlerweile derartig kritisch, dass es für mich in Zukunft immer schwerer wird. So habe ich mich bei den Birmas noch nicht, aber bei den Norwegern total reingehängt und vorher alles abgeklärt. Mir war es wichtig, dass die Züchterin mir sehr sympathisch ist, ich sie und ihre Tiere schon lange vor dem Kittenkauf kenne, ich dadurch die Möglichkeit hatte die möglichen Eltern kennen zu lernen (in meinem Fall hat die Züchterin 2 Deckkater und der eine ‚produziert’ etwas wildere Kitten und das ging gar nicht bei meinen Birmas, aber das konnte ich eben vorher klären), sie weiß was sie tut, sie verantwortungsvoll mit den Erbkrankheiten umgeht und sie Kitten mit einem traumhaften Charakter hat.

Gerade bei den Norwegern ist HCM ein großes Thema und sehr viele Tiere haben HCM Tote in ihrem Stammbaum, aber da nützt es nix den Kopf in den Sand zu stecken. Ich erwarte von meiner Züchterin, dass sie heute aufpasst und das menschenmögliche dagegen tut, das getan werden kann. Gott sei Dank hat jeder Liebhaber die Möglichkeit sich vorher im Internet alle nötigen Infos über jede Katze zu holen.

Genau so eine Norweger Züchterin habe ich Gott sei Dank gefunden und ich habe schon keine Lust mehr mich mit diesen Thema zu beschäftigen, weil ich über immer mehr NFO Züchter stolpere die keinen Plan haben. Mir graut schon heute, wenn ich mal wieder Ausschau nach einem Birmazüchter halten muss. Bis dahin vergeht aber noch soviel Zeit, dass ich mir darüber gerade keinen Kopf mache – wahrscheinlich existiert mein nächster Birmazüchter noch gar nicht.... Vielleicht auch doch, aber da ich mich nicht mehr damit beschäftigt habe, kann ich das natürlich nicht sagen.
 
Ein heißes Thema

Nachdem wir seit gut einem Jahr Sibirer züchten und viele der hier geschilderten Gefühle nachvollziehen können, versuche ich mal, unseren Standpunkt darzustellen...

Wir beschränken uns auf einen Wurf pro Kätzin pro Jahr. Die Mädels (drei an der Zahl) müssen Zeit und Muse haben, sich von der Aufzucht zu erholen. Unser Deckkater und ein Jungkater sind für den Nachwuchs zuständig und sind nicht getrennt oder weggesperrt von den Kätzinnen! Hätten wir nicht das Glück zweier absolut verträglicher und lieber potenter Kater, mit denen ein solcher Familienverband möglich ist, hätten wir ganz auf eigene Deckkater verzichtet.

Katzenausstellungen sind ein Horror! Wir besuchen pro Jahr maximal vier Shows. Diese im Umkreis von maximal einer Fahrstunde. Und auch das nur mit Tieren, die a) keine Probleme mit dem Autofahren haben und b) im Käfig und bei der Präsentation entspannt sind. Alles andere wäre unverantwortlich. Und was wir auf Ausstellungen schon an, vorsichtig gesagt, menschlichen Verirrungen erlebt haben, dazu muss ich hier nichts sagen.

Unsere Pokale verstauben in einem Umzugskarton auf dem Dachspeicher. Nichtdestotrotz ist es hilfreich, sich durch Showbesuche hin und wieder zu vergewissern, dass die eigenen Tiere von ihrem Typus, ihrem Charakter und ihren Anlagen dem Ideal ihrer Rasse nahekommen. Allerdings: Wir züchten mit den Sibirern ganz bewusst eine robuste Naturrasse, bei der es vor allem darum geht, ihre Natürlichkeit so zu erhalten, wie sie Mutter Natur vorgegeben und entwickelt hat. Ohne Inzest, ohne Linienzucht und ohne Farbexperimente. Und vor allem frei von genetischen Erkrankungen wie PKD und HCM!

Das verantwortungsbewusste Züchten von Katzen als "Gott spielen" zu bezeichnen, halte ich, mit Verlaub, für Schwachsinn. Und zumindest geht es darum, das Genom einer Katzenrasse in ihrer ursprünglichen, meinetwegen "gottgewollten" Form zu schützen, zu bewahren und zu entwickeln. Zuchtexzesse hingegen, wie die berüchtigten Persernasen sowie grundsätzlich alles, was einer "menschlichen" Mode unterworfen ist (möglichst große und wuchtige Main Coons z. B. oder exotische Farben) lehnen wir ab.

Professionalität ist auch bei einer sogenannten Hobbyzucht Pflicht. Also: Im Vorhinein intensives Einarbeiten in die Gesetzmäßigkeiten der Genetik, das Herstellen optimaler und artgerechter Lebensbedingungen für die Fellnasen und ein ausreichendes Finanzpolster, um die hohen Kosten jederzeit tragen zu können. Professionell bedeutet aber auch, eine Zucht nicht aus einer Laune heraus zu beginnen. Es bedeutet, sich daruuber im Klaren zu sein, dass man eine besondere Verantwortung übernimmt – auch für die Kitten und deren glücklichen Lebensumstände in einer neuen Familie. Insofern kann ich auch jedem, der ein Kitten aus einer Zucht erwirbt, nur dringend raten: besucht den Züchter, schaut Euch alles genau an, macht Euch ein Bild von seinen Beweggründen, fragt ihm Löcher in den Bauch und achtet auf die Informationen "zwischen den Zeilen": die Atmosphäre, die Sauberkeit, der liebevolle Umgang mit den Fellnasen. und vor allem: Lasst Euch Referenzen angeben! Also die Adresse von Familien in Eurer Nähe, die bereits Tiere von ihm aufgenommen haben. Und was m. E. auch ein wichtiger Tipp ist: Schaut Euch sehr genau seine Website an: Wechselt da häufig die "Belegschaft"? "Verschwinden" Tiere von der Website ohne Erklärung, was mit ihnen passiert ist? Transparenz also ist ebenfalls ein Kriterium für Professionalität.

Ach ja, und vielleicht noch zum Abschluss: Man sollte sich davor hüten, alle Züchter über einen Kamm zu scheren. Da gibt es eben solche und solche. Wir zum Beispiel haben seit mehr als 20 Jahren Katzen aufgenommen aus dem naheliegenden Tierheim in Frankfurt-Nied, meist sogenannte "Problemtiere". meist Freigänger, angeblich unsaubere Miezen oder solche, die zu alt zum Vermitteln waren. Drei davon haben wir heute noch. Das schafft, glaube ich, eine gute Basis für einen vernünftigen, artgerechten Umgang auch mit Rassekatzen, ohne Vermenschlichung, ohne Kitschauswüchse und vor allem ohne kommerzielle Intentionen.

So, und damit ist dieser Post eigentlich schon viel länger geworden als ich es vorhatte, sorry 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo....

Helmut und ich haben uns ein wenig in die Rasse Bengal verguckt....
Diese kleinen Leos....einfach knuffig....

2005 waren wir das erste mal auf einer ausstellung in ol und haben die rasse dort das erste mal gesehen und waren verzaubert....
es gab nur eine Züchterin und wir haben uns sehr lange mit ihr unterhalten...

2006 waren wir wieder auf dieser ausstellung und die züchterin war wieder dort....
ich fand es gut, das sie uns da wieder sehr viele information über die rasse erzählt hat....
Anfänge ect....also viel hintergrundwissen....
Sie hatte zwei jungtiere mit von 6 monaten und wirklich viele Fotos....
Sie hat uns angeboten vorbei zu kommen und uns ihre cattery anzuschauen...

was für mich wichtig ist:
-liebevoller Umgang mit den mietzen (was bei anderen Züchtern nicht der fall war)
-Hintergrundwissen (genetik) (war teilweise bei züchtern nicht der fall)
-Katzen sind im haushalt integriert
-liebevoll ausgestatteter Ausstellungskäfig
-gut sozialisierte katzen, nicht scheu
-züchter, die die gesundheit ihrer Katze vor den profit stellen (aber das sollte ja eigentlich klar sein)
-zuchttiere bleiben beim züchter, auch wenn sie für die zucht nicht mehr in frage kommen, außer es kommt zu schwierigkeiten im katzenverband...
-Vor- und Nachkontrolle des Züchters beim Käufer...
-ob die eltern oder das kitten nun auszeichnungen haben oder nicht wäre uns eigentlich egal...


mmhhh...so mehr fällt mir jetzt nicht ein...

lg
mel
Ich habe mich mal bezüglich Ursprung der Bengalen belesen und war doch erschrocken. Eigentlich dürfte man diese Rasse nicht unterstützen, wenn man an die Tortouren denkt, die die Kätzinnen erleiden müssen, wenn die Erstverpaarung von Leopardkatze und Hauskatze stattfindet. Dasselbe gilt für Verpaarungen von Serval und Hauskatze. Manche Rassen sind wirklich bedenklich. Finde ich.
 

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