Wenn´s mal wieder länger dauert - Paranoiathread für Freigängerhalter

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Boah, 6 Wochen , wahnsinn! Ich freue mich🥂
 
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Eure happy ends muntern mich sehr auf. Klara ist auch wieder verschollen.... Seit heute morgen 6 uhr. Nicht in ruf- und sichtweite.... Nicht einmal zur gesichtskontrolle vorstellig geworden. Seeehr ungewöhnlich.... Ich hoffe einfach sie steht gleich vor der Terassen Tür... Habe aber natürlich ein sehr ungutes Gefühl.
 
Super Video, mir war nicht bewusst, dass es sehr oft vorkommt, dass Katzen auch nach sehr langer Zeit wieder nach Hause kommen.

Was allerdings im Video nicht stimmt ist, dass man mit GPS-Tracker Tiere in Kellern und Garagen finden kann, dazu benötigt es einen Peilsender.
Das GPS-Signal ist bei Beton schnell mal weg. Man kann dann lediglich den letzten gesendeten Standort sehen, was den Suchradius natürlich einschränkt aber nachdem das Signal aus Gründen des Akkusparens nicht permanent gesendet wird, kann auch der Radius groß sein.

Bei den Sicherheitshalbändern sehe ich keine Probleme, sie öffnen eher zu rasch, weswegen ich den Tracker öfter suchte als die Katze.

Dass so viele Katzen zwar gechipt aber nicht registriert sind finde ich traurig, erleben wir im Tierschutz sehr oft.
 
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Klara ist wieder da 😍.... Jetzt schläft sie erstmal
 
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Der Thread ist toll, mei hab ich mir auch um mein Katerle Chicco schon sorgen gemacht...
Einmal lag eine überfahrene Katzen an einer Strasse- dachte es wäre er sah auch fast so aus... ich hab geheult und dann fotos in FB und Tierschutz gesendet das ihn jemand holt und der Besitzer gefunden wird (leider nicht mehr mitbekommen ob dsa geklappt hat ist jahre her)
meine miez - Galina war auch mal weg - war eingesperrt in einer Garage die hat sooo gejammert - morgends hab ich sie endlich gehört... als wir die garage geöffnet haben ist sie mir in die arme gesprungen und war 3Tage im Haus...

Schön das es Happy Ends gibt
 
Mal ein Bericht von der anderen Seite zum Mutmachen:

Am Mittwochabend ist mir eine neue Katze in der Umgebung aufgefallen, Färbung wie eine Siam aber Körperbau wie eine Hauskatze.

Sehr zierlich und schmal, hatte sie auf ca. ein Jahr geschätzt. Zuerst habe ich mir nichts gedacht.
Als ich am Donnerstagabend von der Arbeit heim kam, tauchte sie immer wieder im Garten auf - meistens hat mich Josie darauf aufmerksam gemacht. Die Kleine hat sich in die Wohnung geschlichen und einen meiner Kekse angeknabbert und versucht die Leckerlietüte aufzureissen.

Da habe ich mal in der Umgebung gefragt, ob jemand sie zuordnen kann. Niemand kannte sie. Dieses Mal blieb sie sehr vehement beim Haus, sie flüchtete immer weniger, wenn sie mich sah und versuchte sich wieder an der Leckerlietüte. Als ich mich hinsetzte, kam sie zögerlich und liess sich auch streicheln. Abgesehen, dass sie dünn war, sah sie sonst gut aus. Josie und Zaragossa tolerierten sie.
Doch sie probierte immer wieder ins Haus zu gelangen, selbst wenn sie mir über die Füsse huschen musste.

Daraufhin habe ich die Vermisstmeldungen gesucht und tatsächlich: vor drei Wochen wurde sie zwei Nachbarsdörfer weiter gemeldet!
Also Keller eingerichtet mit Katzentoilette, Futter, Wasser, Höhle, Kuscheltiere und Kissen verteilt und versucht sie zu sichern. Kurz nach Mitternacht hatte ich sie auch problemlos eingefangen und für die Nacht versorgt.

Leider war die Nummer auf der Vermisstmeldung falsch, aber durch Facebook und Kontaktformular konnte ich die Besitzerin erreichen und sie durfte die Kleine am nächsten Morgen in die Arme schliessen. Habe später noch ein Bild bekommen, wie sich ihr Hundefreund über ihre Rückkehr freute!

Also, drei Wochen und zwei Dörfer - wahrscheinlich über Feld und Wald - später gab es für ein 1 1/2-jähriges Siam-Mix-Kätzchen auch ein Happy End. 😊
 
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@jeudyzaragossa: welch schönes Happy End. Wenn eine meiner Katzen verloren gehen würde, wäre ich dankbar für so aufmerksame Menschen wie Dich.
 
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Vollmond, wer sagt es... Tara ist da mondsüchtig und wo steckt die Madam wieder mal. Keine Ahnung.
Madam komm jetzt mal nach Hause, los. Nora rennt dauernd rein und raus und sucht Dich. LOS
 
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Meine Emily habe ich selber zuletzt Freitag morgen gesehen, Samstag war ich leider unterwegs aber mein Mitbewohner hat sie gesehen und konnte sie füttern. Sie ist aber sehr scheu, weswegen sie sich nur von mir einfangen lässt. Nach dem füttern ist sie weiter, ich hatte sie als ich nachts heim kam noch gesucht aber kein Erfolg. Selbes Spiel gestern. Heute habe ich sie auch nochmal gesucht und bin alle Straßen angegangen und habe den Nachbarn Bescheid gegeben. Sie war schon öfters mal 2-3 Nächte draußen und kam nicht heim. Sie ist da sehr eigen und kommt nur wenn sie möchte, auf rufen reagiert sie nicht mehr. Aber normal wenn sie 2-3 Nächte draußen ist kommt sie wenigstens kurz und holt sich Futter ab. Das macht mich langsam stutzig.. Ich weiß sie fängt auch Vögel und Mäuse und kann sich gut selber versorgen. Trotzdem bin ich total traurig und habe Angst ihr ist was zugestoßen.. Ich habe Anfang diesen Jahres bereits meine andere Freigänger Katze verloren und weiß bis heute nicht was passiert ist. Sie kam immer nach Hause, immer zur selben Zeit und von heute auf morgen war sie verschwunden. Bei ihr bin ich sogar 2h später nachdem sie zur gewohnten Zeit nicht kam alles angegangen und hab jeden gefragt. Aber Emily macht das öfters.
 
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Meine Emily habe ich selber zuletzt Freitag morgen gesehen, Samstag war ich leider unterwegs aber mein Mitbewohner hat sie gesehen und konnte sie füttern. Sie ist aber sehr scheu, weswegen sie sich nur von mir einfangen lässt. Nach dem füttern ist sie weiter, ich hatte sie als ich nachts heim kam noch gesucht aber kein Erfolg. Selbes Spiel gestern. Heute habe ich sie auch nochmal gesucht und bin alle Straßen angegangen und habe den Nachbarn Bescheid gegeben. Sie war schon öfters mal 2-3 Nächte draußen und kam nicht heim. Sie ist da sehr eigen und kommt nur wenn sie möchte, auf rufen reagiert sie nicht mehr. Aber normal wenn sie 2-3 Nächte draußen ist kommt sie wenigstens kurz und holt sich Futter ab. Das macht mich langsam stutzig.. Ich weiß sie fängt auch Vögel und Mäuse und kann sich gut selber versorgen. Trotzdem bin ich total traurig und habe Angst ihr ist was zugestoßen.. Ich habe Anfang diesen Jahres bereits meine andere Freigänger Katze verloren und weiß bis heute nicht was passiert ist. Sie kam immer nach Hause, immer zur selben Zeit und von heute auf morgen war sie verschwunden. Bei ihr bin ich sogar 2h später nachdem sie zur gewohnten Zeit nicht kam alles angegangen und hab jeden gefragt. Aber Emily macht das öfters.
Oh man, jetzt habe ich so lange mit dem Post gewartet, schaue ich gerade eben nochmal in den Garten (das tue ich den ganzen Tag schon) sitzt sie da😭♥️ bin überglücklich
 
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Oh man, jetzt habe ich so lange mit dem Post gewartet, schaue ich gerade eben nochmal in den Garten (das tue ich den ganzen Tag schon) sitzt sie da😭♥️ bin überglücklich
Du siehst das falsch. Sie saß da, weil du hier geschrieben hast 😊
So ist die Regel - Katze kommt wieder, wenn man hier was schreibt und die Daumen gedrückt werden :grin:
 
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Da hier ja doch der ein oder andere das mit Radieschen mitbekommen hat, die Neugier daher sehr groß ist und darüber hinaus die Geschichte vielleicht dem ein oder anderen hilft, möchte ich hier nun erzählen, was passierte.

In der Nacht vom 24. auf den 25. Mai gab es hier im Dorf (oder nur bei mir im Haus, ich weiß es gar nicht sicher) einen Stromausfall, der dazu führte, dass meine chipgesteuerte Katzenklappe all ihre Einstellungen verlor. Die Klappe ist hier immer eingestellt auf: niemand kommt raus, registrierte Chips kommen rein. Registriert waren Pumpkin, Zwiebel und Pickles, weil das meine einzigen Vollfreigänger sind/waren.
Erster Tipp an der Stelle: überprüft eure Klappen dahingehend, ob sie bei einer Trennung vom Netz ebenfalls so reagieren und rüstet, wenn möglich, Batterien nach, die dann im Notfall den Betrieb aufnehmen!

Ich stand Samstag morgen wie gewohnt auf, füllte die Näpfe der Katzen frisch und setzte mich mit einem Kaffee ins Wohnzimmer.
Die Gemüsies haben zwar AYCE, kommen aber eigentlich immer angeflitzt, wenn ich die Näpfe neu fülle. Radieschen ließ sich nicht blicken. Auch nicht, als der erste Kaffee leer war.
Ich rief nach ihr, während ich mir einen zweiten Kaffee machte aber auch da kam sie nicht. Das war zwar ungewöhnlich, aber nicht unbedingt besorgniserregend. Radieschen verbringt die Vormittage oft mit Böhnchen im Gästezimmer und manchmal kommt sie dann auch erst, wenn der erste Andrang auf das frische Futter vorbei ist.
Ich dachte mir also erstmal nicht viel dabei und ging meiner üblichen Samstagsbeschäftigung nach. Das Radieschen in der Früh nicht zum Napf kam, geriet ein wenig in Vergessenheit.

Gegen Nachmittag fiel mir dann irgendwann wieder auf, dass ich Radieschen den ganzen Tag noch nicht gesehen hatte. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Ich begann, sie im Haus zu suchen. Als ich sie an den üblichen Stellen nicht finden konnte, wurde ich nervös. Ich begann, auch an eher unzugänglichen Stellen zu suchen, kroch auf allen Vieren und schaute unter Schränken, Betten und in den hinterletzten Ecken. Nichts. Sie war wie vom Erdboden verschluckt.
Ich räumte die Futterregale im Keller leer, um dahinter nachsehen zu können, doch auch das blieb erfolglos. Einer inneren Eingebung nachgebend drückte ich schließlich von innen gegen die Katzenklappe und als diese aufschwang, lief es mir eiskalt den Rücken runter.
Mich erfasste Panik, dann bekam ich ein unfassbar schlechtes Gewissen, als mir bewusst wurde, dass Radieschen schon den ganzen Tag draußen sein musste und ich es nicht einmal bemerkt hatte.

Ich lief los, um sie zu suchen, wohlwissend, dass das ein schier unmögliches Unterfangen sein würde. Ich lief alles im Dorf ab, rief nach ihr, rappelte mit der Dreamiedose, klingelte bei Nachbarn.
Ohne Erfolg.
Zurück Zuhause sperrte ich die übrigen Katzen im Wohnzimmer ein, verriegelte die Klappe zum Flur, installierte eine Überwachungskamera an der Haustür und ließ selbige offen stehen, in der Hoffnung, dass Radieschen den Weg ins Haus allein findet.
Den restlichen Abend brachte ich damit zu, auf die App meiner Kamera zu starren. Als es dunkel wurde, ging ich erneut los, sie zu suchen. Ich legte Leckerchen im ganzen Hof aus, stellte Futter auf die Türschwelle und vor die Klappe. Die Klappe hatte ich nun so eingestellt, dass niemand raus, aber JEDER rein kommen könnte.
Radieschens Chip war ja nicht installiert.
Als auch das keinen Erfolg zeigte, schloss ich die Haustür schweren Herzens wieder, legte vor der Klappe nochmal eine Spur aus Dreamies aus und ging ins Bett.

Sonntag morgens war meine erste Amtshandlung, Radieschen im Haus zu suchen. Ich war mir so sicher, dass sie zurück gekommen ist. Das musste einfach so sein! Ich hatte doch immerhin mittlerweile eine Bindung zu ihr und den Eindruck, dass sie sich hier wohl und sich hier zuhause fühlt, wieso sollte sie also nicht hier sein?
Leider weit gefehlt.
Es fehlte immer noch jede Spur von ihr.
Ich setzte also fort, womit ich am Abend zuvor aufgehört hatte (Haustür auf, suchen, Kamera-App anstarren) und das sollte in den kommenden Wochen auch so bleiben.



**Fortsetzung folgt**
 
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Sonntagabend ging ich erneut los, diesmal, um eine Heimwärtsschleppe zu legen. Dafür hatte ich den Tag über mein Schlafshirt angelassen.
Ich band das Shirt an eine Schnur und ging los. Ich ging in jede Strasse des Ortes und warf am Ende der Straße angekommen jeweils mein Shirt auf den Boden und zog es dann hinter mir her, bis ich an meinem Haus angekommen war.
In der Straße, die parallel zu meinem Garten liegt, sah ich den Nachbarskater Muckel vor einem Gebüsch sitzen und konzentriert in die Hecke starren.
Ich kroch auf allen Vieren so weit in die Hecke, wie es ging und tatsächlich! Da saß sie! Radieschen saß dort tief im Gehölz und guckte mich aus großen Augen an.
Ich sprach leise mit ihr, versuchte sie zu locken, sie bewegte sich allerdings keinen Millimeter auf mich zu.

Ich lief nach Hause und überlegte fieberhaft, was ich nun tun sollte.
Sollte ich eine Falle an die Hecke stellen? Das war riskant. Wenn sie das Konzept Falle noch kennt oder sich erschreckt, würde sie vielleicht weiter weg laufen. Der Fundort lag keine 30m von meinem Garten entfernt.
Ich entschied, ihr Futter dort hin zu stellen und darauf zu vertrauen, dass sie den Weg Heim auch so findet. Immerhin konnte sie ihr Heim von dort aus sehen, mich hören wenn ich im Garten rief. Doch auch am nächsten Morgen konnte ich sie im Haus nicht finden.
Ich bat meinen Freund, den Gartenzaun auseinander zu bauen, damit es einen Durchschlupf gibt. Immerhin ist mein Gartenzaun gesichert und ein Überklettern nicht möglich.
Die anderen Gemüsies hatten nun keinen Zugang zum Garten mehr.
Montagabend fand ich sie wieder in der Hecke. Das sie in der Nähe des Hauses blieb, beruhigte mich und befeuerte meine Zuversicht, dass sie Heim kommt. Nun könnte sie ja auch durch den Garten nach Hause kommen. Tat sie aber nicht.

Von einer lieben Freundin bekam ich zwei Wildkameras geliehen, die ich Dienstag (Tag 3) im Garten installierte. Ich richtete die Kamera auf den geöffneten Zaun aus. Von der Hecke zum Zaun legte ich eine Spur aus Dreamies und im Garten standen dann einige Näpfe mit Nassfutter und Trockenfutter.
Von nun an sollte meine tägliche Routine um die Sichtung tausender Bilder erweitert werden.
Die andere Kamera stand im Hof an der Futterstelle.
Dienstag konnte ich Radieschen bei meiner Such-Runde dann schon nicht mehr finden. Das erste Mal seit ihrem Verschwinden bekam meine Zuversicht und Hoffnung einen Dämpfer.
Wenn ich von der Arbeit oder von einem
Spaziergang mit den Hunden nach Hause kam, hatte ich immer die größte Hoffnung, ich würde sie wieder im Haus vorfinden und jedes Mal saß die Enttäuschung tief, wenn dem nicht so war.

Ab Mittwoch platzierte ich in Rücksprache mit der Nachbarin, der das Grundstück gehört, eine meiner Fallen in der Hecke. Bei den regelmäßigen Kontrollen der Falle fand ich diese häufig ausgelöst, aber leer vor. Durch den vielen Regen waren Armadas von Nacktschnecken unterwegs und ich schätze, die sind am auslösen des empfindlichen Mechanismus meiner Fallen nicht ganz unschuldig.
Auf den Kamerabildern konnte ich auch allerlei entdecken, nur mein Radieschen nicht. Es taten sich Abgründe auf.
Durch die Futterstellen in Hof und Garten fingen die Elstern der Umgebung an, mich Mama zu nennen.
Da ich im Dorf das Tasso-Suchplakat von Radieschen in die Briefkästen der Anwohner geworfen und viele auch persönlich oder via WhatsApp informiert hatte, wunderte sich kaum jemand, wenn ich mit einem Shirt im Schlepptau rufend durch die Gassen schlich.
Es war zermürbend. Meine gesamte Gedankenwelt drehte sich nur noch um mein hübsches Tigermädchen. Ich funktionierte noch, ging meiner Arbeit nach, kümmerte mich um die anderen Tiere und den Haushalt aber es war ein bisschen, als lebte ich in einem dunklen Nebel.
Die Verzweiflung wuchs zusehends und so nahm ich sogar Kontakt zu einer Tierkommunikatorin auf. Das Gespräch mit ihr hatte so seine Momente, brachte mir mein Mädchen aber auch nicht zurück. So glitt mir auch dieser Strohhalm aus den Händen.

Nach etwa zehn Tagen (sicher bin ich mir nicht mehr genau), schlossen wir den Zaun wieder, damit die Gemüsies den Garten wieder nutzen können und auch die Haustür stand nicht mehr ständig offen.
Ich stellte beide Fallen bei mir im Hof auf und installierte dort dann auch zwei Kameras. Dennoch brachte ich täglich weiterhin Futter zu der Hecke, in der Radieschen zu Beginn saß.
Bei meinen Such-Runden spürte ich nun in Gesprächen mit den Nachbarn oft den Mitleid aus ihren Worten tropfen, teilweise auch das Unverständnis. Aussagen wie „Das ist ne Katze, die kommt schon klar!“ oder „Du hast doch noch genug andere“ hinterließen tiefe und schmerzhafte Wunden.



**Fortsetzung folgt**
 
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Die Tage zogen dahin und völlig gleich, was ich tat oder wie sehr ich mich bemühte, Radieschen blieb verschwunden.
Ich war mir sicher, dass sie noch in der Nähe ist, aber ich sah sie nicht und sie kam auch nicht nach Hause.

Auf den Kamerabildern tauchten etliche Katzen auf. Viele konnte ich zuordnen, einige wenige nicht.
Bei denen, die ich zuordnen konnte, informierte ich die Halter, dass die Katzen bei mir mitfressen und ich aktuell aber draußen füttern müsse.
Muckel z.B., der Kater, der mir Radieschen in der Hecke anzeigte, kam mehrmals täglich zum fressen. Vier mal kam er sogar ins Haus (die Klappe war ja auf „offen für jeden“) und einmal fand ich ihn sogar schlafend im Katzenklo im Flur vor.
Auch Nando tauchte recht früh auf den Kamerabildern auf und man sah da schon deutlich, dass es ihm nicht so sehr gut ging.
Auch ein weiterer unkastrierter Kater kam fortan regelmäßig. Ich fand raus, wo er hingehört und informierte die Besitzer, dass hier eine FIV Gegend ist und er möglichst flott kastriert gehört.

Der Tiger der Nachbarin, Pepe (Pumpkins Lieblingsfeind) kam regelmäßig und ich hatte so meine liebe Not damit, auf den Bildern zu erkennen, ob es nun Pepe ist, ein anderer Tiger oder mein Radieschen. So schickte ich meiner Nachbarin regelmäßig Fotos, wenn ich mir nicht sicher war und sie half bei der Detektivarbeit.

In Woche vier oder fünf tauchte auf den Fotos dann ein Tigerchen auf, wo ich mir ziemlich sicher war, dass es sich um Radieschen handelt und auch der Freund sagte sofort: „Das ist sie!“
Leider wiederholte sich das nicht und auch die beiden Fallen blieben unberührt.

Während all der Zeit, die Radieschen verschwunden war, war ich mir sicher, dass sie in der Nähe ist und da sie an meiner Futterstelle nicht auftauchte, war mir klar, dass sie anderweitig versorgt werden musste.
So stand ich regelmäßig bei denen parat, die ich seit zwei Jahren nur „die Fütternachbarn“ nenne.
Das sind jene Nachbarn, wegen derer mein Garten nun Fort Knox gleicht und die eine große Verantwortung daran haben, dass Zwiebel nun übergewichtig ist.
Sie renovieren seit zwei Jahren hier in der Nähe ein Haus und haben ein großes und verwildertes Grundstück, welches großflächig mit Näpfen gepflastert wird.
Im Gespräch mit den Nachbarn kam raus, dass sie Radieschen nicht gesehen haben wollen (unwahrscheinlich ist das nicht, sie ist nunmal extrem scheu). Sie versprachen mir aber, sich zu melden, sollten sie sie sehen.
Das beste Verhältnis habe ich zu diesen Nachbarn nicht, weil ich in der Vergangenheit häufiger dort war um dieses wahllose gefüttere zu unterbinden. Zuletzt dann auch mit deutlich mehr Nachdruck. Daher zweifelte ich so ein bisschen daran, dass sie offen zu mir sind oder sich melden würden.
Ich startete nun meine täglichen Suchen immer dort.

Anfang Juli stand ich eines Morgens auf und schaute aus dem Küchenfenster nach meinen Fallen.
Es dauerte einen ganzen Moment, bis das, was ich sah, in meinem Gehirn angekommen war. In der größeren der beiden Fallen saß der zerrupft aussehende Kater, der mir auf den Bildern schon aufgefallen war.
„Scheiße!“ war alles, was mir in dem Moment einfiel aber das beschrieb die Situation auch ausreichend umfänglich.
Der Freund, der durch meine Aussage neugierig geworden war, kam ebenfalls zum Fenster und blickte auf die Falle. „Scheiße!“ war auch sein Resümee, jedoch aus anderen Gründen. Ihm war vor mir bewusst geworden, dass mein - seit gerade mal einer Woche - freies Büro nun wohl einen neuen Bewohner bekommen sollte.

Noch vor dem ersten Kaffee zog ich mich also an, rief in meiner Tierarztpraxis an und warnte sie vor, dass ich mit Streunerle in Falle aufschlagen würde.
Der Freund verabschiedete mich mit „Sag Bescheid wenn du beim Tierarzt los fährst, dann drück ich dir nen Kaffee“.


**Fortsetzung folgt**
 
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Mein Gott, das liest sich ja wie Krimi 😱 Du hast aber auch einen sauguten Schreibstil, wenn ich das OT mal sagen darf
 
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So saß nun am 04. Juli Nando im Büro und nüchterte seine Narkose aus.
Von Radieschen fehlte jedoch weiterhin jede Spur.
Ich hatte in der Zwischenzeit einen zweiten Tracker angeschafft und hab die Gemüsies quasi in Schichten in den Freigang geschickt.
Meine Hoffnung: sie bringen Radieschen mit Heim.
Mit jedem Tag, der verging, schwand meine Hoffnung, sie wieder zu sehen, weiter und weiter.
Mein Leben ging wieder mehr und mehr zur Normalität über und so langsam aber sicher hörte ich auch auf, täglich rufend durchs Dorf zu ziehen.

Anfang der siebten Woche klingelte es gegen frühen Abend an meiner Tür und als ich öffnete, stand da einer der Fütternachbarn und berichtete, er habe auf seinem Grundstück eine Tigerkatze gesehen.
Ich fragte ihn, ob ich meine Fallen und Kameras aufstellen dürfe.
Mit den Fallen war er einverstanden.
Ich lud also die Fallen und zwei Dosen Thunfisch ins Auto, fuhr mit ihm rüber und stellte die Fallen an zwei für mich günstig erscheinende Stellen auf dem Grundstück auf.
Die Fütternachbarn ließen zwar raus hängen, dass sie mir übel nahmen, dass ich sie wegen der Fütterei so angeranzt hatte, waren sonst aber erstaunlich kooperativ.
Wir tauschten Nummern und verabredeten, dass sie mir abends Bescheid geben, wenn sie das Grundstück verlassen (Fallenkontrolle durch sie) und ich dann morgens um 5 die nächste Kontrolle mache.
Da sie tagsüber auch andere Katzen auf dem Grundstück „versorgen“ (trotz meines wiederholten Einwandes), musste ich ihnen versichern, dass ich die Fallen dann morgens auch entschärfe.
Fortan stand ich also morgens früher auf, um die Fallen zu kontrollieren und ggf. noch reagieren zu können, sollte Radieschen tatsächlich drin sitzen. Wenn ich von der Arbeit heim kam, stellte ich die Fallen wieder scharf.
Insgesamt fünf mal mussten entweder die Fütternachbarn oder ich Pumpkin aus eine der Fallen frei lassen. Radieschen blieb weiterhin verschollen.

In Woche 7 am Samstag entschieden der Freund und ich, nach Kommern ins Freilichtmuseum zu fahren. Wir verbrachten einen wunderschönen Tag dort. Ich streichelte Ziegen, hatte Hühner auf dem Schoß und träumte mich in eines der wunderschönen Dörfer, die dort im Fachwerkstil vergangener Zeiten nachgebaut worden waren. Wir aßen das wohl teuerste und am wenigsten leckerste Erdbeereis, ehe wir unseren Tag dort in der Sonderausstellung mit dem Thema „Kitsch“ beenden wollten, als ich auf mein Handy blickte und sah, dass ich einen Anruf und eine Nachricht der Fütternachbarn verpasst hatte.
Mein Herz fing sofort an, wie wild zu hämmern. Ich öffnete die Nachricht und fand ein Bild von einem Tigerchen in der Falle vor. Ich zitterte vor Aufregung und bat darum, mir ein Foto von den Ohren des Tieres zu schicken.
Folgendes bekam ich:
IMG_1418.jpeg

Ich stand mitten im Freilichtmuseum mit meinem Handy in der Hand und fing an zu weinen wie ein kleines Kind. Mir sind auf einen Schlag all die Strapazen, der Stress, die Sorge und die Verzweiflung der vergangenen Wochen von den Schultern genommen worden. In dieser Falle saß tatsächlich MEIN Radieschen! Nach 7 langen Wochen würde ich sie endlich wieder nach Hause holen können!
Wir rannten die ganze weite Strecke zum
Auto zurück und fuhren sofort Richtung Heimat. Nach anderthalb quälend langen Stunden konnte ich Radieschen zuhause aus der Falle lassen.
IMG_1419.jpeg

Mein Mädchen ist wieder da.
Wir sind wieder komplett.
Nein, ich habe nicht „genug“ Katzen ohne sie. Sie gehört dazu, sie rundet uns ab. Die Gemüsies und jedes andere meiner Tiere hier bildet mit mir zusammen eine Symbiose und die funktioniert nun mal am besten, wenn wir alle zusammen sind.

Das war sie nun, die Geschichte um Radieschens „kleines“ Abenteuer.

Abschließend möchte ich aber noch etwas loswerden:

@miss.erfolg @verKATert @BlubKeks @Pelzpfote @Rana @shy @Taskali @Onni @Zeichentrickhase

Während all der Zeit, wo ich völlig verzweifelt und manchmal auch kopflos und emotional absolut neben mir stand, wart ihr an meiner Seite. Ihr habt mir Mut zugesprochen, habt mich getröstet, habt mir geholfen soweit ihr das konntet. Ihr wart meine Felsen in der Brandung, meine emotionale Stützen. Ihr seid in Gold nicht auf zu wiegen und ich bin euch unfassbar dankbar, dass ihr an meiner Seite wart (wenn auch nur „virtuell“). Ohne euch hätte ich mehr als einmal die Nerven verloren. Danke, Mädels 💚
 
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Während all der Zeit, wo ich völlig verzweifelt und manchmal auch kopflos und emotional absolut neben mir stand, wart ihr an meiner Seite. Ihr habt mir Mut zugesprochen, habt mich getröstet, habt mir geholfen soweit ihr das konntet. Ihr wart meine Felsen in der Brandung, meine emotionale Stützen. Ihr seid in Gold nicht auf zu wiegen und ich bin euch unfassbar dankbar, dass ihr an meiner Seite wart (wenn auch nur „virtuell“). Ohne euch hätte ich mehr als einmal die Nerven verloren. Danke, Mädels

Das war selbstverständlich und ich weiß, dass das jede von uns andersherum bei jemand anderem aus der Gruppe genau so getan hätte ❤️
 
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