Hallo Stephy,
das ist eine schöne Idee und hier Mosis Geschichte:
Der Juli 2007 war kalt und sehr verregnet, aber was ein Hobbygärtner (mein Vater) mit Leidenschaft ist, der ist auch bei Wind und Wetter jeden Tag im Garten. GsD!
Eines Tages kam er nach Hause und berichtete über ein komisches Piepen, das er schon seit einigen Tagen im Garten hören würde. Nachdem genügend Kommentare ala "Jaja, bei dir piepts wohl" 😉 abgegeben wurden, fuhren wir dann doch nochmal zum Garten (ist 5 km von zu Hause entfernt).
Der Regen pladderte wie aus Kübeln, ein Piepen war nicht zu hören. Oder doch? Ja, zwischen unserer und der Gartenhütte unseres Nachbarn war ein ganz zarter Ton zu hören. Was war das? Der Versuch, etwas zu sehen, scheiterte an dem vielen Holz und Unkraut, was zwischen den Hütten lag. Doch halt: Da war doch eine kleine Bewegung. Könnte das eine kleine Katze gewesen sein?
Zwischenzeitlich kam der Sohn unserer Gartennachbarn dazu. Er wurde kurzerhand in den Zwischenraum der beiden Hütten geschickt, um nachzuschauen. Er konnte dann unseren Verdacht bestätigen, daß es tatsächlich ein kleines schwarzes Katzenkind war (so ca. 2 Hände voll), er aber nicht an es herankommen könne. Wir waren ratlos, hegten aber die Hoffnung, daß die Mutter der kleinen Katze kommen würde, und das Kleine abholt. Also fuhren wir nach Hause.
Am nächsten Tag war das Kätzchen immer noch an der gleichen Stelle und weinte bitterlich. Was tun? Futter mußte her. Aber welches? Milch konnte man ihm nicht geben, man kam ja nicht dran. Dosenfutter? Trockenfutter? Konnte es das schon fressen? Wir entschieden uns für TroFu. Das konnte man ihr zuwerfen und etwas verstreuen und bei dem Regen weichte es ja sowieso auf. Gesehen hatten wir bis dahin vom Kätzchen nur einen kleinen schwarzen Schatten, mehr nicht. Das blieb einige Tage so. Aber das jämmerliche Weinen wurde ebenso wie das TroFu weniger. Sie fraß es.
Nur so konnte es ja nicht weitergehen. Nun fingen wir an, mit ihr zu sprechen und das TroFu so zu legen, daß sie näher an uns heran mußte. U.a. legte ich immer ein paar Bröckchen auf ein Brett, das in Kopfhöhe vor einem etwas größeren Loch im Maschendrahtzaun lag. Die Bröckchen waren immer weggefuttert und man hörte es in der Nähe auch immer rascheln, sobald das TroFu dort abgelegt wurde -sie war also da.
Wieder nach einigen Tagen, legte ich das Trofu nicht mehr auf dem Brett ab, sondern behielt es in der Hand. Diese legte ich dann auf das Brett - und wartete, wartete, wartete. Aha, das Rascheln kam näher, sie pirschte sich heran. Dann - Stille. Kein Geräusch mehr. Nach gefühlten 5 Stunden ausgestreckte-Hand-auf-Brett-liegen-haben zog ich die Hand zurück, schaute kurz durch das Loch - und wäre beinahe tot umgefallen. Da kommt eine kleine schwarze Furie direkt vor meinem Gesicht hochgeschossen, reißt ein winzig kleines Mäulchen auf und faucht mich an. Ich spürte direkt den "heißen Odem des Todes". Ich wich zurück und sah dann, daß sie die TroFu-Bröckchen, die auf dem Brett lagen, genüßlich fraß! Aber die Augen waren immer auf mich gerichtet. Ich sprach sie an, sie zuckte nicht einmal zusammen. Aber als ich näher an sie heranging, zog sie sich zurück.
Nun hatte ich sie zumindest einmal gesehen und bildete mir ein, daß es ein Kater sein könne. Spontan vielen mir 2 Namen für ihn ein: Satan oder Moses. O.k., es wurde Moses. Am nächsten Tag probierte ich es wieder mit ausgestreckter Hand - und tatsächlich, er kam und fraß aus der Hand!!
Mit den TroFu-Bröckchen legten wir dann nach und nach eine Spur, damit wir Moses weiter auf unsere Terrasse locken konnten.
Nach ca. einer weiteren Woche war es dann soweit: Moses hockte auf der Terrasse und erwartete sein TroFu. Von da an war er nur noch auf der Terrasse und fraß TroFu + NaFu. Ihm wurde ein trockenes Bettchen bereitet, welches er auch fast sofort annahm.
Da wir jetzt wußten, wie Katerchen aussieht, fragten wir überall herum, wer ein Katzenkind vermissen würde. Es fand sich niemand. Und nun? Katerchen ins Tierheim bringen? Bin dann rein informatorisch erstmal ohne Moses dort hingefahren. Oh nein, hier kommt mein Kater nicht rein. Also weitersuchen, wer eine Katze haben möchte. Wir wollten sie eigentlich nicht behalten. Aber im Grunde unserer Herzen stand von Anfang an fest: Moses bleibt.
So packte ich ihn, nach ca. 3 Wochen in einen Kennell und fuhr mit ihm zum TA. Dort wurde mir dann gesagt, daß Moses eher eine Mosi wäre (ups, hatte da gar nicht mehr nach geschaut), Ohrmilben hätte aber ansonsten topfit sei mit ihren ca. 7 Wochen. Sie wurde entwurmt, geimpft, später kastriert, tätowiert und gechippt und führt seitdem bei uns im Schrebergarten, den umliegenden Feldern, Wäldchen und Teichen ein Leben in fast grenzenloser Freiheit.