Ich verfolge von Anfang an die Geschichte von Streunerkater Willi und vielleicht kann Euch das, was wir mit unserem Streunerkater (der übrigens auch Willi heißt!) erlebt haben und erleben, Mut machen.
Unser Willi war ein vollkommen wilder Kater der sich vor ca. 3 Jahren bei uns niedergelassen hat. Wir haben erst später erfahren, dass er schon lange Zeit in der Gegend gelebt und sich irgendwie durchgeschlagen hat. Wir wohnen absolut ländlich, Wiesen und Felder, Wald, ein paar Höfe und ein paar Häuser, mehr gibt es hier nicht.
Wir haben ihn angefüttert, gefangen und kastrieren lassen. Die Tierärztin schätzte ihn damals auf ca. 13 bis 14 Jahre; sein Zustand war dementsprechend. Ich mag mir nicht vorstellen, was er bis dahin erlebt hatte.
Die ersten 2 Tage nachdem er nach der OP wieder bei uns war, war er beleidigt und blieb verschwunden. Dann war der Hunger stärker und er kam wieder zum futtern zu uns.
Das was danach kam kürze ich ab: Mit Geduld und Liebe, so wie Ihr es jetzt auch mit Eurem Willi macht, hat er sich an uns und an Menschen gewöhnt. Ich weiß nicht, wieviele Stunden ich am Abend auf den Treppenstufen vor der Haustür gesessen und mit ihm gesprochen habe, er immer in sicherem Abstand zu mir. Als ich es zum ersten Mal gewagt habe ihn zu berühren, hat er gefaucht und geschlagen. Und heute lässt er sich von mir anfassen, streicheln und kraulen, wenn ich heim komme kommt er zu mir und erzählt mir was, fordert seine Streicheleinheiten ein, wird gefüttert und versorgt. Er lässt sich bürsten und nimmt auch seine Spot-Ons hin. Was er nicht mag sind hektische Bewegungen und wenn man versucht ihn hochzuheben.
In all der Zeit hat Willi das Angebot abgelehnt ins Haus zu kommen. Wir haben noch 2 Katzen die Freigänger sind, aber eben auch viel drinnen sind. Wir haben Willi von Anfang an auf dem Grundstück verteilt und an geschützten Stellen drei mit Styropor perfekt isolierte und mit Stroh gepolsterte "Winterhütten" zur Verfügung gestellt, der er je nach Lust, Laune und Witterung nutzt. Dort hat er bisher auch Eis und Schnee problemlos überstanden. Und im Winter hat er eigentlich kein Fell, sondern einen dicken Pelz!! Zusätzlich gibt es eine "Sommerresidenz" in Form einer coolen Hundehütte, die ebenfalls mit Stroh gepolstert, aber etwas luftiger ist.
Er geht nicht mehr vom Haus weg; seine Ausflüge in die nahen Felder halten sich in Grenzen. Ich denke mir, er hat seinen Platz bei uns gefunden, sein Leben ist gesichert und es geht ihm gut.
Und ich bin mir sicher: Mit Eurem Willi; das wird! So oder so wird er Euch zeigen, wie er bei Euch leben möchte und Ihr werdet es erkennen.
Mit den Augenproblemen die ihr beschreibt, kenne ich mich leider nicht aus, aber ich bin auch schon mit Fotos von Willis Blessuren zum Tierarzt gefahren.....!
Ich finde es toll, dass ihr Euch um den Katermann kümmert!
Beate