Wilde Katzen gibt es nicht.

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Bei Mamis die man mit den Kleinen erst später reinholt hängt es sehr vom Alter der Kleinen ab, ob das Prinzip noch funktioniert. Wenn sie bereits darauf geeicht sind auf Mamis Warnanzeichen zu hören und zu folgen hat man es schwer, weil sie sich nicht aus dem Karton herauswagen werden, so lang Mami noch am warnen ist. Da bliebe dann nur sie in Ruhe zu lassen und zu warten bis sie alt genug sind um sie zu trennen und dann eine normale Zähmung durchzuziehen - die dann natürlich schwerer ist und länger dauert, als wenn man sie vorzeitig getrennt hätte (wobei ich mit vorzeitig zwischen 8-10 Wochen meine - vorher würde ich nicht trennen). Da spielt dann natürlich der Zeitfaktor eine große Rolle, denn Abwartezeit + verlängerte Zähmzeit = doppelt lange blockierte Raum = andere Katzen können nicht nachrutschen...
Was mich dabei erstaunt ist, dass die Kitten bei dir nicht raus gekommen sind, wenn das Futter knapp wird und sie auf feste Nahrung umsteigen.
Aka, der Hunger treibt sie ans Futter, wenn die Milch weniger wird und da werden sie auch nicht aufgehalten, wenn man sich still in eine Zimmerecke setzt.

Sind sie erstmal aus dem Karton draußen bist du wieder im Spiel.

Und mit 8-10 Wochen bin ich überrascht, dass Kitten sich für einen längeren Zeitraum noch von der Mama ruhig halten lassen. Wenn du dich zum Lesen in den Raum setzt (so weit wie möglich vom Karton entfernt) klingt das für mich eigentlich noch ziemlich vielversprechend.

Also jeweils vorausgesetzt, du hast die Möglichkeit so etwas zeitlich zu stemmen.
 
A

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Vielen Dank für diesen Bericht.
Das ist das, was ich hier offenbar nicht liefern konnte, hoffe ich. Denn ich finde diese Erzählung verdammt gut und ich finde, das ist genau das, worüber wir hier reden sollten.

Es geht auch mit Mama.

Danke Taskali.

Hier die Fotos dazu:

Karton mit Nest:


38564039zy.jpg


Mami mit Kitten (der Blick sagt alles)

38672883ld.jpg
 
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Es gibt Katzen die extrem scheu sind, da sind wir glaub ich einig. Ich behaupte ich hatte auch mit solchen Katzen zu tun, aber es ist mir einerlei ob du mir glaubst oder nicht, wir können auch über deine Erfahrungen reden, die kannst du immerhin nicht aus Prinzip abtun.

Also.
Du hast so scheue Katzen beobachtet und wie ich vermute auch bei Kastrationsaktionen mitgearbeitet?
Wenn ich das richtig sehe bist du außerdem eine Pflegestelle und hast Kitten unter 12 Wochen von solchen Aktionen abbekommen?

Ist das so korrekt?

Ich finde es schwierig, nachvollziehen worauf deine Behauptungen basieren, weil du bisher sehr wenig von deinen tatsächlichen Erfahrungen preisgegeben hast. Aber das, was du bisher erzählt hast, lässt darauf schließen, dass es eher keine extrem scheuen Katzen waren, mit denen du zu tun hattest. Berichte doch gerne noch von den anderen Katzen, die tatsächlich in die Kategorie „wild/extrem scheu“ passen. Dann ergibt das vielleicht alles etwas mehr Sinn.

Ich führe die Kastra-Aktion, von der ich weiter oben berichtet habe, alleine durch. Dementsprechend bin ich inzwischen recht gut mit der Situation vor Ort und den Katzen vertraut, würde ich behaupten.

Meine Pflegekitten sind in der Regel mutterlose Fundtiere. Aus der erwähnten Gruppe habe ich bisher nur zwei etwa vier Monate alte Kitten von letztem Herbst fangen können, die allerdings auf einer anderen Pflegestelle untergekommen sind.

Edit: Die sechs erwachsenen Tiere, die bisher in die Falle gegangen sind, wurden natürlich kastriert und wieder zurück gebracht. Nicht dass es fälschlicherweise so klingt, als würden nur die Kitten aufgesammelt werden.
 
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@Taskali
Danke für den tollen Bericht und die Bilder. 🙂
 
Ich habe sehr selten Mamis mit Kitten - mein Spezialgebiet sind die älteren Semester, die sich sonst keiner zutraut. Obige Familie ist mir als "Überraschungsei" ins Nest gelegt worden - ich habe die Mama hochträchtig als "kastrierter Kater" zur Zähmung bekommen - und hatte 2 Tage nach Übernahme dann die Überraschung liegen... War auch für mich erstmal nen Schock 😳 Die Mami war eine Übermami und hat nicht lange gefackelt und hat sofort angegriffen wenn ich den Kleinen zu nah kam. War nicht einfach, hat aber mit dem Karton dann doch gut funktioniert...
 
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@bohemian muse
Was ist aus den Kitten auf der Pflegestelle geworden, musstet ihr sie wieder "auswildern"?

Bitte einmal deine Definition von "extrem scheu", weil wenn das nur "per Fernglas aus dem Auto zu beobachten" sind, wirst du immer enttäuscht sein.
Könnte mir zwar vorstellen, dass zwei meiner erwachsenen "Futterstellen Katzen" in die Kategorie passen könnten, aber da ich sie nicht selbst eingefangen sondern vom Tierheim bekommen habe, kann ich die Ausgangslage da nicht sicher sagen.
 
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@bohemian muse
Was ist aus den Kitten auf der Pflegestelle geworden, musstet ihr sie wieder "auswildern"?

Bitte einmal deine Definition von "extrem scheu", weil wenn das nur "per Fernglas aus dem Auto zu beobachten" sind, wirst du immer enttäuscht sein.
Könnte mir zwar vorstellen, dass zwei meiner erwachsenen "Futterstellen Katzen" in die Kategorie passen könnten, aber da ich sie nicht selbst eingefangen sondern vom Tierheim bekommen habe, kann ich die Ausgangslage da nicht sicher sagen.

Nein, warum sollten die Kitten wieder ausgewildert worden sein?
Jack wurde bereits vermittelt und ist heute umgezogen und Grace sucht noch nach einem guten Platz: Grace, weiblich, ca. 10/2020, EHK (PLZ 88718)

Meine Definition von „extrem scheu“ habe ich dir schon gegeben. Katzen, die mit Menschen nichts zu tun haben wollen, bei Sichtkontakt sofort das Weite suchen und niemals in der Gegenwart von Menschen fressen würden. Eingesperrt reagieren diese Katzen panisch und greifen in der Regel sofort an.

In der Gruppe leben aktuell noch drei unkastrierte Kätzinnen, die vermutlich auch schon wieder trächtig sind. Ich schätze diese Katzen bezüglich ihres Verhaltens so ein wie die von Taskali beschriebene Mutterkatze und würde es mir wahrscheinlich selbst nicht zutrauen, sie bei uns unterzubringen, sollte ich sie vor der Geburt noch erwischen. Unsere Räumlichkeiten sind dafür nicht geeignet und nach einem ziemlich üblen Biss letztes Jahr fällt es mir schwer aggressiven Katzen gegenüber selbstbewusst genug aufzutreten. Zum Glück habe ich aber einen Platz in der Hinterhand, sollte eine der trächtigen Katzen demnächst in die Falle gehen.
 
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Ich frage mich ja zunehmend WARUM unbedingt "Zahmheit" gefordert wird?

Es wäre doch besser die Katzen einfach Katzen sein zu lassen. Und sie so zu nehmen wie sie eben sind. Wild, scheu..was auch immer.

Ihr kommt mir gerade ein bisschen vor wie das "Arbeitsamt": Nicht vermittelbar!

Aber ganz ehrlich: Interessiert ihr Euch dabei wirklich für die Bedürfnisse von Katzi? Versteht ihr dabei Katzi?

Oder seht ihr nur Euer "Mitleid" mit Katzi?
 
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Meine Erfahrung zu "extrem scheu": Was draußen Extrem scheu ist, muß drinnen nicht auch so sein und umgedreht. Die giftigen "Fauchi-Spuckis" sind zwar meist nicht ohne, aber einfacher zu zähmen und werden hinterher meist die kuschligsten, als die vorsichtigen Duckmäuser, die auf Unsichtbar machen. der Grund: wer mich angiftet geht in Kommunikation mit mir - und setzt sich somit mit dem auseinander was passiert - und wenn sich der Schalter umlegt, dann gehen sie mit derselben Inbrunst dann auf den Menschen zu, wie sie vorher ihn abgelehnt haben. Die Duckmäuschens nehmen gar nicht erst Kontakt auf und brauchen somit extrem lang um mit sich arbeiten zu lassen und behalten entsprechend ihres Charakters oft eine gewisse Vorsicht auch später noch bei. Als unzähmbar betitel ich dagegen eine noch ganz andere Spezie: die im Charakter eigenständigen und Unabhängigen Wesen. Wenn eine Katze scheu ist, weil sie Angst hat, kann man ihr diese Angst nehmen - wenn aber ein Wesen gar kein Interesse an dem Menschen hat, weil sie ihn für überflüssig hält, dann kann man sich abstrampeln wie man will, man wird aus dieser Katze keine Menschenkatze machen - egal ob zahm oder nicht...
 
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KatzeK: kennst du Marek?
 
Nein, warum sollten die Kitten wieder ausgewildert worden sein?
Du hast durchscheinen lassen, dass du an wilde Katzen glaubst, die seit Generationen ohne Menschenkontakt leben und deshalb nichts mehr mit Menschen zu tun haben wollen. Ist "wildheit" eine Vererbungs-Sache, wären die Kitten in deinen Augen hoffnungslose Fälle und könnten, insbesondere da sie schon 16 Wochen beim einfangen waren, niemals an Menschen gewöhnt werden. Auswildern wäre dann die naheliegenste Vorgehensweise.


Meine Definition von „extrem scheu“ habe ich dir schon gegeben. Katzen, die mit Menschen nichts zu tun haben wollen, bei Sichtkontakt sofort das Weite suchen und niemals in der Gegenwart von Menschen fressen würden. Eingesperrt reagieren diese Katzen panisch und greifen in der Regel sofort an.
Hm, was hältst du von: Sitzen völlig zusammen gekauert im hintersten Eck ihres Quarantänezimmers. Wenn man die Tür öffnet "warnen" sie erst durch grollen, dann durch spucken - dann durch einen Satz nach Vorne der definitiv nicht lieb gemeint war?

Alternativ hätte ich ne Mama im Angebot, die ich mit ihrem Jungen in einem Heusack überrascht wurde und direkt in den Angriff übergangen ist. Die Story ist aber im "Freien" und die Mama ist auch nie in dem Sinn zahm geworden. Ich konnte sie anfassen, wenn sie gut drauf war, jede andere Person war besser beraten zwei Meter Abstand zu halten.
Mit blutigen Kratzern musste man bei der Katze immer rechnen, wenn man eine unvorsichtige Bewegung gemacht hat, ging sie halt hoch. Nicht das Paradebeispiel, aber vielleicht ja genau deshalb was du suchst?
 
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Ich frage mich ja zunehmend WARUM unbedingt "Zahmheit" gefordert wird?

Es wäre doch besser die Katzen einfach Katzen sein zu lassen. Und sie so zu nehmen wie sie eben sind. Wild, scheu..was auch immer.

Ihr kommt mir gerade ein bisschen vor wie das "Arbeitsamt": Nicht vermittelbar!

Aber ganz ehrlich: Interessiert ihr Euch dabei wirklich für die Bedürfnisse von Katzi? Versteht ihr dabei Katzi?

Oder seht ihr nur Euer "Mitleid" mit Katzi?
Ehem, hier lautet das Thema: Wilde Katzen gibt es nicht...somit wird behauptet jede Katze ist "zähmbar"..darüber wird diskutiert.
@bohemian muse
Oh ja, Katzenbiss, hatte ich auch mal. Katze hatte Handgelenk erwischt..das waren höllische Schmerzen, wusste nicht, dass ein Katzenbiss so weh tun kann. Katze hatte den Nerv erwischt. Ich musste 2 Wochen Schiene tragen und Antibiotikum. Hat sich zum Glück nichts entzündet. Seither habe ich sehr grossen Respekt vor Wildchen.
 
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@Taskali
Würde ich auch so unterschreiben.

Denke aber "unzähmbar" heißt was anderes, das wäre für mich eine Katze die freiwillig nichts mit Menschen zu tun haben will und nach meiner Erfahrung ist auch die "unabhängigste" Katze spätestens im Alter über regelmäßige Mahlzeiten und einen warmen Schlafplatz so froh, dass sie auch bereit ist "menschliche Gesellschaft zu erdulden". xD
Das ist nicht klassisch zahm, aber eben auch definitiv nicht wild. Meistens noch nicht mal wirklich handscheu, nur... speziell. ^^
 
@KatzeK Marek ist ein Extrem-Beispiel, aber eben Beispielhaft für das Problem - WAS MACHT MAN MIT WILDEN KATZEN, DIE NICHT AN DIE FUTTERSTELLE ZURÜCKGESETZT WERDEN KÖNNEN???

(2) Deutschland - Marek - der Kater mit nur einem Bein - wenn Wille alle Grenzen besiegt *Verm. D-weit | Katzen Forum - Das große Katzenforum (katzen-forum.net)

Was hättest du mit Marek gemacht?

Oder meine Neuzugänge: 2 Wilde aus Jena

40851025rp.jpg


Gesichert Felv positiv - keine Chance sie zurückzusetzen...

Und nun?

Einschläfern?
 
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Meine Erfahrung zu "extrem scheu": Was draußen Extrem scheu ist, muß drinnen nicht auch so sein und umgedreht. Die giftigen "Fauchi-Spuckis" sind zwar meist nicht ohne, aber einfacher zu zähmen und werden hinterher meist die kuschligsten, als die vorsichtigen Duckmäuser, die auf Unsichtbar machen. der Grund: wer mich angiftet geht in Kommunikation mit mir - und setzt sich somit mit dem auseinander was passiert - und wenn sich der Schalter umlegt, dann gehen sie mit derselben Inbrunst dann auf den Menschen zu, wie sie vorher ihn abgelehnt haben. Die Duckmäuschens nehmen gar nicht erst Kontakt auf und brauchen somit extrem lang um mit sich arbeiten zu lassen und behalten entsprechend ihres Charakters oft eine gewisse Vorsicht auch später noch bei. Als unzähmbar betitel ich dagegen eine noch ganz andere Spezie: die im Charakter eigenständigen und Unabhängigen Wesen. Wenn eine Katze scheu ist, weil sie Angst hat, kann man ihr diese Angst nehmen - wenn aber ein Wesen gar kein Interesse an dem Menschen hat, weil sie ihn für überflüssig hält, dann kann man sich abstrampeln wie man will, man wird aus dieser Katze keine Menschenkatze machen - egal ob zahm oder nicht...
Wow, Taskali, vielen Dank. Aus der Sicht hab ich es noch gar nicht betrachtet.
 
Du hast durchscheinen lassen, dass du an wilde Katzen glaubst, die seit Generationen ohne Menschenkontakt leben und deshalb nichts mehr mit Menschen zu tun haben wollen. Ist "wildheit" eine Vererbungs-Sache, wären die Kitten in deinen Augen hoffnungslose Fälle und könnten, insbesondere da sie schon 16 Wochen beim einfangen waren, niemals an Menschen gewöhnt werden. Auswildern wäre dann die naheliegenste Vorgehensweise.

Ich bin nicht sicher, wodurch du diesen Eindruck gewonnen hast, aber das entspricht nicht meiner Meinung. Nur weil ich angesprochen habe, dass es in manchen Fällen sinnvoll sein kann, Kitten vor der 12ten Woche von wilden Müttern zu trennen, bedeutet das nicht automatisch, dass diese Katzen „hoffnungslose Fälle“ sind. Das Problem ist nur leider, dass es nicht genug Ressourcen gibt, um wirklich langfristig mit solchen Tieren zu arbeiten. Und es blockiert eben auch Plätze, die für tatsächlich vermittelbare Katzen benötigt werden.

Mit der Vererbung von „Wildheit“ habe ich mich zu wenig auseinandergesetzt, um darüber eine Aussage zu treffen. Grundsätzlich würde ich aber aufgrund meiner Erfahrungen sagen, dass andere Faktoren entscheidender sind.
 
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Marek ist ein Extrem-Beispiel, aber eben Beispielhaft für das Problem - WAS MACHT MAN MIT WILDEN KATZEN, DIE NICHT AN DIE FUTTERSTELLE ZURÜCKGESETZT WERDEN KÖNNEN???
Ich war eine Futterstelle (jetzt sind es meine Eltern) für genau solche Fälle. Kommt immer wieder so, auch zB auf Bauernhöfen wo man die Katzen nicht zurückbringen kann, weil man nicht mal bereit ist ihnen Futter hin zu stellen (um nicht zu sagen, weil sie da sonst aktiv gejagt und potentiell getötet werden würden).

Denke solche Futterstellen könnten deutlich mehr Menschen bieten. Alles was man braucht ist ein Gehege, um die Katzen einzugewöhnen und einen geschützten und zumindest einigermaßen warmen Schlafplatz für den Winter.
In meinem Fall reden wir von einem Hühnerstall mit einem abgetrennten "Dachgeschoss" für Katzen und einer daran angeschlossenen Voliere.


Gesichert Felv positiv - keine Chance sie zurückzusetzen...
Das ist das größere Problem, das kann nicht mehr in ungesicherten Freigang.
Ich weiß, dass manche Tierschutzvereine Freigehege haben, aber ich bin mir nicht sicher, ob für FelV-positive Katzen. Ein Haus mit Freigehege wäre der Traum, aber so einen Platz zu finden ist hart.

Die zwei Wilden aus Jena - wie alt sind sie? Wie "zutraulich"?
Ich weiß, dass ich sowas nehmen würde, wenn ich die Möglichkeit hätte - ich weiß aber auch, dass es zu wenig Menschen gibt die es tun würden.
Aber darum geht es hier, denke ich. Menschen zu ermutigen, sich auch an scheue Katzen heran zu wagen und diese eben nicht von vornherein aufzugeben. Man muss sich klar sein, dass die Katzen vielleicht JAHRE brauchen, vielleicht nie wirkliche Schmusekatzen werden, aber... hey, man hat doch eh noch ne zweite Katze, wie wäre es mit einer Kuschelkatze und einem scheuen Exemplar, das dann auch noch viel abschauen kann?

By the way: Ich habe mich immer gefragt, ob ich da falsch liege, aber würdest du sagen scheue Katzen holen sich ihre sozialen Kontakte von Mitkatzen?
Sprich, scheue Katzen sind leichter zu vergesellschaften und deutlich sozialer Katzen gegenüber eingestellt? (Also wenig in Hinsicht auf "Stapelliegen" sondern eher in Hinsicht auf, geht nie schief?)
Habe da zu wenig in der Hand um wirklich Behauptungen aufzustellen, aber ich habe scheue Katzen grundsätzlich als mega unkompliziert im Umgang mit anderen Katzen erlebt.

Kater wie Marek sind nochmal ein anderer Fall, so schlimme Storys hört man ja leider immer wieder. Auch da ist Aufklärung hilfreich. Nachdem eine meiner Katzen ein Bein verloren hat, haben mir tierliebe Menschen geraten, die Katze einzuschläfern, weil ihr Leben nicht mehr lebenswert wäre. Sie fängt noch Mäuse und klettert auf Bäume...
Jedenfalls, die einzige Lösung die ich für solche Fälle anbieten kann ist Aufklärung. Hilft aber dem Einzelfall eben auch nicht.
 
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Ich bin nicht sicher, wodurch du diesen Eindruck gewonnen hast, aber das entspricht nicht meiner Meinung. Nur weil ich angesprochen habe, dass es in manchen Fällen sinnvoll sein kann, Kitten vor der 12ten Woche von wilden Müttern zu trennen, bedeutet das nicht automatisch, dass diese Katzen „hoffnungslose Fälle“ sind. Das Problem ist nur leider, dass es nicht genug Ressourcen gibt, um wirklich langfristig mit solchen Tieren zu arbeiten. Und es blockiert eben auch Plätze, die für tatsächlich vermittelbare Katzen benötigt werden.

Mit der Vererbung von „Wildheit“ habe ich mich zu wenig auseinandergesetzt, um darüber eine Aussage zu treffen. Grundsätzlich würde ich aber aufgrund meiner Erfahrungen sagen, dass andere Faktoren entscheidender sind.
Ich bin völlig deiner Meinung, dass die Ressourcen fehlen um solche Tiere von der Straße zu holen (mal abgesehen davon, dass die Lücken nicht gut wären, stabile kastrierte Population und so).

Aber ich hoffe du kannst auch verstehen, warum ich es für fatal halte, jemanden der hier im Forum mit einer scheuen Mutterkatze auftaucht gleich mal in Aussicht zu stellen, die Kitten frühzeitig zu trennen.
Weil gerade in dem konkreten Fall ist schon eine Pflegestelle da. Die Mutter nimmt solange die Kitten vor Ort sind keiner anderen Katze "ihren Platz weg" und in dem Thread wurde nicht einmal angedeutet, die Katze würde "die Wände hoch gehen".

Mich persönlich triggert halt vor allem dieses "Kitten von der Mutter trennen, damit sie leichter gezähmt werden können" (und nur deswegen).
Ich habe mehrfach erlebt, dass Leute um Tipps zu Handaufzuchten gefragt haben, weil sie Streuner entdeckt haben und die Kitten einfach mitgenommen haben - und dachten, sie würden damit einen guten Dienst leisten.

Natürlich ist es leichter Kitten ohne mütterlichen Schutz zu händeln und aus schierer Verzweiflung werden diese Kitten sich schnell an den Menschen binden. Wir reden hier von Bequemlichkeit, bei Fällen wie dem im anderen Thread, wo man die Mutterkatze genauso gut dabeilassen könnte, ohne Plätze zu verschwenden.
Jedenfalls, es geht einfacher ohne die Mama - aber solche Kitten sind nicht selten eben auch gezeichnet fürs Leben - siehe, Kitten nicht unter 12 Wochen von der Mutter trennen.
(Müssen wir darüber diskutieren? Ist in Katzenforen normalerweise schon Standard oder?)
 
Ehem, hier lautet das Thema: Wilde Katzen gibt es nicht...somit wird behauptet jede Katze ist "zähmbar"..darüber wird diskutiert.
@bohemian muse
Oh ja, Katzenbiss, hatte ich auch mal. Katze hatte Handgelenk erwischt..das waren höllische Schmerzen, wusste nicht, dass ein Katzenbiss so weh tun kann. Katze hatte den Nerv erwischt. Ich musste 2 Wochen Schiene tragen und Antibiotikum. Hat sich zum Glück nichts entzündet. Seither habe ich sehr grossen Respekt vor Wildchen.

Bei mir hat es den Ellenbogen getroffen. Dank Antibiotikum hatte ich auch keine längerfristigen Probleme, aber es war auf jeden Fall sehr schmerzhaft und ich merke, dass ich seitdem etwas zögerlicher im Umgang mit Wildchen bin. Das nervt mich ziemlich, aber die Erfahrung lässt sich eben nicht mehr ausblenden.
 
Die zwei Wilden aus Jena - wie alt sind sie? Wie "zutraulich"?
Ich weiß, dass ich sowas nehmen würde, wenn ich die Situation hätte - ich weiß aber auch, dass es zu wenig Menschen gibt die es tun würden.

Geschätzt im besten Alter - also um die 4-5. Sie sind eher ängstlich, das Mädel (links) ist recht zugänglich, blinzelt bereits, scheint interessiert, der Kater ist nen bißchen aggro, geht nach Aussage der Fängerin auf die Hände, aber da sehe ich auch kein Problem drin, das legt sich wieder. Die beiden kriege ich zahm. Eine Vermittlung wird dagegen schwieriger, da sie sehr aneinanderhängen. Felvies kriegt man ganz gut einzeln vermittelt, weil ja oftmals die Menschen erst davon erfahren, dass sie Felvies haben, wenn ein Mietz daran stirbt - und dann das andere allein zurückbleibt. Dann wird dafür ein neuer Felvie-Kumpel gesucht. Aber dann gleich 2? Und dann noch 2 scheue? Das wird schwierig...
Aber deshalb sind sie ja bei mir...

By the way: Ich habe mich immer gefragt, ob ich da falsch liege, aber würdest du sagen scheue Katzen holen sich ihre sozialen Kontakte von Mitkatzen?
Sprich, scheue Katzen sind leichter zu vergesellschaften und deutlich sozialer Katzen gegenüber eingestellt?

JA, definitiv ein großes JA. Ich vermittel meine angezähmten Scheumietzis eben deshalb so gut, weil es Menschen gibt die bereits zahme Katzen haben, die aber in ihrem Charakter zu unterschiedlich sind und sie brauchen ein Ausgleichsmietz - was dann ruhig scheu sein darf, da es eben die benötigten Sozialeigenschaften haben soll um die Gruppe rund zu machen - und dafür eignen sich Scheumietzen aufgrund ihres tollen Sozialverhaltens perfekt.

Kater wie Marek sind nochmal ein anderer Fall,

Marek ist eh ein Spezialfall (und liegt gerade neben mir auf der Couch und läßt sich glücklich den Bauch kraulen - der stockwilde Streuner der *grins) - aber eben für diese Fälle mache ich das - nicht für die behinderten Katzen, sondern weil Fälle wie Marek sich keiner zutraut - nicht wegen der Behinderung, sondern wegen der Wildheit.
Marek stammt übrigens aus einer sehr großen Wildenkolonie, die bereits seit über 40 Jahren - wahrscheinlich noch länger - existiert. Das Hennigsdorfer Stahlwerk gibt seit den 50er Jahren - und wahrscheinlich genauso lang die wildlebenden Katzen dort. Mareks Fütterfrau ist Anfang 80 und hat dort bereits vor der Wende sich um die Streuner gekümmert.... Ich habe von dort auch mehrfach Katzen zu mir geholt und kann daher die Behauptung, dass sich Wildheit vererbt mit dieser Streunergruppe unterstreichen - die sind in ihrem Verhalten, ihren instinkten usw näher an echten Wildtieren dran, als ich es von anderen Streunern kenne. Das heißt nicht, dass sie unzähmbar sind - siehe Marek - aber man muss da noch ganz anders rangehen als an "normale" Streuner
 
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