Also das halte ich ja für ein Gerücht, Milchbart. Wenn ich sehe, was für ein geschickter Jäger Malygos ist (leider eben bei Vögeln - Mäuse gibt's in unserem Garten wohl nicht), möchte ich ihnen den Orientierungssinn nicht absprechen. Aber den Ragdolls wird ja öfter mal was angedichtet - kommt wohl noch aus der Zeit als Ann Baker die Schmerzunempfindlichkeit erfunden hat. Auch das Gerücht, sie könnten sich nicht wehren .... sie könnten schon - sie sind nur sehr vertrauensseelig.....
Das einfach wie irre geradeaus laufen, hat Malygos auch manchmal - ist aber so ein irres Rennen - meist zusammen mit den verrückten 5-Minuten..... Rauf auf den Baum und wieder runter......Aber dass er nicht mehr heim finden würde - glaub ich jetzt nicht.
und ja - ich sag ja - sie könnten den Zaun überspringen. Tun sie aber nicht. Seit Anfang Juni - und sie sind wirklich jeden Tag draussen. Mal sehen - ob und wann sich das ändert..... Ich werde berichten! Aber so richtige Springer sind sie nicht - und zum Klettern gibt er nach wie ein Netz - also das ist ihnen ja eher unheimlich.
Bezüglich dem irren los laufen, hast du mich missverstanden. Es geht nicht darum, dass Raggi ein paar mal im Garten hin und her flitzt. Das macht jede junge Katze. Wenn Raggi keine Leine um hat und außerhalb des Käfigs ist, geht sie auf die Straße und rennt hundert Metern ziellos geradeaus! Irgendwann bleibt sie sitzen und wartet darauf abgeholt zu werden. Sie bekommt nicht einmal den Rückweg, immer entlang der Straße, hin. Raggi ist überhaupt nicht schüchtern. Sie sitzt dann in der Einfahrt irgendeines Bauernhofs und guckt jeden, der sie nachhause bringen könnte, freundlich an.
Das Malygos ab und zu einen Vogel greift, hat doch wenig mit Orientierung zu tun. Die greift er doch in seinem relativ kleinen Revier. Übrigens würde ich das nicht überbewerten. Mit wenigen Ausnahmen, ist mir das bisher mit allen Katzen passiert. Nur zwei von meinen alten Persern waren wirklich sogar dazu noch zu faul. Als richtigen Vollblutjäger kann ich mir Malygos trotzdem nicht vorstellen. Mit 2 Jahren war mein Cooni Milchbart bereits ein dominierendes Tier in unserer Gegend, der Ratten, Vögel und Mäuse täglich mehrere erlegt hat. Vor dem hatten auch sämtliche anderen Kater Respekt. Die sehr kleine Hauskatze unseres Nachbarn läuft im Sommer, praktisch rund um die Uhr, mit einem toten Tier in der Schnauze, durch die Gegend. Das müssen inzwischen Tausende an Opfern sein.
Bezüglich dem Zaun wäre ich nicht so sicher. Ein Freund von mir hat 2 Europäische Kurzhaarkater. Diese Rasse gilt ja auch als sehr ruhig. Sie gingen immer frei durch den Garten, der, genau wie deiner, am Ende einen Maschendrahtzaun hatte. Es stimmt, die eher ruhigen Rassen springen meist nicht gut, (Manche Siam könnten deinen Zaun überspringen, ohne ihn zu berühren.) und es ist nicht einfach, an einem Maschendraht hoch zu klettern. Irgendwann checken sie es aber doch. Eines Tages waren die Beiden verschwunden. Mein Freund fand sie, 100 m entfernt, auf einem Parkplatz, unter den Autos, wieder. Wahrscheinlich wurden sie von einer fremden Katze provoziert und haben dann eben ihren Mut zusammen genommen.
Mein Freund rief mich danach übrigens, voller Stolz, an und stellte fest, dass EKH doch richtige Katzen sind. Ich hatte ihn natürlich vorher immer damit aufgezogen, dass seine beiden Kater eigentlich nur Teddybären wären.
Meine Raggi klettert übrigens nicht nur normale Maschendrahtzäune problemlos hoch. Unser Gehege ist 3, 5 m hoch und sie hängt regelmäßig am Gitter ganz oben in einer Ecke.
Das sich Ragdolls wehren können, ist natürlich klar. Sie suchen keinen Streit, aber natürlich wehren sie sich, wenn es sein muss. Wie die Schlägerei ausgeht, dürfte allerdings wesentlich davon abhängen, wie groß der Gegner ist. Ragdolls sind recht groß. Treffen sie auf eine normal gebaute Hauskatze, haben sie einen Gewichtsvorteil. Dazu kommt, dass das dicke Fell Schutz bietet. Falls aber einmal ein ausgebuffter, sehr großer Straßenkater in euren Garten einbricht und einen Revierstreit beginnt, wird Malygos sehr wahrscheinlich mächtig eins auf die Mütze bekommen. Dafür sehe ich mehrere Gründe:
1. Eben weil Ragdolls sehr friedlich sind, fehlt ihnen schlicht das Training. Echtes Kämpfen will gelernt sein. Freigänger von wilderen Rassen prügeln sich öfter.
2. Im Vergleich zur Körpergröße, sind die Krallen von Ragdolls tatsächlich klein. Salopp ausgedrückt, sie sind schlecht bewaffnet. Sie treten, mit einem Messer, gegen einen Schwertkämpfer an. Unser Cooni Milchbart ist nur wenig schwerer, als Raggi. Er hat aber fast doppelt so große Krallen. Unsere Siam ist viel kleiner als Raggi und hat trotzdem größere Krallen. Von unserem Savannah will ich überhaupt nicht erst reden. Dem seine Krallen sind Giganten, wenn man sie mit Raggis vergleicht.
3. Die Motorik der Ragdolls ist vergleichsweise schlecht. Sie können sich nicht so schnell und agil bewegen, wie eine rauflustige Hauskatze, Cooni, oder Troll. Bei einer ernsthaften Auseinandersetzung, ich rede hier nicht, von spielerischem Gerangel, zwischen einer 4 kg Siam und einer 6 kg Ragdoll, würde ich auf die Siam wetten. Die geht ab, wie ein Zäpfchen, wenn sie richtig sauer ist.
Natürlich möchte ich meine Raggi nicht schlecht reden. Sie ist eben ein liebenswerter, großer, plüschiger Schmuser. Sie wird, nicht nur von uns, sondern auch von fast allen Katzen, sehr gemocht, weil sie so ruhig und friedfertig ist. Allein mit der Siam versteht sie sich nicht besonders. Die Temperamente sind einfach zu unterschiedlich.