Zucht über´n Kopf gewachsen

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gibts denn eigentlich schon was neues? wurde was erreicht???
 
A

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Wenn die "Züchterin" uneinsichtig wäre und nichts ändern wollte, dann gäbe ich euch Recht.

Es ist aber wohl so, dass diese Dame in der letzten Zeit einiges an Schicksalsschlägen zu verkraften hatte.
Sie hatte eine seriöse Zucht, an der offensichtlich ihr Herz hing. Zu diesem Zeitpunkt war sie in einem Verein und wenn ich den Züchtern hier glauben darf, dann ist das ja eine Garantie, dass alles in Ordnung ist.

Dann kommt die Trennung, sie verliert nicht nur ihren Partner, sondern muss auch noch umziehen. In eine zwei Zimmer Wohnung, sich einschränken.

Zu allem Anderen kommen auch noch finanzielle Probleme. Und von da an hat sie, so mutmaße ich jetzt mal, die Kontrolle über ihre "Zucht" verloren. Hat sich, wahrscheinlich aus finanziellen Gründen, aus ihrem Verein abgemeldet.

Jetzt droht der Vermieter mit Kündigung, das Wasser steht ihr bis zum Hals und sie versucht, sich aus eigener Kraft aus dieser Situation zu retten.

DAS ist für mich die menschliche Seite, und diese Frau tut mir leid. Das hat mit Naivität gar nichts zu tun. Ich finde nur, dass diese Dame EBENSO Hilfe braucht wie die Tiere.

Wenn jetzt der Amts Vet auftaucht, dann ist das wieder ein zusätzlicher Alptraum. Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass der so verständnisvoll reagiert wie hier beschrieben. Falls er überhaupt kommt, was ja auch einige Wochen dauern kann.
Wenn er kommt, wird er die Tiere vermutlich konfiszieren. Wohin dann mit diesen 29 Katzen? Ich denke, alle Katzenhilfen wären überfüllt?
Ins überfüllte Berliner Tierheim?
Und der Frau zuzugestehen, wenigstens 2-3 Katzen zu behalten, ist in meinen Augen das Mindeste.

Vielleicht wird sie nicht von selbst darauf kommen, mit den eingehenden Schutzgebühren die kranken Tiere zu behandeln, deshalb müßte sich jemand der Sache annehmen, die Dame beraten hinsichtlich Vermittlung und Behandlung. Wenn sie zustimmt, würde ich es auf diese Weise handhaben. Parallel kann man sich ja bei den Katzenhilfen umhören, ob einige Tiere dort unterkommen können. Nachfragen, ob man die Katzen beim Tierarzt des Katzenvereins zum Tierschutzpreis behandeln lassen kann.
Wenn sie nicht zustimmt, muss der Amtsvet natürlich verständigt werden.

Ich würde übrigens die Schutzgebühr auf 50 Euro senken und den künftigen Dosis mitteilen, dass die Katze noch geimpft, kastriert und evtl. behandelt werden muss.
 
gibts denn eigentlich schon was neues? wurde was erreicht???

Nein nichts neues 🙁

Brief an den zuständigen Vetamt ist gefaxt. Alle meine Daten für Rückfragen mit drin.

Tierheim hat gleich an das Vetamt verwiesen da sie dafür nicht zuständig sind und auch voll. Könnten nur aufnehmen wenn die Katzen zwangsweise dort rausgeholt werden.

Mails habe ich an die Züchterin weitergeleitet und nichts mehr von ihr gehört.

Werde weiter abwarten.
 
Na dann hoffe ich mal das die wirklich agieren jetzt und was tun ...
 
@nikita: die frau ist nicht einsichtig, schätze ich mal. denn:

die meldung ans vet- amt geht von der te aus.

und auch eine züchterin in einer personelle / wirtschaftlichen schieflage kann sich zumindest mal bei tierschutzorgas / katzenhilfen erkundigen.

und ich kenne auch züchter, die kollegen natürlich helfen....

dann muss aber erst einmal ein hilferuf raus.

und es ist never ever plötzlich eine kündigung der wohnung da, dem geht einiges voraus.

und bei aller liebe: 29 katzen enstehen auch NICHT über ein paar wenige wochen.

hier muss die reißleine gezogen werden, anders funktioniert das nicht. zumal sie selber eben NICHT zieht.

im übrigen: nein vet- ämter brauchen nicht grundsätzlich wochen, bis sie reagieren. und es sind auch keine monster dort tätig, die die leute direkt runtermachen, dort einfallen und die tiere einsacken....

und nur mal zur klarstellung: ich werfe der "züchterin" nicht mal direkt was vor. ich denke nur, dass hier pronto hilfe her muss.

und das kann das vet- amt auch leisten.
 
im übrigen: nein vet- ämter brauchen nicht grundsätzlich wochen, bis sie reagieren. und es sind auch keine monster dort tätig, die die leute direkt runtermachen, dort einfallen und die tiere einsacken....

Mit dem hier zuständigen Vetamt habe ich selbst schon einschlägige Erfahrung sammeln dürfen.

Es ging nicht um Katzen, sondern um ein Reh.
Ich hatte die Betreuung einer Katze übernommen, deren Besitzer zwei Wochen in Urlaub war. Ich habe sie in ihrem gewohnten Umfeld betreut, war zweimal täglich vor Ort.
Dieser Besitzer hat auch noch ein Reh in seinem Garten. Er sagte mir, ich bräuchte mich nicht darum zu kümmern, das erledige sein Kumpel. Darüber war ich auch froh, da ich von Rehen absolut keine Ahnung hatte.

Als besagter Kumpel auch am zweiten Tag noch nicht vor Ort war, sah ich mir das Tier und den Garten mal genauer an. Mein Gefühl sagte mir, dass die Situation so nicht in Ordnung war.
Der Garten war etwa 120 qm groß, umzäunt. Es gab einen Teich, der völlig verwahrlost war, nur noch eine Art grün-brauner Tümpel. Die einzige andere Wasserstelle war ein dreckiger Plastikeimer voll mit grünem, algigen Wasser.
Nahrung gab es zu diesem Zeitpunkt gar keine, aber es gab mehrere Haufen mit braunen, verfaulten Kohlstrünken.

Ich machte mich im Internet über die Haltungsbedingungen von Rehen schlau, und stellte fest, dass dort überhaupt keiner Forderung entsprochen wurde.
Also nahm ich Kontakt zu einer Wiltierhilfe auf. Die gaben mir Tipps bezüglich Futter und die Adresse eines Jägers, der etwa 50 km entfernt wohnte und selbst Rehe hielt.

Dann ging ich Zweige von den entsprechenden Sträuchern sammeln und versorgte das Tier morgens und abends damit.
Den Wassereimer schrubbte ich gründlich und füllte täglich frisches Wasser nach.

Am dritten Tag erschien der Kumpel. Ich fuhr hin und stellte ihn zur Rede. Er nahm mich nicht ernst, sagte das Reh brauche kein frisches Wasser und könne Gras fressen.

Also kontaktierte ich entsprechenden Jäger, der entsetzt war über die Zustände und sofort sofort bereit war, das Tier aufzunehmen.

Ich versorgte das Reh also weiter und versuchte, mit dem Besitzer zu reden, als er zurückkam. Sagte ihm, dass die Haltungsbedingungen nicht in Ordnung seien und ich einen schönen Platz für sein Reh gefunden hätte.
Den er sich natürlich vorher anschauen könne und er könne das Tier auch jederzeit besuchen. Er weigerte sich, das auch nur in Erwägung zu ziehen und behauptete, es sei alles in Ordnung.

Daraufhin habe ich dem Vetamt gemailt, mit Fotos und persönlich dort angerufen. Es wurde mir zugesagt, dass man sich darum kümmere. Eine Woche später rief ich wieder an, wieder wurde gesagt, ja man kümmere sich.
Eine weitere Woche später drohte ich einfach mal damit, es öffentlich zu machen und das Vetamt sagte, es würde jetzt jemand vorbeikommen.

Das passierte auch, wieder knapp eine Woche später. Ich erfuhr das von Nachbarn. Geändert hat sich erstmal nichts.
2 Wochen später hat der Besitzer das dahinter liegende Stück Land umzäunt, somit hat das Reh jetzt etwa 500 qm Auslauf.

Das Ganze ist jetzt 1 1/2 Jahre her und bis auf den Auslauf hat sich nichts geändert. Das Wasser ist wieder modrig, gefüttert wird mit Abfällen, das Reh ist allein tagein, tagaus.
Ich habe nochmal angerufen, mir wurde gesagt, die Sache laufe und ginge mich jetzt nichts mehr an. Dass das Reh einen schönen artgerechten Platz gehabt hätte interessierte das Vetamt ebensowenig wie die Tatsache, dass sie keinerlei Probleme mit dem Tier gehabt hätten. Der Jäger hätte es selbst abgeholt.

Für mich ist und bleibt das Vetamt immer nur die letzte Option.



Natürlich braucht die Frau Hilfe. Sie muss auch nicht unbedingt eine Hoarderin sein.
Es kann auch wirklich an der Verkettung der Umstände liegen, die sicher
jedem eine schwere Zeit bescheren würden.

Aber das Vet Amt kann ihr doch helfen, Probleme los zu werden.
Die arbeiten mit Tierschutzorgas zusammen und haben doch ein Interesse daran,
dass die Tiere gut und vor allem gesund vermittelt werden.
Und damit fällt der Frau doch sicher eine riesengroße Last vom Herzen.
Und auch der Vermieter kann sicher besänftigt werden, wenn sie bis auf
4-5 Tiere die Katzen abgibt.

Falls das Vetamt zeitnah vorbeifährt, falls das Vetamt überhaupt Handlungsbedarf sieht.

Ich kenne diese Frau auch nicht persönlich. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob sie einsichtig ist oder nicht. Wenn ich vor Ort gewesen wäre, hätte ich erstmal versucht, sie zur Zusammenarbeit zu überreden.

Dann hätte ich ihr kein Bargeld gegeben, sondern das Katerchen mitgenommen und im Gegenzug die Kastration eines anderen Katers bezahlt.
Ich hätte sämtliche Tierschutzvereine und Katzenhilfen angerufen, um erstmal die kranken, verschnupften Kitten unterzubringen.

Dann hätte ich versucht, für die restlichen behandlungsbedürftigen Katzen den Tierschutzpreis beim Tierarzt auszuhandeln, evtl. über einen Verein.
Anschließend den zuvor kastrierten Kater vermittelt ( über Kleinanzeigen ) und die anderen vermittlungsfähigen, unkastrierten Katzen. Mit Vertrag mit Kastrationsauflage ( nicht gerade für 120 Euro, eher für 50 - 70 Euro ).

Von den eingehenden Vermittlungsgebühren hätte ich weiter behandelt und kastriert bis die Katzen soweit vermittelt gewesen wären.
Alles natürlich mit Unterstützung der Dame, die dann schon auch dazugeben müßte, was sie entbehren kann.
Hätte sie nicht mitgearbeitet, hätte ich auch den Amtsvet eingeschaltet, aber als letzte Option.

Es ist ja jetzt erledigt, der Amtsvet ist benachrichtigt und ich hoffe für alle Beteiligten auf ein gutes Ende.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Du kannst mir glauben, dass ich schon oft genug agiert habe.
Wann immer mir ein Notfall "vor die Füße fällt", versuche ich zu helfen.

Auch die TE hat gehandelt und das verdient Respekt. Viel zu viele sehen einfach weg.
Trotzdem wäre es nicht mein Weg gewesen, ich wäre es anders angegangen ( ob du das jetzt glaubst oder nicht ).
 
Hallo Nikita,

das was du schreibst könnte glatt von unserem Veterinäramt sein. Die machen nämlich auch nichts. Zumindest seitdem dort eine Dame tätig ist.

Wir haben schon einige Fälle gehabt wo es eindeutig um Tierquälerei ging bzw. immer noch geht (Hündin mit Welpen draußen im Verschlag, zwei Welpen davon gestorben weil sie von der Holzpalette gefallen sind, auf der die Hündin schläft. Die Welpen sind erfroren). Aber das Vetamt macht nichts. Selbst die eingeschaltete Zeitung und ein weiterer Tierschutzverein der wiederum die olle Vet-Tante hinzu holte machte nichts.

Mittlerweile handeln wir selbst wenn es möglich ist und warten nicht erst, bis das Tier tot ist. Nur in dem obigen Fall können wir nichts machen, da man an sein Grundstück nicht ran kommt.:-(

Liebe Grüße

Anne
 
ja, das wäre mal interessant.

vielleicht gibt es ja mal eine info, wäre schön
 
Soweit ich es ihrer HP entnehmen kann ist das Vetamt dort gewesen und hat ihr fast alle Tiere weggenommen.

Drei darf sie ja vom Vermieter aus behalten und drei darf sie noch alleine vermitteln.

Zumindest wurden wohl alle kranken Tiere rausgeholt. Gott sei Dank.

Nun kann ich auch wieder ruhiger schlafen und weiß es ist gut nicht die Augen zu verschließen.

Ich werde jederzeit wieder so handeln.
 
sehe ich ganz genau so. kann nur beipflichten, dass es sinn macht, etwas zu tun. besser als wegsehen ist es allemal.

traurig, dass du augenscheinlich keine rückmeldung von der "züchterin" bekommen hast. die will sich gar nicht helfen lassen

oder interpretiere ich das falsch?
 
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sehe ich ganz genau so. kann nur beipflichten, dass es sinn macht, etwas zu tun. besser als wegsehen ist es allemal.

traurig, dass du augenscheinlich keine rückmeldung von der "züchterin" bekommen hast. die will sich gar nicht helfen lassen

oder interpretiere ich das falsch?

Sie hat auf Mails mit Hilfe Angebote nicht reagiert. Fragt aber wenigstens regelmäßig bei meiner Schwester nach ob der Kater sich schon eingewöhnt hat.

Ich denke mal sie wird stocksauer sein aber das ist mir egal.
 

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