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NeulingMitKitten
Benutzer
- Mitglied seit
- 12. November 2020
- Beiträge
- 38
Ich weiß, dass hier hinter jedem User ein Mensch steckt, der sich mit gutem Willen und Liebe zu seinen und anderen Katzen im Forum rumtreibt, um sich gegenseitig zu unterhalten, unterstützen, ... Deshalb danke für ALL euren Input, auch den kritischen. All diese Fragen habe ich mir auch schon gestellt und in den letzten Wochen wieder und wieder durchgekaut. Die Entscheidung war wirklich nicht leichtfertig...Da die TE ja auf alle möglichen Tipps und Fragen nicht eingeht, denke ich mal, die Entscheidung steht fest. Ich habe jedenfalls nirgendwo gelesen, dass die
Beiden Freigang einfordern und die Bude zerlegen usw.
Ich finde es schade und frage mich, ob der Grund nicht vorgeschoben ist. Sonst wäre ja jeder, der Katzen ausschliesslich in der Wohnung hält, ein Tierquäler. So kommt es für mich jedenfalls fast rüber. 😢
Man kann im Internet leider (und manchmal zum Glück) nie die ganze Wahrheit sehen. Ich schreibe hier noch einmal ein paar weitere Faktoren auf - nicht, um mich zu rechtfertigen, sondern für euch zur Info und für mich zum erneuten Sortieren meiner Gedanken.
Die 55m² sind abzüglich Balkon (der Plan war ursprünglich, den im März katzensicher zu machen, wenn die Temperaturen wieder steigen) und abzüglich Schlafzimmer.
Sie schlüpfen aus der Wohnungstür, wenn ich nicht extrem aufpasse, sie miauen am Fenster. Wenn ich im Dienst bin, miauen sie oft laut und "rufen" nach mir, sagen meine Nachbarn. Das glaube ich ihnen sofort, weil auch die geschlossene Schlafzimmer- oder Klotür erstmal ein Miaukonzert auslöst.
Und ja, die beiden nehmen mir die Bude auseinander, im normalen Maße (es sind halt Katzenkinder), wenn ich da bin, aber so viel, dass es für mich klar Anzeichen von Stress und Langeweile sind, in den Phasen, wo ich nicht viel für sie verfügbar bin, also vor allem wenn ich Nachtdienst habe. In diesen Phasen, und das sind zwei halbe Wochen pro Monat, gehe ich um 20.30 aus dem Haus, komme um 7 Uhr wieder, dann füttern, kuscheln, Katzenklo sauber machen, und dann verschwinde ich ins Bett - wohin sie keinen Zutritt haben, weil ich dann wirklich nicht schlafen kann, und das muss ich. Gegen 13 Uhr stehe ich auf, bin also wieder "da", um dann von ca. 16-18.30 wieder ins Bett zu verschwinden. Im Tagdienst ist es nicht viel besser, da hab ich nur mehr Energie, mich in meinen wachen Stunden aktiver mit ihnen zu beschäftigen. Die kaputten Tapeten, zerkauten Tischkanten, ... sind nicht der Grund, dass ich denke, sie müssen umziehen, sie sind ein Symptom, das ich ernst nehme.
Ich habe katzensichere Fliegengitter installiert, Liegeplätze auf den Fensterbänken, ich habe Spielzeug mit und ohne Katzenminze, mit und ohne Federn, an der Angel und zum Werfen, ich habe ihnen die dritte Dimension eröffnet. Ich habe einen Fummelteppich gebastelt, Intelligenzspielzeug zum Leckerli erarbeiten (wobei Pippa außer ihrem heißgeliebten Nassfutter und Rossmann Hühnchenbrust und Hühnchensuppe nichts frisst - und Nassfutter, das nicht ganz frisch aus der Dose kommt, auch nur mit spitzen Zähnen), sie bekommen alle Kartons, die hier eintreffen, teils mit, teils ohne Inhalt, zum Erkunden, und trotzdem langweilen sie sich stellenweise zu Tode - was dazu führt, dass sie sich mit ihren doch sehr unterschiedlichen Charakteren ziemlich in die Haare kriegen.
Ich habe wirklich lange überlegt, welche Lösungen es geben kann, inklusive einem Beratungsgespräch mit einer Katzenpsychologin. Aber was ich ihnen einfach nicht geben kann (neben dem Freiheitsdrang, den ich durch den Balkon vielleicht noch kompensieren könnte) ist mehr meiner Zeit. Und auch wenn die beiden sich gegenseitig haben, fehlt ihnen damit etwas wesentliches.
Die zwei sind so schlaue Köpfchen, die brauchen Ansprache, Input, mentale und körperliche Herausforderungen. Ein geregelterer Rhythmus wäre auch gut, den gibt es durch den Schichtdienst bei mir so gar nicht (sie sind echt süß, wie sie sich an mich anpassen wollen, nach drei Tagen Frühdienst maunzen sie um viertel vor fünf vor meiner Tür, als gäbe es kein morgen, weil sie denken, das sei Aufstehzeit, und wenn ich sie ignoriere und sie sich wieder an das spätere Aufstehen gewöhnen, schauen sie völlig verschlafen aus der Wäsche, wenn ich das nächste mal Frühdienst habe).
Ich habe mich hier so am Freigang aufgehängt, weil das am leichtesten zu erklären ist, aber es sind noch so viele andere Faktoren.
In das Beratungsgespräch mit der Katzenpsychologin bin ich mit der Hoffnung gegangen, dass sie mir vielleicht einfach sagt, so wie einige von euch auch, ich soll mich nicht so stressen, das wird schon. Aber wir haben tatsächlich erarbeitet, dass es in DIESER Konstellation für meine Süßen das Beste wäre, ihnen ein neues Zuhause zu suchen - und das auch jetzt und nicht später, wenn sich vor lauter Langeweile schon problematische Verhaltensweisen entwickelt und verfestigt haben, denn dann wird es noch schwerer, ihnen ein schönes Zuhause zu finden.
Mir ist völlig bewusst, dass die ganze Situation nach außen wirken kann wie eine weitere unüberlegte Katzenanschaffung während Corona, die ich jetzt bereue -ich bin froh, dass ich in DER Beziehung ein reines Gewissen habe und mir keine Vorwürfe mache, die mache ich mir an anderen Stellen schon genug.
Wie gesagt, vielen Dank für all eure Hilfe und eure Gedankenanstöße. Ihr habt mir (und damit Pippa und Tommy) sehr geholfen in den Monaten seit der Zeit ihres Einzuges.