Und Melanie: Wie ich sie dann vom Schrank bekommen habe ... (immer noch leicht verkürzte Variante, aber so in etwa).
Socke ruft morgens in aller Frühe. Tut sie ja häufiger mal, dann hat sie normalerweise ihre fünf Minuten ... oder es ist kein Futter da
😛. Nach zwei, drei Minuten, hörte es sich aber anders an als sonst. Klagend. Rufend. Hilferufend.
War auch so gemeint von ihr und klar an mich gerichtet. Ich gehe nach nebenan, sie sitzt hoch oben auf dem Schrank, riesig große schwarze Pupillen, am maunzen und total froh, mich zu sehen. Ach mein Mäuschen, echt ...
Ich also den Mittelteil der Anrichte komplett leergeräumt (Da stehen Kerzenständer, zwei drei andere Sachen). Die bisherigen Male ist sie dann immer da hingesprungen und von da aus weiter nach unten. Dieses Mal: nichts zu machen. Sie mit riesengroßen Augen und sichtlich verzweifelt oben auf dem Schrank, immer am balancieren auf der Kante, immer nach Landemöglichkeiten gesucht unten, sich nicht getraut, doch wieder hochgezogen ... Ich habe das bei ihr noch nie erlebt: Sie hat gehechelt vor Aufregung und Angst. Ganz schlimm.
Drei mal bin ich zu ihr hochgestiegen, habe sie gekrault, was sie gut und beruhigend fand. Dass ich jetzt auch da oben bin. Aber: Immer noch das Problem, dass sie nicht runterkommt, sich einfach nicht traut.
Ich habe dann einen Aufbau gemacht, dass ich auf halber Höhe stehe und ihr meinen Rücken anbieten kann zum Abstieg. Hat meine Kleine sogar tatsächlich verstanden und es wirklich auch versucht, mehrmals ein Pfötchen auf meine Schulter gestellt und sich dann doch auch das nicht getraut und hat sich wieder hochgezogen.
Also habe ich ihr gesagt: Gut, auch wenn Du das hasst wie die Pest, dann müssen wir jetzt doch versuchen, dass ich Dich da runterHEBE. Das geht ja bei ihr eigentlich überhaupt GAR nicht ...
Also hoch zu ihr, versucht, einen möglichst sicheren Stand zu finden und ihr in den Nacken gegriffen und versucht, sie über die Kante zu ziehen.
Und das war dann endgültig total süß von ihr: Ich schwöre, sie wusste ganz genau, was ich vorhabe, hat mir ihren Nacken sogar noch extra weit entgegengehalten, ich durfte da voll reingreifen und auch versuchen, sie zu mir zu ziehen, ... aber sie hat sich gleichzeitig trotzdem reflexartig mit den Hinterbeinen an der Kante festgekrallt. Skurrile Situation: Oberer Teil von ihr kommt mir entgegen und hält mir den Nacken sogar extra hin und entgegen. Unterer Teil krallt sich am Holz fest.
Okay, also wieder kurze Pause, weil mir klar war: Wenn ich versuche, sie da jetzt so aus der hohen Höhe runterzuheben, werden wir uns letztlich beide verletzen, auch wenn wir das beide gegenseitig nicht vorhaben. In dem Moment, wenn ich sie in den Händen gehabt hätte, hätte sie nur noch reflexartig reagiert auf diesen ihr so verhassten Zustand. Und ich weiß ja, wie schnell sie dann ist. Sie hätte wahrscheinlich mich höllisch gekratzt, selber einen Sprung aus viel zu hoher Höhe gemacht und sich dann dabei weh getan.
Also: "Danke für Dein großes Vertrauen, Socke, aber das wird so leider auch nix".
Ich hatte inzwischen dann auch das Sofa unter/vor der Anrichte hergerichtet, also alles in Reichweite, was sie bei einem beherzten Sprung verletzen könnte, in die andere Zimmerecke geräumt, auf das Sofa mehrere Kissen gelegt.
Und darauf ist sie dann tatsächlich von ganz oben gesprungen.
Mitten auf ein Federkissen, das ich noch mal stabil auf ein Federkissen gelegt hatte. Man muss sich vor Augen führen: Die Anrichte bzw. wo sie oben drauf saß ist etwa 2,60 m hoch. Eine Sofa-Sitzfläche ... einen halben Meter?
Sie hat also einen Sprung aus zwei Metern Höhe gemacht und das war wie in diesen Katzenvideos aus dem Internet, wenn Katzen mit allen vieren von sich gestreckt in Schnee landen ... PFLUMPFFFFFFF. Wie in einem Comic! Sie ist richtig abgetaucht in dem Kissen. Alle viere von sich.
Sich kurz berappelt, runter auf den Boden, war noch ein paar Minuten leicht neben sich, das konnte man sehen. Immer abwechselnd zu mir und zu Tristan, damit wir uns alle ausgiebig begrüßen. Ich hatte Sorge, aber sie schien sich nicht weh getan zu haben bei dem Sprung. War nur wie gesagt leicht quer und noch aufgeregt. Und UNHEIMLICH froh, dass sie unten ist. Und hat natürlich so getan, als ob alles ganz normal ist.
😛
Dann haben wir erstmal alle drei gekuschelt im Bett, sie ist aufs Fensterbrett und da: Binnen fünf Sekunden eingeschlafen. Da schläft sie sonst nie. Schon gar nicht binnen fünf Sekunden, die Erschöpfung hat sie komplett übermannt. War halt doch ein wenig anstrengend die morgendliche Aufregung.
Ich habe sie natürlich gut im Auge behalten danach, aber als sie später wieder aufgewacht ist und nachdem sie sich erstmal ausgiebig geputzt hat (und Tris und ich wahnsinnig diskret ignoriert haben, dass das Mist war und so getan haben, als ob nix gewesen wäre
😉 ), hat sie sich schnell wieder erholt. Nach einer weiteren Mütze Schlaf im Bett sowieso.
Ach und überhaupt Tris, die treue Seele: Ist ihr und uns während der ganzen Aktion nicht von der Seite gewichen, um genau zu sein war das zwischenzeitlich sogar etwas hinderlich, weil er sich genau auf das Mittelteil der Anrichte solidarisch dazugelegt hat (da liegt ER sonst nie!), um einfach durch Anwesenheit zu trösten. Das war nur genau die Stelle, wo sie sonst versucht hätte, zu landen.
😎
Alles in allem: Wir sind und bleiben ein gutes Team, glaube ich.
😉
Liebe Grüße
Christiane