Guten Morgen Marion,
ich weiß, daß ich Geduld haben muß und die hab ich auch. Ich hab nur Angst, etwas falsch zu machen und damit den ganzen Prozess noch länger zu ziehen oder sogar eine Zusammenführung umöglich zu machen.
Deine Angst ist nachvollziehbar, deshalb ist es wichtig, daß Du vorher genau überlegst, was erlaubt ist und was nicht erlaubt ist.
Klare Regeln, klare Grenzen, eben nur 2-3 jenachdem wie Du Dir das Zusammenleben vorstellst.
Ich hatte Pica in die Höhle des neuen Kratzbaums gesetzt, wo sie auch drinblieb. Mit einmal dann lautes Gekeife und Gekreische. Als ich aufstand, lag Pica ganz hinten in der Höhle, das Handtuch drinnen völlig zusammengeschoben, Molly noch im Zimmer.
Ich vermute, Molly muß versucht haben, in die Höhle zu springen oder ihr darin eins zu verpassen?
Ich könnte mir vorstellen, daß Molly stänkert. M.E. schwankt er zwischen Angsthase und Graf Koks
😉 Es ist also wichtig, daß Molly für sich in seinem Leben ankommt, den Mittelweg findet.
Kann ich ihm ja auch nicht verdenken, sie macht ihn ja quasi selbst auf ihn aufmerksam...
Und da bin ich mir halt nicht so sicher, s. den Absatz davor. Für mich sieht es so aus, als ob sie mal nur auf Molly reagiert, wenn er zu nahe kommt, anderseits mit dem Brumme auf Sicht ihn erst recht auf sich aufmerksam macht...
Pica brummt ja erst, seitdem Molly sie angegriffen hat. Sie zeigt Abwehr, sie möchte das nicht und brummt.
Nun könnte man ja denken "Wenn sie nicht brummt, reagiert Molly auch nicht!", aber Pica brummt ja weil Molly Grenzen überschreitet.
Wenn ich jetzt Claudias Sätze lese, könnte bzw. sollte ich Molly durchaus auch mal mit Wasser nass spritzen, wenn er sie anstarrt?
Ich hab halt Bedenken, daß er dann nicht mehr ins Büro kommt?
Naja...Katzen bepudern sich auch nicht mit Wattebäuschchen
😎 😀
Wenn Du Dir 2-3 klare feste Regeln überlegt hast, würde ich die mit einem festen und konsequenten "Nein!" durchsetzen. Hört Molly nicht auf, würde ich ihn ohne Kommentar einmal besprühen.
Da er nicht aus Zucker ist, fällt er nicht auseinander.
Molly wird es natürlich nicht schön finden, aber er muß auch lernen, daß es Regeln gibt. Die Regeln gab es im Katzenhaus auch und da wurde er gemobbt, weil es andere Regeln gab.
Unsere Lady wurde intensiv therapiert, weil sie ein sehr unausgeglichenes Verhalten zeigte. Sie reagierte mit totaler Panik auf ein "Nein!". Für sie kam es einem Weltuntergang nah.
Das "Nein" kam bei ihr an "Sie liebt mich nicht und wird mich nie nie nie wieder lieben!" Das war der emotionale Supergau für sie.
Deshalb setzte ich ihr wenig Grenzen, weil sie vollkommen aus der Bahn geriet.
Die Tierverhaltenstherapeutin sagte mir, daß ich mich von Lady gängeln lasse bzw. die gesamte Familie (Mensch und Tier) gegängelt wurde.
Das übervorsichtige Verhalten gegenüber würde Lady nur in ihren Ängsten bestätigen. Hatte sie einen guten Tag, waren alle entspannt, hatte sie einen schlechten Tag, kreiste hier die Keule. Und Lady wirft eindeutig nicht mit Wattebäuschchen.
😎
Wir arbeiteten also daran, Ladys Seele zu stabilisieren und damit eine gewisse Ausgeglichenheit herzustellen.
Früher gab es "Lady-Regeln" und "Katzen-Regeln". Heute gibt es "Katzen-Regeln", ohne Wenn und Aber, sie sind für alle gleich, eben auch für Lady.
Grundsätzlich halte ich das Loben für eine bessere Erziehungsstrategie. Lob, Anerkennung, Beschäftigung und Spaß.
Aber es gibt nun mal auch Regeln, für alle, auch für Katzen wie Molly...er hat ja auch seine eigenen Regeln
😉
LG
Claudia