Jertzt muß ich doch mal schreiben: Ich habe eure Geschichte von Anfang an verfolgt - mal davon abgesehen, daß ich ihn supersüß finde, hat mich das ganze an meine Geschichte mit Linciko erinnert... und nun ist auch der weitere Werdegang sehr ähnlich... deshalb erzähl ich sie mal, vielleicht hilft euch das ein bißchen...
Linciko war bei uns Revierkater, ein Streuner wie er im buche steht - drahtig, federnder Schritt, einfach nur wunderschön... ich sah im gerne zu, wie er hier sein Revier abschritt. Dann war er länger verschwunden und als ich ihn dann wieder sah, war der Schritt nicht mehr federnder, er sah schrecklich abgemagert aus und als er sich umdrehte sah ich warum: sein eines Auge war völig Matsch und sein Maul komplett blutig. Ich fing an Futter hinzustellen und er kam tatsächlich wieder und fraß das Futter - wobei fressen das falsche Wort ist, denn das konnte er gar nicht mehr wirklich so richtig - er speichelte Extrem und schien ziemlich schmerzen zu haben.
Ich versuchte eine Falle aufzutreiben - was hier aber gar nicht so leicht ist und so fing ich an meinen Hauswirtschaftsraum vorzubereiten für ihn und das Futter immer dichter ans Haus zu stellen, bis er schließlich in der Terrassentür fraß. Er liebte es meinen Worten zu lauschen und entspannte sich beim mit ihm reden, aber einen gewissen Sicherheitsabstand durfte ich nicht unterschreiten.
Eines Abends saß ich beim Fernsehen, Terrassentür war auf, da kam er nochmal an und da ich nichts mehr stehen hatte, kam er ins Haus, sah die Näpfe meiner Katzen in der Küche und lief dahin. Das war DIE Chance! Ich schaffte es schneller als er an der Tür zu sein und sie war zu! Er sprang in Panik die Tür hoch raste in den Flur und von dort zum Fenster im Hauswirtschaftsraum... also schnell da Tür zu und geschafft!! *Pfüü
Am näxten Tag hab ich mich in Leder gekleidet, ihn in das Leder verbeißen lassen und so in die Box gestopft gekriegt und zum Tierarzt gebracht.
Er wurde kastriert, seine Wunden versorgt und ich ließ ihn auf Fiv und Leukose testen... Ergebnis: Fiv-positiv!
Das schlimme Auge und das wunde Maul waren wahrscheinlich Ergebnis eines heftigen Infektionsausbruchs...
Ich nahm Kontakte zu Fiv-Dauerpflegestellen auf und hatte auch eine Zusage, aber die Infektion war sehr heftig und es brauchte lange, bis sie ausheilte. Insgesamt war er fast 3 Monate bei mir und in der Zeit war er absolut lieb und friedlich - aber er zeigte mir mit all seinem Verhalten, daß er taurig ar, daß er wieder raus wollte, daß er nicht zur Mnschenkatze werden wollte...
Ich fing an zu grübeln und begann ein Holzhaus mit kleine Freigehege erstmal für ihn her zu richten, damit er wenigstens ein bißchen Freiheit haben konnte, bis er mir wieder kräftig und auch gesund genug schien, um wieder richtig stromern gehen zu können...
Doch er machte mir einen Strich durch die rechnung: noch in der ersten Nacht in seinem Gehege brach er aus - in dem er mit seinem Kopf unter das mehere Kilo schwere Gestell ging und dies anhob!
Ich war verzweifelt und ging davon aus, daß alle Mühe und Investition damit umsonst gewesen sei.... ich stellte Futter raus und zog damit verschiedenste andere Katzen an, aber kein Linciko...
ich schrieb ihn innerlichab und ging davon aus, daß er irgendwo sich zum sterben hin verkrochen hatte...
dies war letzten Herbst gewesen und der Winter war bekannterweise extrem hart. Zum Glück stellte ich wegen der anderen Mietzen weiterhin Futter raus und jeden Morgen war es auch leer...
Im Frühling sah ich zum Futterplatz und: da stand er!
Er fraß gemütlich und sah phantastisch aus!!
Ich habe keine Ahnung, ob er den Winter über mitgefressen hat oder nicht, aber es ist mir auch egal.. er lebt und es geht ihm gut, er hat trotz Fiv DIESEN Winter überlebt!
Und er kommt jetzt jeden Tag mehrmals, er frisst und scheint sich rumdum wohl zu fühlen...
ich bin wahnsinnig froh jetzt, daß es so gekommen ist, wie es gekommen ist... er gehört nach draußen und ich war zwar fest überzeugt davon ihn wieder raussetzen zu wollen, wenn er fit genug sei, aber ichweiß nicht, ob ich es wirklich geschafft hätte...
So hat das Schicksal mir diese schwere Entscheidung abgenommen und ich bin froh über den Ausgang...
Sicherlich wird er da draußen keinesfalls so lange Leben könen wie drinnen, irgendwann wird das Fiv wieder seinen tribut fordern und es ist fraglich, ob ich das dann rechtzeitig genug es merke um einzugreifen bzw. ob er mir die Chance überhaupt gibt... aber er hat jetzt ein vielleicht kürzeres, aber für ihn glückliches und passendes restliches Leben, das ich durch meine Aktion ihm ermöglicht habe - und DAS war es wert