Ich kann dich gut verstehen, es macht oft nicht viel Freude hier mitzulesen. Ich wollte vor fünf Jahren, als ich angefangen habe mich um die Streuner zu kümmern, nur den Tieren helfen. Ich bin mit sehr idealistischen Vorstellungen da heran gegangen. Am Anfang gab es ja auch Erfolge, ich durfte Futterstellen einrichten. Viele Katzen sind kastriert worden, auch auf dem Campingplatz waren die Leute froh, dass endlich mal ein Verein geholfen hat. Ich erinnere da an Knubbel, Pirina, Taiga und die vielen Babies von dort, die wir mit Hilfe von lieben Menschen in ein gutes Zuhause vermitteln konnten.
Ich wollte nie so eine verbitterte Tierschützerin werden, die besser mit Tieren als mit Menschen umgehen kann. Manchmal befürchte ich, ich bin schon nah dran.🙁 Der ständige Umgang mit ignoranten Menschen zermürbt auf Dauer, ich versteh sehr gut warum viele im Tierschutz tätige nach einigen Jahren nicht mehr können. Dann kommt dazu noch der ständige Hickhack untereinander, in Vereinen und privat. Man braucht verdammt viel Kraft und mentale Stärke um das alles auf Dauer durchzuhalten.
Eine schöne Nachricht gibt es aber auch noch, die schwarze Katze Hillary vom Hotel ist gestern Mama von fünf Kitten geworden, alle fünf Tiger. Wenn sie nicht an der Futterstelle aufgetaucht wäre hätte sie sehr wahrscheinlich ihre Babies draussen bekommen müssen. Das zeigt mal wieder, wie wichtig betreute Futterstellen sind um die Katzenvermehrung zu begrenzen. Aber manche Menschen kapieren es nie, und was auch schlimm ist, jeder dritte auf dem Campingplatz hat Hunde. Wie kann man Hunde mögen und Katzen hassen, werde ich nie verstehen.