Schön.
Aber woher nimmt ein 0815 Vermehrer seine "besonderen" Katzen, die sich besser verkaufen lassen? Wenn er auf Mutationen wartet, ist das bestimmt weniger lukrativ.
Das ist das, was mich an der Katzenzucht am allermeisten stört! Mensch A setzt zwei Katzen aufeinander und erklärt das zur neuesten Rasse. Mensch B macht dasselbe und wird Vermehrer genannt. Für mich kein Unterschied. Hauptsache, was besonderes kommt dabei raus.
Naja, wenn es keine Snowshoes geben würde (willkürliche Rasse gewählt) dann wären Dreifarbige vielleicht noch immer "was Besonderes"
Das seh ich auch so. Trotzdem entbindet das Züchter nicht von ihrer Verantwortung.
Die "besonderen" Katzen gibt es doch schon längst? Es gibt genug Katzen mit Pointzeichnung, Katzen mit blauen Augen, weiße Katzen, dreifarbige Katzen...
Diese Dinge sind ja nicht aus der Welt. Wären sie es, würden einfach Dinge erfunden, die Katzen besonders machen sollen.
Hier zum Beispiel:
http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeig...tted-with-white/180620053-136-8164?ref=search
das ist eine ganz normale Hauskatze, aber der Verkäufer glaubt wohl, Bonsaikatze verkaufe sich besser.
Wenn dreifarbige Katzen etwas besonderes wären, würden halt dreifarbige Katzen vermehrt werden. Von daher spielt es doch keine Rolle, ob es Züchter gibt oder nicht.
Ich weiß aus Erzählungen, dass meine Oma immer nur weiße Katzen hatte. Das waren keine Rassetiere, aber trotzdem wollten die Leute lieber weiße Katzen haben, als z.B. schwarze.
Aber die weißen Katzen waren doch nicht schuld daran, dass die getigerten, schwarzen und gefleckten dann ertränkt wurden.
Auch die Bauern, die die Katzen lieber verschenken wollten, als sie alle zu töten, waren nicht schuld, dass es für andersfarbige Kätzchen keinen Markt gab.
Schuld waren die Käufer, die nun einmal weiße Katzen schöner fanden, als
schwarze oder getigerte. Und dass, ohne dass irgendwer ihnen sagen musste, dass eine weiße Katze etwas besonderes ist - sicher sind einige clevere Menschen später darauf gekommen, gezielt weiße Katzen zu züchten, aber zuerst war die Nachfrage da, dann erst die, die daran verdienen wollten.
Hätte es keine weißen Kätzchen gegeben, wären vielleicht die schwarzen begehrt gewesen.
Wie auch immer, heute waren auch erst die Menschen da, denen die normalen Katzen zu langweilig waren, dann die Züchter. Die Züchter haben nicht urplötzlich angefangen, neue Rassen zu kreieren, ohne, dass jemand danach gerufen hätte.
Man merkt ja an Tierschutzkatzen, dass es nicht klappt, ein Produkt zu verkaufen, für das keine Nachfrage besteht, da kann man sich noch so bemühen.
Wenn die Züchter weg wären, würde sich also nichts ändern, die Nachfrage nach besonderen, anderen Katzen wäre immer noch da. Die Leute, die vorher einen Bengalen wollten, würden sich nicht plötzlich mit einer stinknormalen Hauskatze zufrieden geben, sie waren nie potenzielle Kunden für den Tierschutz und sie werden es nicht plötzlich. Sie würden sich aus einer anderen Quelle ein besonderes Tier suchen.
Ändern muss man nicht die Züchter, sondern die Köpfe der Käufer. Dann hat sich die Katzenzucht nämlich ganz von allein erledigt. Kein Züchter produziert Katzen, wenn er immer auf ihnen sitzen bleibt. Ich sehe den Kunden daher
ganz allein in der Verantwortung.
Der Unterschied zwischen Züchter und Vermehrer ist, dass der Züchter versucht, seine Rasse zu verbessern (also vor allem, alle Krankheiten auszumerzen und ein einheitliches Bild der Rasse zu erhalten) und durch Tests und genauer Ansicht der Ahnen gesund zu erhalten. Das ist der Kern von Zucht. Ein Vermehrer interessiert sich nicht dafür, ob er der Rasse, die er züchtet schadet, er wird keine Stammbäume studieren und umfangreiche, kostspielige Tests mit seinen Tieren machen.
Er produziert blind. Das Ergebnis ist bei beiden eine Katze, der Weg der Produktion ist ein anderer.
Es ist ja auch ein Unterschied, ob ich beim Bauern meines Vertrauens ein Bund Radischen kaufe, oder ob ich mir dieses aus Massenproduktion und mit allerlei chemischen Mitteln vollgesprüht besorge, obwohl beides Radieschen sind.
Sachen wie; Tiere gut aufziehen, nur in Mehrkatzenhaltung und nicht unter
12 Wochen abgeben, etc. sind der Definition nach übrigens keine Merkmale einer Zucht (obwohl ich natürlich trotzdem finde, dass man darauf achten sollte).