Katze aus Tierheim oder Züchter? Diese ewigen Diskussion und Vorwürfe. Meine Meinung

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Ich kann mich tagtäglich mit der Tatsache, dass diese Tiere leider kein Heim finden, beschäftigen und mich aufgrund der Unfähigkeit unserer Gesellschaft, diesen Umstand zu verbessern, quälen.
Wenn einer eine Katze aus einem TH adoptiert, ist einer Katze geholfen. Täte das jeder, wären sooooooo vielen Katzen geholfen. Oder man macht es sich leicht und schaut weg, obwohl man eigentlich doch gewillt wäre, dann aber doch nicht.
Vielleicht mal so ans Denkanstoß - immerhin quält man sich mit dem Gedanken nicht. Oder vielleicht doch, wenn man Tieren mit Vorgeschichte keine Chance gibt. Weiß ich nicht. Kann ich nicht nachvollziehen, weil ich auf solch einen Grundgedanken schon gar nicht käme.
 
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Ich kann darüber grübeln und mich stressen - genauso wie ich mich auf der Arbeit über meinen Chef aufregen kann, jemand sich tagtäglich über seine chronischen Krankheiten aufregt/trauert - oder zum persönlichen Schutz meiner Psyche versuchen, solche Faktoren ausblenden und das Beste aus der Situation machen. Wenn mir jemand sagen würde, ich würde ich einem Jahr den Löffel abgeben, würde ich schleunigst versuchen, die nächsten 365 Tage so schön wie möglich zu gestalten, anstatt mich zurückzuziehen und mich von Trauer und Frust zu umgeben.

Ich kann mich leider nicht um alle armen Kitten der Welt kümmern, die kein zuhause haben. Und das tut weh, wenn ich darüber nachdenke.
Rassekatzen und Tierschutz müssen sich ja nicht komplett ausschließen, auch wenn sie nicht so direkt miteinander vereinbar sind.

Aber naja. Das Leid ist da, es muss was getan werden. Wir wären ziemlich schlecht dran, wenn mehr Leute so denken würden wie du. Ich würde es tatsächlich Egoismus nennen.
Die Möglichkeit, dass du negative Einflüsse - allein durch den Zustand von Traurigkeit - erfahren könntest, blockst du so ab dass du es tatsächlich damit vergleichst wenn ein Mensch nur noch ein Jahr zu leben hätte.
Das finde ich schon schlimm. Sei froh, dass du nicht als Katze auf die Welt gekommen bist sondern dein Leben selbst bestimmen kannst.
Ist nicht böse gemeint, auch wenn es sich vielleicht so liest.
Wir brauchen Menschen, die das Leid der Tiere sehen und es sollte auch unangenehm sein und schmerzen, sonst ändert ja keiner was.
 
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[...] Wie in den USA und in südeuropäischen Ländern werden weibliche Katzen inzwischen auch hierzulande immer früher geschlechtsreif!

Noch vor einigen Jahren setzte man die Geschlechtsreife der weiblichen Katze bei 7-9 Monaten an. Dieser Illusion unterliegen leider noch immer viele Tierhalter – und auch einige Tierärzte. Die Wirklichkeit sieht allerdings ganz anders aus:

Eine Katze erreicht ihre Geschlechtsreife heute mit durchschnittlich 5 Monaten! Im Herbst geborene Kätzinnen sogar noch früher; mit 3-5 Monaten. Dies sind gesicherte medizinische Fakten, nachzulesen z.B. im veterinärmedizinischen Standardwerk „Katzenkrankheiten“ der Professoren Kraft und Dürr.
[...] Noch weniger die Tatsache, dass die Gesundheit der Katze durch die Hormonbelastung während der Rolligkeit gefährdet ist. Infolgedessen macht es also Sinn, von vorn herein zu verhindern, dass das Tier die Geschlechtsreife erlangt.

Eine äußerst effektive und medizinisch vorteilhafte Methode ist die sogenannte Frühkastration. Neu ist diese Methode bei weitem nicht, denn sie wird auch in Deutschland bereits seit Jahrzehnten an allen sogenannten „Nutztieren“ vorgenommen, und zwar ohne dass dies je in Frage gestellt worden wäre.
[...] Dass die Kastration vor der Geschlechtsreife erfolgen sollte, steht inzwischen aus medizinischer Sicht längst außer Frage; die Diskussion dreht sich im Moment nur um die Frage, wie viel früher dies geschehen sollte. Wie so oft im internationalen Vergleich stecken wir in Deutschland mit unseren Erkenntnissen noch in den Kinderschuhen.
Quelle: Frühkastration der Katze
 
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Ich kann mich tagtäglich mit der Tatsache, dass diese Tiere leider kein Heim finden, beschäftigen und mich aufgrund der Unfähigkeit unserer Gesellschaft, diesen Umstand zu verbessern, quälen.

Ich kann darüber grübeln und mich stressen - genauso wie ich mich auf der Arbeit über meinen Chef aufregen kann, jemand sich tagtäglich über seine chronischen Krankheiten aufregt/trauert - oder zum persönlichen Schutz meiner Psyche versuchen, solche Faktoren ausblenden und das Beste aus der Situation machen. Wenn mir jemand sagen würde, ich würde ich einem Jahr den Löffel abgeben, würde ich schleunigst versuchen, die nächsten 365 Tage so schön wie möglich zu gestalten, anstatt mich zurückzuziehen und mich von Trauer und Frust zu umgeben.

Ich kann mich leider nicht um alle armen Kitten der Welt kümmern, die kein zuhause haben. Und das tut weh, wenn ich darüber nachdenke.

Deine Ausführung klingt als gäbe es nur die Optionen „Sich angesichts des Elends quälen“ oder „Kopf in den Sand stecken und alles ausblenden“.
Hast du darüber hinaus die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dich einfach aktiv einzusetzen anstatt nur darüber zu schimpfen, wie schrecklich die Welt ist und wie sehr dich das belastet?

Um dein Beispiel aufzugreifen: Wie wäre es damit, sich einfach einen neuen Job mit netterem Chef zu suchen?

Du hast die Möglichkeit dein Leben und deine Umgebung durch aktives Handeln zu beeinflussen.

Im Tierschutz könntest du das zum Beispiel als Pflegestelle, als ehrenamtliche Unterstützung im Tierheim, durch die Mithilfe bei Kastrations-Aktionen, durch Vermittlungshilfe für Tierschutzkatzen auf Onlineportalen, durch das Sammeln von Spenden und unzählige andere Möglichkeiten. Oder indem du eines der „armen Kitten“ adoptierst. Damit würdest du für diese Katze ihr komplettes Leben verändern.
 
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Ich finde den Blick des TE auf Tierheimkatzen etwas einseitig. Neben den schon mehrfach erwähnten Kitten gibt es dort immer wieder verschmuste, absolut menschenbezogene Tiere, die einfach deshalb im Tierheim gelandet sind, weil der Halter z.B. ins Pflegeheim musste oder eine Allergie entwickelt hat. Bei diesen Tieren ist die ganze Geschichte bekannt.
Außerdem muss ich hier auch noch einmal eine Lanze brechen für die Tiere "mit Geschichte". Ich habe mich zweimal ganz bewusst für solche Tiere entschieden, bei denen klar war, dass sie schlimme Erlebnisse hatten und von denen geprägt waren. Sicher hat man am Anfang etwas Bammel, ob das wird und die Sache braucht auch Zeit. Was man bekommt, wenn man die Zeit und die Fürsorge investiert, ist absolut bereichernd. Zu erleben, wie scheue Katzen langsam auftauen, dich zum ersten Mal am Morgen mit einem Maunzer begrüßen, dir zum ersten Mal um die Beine streichen, zum ersten Mal nicht weglaufen, wenn du dich in ihrer Nähe niederlässt, zum ersten Mal ihren Bauch zeigen, zum ersten Mal neugierig gegenüber der Spielangel sind statt Angst zu haben, das erste Leckerli aus der Hand nehmen... und so weiter und so weiter. Jeder Schritt ist so ein besonderer Erfolg und macht einfach glücklich. Wenn man weiß, dass man das Tier offensichtlich so weit richtig behandelt hat, dass es diese Momente jetzt selber zulassen kann und auch zum ersten Mal erfährt. Wenn eine Katze, die aus einer Sicherstellung kommt, sich auf einmal streicheln lässt und merkt, dass das ja schön ist und du hast ihr das beigebracht... Und dann wird man nachts plötzlich wach, weil es am Fußende des Bettes einen Plumpser getan hat, du fragst dich, was das jetzt war, und dann merkst du, dass es im Bett plötzlich schnurrt und stellst fest, dein Scheutier hat nachts den Weg zu dir gefunden. Solche Momente sind einfach sehr, sehr schön.
Ich habe nichts gegen Rassekatzen vom guten Züchter, aber die "Geschichte", die Katzen im Tierheim mitbringen, sollte man nicht nur negativ sehen.
 
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Aber gerade Kitten haben in den allermeisten TH alles was sie brauchen und das lange genug. Ich würde sogar sagen, Kitten wachsen im TH besser versorgt und sozialisiert auf als in manchen Züchter- und den meisten Vermehrerhaushalten.
Es sei dir unbenommen, dich dennoch dagegen zu entscheiden, aus welchen Gründen auch immer. ( Auch wenn ich persönlich finde dass sie eher auf Vorurteilen als auf Fakten beruht und dein Vergleich aus dem Humanbereich nicht nur hinkt, der robbt quasi schon).
Schade finde ich persönlich, dass du für deine Meinung Respekt einforderst, aber nicht in der Lage bist, diesen Respekt der anderen Seite entgegen zu bringen, so empfinde ich es zumindest. Gerade der von dir zitierte Post ist zwar emotional aber dennoch nicht angreifend und sehr liebevoll, und ich finde nun gar nicht, dass „Leute wie @Lila1984“ zum Nachdenken gebracht werden müssen.
Unabhängig vom Katzenthema finde ich die Einstellung „ich kann eh nichts an der Situation ändern, also bringt es nichts mir das Leben mit dem vergeblichen Versuch zu erschweren“ bedauernswert kleingeistig.
Das ist keine Entschuldigung für was auch immer. Ich halte es nicht generell für verwerflich, bei der Kosten-Nutzen-Abwägung den eigenen Vorteil in den Vordergrund zu stellen. Dann sollte man das aber auch selbstbewusst so vertreten und sich nicht hinter Ausreden verstecken.

Das unterstütze ich hiermit mit 1000 %.
 
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Zum Thema frühe Kastration lass ich Dir auch noch was da:



Quelle: Frühkastration der Katze
Das nehme ich dankend entgegen.
Das Thema mit der „früheren“ Kastration ist einer der Dinge, die ich bis heute wirklich nicht wusste. Ich bin wie z.B. bei männlichen Hunden ausgegangen, dass es ein Mindestalter gibt.
Ich werde mich damit zeitnah auseinandersetzen.
 
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Ich kann mich leider nicht um alle armen Kitten der Welt kümmern, die kein zuhause haben. Und das tut weh, wenn ich darüber nachdenke.

Du könntest Dich aber wie schon erwähnt um die kümmern, die Du jetzt vom Züchter holst. Dann tut es auch weniger weh, darüber nach zu denken, denn dann hast Du selbst proaktiv etwas dazu beigetragen, das Leid zu minimieren.

Wie gesagt: Das was Du tust ist in Ordnung. Aber dann belüge Dich doch nicht selbst indem Du so tust als ob.

Und Du steckst was Tierschutztiere angeht halt leider auch ziemlich voller Vorurteile. Warum die sich nach wie vor so hartnäckig halten ist mir ein Stück weit ein Rätsel, aber mir ist bewusst, dass es sie gibt.

Als ich mit meiner Katze im Taxi vom TH nach Hause gefahren bin hat mich der Taxifahrer auch gefragt, ob das denn auch ein "vernünftiges" (ich weiss nicht mehr wie er es genau formuliert hat, aber er war wohl auch der Auffassung, dass man in Tierheimen nur "besonders schwere Fälle" findet) Tier wäre und ob ich mir da sicher wäre und wie meine Erfahrungen sind. Ich konnte ihm ganz ehrlich antworten, dass ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht habe und dass ich davon überzeugt bin ein tolles Tier adoptiert zu haben.

Es ist wirklich nicht so, dass in Tierheimen nur "gestörte" oder "extrem schwierige" oder kranke Tiere zu finden sind. Die gibt es sicherlich auch, aber die meisten Tiere dort sind ganz normale, gut handlebare, gesunde Tiere, wenn man bereit ist sich auf ein IDIVDUUM einzulassen.
 
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Und wenn man sich nun mit "psychischer Resilienz" beschäftigt stellt man fest, dass diese Entwicklungsphasen einen unmittelbaren Zusammenhang mit der späteren psychischen Stabilität eines Menschens oder Tieres haben.
Resilienz bedeutet das Wegbleiben von psychischen Erkrankungen/Störungen bei risikoreicher Umgebung. Ich glaube so ungefähr war die Definition. Hatte einige Module über Psychologie währende meines Studiums.
Und dann hast du es falsch verstanden, denn man weiß bis heute nicht ganz genau warum einige Menschen resilient sind obwohl sie unter katastrophalen Bedingungen aufgewachsen sind.
Das müsste im Umkehrschluss bedeuten, dass Katzen, die traumatisch aufgewachsen sind, dann trotzdem vertrauensvoll und lieb gegenüber Menschen sind - somit würdest du dir selbst bei deiner eigenen Meinung/Haltung beim Thema Tierschutzkatze mit schlechter Vergangenheit widersprechen.

Man geht bei Resilienz davon aus, dass ein wesentlicher positiver Faktor dazu beiträgt, dass sich die paar Menschen es schaffen in einer krankmachenden Umgebung psychisch gesund zu entwickeln und es ist ein interessantes Phänomen. Von dem ich aber nicht verstehe warum du es nun beim Thema Tierheimkatzen einbringst mit der Haltung dazu, dass sie irgendwie eine blöde Vorgeschichte haben + nicht so psychisch (+physisch?) gesund wären. Es wäre ein Widerspruch halt.

Und dass du die menschliche Psychologie mit der von Katzen gleichsetzt finde ich entsetzlich. Sie sind nicht durch Gesellschaft, Gender, Spiritualismus, Zeitgeist, Krieg und vieles mehr geprägt.
Es ist nicht fair sie mit uns zu vergleichen. Sie haben eigene arttypische Verhaltensweisen und Bedürfnisse, die noch sehr von Instinkt geprägt sind. Bitte nicht vermenschlichen. Und noch ein bisschen mehr in Psychologie einlesen 😉
 
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Du könntest dich aber zumindest um eins kümmern, dann wäre dem einen schon geholfen.In deinem Fall hättest du sogar zwei Seelen retten können....ist das nicht ein schöner Gedanke?!

Ich hebe an diesem Punkt hervor, dass ich zwar Vorbehalte gegenüber Tierheimen etc. habe, diese aber nicht völlig ausschließe bzw. nur argwöhnischer betrachte.

Ich frag mich an diesem Punkt auch, warum mir ich sag mal „das Leben vor mir“ eines Kittens so wichtig ist.

Ehrlich gesagt:
Ich habe in gewisser Weise Angst, dass es durch eine Vorbelastung in der Eingewöhnung/Interaktion nicht klappen könnte oder zum Beispiel eine Erbkrankheit zu einem früheren Trennungsschmerz führen könnte, als gedacht.
Ist das nicht in gewisser Weise menschlich?
 
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Ich arbeite im Tierheim.


Daran merke ich, dass du leider nichts begriffen hast.
Ja, es gibt sie, die Tiere, die ggf misshandelt wurden etc. Aber auch diese können sich zu den tollsten Partnern entwickeln, die man sich wünschen kann.
Ja, diese Tiere haben eine Geschichte. Aber man kann ihnen helfen, diese zu verarbeiten und ja, das geht auch im hohen Alter.
Ich kenne eigentlich keine Katze, die sich nicht auch im hohen Alter positiv entwickelt hat.

Außerdem ziehen jedes Jahr sehr viele Tierschützer Waisenkätzchen groß, die zwischen 0 Tage und 3-4 Wochen alt sind und darüber hinaus. Meine bleiben meist, bis sie ca 12 Wochen alt sind.
Und ich wage mal zu behaupten, dass sie bei mir behütet aufwachsen.

Ich habe ebenfalls länger in Tierheimen gearbeitet und stimme @Freewolf zu.

Selbst hab ich nur Tiere aus dem Tierschutz, seit 25 Jahren, da kann ich schon etwas aus dem Nähkästchen plaudern.

Wenn ich schwierige Tiere aus dem Tierheim habe, dann bewusst. Denn das wurde nicht verschwiegen. Und ich hab mich bewusst dafür entschieden.

Ich behaupte jedoch, dass Katzen aus dem Tierheim bis auf wenige Ausnahmen "normal" sind und Kitten aus dem Tierheim sind eigentlich die bestmögliche Variante, wenn man Kitten möchte ... besser und länger sozialisiert geht kaum.

Kein Tierheim versucht, einem Interessenten eines von den wenigen schwierigen Tieren "unterzujubeln".
Da wäre der Rücklauf vorprogrammiert.

Wenn jeder Vermehrer (und was anderes ist dein "Züchter" nicht @Relaxo) die Käufer/Adoptanten so durchleuchten würde, wie ein Tierheim, dann ist z.B. die Einzelhaltung die du erstmal machst, mit Tierheim Tieren nicht durchführbar.
 
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Ich habe in gewisser Weise Angst, dass es durch eine Vorbelastung in der Eingewöhnung/Interaktion nicht klappen könnte oder zum Beispiel eine Erbkrankheit zu einem früheren Trennungsschmerz führen könnte, als gedacht.
Ist das nicht in gewisser Weise menschlich?

Natürlich ist es "menschlich" Ängste zu haben. Und das ist ja auch ok. Aber für meine Begriffe ne andere Baustelle, eben DEINE Baustelle.

Es wirkt fast ein bisschen so, als ob Du Deine eigene Geschichte mit der der Katzen vermischst an der Stelle. Das meine ich gar nicht als Kritik, es ist immer gut, wenn man sich selbst und die eigenen Grenzen da möglichst realistisch einzuschätzen versucht. Ich würde mich aber auch fragen: WARUM macht mir das eigentlich soviel Angst? WARUM glaube ich nicht adäquat damit umgehen zu können? Und ist das überhaupt realistisch?

Ich glaube dass dieses "viele Gedanken" machen bei Dir eher dazu führt, dass Du am Ende feststellst: Ich will maximale Kontrolle. Nur gibt es Kontrolle diesbezüglich eh nicht mit "Garantieschein" (auch beim Züchter nicht) und wenn Du auf psychische Gesundheit aus bist, macht es auch wenig Sinn danach zu streben. Denn dann lebst Du gleichzeitig ständig in der Angst vor dem Kontrollverlust, das ist Stress pur. Und Stress macht wie Du wahrscheinlich selbst weisst nachweislich krank.
 
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Ich hebe an diesem Punkt hervor, dass ich zwar Vorbehalte gegenüber Tierheimen etc. habe, diese aber nicht völlig ausschließe bzw. nur argwöhnischer betrachte.

Ich frag mich an diesem Punkt auch, warum mir ich sag mal „das Leben vor mir“ eines Kittens so wichtig ist.

Ehrlich gesagt:
Ich habe in gewisser Weise Angst, dass es durch eine Vorbelastung in der Eingewöhnung/Interaktion nicht klappen könnte oder zum Beispiel eine Erbkrankheit zu einem früheren Trennungsschmerz führen könnte, als gedacht.
Ist das nicht in gewisser Weise menschlich?

Natürlich sind Ängste menschlich. Allerdings scheinen die Ängste in deinem Fall zum Großteil auf Vorurteilen gegenüber dem Tierschutz zu basieren, weshalb du in dieser, von dir angestoßenen, Diskussion auch einige kritische Gegenstimmen erhältst.

Zudem ist deine Einstellung „Lieber wegschauen weil das Leid der Tiere mich traurig macht“ für die meisten hier vermutlich nicht nachvollziehbar. Ein Großteil der Mitglieder aus diesem Forum hat Katzen aus dem Tierschutz und viele sind auch darüber hinaus selbst auf vielfältige Weise tätig, um proaktiv etwas zu ändern und Katzen zu helfen.
 
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Resilienz bedeutet das Wegbleiben von psychischen Erkrankungen/Störungen bei risikoreicher Umgebung. Ich glaube so ungefähr war die Definition. Hatte einige Module über Psychologie währende meines Studiums.
Und dann hast du es falsch verstanden, denn man weiß bis heute nicht ganz genau warum einige Menschen resilient sind obwohl sie unter katastrophalen Bedingungen aufgewachsen sind.
Das müsste im Umkehrschluss bedeuten, dass Katzen, die traumatisch aufgewachsen sind, dann trotzdem vertrauensvoll und lieb gegenüber Menschen sind - somit würdest du dir selbst bei deiner eigenen Meinung/Haltung beim Thema Tierschutzkatze mit schlechter Vergangenheit widersprechen.

Man geht bei Resilienz davon aus, dass ein wesentlicher positiver Faktor dazu beiträgt, dass sich die paar Menschen es schaffen in einer krankmachenden Umgebung psychisch gesund zu entwickeln und es ist ein interessantes Phänomen. Von dem ich aber nicht verstehe warum du es nun beim Thema Tierheimkatzen einbringst mit der Haltung dazu, dass sie irgendwie eine blöde Vorgeschichte haben + nicht so psychisch (+physisch?) gesund wären. Es wäre ein Widerspruch halt.

Und dass du die menschliche Psychologie mit der von Katzen gleichsetzt finde ich entsetzlich. Sie sind nicht durch Gesellschaft, Gender, Spiritualismus, Zeitgeist, Krieg und vieles mehr geprägt.
Es ist nicht fair sie mit uns zu vergleichen. Sie haben eigene arttypische Verhaltensweisen und Bedürfnisse, die noch sehr von Instinkt geprägt sind. Bitte nicht vermenschlichen. Und noch ein bisschen mehr in Psychologie einlesen 😉

Ich denke es ist eine Sache des „Kann“ passieren muss aber nicht.
Eine Katze hat zum Zeitpunkt des Geborenwerdens die gleichen Grundbedürfnisse wie wir.. Schutz, soziale Bindungen, Anerkennung/Wertschätzung + elementare physiologische Grundbedürfnisse.
Ich glaube das mit dem Umkehrschluss reißt du ein wenig aus den falschen Kontext.
Meine Kernaussage ist/war - umso gesünder die Psyche eines intelligenten Wesens, umso gesünder auch der physiologische körperliche Zustand.
Ich denke es ist unumstritten, dass z.B. depressive Tiere/Menschen eine grundsätzlich schlechtere Körperfunktion haben (können).

Mir der Resilenz meine ich übrigens nur die Fähigkeit aufgrund einer gefestigten Psyche, in späteren Lebensabschnitten besser mit Stress und all den Folgen umgehen zu können.. 🤷‍♂️
 
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Ich nahm Ende August zwei Streuner auf, die zuvor 4 Monate in einer PS waren, geschätzt 5-6 und 8-10 Jahre alt. Besser sozialisierte Katzen als Streuner kann es kaum geben - zumindest untereinander, nicht unbedingt zum Menschen bzw zum Leben mit Menschen.

Haben sie eine Vorgeschichte? Natürlich, sogar eine lange, nur werde ich sie nie erfahren. Ist das wichtig? Mir nicht. Haben sie Macken? Weiß nicht, sie sind einfach Sam und Meo. Was ist eine Macke? Sie haben ihre Eigenarten, die haben aber auch Rassekatzen vom seriösen Züchter, zumindest möchte ich das hoffen, dass da nicht nur perfekte kleine Klone vom Fließband geschaffen werden.

Haben sie das Urvertrauen in die Menschen, das Kitten oftmals haben, die behütet aufwachsen? Nicht im geringsten, jedes Quäntchen Vertrauen muss ich mir mm-weise erarbeiten mit Geduld, Geduld, Geduld. Heute hat Meo ein Leckerchen in meiner Hand nach längerem Nachdenken mit der Nase angestupst, aber nicht genommen, noch nicht. Welch ein überwältigender Vertrauensbeweis bahnt sich da an! Bestimmt darf ich ihn binnen der nächsten 6 Monate mal anfassen, ich bin guter Dinge. Bei Sam wird es viel länger dauern, aber auch der döst schon offen in Sichtweite, auch wenn die Ohren dabei immer auf mich gerichtet sind, sicher ist sicher.

Sind sie integriert / eingewöhnt bei mir? Ja, sie haben sich ihr Revier erobert, finden immer wieder neue Orte, die als sicher eingestuft werden können, sind sauber, freundlich im Umgang miteinander, essen wenn sie Hunger haben soviel bis sie satt sind und lassen den Rest stehen, dabei mäkeln sie nicht im geringsten. Ich erinnere: exStreuner, die spät kastriert wurden, sicherlich viele Kämpfe auszufechten hatten, vermutlich einige Damen beglückten, viele Jahre um die Nahrung kämpfen mussten und nie ein Katzenklo kannten.

Ich wollte keine unbeschriebenen Blätter, ich wollte ein spannendes Abenteuerbuch. Das habe ich bekommen 😍
 
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Ich frag mich an diesem Punkt auch, warum mir ich sag mal „das Leben vor mir“ eines Kittens so wichtig ist.

Ehrlich gesagt:
Ich habe in gewisser Weise Angst, dass es durch eine Vorbelastung in der Eingewöhnung/Interaktion nicht klappen könnte oder zum Beispiel eine Erbkrankheit zu einem früheren Trennungsschmerz führen könnte, als gedacht.
Ist das nicht in gewisser Weise menschlich?
Vielleicht besuchst du einfach mal ohne Hintergedanken ein Tierheim, lernst einige Katzen kennen und kannst so deine "Hemmschwelle" vor dem großen Unbekannten überwinden. Danach steht dir ja trotzdem noch frei zu einem Züchter zu gehen.Vielleicht findest du aber auch DIE Katze, die zu euch passt.🤗
 
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Ich habe mich gerade mit Herrn Quilla über dieses Thema ausgetauscht.

Er hat mir einen Gedanken mitgegeben, den ich hier lassen möchte, weil ich ihn gut finde:

Um Tierheim / Tierschutz Katzen muss man sich bewerben.
Ebay- und Zuchtkatzen kannste "einfach kaufen".
 
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Jetzt hab ich bis hier hin gelesen und weißt du, was mein Problem mit der ganzen Sache ist, nicht dass du ein Rassekätzchen möchtest, ich kann wirklich verstehen, wenn man sich verliebt. Sondern, dass du ein Problem hast, einen passenden Partner für dein Kätzchen zu finden, weil du eine bestimmte Rasse wolltest.
Und in der Zeit, die du suchst, machst du sie zu einem Einzeltier, dem es an kätzische Kommunikaton mangelt und ganz viel verlernen wird.
Und damit machst du sie genau zu so einer Katze, die dann wegen Verhaltensstörungen im Tierheim abgegeben wird und damit definitiv ein Päckchen mit bringt.
 
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Natürlich ist es "menschlich" Ängste zu haben. Und das ist ja auch ok. Aber für meine Begriffe ne andere Baustelle, eben DEINE Baustelle.

Es wirkt fast ein bisschen so, als ob Du Deine eigene Geschichte mit der der Katzen vermischst an der Stelle. Das meine ich gar nicht als Kritik, es ist immer gut, wenn man sich selbst und die eigenen Grenzen da möglichst realistisch einzuschätzen versucht. Ich würde mich aber auch fragen: WARUM macht mir das eigentlich soviel Angst? WARUM glaube ich nicht adäquat damit umgehen zu können? Und ist das überhaupt realistisch?

Ich glaube dass dieses "viele Gedanken" machen bei Dir eher dazu führt, dass Du am Ende feststellst: Ich will maximale Kontrolle. Nur gibt es Kontrolle diesbezüglich eh nicht mit "Garantieschein" (auch beim Züchter nicht) und wenn Du auf psychische Gesundheit aus bist, macht es auch wenig Sinn danach zu streben. Denn dann lebst Du gleichzeitig ständig in der Angst vor dem Kontrollverlust, das ist Stress pur. Und Stress macht wie Du wahrscheinlich selbst weisst nachweislich krank.
Ich sollte an diesem Punkt vielleicht nochmal erwähnen, dass mir die Diskussionsatmosphäre deutlich besser gefällt, als in meinem ersten Thread.

Ich bedanke mich für alle Eindrücke und grübel mal drüber nach.
Und wer weiß vielleicht wird die 2. Katze ja nicht vom Züchter sein.
Auf jeden Fall sehe ich es wahrscheinlicher als heute morgen 🤔😛

Auch finde ich den deutlich größeren Anteil an „Protierheim“ - Usern interessant.. Es sind halt zwei unterschiedliche Lager.
 
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