Ich nahm Ende August zwei Streuner auf, die zuvor 4 Monate in einer PS waren, geschätzt 5-6 und 8-10 Jahre alt. Besser sozialisierte Katzen als Streuner kann es kaum geben - zumindest untereinander, nicht unbedingt zum Menschen bzw zum Leben mit Menschen.
Haben sie eine Vorgeschichte? Natürlich, sogar eine lange, nur werde ich sie nie erfahren. Ist das wichtig? Mir nicht. Haben sie Macken? Weiß nicht, sie sind einfach Sam und Meo. Was ist eine Macke? Sie haben ihre Eigenarten, die haben aber auch Rassekatzen vom seriösen Züchter, zumindest möchte ich das hoffen, dass da nicht nur perfekte kleine Klone vom Fließband geschaffen werden.
Haben sie das Urvertrauen in die Menschen, das Kitten oftmals haben, die behütet aufwachsen? Nicht im geringsten, jedes Quäntchen Vertrauen muss ich mir mm-weise erarbeiten mit Geduld, Geduld, Geduld. Heute hat Meo ein Leckerchen in meiner Hand nach längerem Nachdenken mit der Nase angestupst, aber nicht genommen, noch nicht. Welch ein überwältigender Vertrauensbeweis bahnt sich da an! Bestimmt darf ich ihn binnen der nächsten 6 Monate mal anfassen, ich bin guter Dinge. Bei Sam wird es viel länger dauern, aber auch der döst schon offen in Sichtweite, auch wenn die Ohren dabei immer auf mich gerichtet sind, sicher ist sicher.
Sind sie integriert / eingewöhnt bei mir? Ja, sie haben sich ihr Revier erobert, finden immer wieder neue Orte, die als sicher eingestuft werden können, sind sauber, freundlich im Umgang miteinander, essen wenn sie Hunger haben soviel bis sie satt sind und lassen den Rest stehen, dabei mäkeln sie nicht im geringsten. Ich erinnere: exStreuner, die spät kastriert wurden, sicherlich viele Kämpfe auszufechten hatten, vermutlich einige Damen beglückten, viele Jahre um die Nahrung kämpfen mussten und nie ein Katzenklo kannten.
Ich wollte keine unbeschriebenen Blätter, ich wollte ein spannendes Abenteuerbuch. Das habe ich bekommen 😍