Katze überfahren - wie mit Trauer leben?

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Kurzes niederschreiben meiner Gedanken, weil mir das glaube ein klein wenig hilft.
Vor zwei Tagen ist es passiert. Es kommt mir vor, als wäre sie schon eine Ewigkeit weg. Ich weiß nicht mehr, wie sie riecht oder wie sie sich anfühlt. Und dennoch habe ich das Gefühl, sie hat mir erst gestern ins Ohr miaut. Das hat sie nämlich immer gemacht, als sie raus wollte. Wir haben eine Katzenklappe aber nachts hat sie sich immer neben mich gestellt und mir direkt "Ma" ins Ohr miaut. Sie hat fast nie "Miau" gesagt, sondern immer "Mah Mah". Sie hat sich sehr gefreut, dass ich, egal wie sehr ich im Tiefschlaf war, ihr immer die Tür aufgemacht habe.
Sie konnte sogar "Sitz" und "Pfote" und "High Five". Sie war sehr schlau und es hat ihr viel Spaß gemacht, neue Dinge zu lernen. Vorher habe ich die Teeschublade aufgemacht und ein tiefer Schmerz hat mich wieder erfasst, als ich sah, dass da eine neue Packung Kamillentee lag. Den habe ich nämlich extra für sie gekauft, sie liebte Kamillentee.
Ich glaube, wir alle wünschen uns, dass unsere Lieblinge noch bei uns wären aber leider ist es nicht so. Ich versuche mich mit dem Gedanken zu trösten, dass wir uns alle irgendwann wiedersehen und dann so viel Zeit haben, wie wir möchten. Leider tröstet der Gedanke nicht viel. Sie war nie sauer, wenn wir mal ein paar Tage im Urlaub waren, weil sie wusste, dass wir wiederkommen und so hat sie sich dann einfach gefreut, uns wiederzusehen. Ich muss mir einfach immer wieder sagen, dass sie jetzt leider sehr lange im Urlaub ist aber wir sie auch irgendwann wiedersehen.
All ihr Nassfutter und ihre Schleckis muss ich irgendwann dem Tierheim spenden. Fina mag Farahs Lieblingsfutter überhaupt nicht, da waren sie fast nie gleicher Meinung. Fina isst nur Trockenfutter und Snacks, die man kauen muss. Das war schon schlimm nach Finas Unfall, als sie nur weiche Sachen essen durfte, da mussten wir ihr Trockenfutter und viele Snacks aufweichen und dann hat es irgendwie geklappt.
Ach, ich wünschte so sehr, dass sie noch da wäre. Ich hätte nie mit so etwas gerechnet. Ich dachte, wir haben schon genug schlimmes erlebt und dürfen jetzt endlich glücklich sein mit unseren beiden Lieblingen. Sie waren (und Fina ist es immer noch) unser großes Glück. Es kommt mir so unwirklich vor.

Ich schreibe mir immer Ziele für das kommende Jahr auf. Das hab ich die letzten Jahre nicht gemacht weil alles so schief lief mit Finas Unfall, Fussels Tod (unser vorherigen Katze), beruflich lief es nicht gut und so weiter. Mitte dieses Jahr, als ich endlich einigermaßen über Finas Unfall hinweg kam, habe ich mir wieder Ziele aufgeschrieben. Darunter: Mit Miezen schmusen, Familie und Tiere gesund und glücklich, weniger Sorgen machen und mehr genießen. - und hinter die Ziele habe ich leider vor einigen Wochen einen Harken hintendran gemacht, weil ich dachte, diese Wünsche gingen in Erfüllung, diese Ziele haben wir erreicht. Tja, falsch gedacht.
 
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Wenn eine Katze sich erschreckt oder wie in unserem Fall unbedingt eine andere Katze verjagen will, nimmt sie ein Auto unter Umständen überhaupt nicht wahr und auch jemand, der 30 fährt, kann dann nicht mehr abbremsen oder es kommt wie bei unserem Rowi zu einer Kollision. Ich wünschte nur, derjenige hätte sich bei uns oder Nachbarn gemeldet, vielleicht wäre es noch nicht zu spät gewesen.
Und es war damals so entsetzlich still und leer bei uns, nachdem er fort war. Er war ein körperlich ständig unglaublich präsenter Kater, immer im Galopp unterwegs, ständig laut erzählend, so ein kleiner Grobmotoriker, auf seinem Weg rumste und krachte es ständig. Sein Freund Lui dagegen ein ruhiger souveräner Kater, der sich lautlos durchs Leben bewegt.

Wenigstens konnte Lui sich von ihm verabschieden. Er hat ihn am Morgen wahrscheinlich bereits entdeckt, bevor mein Mann ihn gefunden hat. Obwohl er ohnehin ein eher ruhiger Charakter ist, hat man ihm in der Zeit danach angemerkt, dass sich etwas verändert hat. Weil Lui herzkrank und seine Lebenserwartung unklar ist, haben wir kurz danach statt eines gleichaltrigen zwei kleine Kater ins Haus geholt. Das war eine Entscheidung, über die wir bis heute sehr glücklich sind.

Wir haben alle unsere Kater von Anfang an daran gewöhnt, nachts im Haus zu sein. Zu 95 % klappt das von alleine, gelegentlich müssen wir rufen und einsammeln gehen und gottseidank ganz selten in mittlerweile 22 Jahren hat einer mal die Nacht durchgemacht. Ein gewisses Risiko schaltet man dadurch doch aus, aber immer reicht es eben nicht.

Der Schmerz nach dem Unfalltod von Rowi war groß, aber ich habe mich etwas damit trösten können, dass er mitten aus dem vollen Leben gerissen wurde und nach Meinung unserer Tierärztin einen schnellen Tod hatte und durch den Schock vermutlich auch kaum gelitten hat. Die Euthanasie unserer beiden ersten Kater, die kurz hintereinander im Alter von 13 Jahren wegen Krebs gehen mussten, hat mich sehr viel länger belastet, weil besonders bei dem ersten Kater viel Leiden vorausging. Damals habe ich sehr mit dem Schicksal gehadert und viele Bilder der letzten Zeit haben mich ewig verfolgt.
Dir kann ich nur die Hoffnung geben, dass der Schmerz irgendwann verblasst und man sich nur noch mit Liebe und Zärtlichkeit erinnert.
Ich habe mir immer gesagt, dass jede Träne und jede Minute Schmerz ihnen zusteht und dass sie sie verdient haben
 
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Die Euthanasie unserer beiden ersten Kater, die kurz hintereinander im Alter von 13 Jahren wegen Krebs gehen mussten, hat mich sehr viel länger belastet,
...auch hier. Lilly musste uns im Februar 2023 mit 13,5 wegen eines Tumors verlassen und die Bilder ihrer letzten beiden quälenden Monate verfolgen mich noch immer.
Die Ärztin hatte uns diese sinnlose OP eingeredet. Ich hätte wissen müssen, dass es ihr nur noch mehr Leid bringen würde. Sie so zu sehen, brachte mich total an meine Grenzen. Sie kämpfte so sehr, wollte nicht gehen.
Es tut mir so unendlich leid, wie sie da an einem Samstag Abend in dieser schrecklichen Klinik, mit furchtbarem grellen Licht ihre Äuglein für immer schloss, am Ende ihrer Kräfte, ihr Körperchen langsam versagend.
Ich hätte früher reagieren müssen. Der Tumor war nicht meine Schuld aber die Umstände des letzten Abschiedes schon.
Von 3 Ärzten war keiner so viel, mich mit dem einzig wahren Schritt zu konfrontieren - sie in Würde gehen zu lassen.

Du siehst, egal wie, man macht sich immer Vorwürfe. Man handelt aus reiner Liebe und doch ist es nie OK.
Ein Unfall wäre mir lieber gewesen als dieser erbarmungslose Tumor, der sie förmlich verschwinden ließ.

Es ist gut, dass Du alles aufschreibst. Schreiben war für mich auch immer wie weinen, sehr befreiend.
 
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Es ist gut, dass Du alles aufschreibst. Schreiben war für mich auch immer wie weinen, sehr befreiend.
Ich habe meinen Schmerz und meine Wut in zahllosen dilettantischen Gedichten niedergeschrieben, immer wieder, wenn mich eine neue Welle überfiel und das hat sich über einige Jahre hingezogen. Es kam immer wieder aus heiterem Himmel über mich. Diese Gedichte sind eine Chronik des Verlusts nur für mich und wenn ich sie heute lese, kommen die Empfindungen beim Schreiben wieder hoch. Der Verlust meines Herzenskaters Kulli war für mich so traumatisch, dass ich lange Zeit keine grauen Katzen ansehen konnte, ohne dass der Schmerz kaum auszuhalten war.
 
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Ich weiß, dass Bibi noch gelebt hat, dass sie Angst und Schmerzen hatte, sich noch halb gelähmt von der Straße gerettet hat. Der Tierschutz hat sie eingesammelt und ihr noch ein Schmerzmittel gegeben. Dann ist sie gestorben. Und damit ist mein größter Alptraum wahrgeworden. Meine Katze hat Angst und Schmerzen, und ich kann sie nicht retten, nicht mal bei ihr sein. Diese Bilder in meinem Kopf verfolgen mich. Jetzt beim Schreiben merke ich erhöhten Puls und muss Weinen. Es ist so furchtbar. Immer wieder und für jeden von uns. Ich bin sehr froh, dass hier ein Ort ist, diese Gedanken und Gefühle teilen zu können.
 
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Es tut mir so leid, was ihr und eure Lieblinge alles durchmachen musstet! Ich kann jede einzelne Zeile extrem fühlen. Ich hoffe, dass ich euch nicht durch meine Zeilen aufgewühlt und diese schmerzhaften Erinnerungen in euch hervorgeholt habe - aber vermutlich leider schon.
Ich wünsche euch und mir und meinem Mann und unseren Miezen so viel Kraft und Liebe und Glück. Im Moment sieht das Leben von mir und meinem Mann und wahrscheinlich auch bei einigen von euch, ziemlich düster aus. Ich habe schon überlegt, ob ich zu einer Kartenlegerin gehen soll, um sie zu fragen, warum so etwas schreckliches passiert ist. Aber ich weiß, sie kann mir da auch nicht helfen. (und eigentlich glaube ich auch nicht wirklich an sowas aber es war kurz ein beruhigender Gedanke).
Wir sind leider auch auf viele Menschen gestoßen, die alles noch schlimmer gemacht haben. Nach Farahs Unfall sollte ich mich bei der Polizei melden und der Polizist verstand überhaupt nicht, wie viel ein Tier einem bedeuten kann und gab die Schuld mehr oder weniger Farah. Auch damals als Fussel so krank war (sie hatte einen Tumor am Herzen) haben manche Tierärzte gesagt, dass man operieren sollte und manche meinten einschläfern. Und egal welche Entscheidung wir getroffen hätten, es hätte sich vermutlich immer falsch angefühlt. Dann wollten wir eine OP und die Tierärzte waren tatsächlich im Urlaub!!! Danach war eine OP zu spät. Das hab ich bis heute nicht kapiert und evtl hätten wir zu einem anderen Tierarzt gehen können aber jetzt, Jahre später, denke ich, dass eine OP nichts gebracht hätte und Fussel dankbar war, dass wir sie erlöst haben.
 
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Wenn eine Katze sich erschreckt oder wie in unserem Fall unbedingt eine andere Katze verjagen will, nimmt sie ein Auto unter Umständen überhaupt nicht wahr und auch jemand, der 30 fährt, kann dann nicht mehr abbremsen oder es kommt wie bei unserem Rowi zu einer Kollision. Ich wünschte nur, derjenige hätte sich bei uns oder Nachbarn gemeldet, vielleicht wäre es noch nicht zu spät gewesen.
Und es war damals so entsetzlich still und leer bei uns, nachdem er fort war. Er war ein körperlich ständig unglaublich präsenter Kater, immer im Galopp unterwegs, ständig laut erzählend, so ein kleiner Grobmotoriker, auf seinem Weg rumste und krachte es ständig. Sein Freund Lui dagegen ein ruhiger souveräner Kater, der sich lautlos durchs Leben bewegt.

Wenigstens konnte Lui sich von ihm verabschieden. Er hat ihn am Morgen wahrscheinlich bereits entdeckt, bevor mein Mann ihn gefunden hat. Obwohl er ohnehin ein eher ruhiger Charakter ist, hat man ihm in der Zeit danach angemerkt, dass sich etwas verändert hat. Weil Lui herzkrank und seine Lebenserwartung unklar ist, haben wir kurz danach statt eines gleichaltrigen zwei kleine Kater ins Haus geholt. Das war eine Entscheidung, über die wir bis heute sehr glücklich sind.

Wir haben alle unsere Kater von Anfang an daran gewöhnt, nachts im Haus zu sein. Zu 95 % klappt das von alleine, gelegentlich müssen wir rufen und einsammeln gehen und gottseidank ganz selten in mittlerweile 22 Jahren hat einer mal die Nacht durchgemacht. Ein gewisses Risiko schaltet man dadurch doch aus, aber immer reicht es eben nicht.

Der Schmerz nach dem Unfalltod von Rowi war groß, aber ich habe mich etwas damit trösten können, dass er mitten aus dem vollen Leben gerissen wurde und nach Meinung unserer Tierärztin einen schnellen Tod hatte und durch den Schock vermutlich auch kaum gelitten hat. Die Euthanasie unserer beiden ersten Kater, die kurz hintereinander im Alter von 13 Jahren wegen Krebs gehen mussten, hat mich sehr viel länger belastet, weil besonders bei dem ersten Kater viel Leiden vorausging. Damals habe ich sehr mit dem Schicksal gehadert und viele Bilder der letzten Zeit haben mich ewig verfolgt.
Dir kann ich nur die Hoffnung geben, dass der Schmerz irgendwann verblasst und man sich nur noch mit Liebe und Zärtlichkeit erinnert.
Ich habe mir immer gesagt, dass jede Träne und jede Minute Schmerz ihnen zusteht und dass sie sie verdient haben
Herzlichen Dank für deine Worte! Deinen Schmerz kann ich sehr gut nachvollziehen und ich wünsche dir und deinen Vierbeinern nur das Beste! Im Nachhinein finde ich wie gesagt, die Lösung gut, die Miezen nur nachts rauszulassen. Da unsere erste, zweite und jetzt leider dritte nachts oder früh morgens angefahren wurden. Aber leider ist man erst im Nachhinein schlauer. Und wer weiß, vielleicht wäre es auch tagsüber passiert. Eigentlich war sie auch nie an der Straße und es gibt keinen logischen Grund, warum das passiert ist. Da hier tagsüber viel Lärm im Ort ist und alles mögliche, fand ich es auch angenehmer für sie wenn sie in der Ruhe nachts raus können. Leider wollte es das Schicksal nicht, dass wir rechtzeitig eine bessere Wohnung finden
 
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Mach dir keine Gedanken, dass du hier bei uns Dinge aufwühlst. Wir sind alle erwachsen und können entscheiden, ob wir hier lesen, dir antworten, und was wir von uns preisgeben. Für mich ist es neben dem Wunsch, etwas Tröstliches zu schreiben ehrlich gesagt auch eine therapeutische Maßnahme. Der Austausch hier zu dem Thema hat mir immer geholfen.
 
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...auch hier. Lilly musste uns im Februar 2023 mit 13,5 wegen eines Tumors verlassen und die Bilder ihrer letzten beiden quälenden Monate verfolgen mich noch immer.
Die Ärztin hatte uns diese sinnlose OP eingeredet. Ich hätte wissen müssen, dass es ihr nur noch mehr Leid bringen würde. Sie so zu sehen, brachte mich total an meine Grenzen. Sie kämpfte so sehr, wollte nicht gehen.
Es tut mir so unendlich leid, wie sie da an einem Samstag Abend in dieser schrecklichen Klinik, mit furchtbarem grellen Licht ihre Äuglein für immer schloss, am Ende ihrer Kräfte, ihr Körperchen langsam versagend.
Ich hätte früher reagieren müssen. Der Tumor war nicht meine Schuld aber die Umstände des letzten Abschiedes schon.
Von 3 Ärzten war keiner so viel, mich mit dem einzig wahren Schritt zu konfrontieren - sie in Würde gehen zu lassen.

Du siehst, egal wie, man macht sich immer Vorwürfe. Man handelt aus reiner Liebe und doch ist es nie OK.
Ein Unfall wäre mir lieber gewesen als dieser erbarmungslose Tumor, der sie förmlich verschwinden ließ.

Es ist gut, dass Du alles aufschreibst. Schreiben war für mich auch immer wie weinen, sehr befreiend.
Das klingt sehr heftig und das tut mir sehr leid für euch. Leider müssen wir unseren Tierärzten vertrauen und hoffen, dass sie uns richtig beraten. Sie weiß sicherlich, dass ihr immer das beste für sie wolltet und eine Entscheidung in so einer schlimmen Situation zu treffen, ist so schwer. Man weiß leider nicht, was wäre richtig und was falsch. Leider gibt es solche Ärzte und das ist echt schlimm.
 
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Ich weiß, dass Bibi noch gelebt hat, dass sie Angst und Schmerzen hatte, sich noch halb gelähmt von der Straße gerettet hat. Der Tierschutz hat sie eingesammelt und ihr noch ein Schmerzmittel gegeben. Dann ist sie gestorben. Und damit ist mein größter Alptraum wahrgeworden. Meine Katze hat Angst und Schmerzen, und ich kann sie nicht retten, nicht mal bei ihr sein. Diese Bilder in meinem Kopf verfolgen mich. Jetzt beim Schreiben merke ich erhöhten Puls und muss Weinen. Es ist so furchtbar. Immer wieder und für jeden von uns. Ich bin sehr froh, dass hier ein Ort ist, diese Gedanken und Gefühle teilen zu können.
Das tut mir so leid für euch, ich kann es total nachvollziehen! Trotz diesem schlimmen Ereignis habt ihr noch das beste getan, was ihr konntet und ihr mit den Schmerzmitteln geholfen.

Als Fina vor einem Jahr den schlimmen Unfall hatte, haben wir sie in der Tierklinik besucht und sie sah so schlimm aus. Kiefer gebrochen, ein Auge war rausgequetscht und vieles mehr. Ihr Anblick war der reinste Horror. Immer wieder haben wir uns gefragt, ob wir mit den ganzen OPs und der Sonde das richtige tun oder ob wir sie erlösen sollten. Der Tierarzt hat uns versichert, dass er es sagen würde, wenn wir sie einschläfern sollten, also haben wir auf deine Meinung vertraut. Was leider auch nicht immer das richtige ist. Es tat einfach so weh, die wochenlang so leiden zu sehen und ihr nicht erklären zu können, dass wir hoffen, dass es ihr bald besser geht und sie nur aus diesem Grund so leiden lassen.
Ich weiß noch, dass es am Anfang um ihr überleben ging und sie es nur ganz knapp geschafft hatte und gegen Ende ging es um die Frage, ob beide Augen rausmüssen oder nur eines. Und das war für mich so heftig. Zum Glück konnte sie ein Auge behalten und sieht wieder total gut. Aber ich kam ewig nicht damit klar, dass sie nur noch ein Auge hatte weil es mir so leid für sie tat. Und jetzt, geht es ihr gut und sie ist wie früher.
Hätte ich gewusst, dass es ein Jahr später gar keine Chance für Farah gibt, hätte ich mir doch kein Kopf darüber gemacht, dass Fina nur noch ein Auge anstatt zwei hat.

Das Leben kann wirklich richtig mies sein!
 
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Ich weiß einfach nicht, wie man so viel Pech haben kann. Zwei Katzen angefahren, eine überfahren (die erste an einem anderen Wohnort) und die erste dann an einem Tumor gestorben. Ich würde mir gar keine Katze mehr zutrauen, weil ich so viel Angst hätte, dass wieder etwas passiert. Jetzt kann ich nur noch hoffen, dass Fina ein langes und glückliches Leben hat weil es für Farah leider viel zu spät ist. Bei Fussel habe ich es etwas besser verkraftet weil sie einfach älter war und nicht erst drei und deswegen mehr Zeit auf der Erde bekommen hat.
 
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Schreib Dir das hier von der Seele. Ich wünschte, ich hätte dieses Forum damals schon gekannt. Mit meinem Mann konnte ich kaum reden, der war wie viele Männer sprachlos vor Schmerz und viele Außenstehende können nicht nachvollziehen, dass der Tod eines Tieres manchmal fast schlimmer als der eines Angehörigen sein kann, weil man das Tier ständig um sich hatte.
Ich habe geflucht, geheult, im Garten gegen die Bäume getreten und bin damals unzählige Kilometer Fahrrad gefahren, um die Gedanken zu verdrängen. Wir mussten sogar im Vorgarten zwei Scheinzypressen fällen, unter denen sie gerne lagen. Ich konnte es nicht mehr ertragen, dort vorbeizugehen, ich bekam jedes mal Herzrasen und Weinkrämpfe.
 
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Es fühlt sich so falsch an eine Urne auszusuchen anstelle von Leckerlis oder Futter für sie zu kaufen. Mir wird richtig schlecht. Es tut einfach so weh!
 
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Ja, das tut es! Ich bin lange Zeit aufgewacht mit dem Gedanken, dass sie nicht mehr da sind und der Tag war schon ruiniert. Und abends habe ich im Dunkeln gelegen und gewartet, dass sie aufs Bett springen. Es war einfach unvorstellbar, dass es für immer und immer vorbei sein sollte. Auch jetzt noch, wenn ich hier vom Verlust anderer Halter lese, kommen mir wieder die Tränen, weil ich mich erinnere.
 
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Ja, das tut es! Ich bin lange Zeit aufgewacht mit dem Gedanken, dass sie nicht mehr da sind und der Tag war schon ruiniert. Und abends habe ich im Dunkeln gelegen und gewartet, dass sie aufs Bett springen. Es war einfach unvorstellbar, dass es für immer und immer vorbei sein sollte. Auch jetzt noch, wenn ich hier vom Verlust anderer Halter lese, kommen mir wieder die Tränen, weil ich mich erinnere.
Geht mir auch so. In einer der ersten Nächte habe ich im Traum Bibis "Hallo, ich bin da!"-Miauen gehört und bin aufgewacht. Sie kam immer morgens in mein Bett zur Begrüßung (nach dem Freigang) und hat sich dann neben mir auf den Rücken geworfen, damit ich ihr den Bauch kraulen konnte. Ich muss sogar zugeben, dass ich die ersten Tage Myshkas Nähe manchmal kaum ertragen konnte. Sie wurde so anhänglich, und ich war nur wütend, weil sie nicht Bibi war. Aber sie hat mich auch sehr getröstet, nicht falsch verstehen.
 
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Ich bin sehr froh, dass hier ein Ort ist, diese Gedanken und Gefühle teilen zu können.
Absolut, hier erfährt man echtes Mitgefühl und Verständnis, was in dieser furchtbaren Zeit so hilfreich ist.
Man teilt manchmal auch fast zeitgleich den Schmerz mit anderen, das hilft ungemein, besser als jeder Therapeut.
Ich hoffe, dass ich euch nicht durch meine Zeilen aufgewühlt und diese schmerzhaften Erinnerungen in euch hervorgeholt habe - aber vermutlich leider schon.
Überhaupt nicht. Man weiß, worauf man sich einlässt, wenn man den Titel liest.
Der Austausch hier zu dem Thema hat mir immer geholfen.
Mir auch, auch der Austausch im Tumorfaden. Ich bekam viele wertvolle Tipps und fühlte mich unter Gleichgesinnten.
Das Leben kann wirklich richtig mies sein!
Ist es das wirklich? Ich bin zwar ein großer Realist, aber folgende Worte einer Bekannten haben mich immer wieder zum nachdenken gebracht und getröstet. Als mein 8 Monate alter Kater damals an der FIP starb und ich meinte, das sei nicht fair, er war ja noch ein Katzenkind, meinte jemand zu mir "Sei nicht so traurig. Jedes Lebewesen hat seine Aufgabe und seine Zeit auf Erden. Manchmal ist die Zeit lang, weil wir viel zu erledigen und zu lernen haben, manchmal ist sie kurz, weil alles geschafft ist. Dein Kater durfte gehen, hatte alles hier erledigt und Du hast ihm dabei geholfen. Er ist nur weiter gezogen."
Ich finde diesen Gedanken schön und tröstlich und irgendwie macht er auch Sinn.
 
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Hallo zusammen,

nachdem ich die letzen Tage nur stille Leser hier ware, dachte ich mir, ich melde mich auch mal. Zunächst möchte ich euch allen danken, wie viel Verständnis und Einfühlvermögen ihr uns entgegen bringt. Ich merke wie sehr es meiner Frau hilft ihre Gedanken hier niederzuschreiben und sich mit euch auszutauschen, dafür danke ich euch von ganzem Herzen.

Aus diesem Grund dachte ich mir, ich versuche es ebenfalls mal in der Hoffnung es hilft mir genauso und vielleicht kann ich diese Zeilen in der Zukunft anstatt mit Schmerz mit Freude lesen und mich so an unsere tolle gemeinsame Zeit erinnern und euch ein kleines Bild von unserer wundervollen Farah zeichnen.
Es wird vermutlich eine Menge Text werden, daher kann ich es verstehen, wenn ihr es nicht lest.

Bis ich meine Frau kennengelernt habe, hatte ich keine Haustiere. Sie war es, die mir damals mit Fussel diese wundervolle Welt öffnete. Damals ahnte ich noch nicht, wie schön es sein wird und was ich bisher verpasst habe. Wie ihr wisst, musste Fussel uns jedoch bald aufgrund eines Tumor verlassen. Ich hatte zwar nur etwas über ein Jahr mit ihr, aber es war das Schönste meines bisherigen Lebens. Nachdem sie gegangen war konnte ich mir nicht vorstellen erneut Katzen zu haben, denn ich konnte nur daran denken wie sehr es schmerzt wenn es unweigerlich vorbei ist. Einige Monate später zeigte mir meine Frau jedoch eine Seite eines Tierheimes
mit den Katzen, die sie gerettet haben und nun zu vermitteln versuchen. Auch wenn der Verlust noch immer schwer war, so hatte ich doch das Gefühl, wieder bereit zu sein und mit dem was kommt umgehen zu können, alleine schon, weil ich so etwas Gutes in dieser Welt tun kann und diesen unschuldigen Wesen ein schönes liebevolles Zuhause zu geben.
Wie es das Schicksal so wollte, haben meine Frau und ich uns komplett unabhängig voneinander für die gleichen Katzen entschieden: Farah & Fina. Von dort an wusste ich, wir machen das Richtige und das Schicksal hat uns zusammengebracht. Kaum hatten wir beim Tierheim angefragt, kam auch schon die Zusage; alles lief so gut, wie vom Schicksal gewollt.

Zum Glück habe ich so viele Bilder und Videos gemacht, als wir sie nach Hause gebracht haben und das erste mal aus ihrer Box gelassen haben. Sie haben sich sofort wohlgefühlt, den Schwanz zur Begrüßung in die Luft und haben ihre neue Umgebung untersucht. Sie haben sogar schon geschnurrt, sich an uns gerieben, auf uns geklettert und Farah hat sich sogar schon vor uns gelegt und am Bauch streicheln lassen.
Es war, als hätte ich meine Seelenverwandte gefunden und sie wussten, sie waren endlich Zuhause nach ihrem harten Anfang. Ich wollte nur zwei unschuldigen Wesen, die es bisher so schwer hatten ein schönes Leben schenken. Zum Glück hatte ich viel Homeoffice und konnte so viel mit ihnen spielen und Zeit verbringen. Farah hatte damals so eine Freude am Apportieren und es hat auch nicht
lange gedauert, da haben sie schon in unserem Bett geschlafen. Farah häufig sogar auf meinem Kopfkissen, so dass sie ganz nah bei mir war.
Bis vor kurzem dachte ich meine schlimmsten Stunden waren die, an denen Farah eines Abends nicht mehr zurückgekehrt ist. Wir haben in der gesamten Nachbarschaft gesucht, Zettel verteilt, geklingelt und sogar eine Spur meine Geruchs gelegt.
Diese Hilflosigkeit und Angst war das Schlimmste, das ich bisher durchgemacht habe. Ständig dachte ich, ich sehe sie im Augenwinkel. Zum Glück war der Schrecken nach 1 1/2 Tagen schon vorbei und sie kam als wäre nichts gewesen nach Hause und hat nach Essen verlangt und gekuschelt.

Kurze Zeit später kam der Umzug, eine größere, schönere Wohnung für uns mit einer scheinbar schönen Umgebung. Nur 30, viele Gärten mit viel Platz und eine riesige Wiese. Sie waren mittlerweile so gut an uns gebunden,
dass wir sie schon am 2. Tag draußen schnuppern lassen konnten. Nach einigen Minuten kamen sie schon wieder zurück zu uns und haben nur wenige Meter zunächst untersucht.
Mit ihrer neuen Katzenklappe konnten sie endlich rein und raus wann sie wollten. Ich machte mir zwar immer Sorgen, wenn sie unterwegs waren, aber sobald ich das Klackern der Klappe gehört habe, wusste ich, es ist alles gut und ich konnte in Ruhe schlafen.
Dieses Klackern wurde eines meiner Lieblingsgeräusche.

So viel geschrieben und noch fast nichts über Farah, wer auch immer das Ganze liest, entschuldigt bitte.
Farah war für mich wie eine Seelenverwandte, ich kann nicht verstehen, warum es dieses nette Miez getroffen hat. Manche fanden sie etwas komisch, nicht so wie man sich eine Katze vorstellt, sie hat nicht "normal" miaut sondern eher so wie ein "Mah mah". Für manche komisch, für mich wurde es bald zu meinem Lieblingsgeräusch.
Sie hat es geliebt sich um einen zu kümmern, jeden Tag mussten meine Haare eine Katzenwäsche durchmachen, damit ich auch präsentierbar bin. Wenn ich im Büro am arbeiten war, lag sie neben mir auf einem Stuhl, ich musste nur rüber schauen und schon war alles in Ordnung, egal wie es gerade lief.
Wenn es ihr besonders gut ging, legte sie sich auf den Rücken und machte "den Otter". Ab und zu spickelte sie dann zu mir rüber. Dann konnte ich nicht anders als zu ihr zu gehen und sie zu streicheln. Das Schnurren war dann im ganzen Raum zu hören.
Sie hat es geliebt, wie ein Baby auf meinen Arm genommen zu werden und durch die Wohnung getragen zu werden. Dabei hat sie meinen Bart als Kratzbürste benutzt und geschnurrt. Seitdem trage ich durchgehend einen Bart, damit sie sich immer Kratzen konnte.
Und selbst wenn sie schon ganz Nahe an meinem Gesicht war, hatte sie sich noch mehr reingedrückt um mir noch näher zu sein.
In der Nachbarschaft waren wir auch schon bekannt, denn sie liebte es mit uns Gassi zu gehen. Sie verlangte es fast jeden Abend noch eine Runde zu drehen. Dabei vergaß sie zwar alle Regeln und sprang auf den Tisch, aber dann wusste ich, sie würde gerne Gassi gehen.
Es tut mir so leid Farah, für die Male an denen ich zu müde war oder keine Lust hatte mit dir Spazieren zu gehen, ich wünschte wir könnten noch einmal zusammen Spazieren gehen. Seitdem bin ich kein einziges Mal mehr Spazieren gegangen, denn sie fehlt dabei. Es zerreißt mich innerlich.
Zum Fitness um die Ecke bin ich gelaufen und als wüsste sie wann ich hingehe oder zurückkomme, sie hat mich immer wieder abgepasst und sich dann riesig gefreut und vor mir gewälzt und dann musste ich sie erst nach Hause bringen.
Einer ihrer Lieblingsplätze war mein Kissen, auf dem wir die Nacht dann gemeinsam verbrachten. Auch wenn die Nacht dadurch manchmal nicht so erholsam war, weil es um 2 Uhr nachts mal wieder Zeit für eine Katzenwäsche war, wie gerne würde ich jetzt tauschen. Es tut mir leid, dass ich damals dann davon manchmal genervt war.
Ich wollte diesem wunderbaren, süßen und unschuldigen Wesen doch nur ein schönes Leben schenken, nachdem ihr Start so schwer war. Ich wollte ihr noch die Welt zeigen, sie mit Liebe (und Snacks 🙂 ) überschütten und zeigen, dass es auf dieser Welt noch Gutes gibt. Warum wird es einem verwehrt etwas Gutes zu tun, ich kann es nicht verstehen.

Das war es erstmal, ich hoffe mal ich habe euch nicht mit so viel Text erschlagen, aber ich habe das Gefühl es hilft mir. Vielleicht melde ich mich mal wieder mit mehr Geschichten über Farah.
Danke an alle in diesem Forum!
 
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Hallo FFH und herzlich willkommen bei uns!
Schreib Dir all Deine Traurigkeit und wehmütigen Erinnerungen hier von der Seele, wir kennen das leider alle auch und haben viel Verständnis dafür. Alles ist erlaubt, solange es hilft, den schrecklichen Verlust zu verarbeiten. Es wird noch lange dauern, bis es "nur" noch eine wehmütige Erinnerung ist, aber wir sind da und hören zu!
 
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Du hast hier mit soviel Liebe geschrieben, dass ich Dich nur bitte, diese Liebe irgendwann neben Fina auch weiteren Katzen zukommen zu lassen. Es gibt so viele, die ein Zuhause brauchen. Und auch, wenn mir unsere Sternenkater immer fehlen werden, man kann sich gottseidank immer wieder neu verlieben und jeder neue Kater hat unser Leben auf seine Weise bereichert.
 
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