Wenn du dauerhaft in einer Einzimmerwohnung wohnst, bitte wirklich nur eine nachgewiesene und ältere, ruhige Einzelkatze!
In der typischen Einzimmerwohnung, wo das Bad und das Wohnschlafzimmer vom Flur abgehen (Bad häufig ohne Tageslicht) und die Küche dann als gefangener Raum vom Wohnschlafzimmer, besteht keine sinnvolle Möglichkeit, eine zweite Katze zu separieren, falls dies einmal notwendig sein sollte (Krankheit, Ausnüchtern nach einer OP, räumliche zeitweilige Trennung nach einer heftigen Streitigkeit, wie sie vorkommen kann).
Außerdem ist auch bei diesem typischen Wohnungsgrundriss keine Möglichkeit, dass sich die Katzen sinnvoll aus dem Weg gehen können, wenn eine mal ihre Ruhe vor der anderen haben will. Es bliebe in dem Fall letztlich nur die Küche als zweiter Raum mit einem Fenster, und in den typischen Einzimmerwohnungen mit einer Vier-qm-Küche ist es kaum möglich, einen Kratzbaum aufzustellen zusätzlich zu den Küchenmöbeln und evtl. Klo und Futterplatz.
Bei einem anderen Wohnungsgrundriss könnte es anders sein. Beispiel: meine erste Studentenwohnung mit ca. 35 cm in einem Zwischenkriegsaltbau. Sie bestand aus einem zwischen Küche und Wohnschlafzimmer geklemmten Schlauchbad, einem Miniflur und zwei etwa gleichgroßen (ca. 15 qm) Räumen: links das Wohnschlafzimmer, rechts die Wohnküche mit kleiner Speisekammer. Ein solcher Wohnungszuschnitt hätte zwar keine echte Rennstrecke, aber in der Wohnküche die Möglichkeit, einen weiteren Kratzbaum und Klettermöglichkeiten aufzubauen, so dass katz es sich dort auch bei einer Separierung gemütlich machen könnte. (Von dem Umstand abgesehen, dass Mensch natürlich immer wieder die Küche betreten müsste, um dort zu kochen etc.)
Für jede Katze, ob nun einzeln oder nicht, wäre auf jeden Fall noch ein eingenetzer Balkon, eine kleine gesicherte Terrasse oder wenigstens ein vernetztes Fenster ein Gewinn, wenn sie ständig in der Wohnung lebt, zumal in so einer kleinen und damit notgedrungen reizarmen Wohnung.