Boah, langer Thread geworden! Das nimmt ja hier gar kein Ende!
Hallo Seno,
schön, dass deine Freundin und du euch für eine Katze entschieden habt. Wenn man auch nur ein bisschen ein Herz dafür hat, holt mich sich eines der spannensten und interessantesten Lebewesen ins Haus.
Wenn ich lese, wie besorgt du um deinen Hund bist, habe ich Hoffnung, dass da ein oder zwei Katzen ein wunderschönes Zuhause bekommen. Du drückst dich nur ein wenig ungeschickt aus.
Zu deinen Fragen:
Wenn ihr ein Kitten möchtet, dann bitte wirklich nur zwei.
Warum? Lies dir mal das hier durch:
http://www.katzen-forum.net/verhalt...achtung-kampfkatze-mein-besuch-hat-angst.html
http://www.katzen-forum.net/verhalt...iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiillffeeeeeeeeeeee.html
Aus Katzen, die in Einzelhaft sitzen, werden gerne mal Kampfkatzen. Viele dieser Tiere sind Verhaltensgestört. Es gibt dutzende von diesen Threads im Forum. Ich suche sie dir alle raus, wenn du willst, aber dann liest du in drei Wochen noch!
Die Katze ist ein spannendes Wesen, wie bereits bemerkt. Einerseits ist sie Wildtier, - die Jagd liegt jeder Katze im Blut, - andererseits bleibt sie in Gesellschaft des Menschen immer zu einem Teil auch ein Kitten.
Für Kitten gehört es dazu, dass sie mit ihresgleichen toben und raufen. Sie üben die Jagd und die Verteidigung des Reviers. Wenn du gerade einer jungen Katze diese Möglichkeit nimmst, kann es passieren, dass sie dich oder gar den Hund als "Ersatzkatze" hernimmt. So schaffst du dir genau die Problemkatze, die du ja eigentlich gar nicht haben willst. Dabei ist es eigentlich nur eine völlig logische Entscheidung der Katze, ihre natürlichen Triebe auch auszuleben.
Die Gefahr, dass die Katze den Hund als Jagdobjekt begreift, ist bei einer einzelnen Katze sehr viel größer als bei zwei Katzen. Die spielen lieber miteinander und toben sich aus. Ist logisch, die Katze versteht die Sprache der anderen sehr viel besser. Wenn man mir die Wahl lässt, spiele ich auch nicht Monopoly mit jemand, der nur die Regeln von Mensch Ärger Dich Nicht kennt.
_____Kleiner Einschub. Du weißt auch nie, was mal mit euch passiert und wenn die Katze dann ins Tierheim kommt, hat sie als Einzeltier, das andere Katzen nicht kennt/nicht akzeptiert sehr schlechte Karten. Das Leben im Tierheim ist die Hölle und vermittelt werden diese Tiere kaum._____
Also wenn ihr euch für eine Einzelkatze entscheidet, dann bitte ein Tier nehmen, das bereits als solches geprägt wurde. Nicht nur, dass du auf diese Weise nicht noch einen zusätzlichen seelischen Krüppel schaffst, du tust außerdem ein gutes Werk.
Du weißt, dass du bei deinem Hund bestimmte Regeln in der Zeit des Kennenlernens einhalten musst? Es ist zum Beispiel kontraproduktiv ihn in Gegenwart der Katze auf den Arm zu nehmen. Vor allem aus einer Kampfsituation heraus. Damit holst du dir den größten Ärger ins Haus. Der Hund kommt in eine dominante, überhöhte Situation und gerade die Kleinen glauben dann immer, sie wären eine Bulldogge oder ein halbes Pferd. Statt der Katze aus dem Weg zu gehen, forcieren sie in Zukunft dann noch den Streit.
Du solltest dich also nicht nur mit Katzen beschäftigen, sondern auch mal überlegen, ob du von Seiten deines Hundes alles im Griff hast und dir gegebenenfalls Rat bei einem Hundepsychologen holen.
Katzen sind Reviertiere. Es gibt nur wenige Katzen, die ihrem neuen Frauchen und Herrchen auf den Schoß springen und kuscheln. Normalerweise erkundet eine Katze zuerst ihr Revier. In dieser Zeit sollte sich der Hund woanders befinden, damit es nicht gleich zu Anfang zu Missverständnissen kommt. In dieser Situation ist die Katze sehr viel angriffslustiger als später, wenn sie ihr Revier kennt.
Zuerst erkundet sie Verstecke, erhöhte Plätze als Beobachtungsposten, dann will sie wissen, wo das Klo steht und wo sie ihr Futter findet. Ihr tut ihr einen großen Gefallen, wenn ihr euch in dieser Zeit zurückhaltet. Bei einer scheuen Katze sollte man sogar den Raum verlassen.
Bitte denkt daran, dass die meisten Katzen sehr verhaltene Tiere sind. Es ist typisch für eine Katze, dass sie sich über einen langen Zeitraum, zum Teil über Monate, aklimatisiert. Auch wenn sie erst mal kein Schmusetiger ist, kann sich das nach einem halben Jahr oder gar nach einem Jahr plötzlich ändern. Gebt ihr Zeit, vor allem am Anfang. Katzen sind Gewohnheitstiere und ein Umzug ist purer Stress für das Tier. Sie braucht dringend den Raum sich zurückzuziehen und ihre Ruhe zu finden! Katzen mögen es nicht bedrängt zu werden. Ihr bekommt ihr Vertrauen sehr viel schneller, wenn ihr der Katze erlaubt auf euch zuzukommen. Hand hinhalten (mit dem Handrücken zur Katze, damit sie weiß, dass es keine Angriffsgeste ist), sie schnuppern lassen und warten, bis sie sich an der Hand reibt. Das ist das Zeichen, dass sie vorsichtiges Streicheln
erlaubt. (Natürlich kann man es auch anders machen, aber jede Katze ist dankbar, wenn sie ihrer Natur gemäß die Entscheidungen selbst treffen darf.)
Das Katzenklo ist Privatsache, sozusagen. Jede Katze mag etwas anderes. Ich würde aus hygenischen Gründen erst mal eins mit Deckel besorgen. Den kann man, wenn sie Probleme hat, immer noch runternehmen. Korrekt wäre es, der Katze zwei Klos zur Verfügung zu stellen. Die meisten Katzen trennen gern das kleine und das große Geschäft. Bei zwei Katzen sind
zwei Klos sowieso Standard.
Das Futter steht niemals in der Nähe des Klos, sonst kann es passieren, dass die Katze das Klo nicht annimmt und lieber aufs Sofa puscht. Es sollte in der Wohnung mehre Wasserschüsseln geben und diese sollten weder in der Nähe vom Klo noch vom Futter stehen. Es kann normales Wasser sein, ganz super wäre ein Zimmerbrunnen, da viele Katzen fließendes Wasser mögen.
Beim Futter musst du pro Dose bei Qualitätsware mit einem Preis zwischen 0,80 Euro und 1,00 Euro rechnen. Wirklich gutes Futter bekommst du nur im Fachhandel oder bei Online-Shops. Gutes Trockenfutter ist teuer, darf aber sowieso nur als Zusatz gefüttert werden. Hier liegt das Kilo zwischen 3,00 Euro und 5,00 Euro. Empfehlungen vom Tierarzt solltest du misstrauen, da viele keine Ausbildung in dieser Hinsicht haben, dafür aber beim Verkauf bestimmter Waren mitverdienen.
Du kannst deine Katze aber auch mit frischem Fleisch füttern. Das nennt man Barfen und soll die gesündeste Weise der Ernährung für Hund und Katze sein. Übrigens ist es auch eine der preiswerteren Varianten. Dann musst du dich aber ausführlicher informieren, weil man da bestimmte Dinge beachten muss.
Beim Kratzbaum musst du darauf achten, dass es einen Stamm gibt, an dem sich die Katze ausstrecken kann (ca. 1 Meter). So eine Katze ist seeeeeeehr lang
😀. Der Rest ist egal. Manche Katzen nutzen Höhlen, andere nicht. Aber Aussichtsplattformen, wenn geht am Fenster, lieben alle Katzen. Meine Beiden nutzen den Kratzbaum nur hin und wieder fürs Krallenschärfen, aber am liebsten machen sie das eh am Küchentisch. Sonas sitzt manchmal auf der unteren Bodenplatte. Aber die sind auch den ganzen Tag draußen unterwegs. Mein Rat wäre, hol dir die Katze, schau dir ihre Gewohnheiten an und hole dann einen Kratzbaum.
Bis dahin einfach ein Kratzbrett kaufen. Das ist nie eine nutzlose Anschaffung.
Soetwas hier meine ich:
Kratzbaum und Katzenzubehör günstig bei zooplus
Ansonsten besorg dir Kartons, schneide an einer Seite eine Öffnung rein und leg ein Kissen rein. Das reicht erst mal als Versteck. Als nächstes braucht die Katze noch einen erhöhten Punkt, von dem aus sie die Umgebung beobachten kann. Da habe ich hier auch nur einen riesigen Karton mit einem Kissen drauf.
Teil 2 im nächsten Fenster
🙂