Wir sagen "Danke"
Miau.
Aus gegebenem Anlass möchte ich diesen Treat noch mal aufleben lassen.
Warum?
Als ich heute Morgen zu meinem Handy griff, habe ich eigentlich etwas ganz anderes gesucht. Damit war schlagartig Schluss, als ich diese Überschrift laß. Ich habe also von vorne bis hinten die ganze Unterhaltung hier mitgelesen. Mit Tränen in den Augen, zugegeben. Warum? Weil ich von Anfang an wusste, wie diese Geschichte enden wird.
Ich bin die "Adoptantin". Mein Name ist Sophia (Oder wie Kuka sagt "MEOU-MEOU-MEOU") und bis eben wusste ich nicht, wie Euch meine Prinzessin bewegt hat. ;-) Fast habe ich bei dem Verlauf mitgefiebert "Nein, sie soll keiner nehmen, das ist meine!" ;-) Denn ganz ehrlich: Her geb ich sie freiwillig nie wieder.
Auch ist sie nicht mehr die Katze, die ihr hier beschrieben habt. Sie eine völlig andere, wenn auch natürlich immer noch taube Katze.
Ich will Euch erzählen, wie ich an sie kam, in der Hoffnung, dass es vielleicht für andere Katzen bei der Vermittlung einfacher wird, sie zu verstehen.
Im Sommer diesen Jahres stand fest, dass ich endlich zu Hause rauskomme. Ins ferne Berlin. Und mein erster Gedanke war: Endlich eine Katze. Meine Eltern hatten mir nie eine erlaubt. Aber ich wollte keine "Normale" Katze. Ich wollte eine Aufgabe, etwas Besonderes. Da fiel mir als erstes eine taube Katze ein, da ich damit ja schon lange Erfahrung habe (wie bereits in einer Beschreibung über mich geschildert!) Also habe ich das Internet durchkämmt. Nach langem Suchen stieß ich auf die weiße Prinzessin. Es klang alles wie ein Traum. Langhaarkatze. Weiblich, nicht mehr ganz jung, Einzelkatze und nicht ganz einfach. Also habe ich eine Mail losgeschickt. Als Antwort folgte ein laaanges Telefonat. Man wollte mich fairer Weise über die Schwierigkeiten mit dieser Katze aufklären.
Abends fragte ich meinen Freund, der als neuer "Adoptivpapa" ja auch noch ein Wort mitzureden hatte. Hier ein Auszug: "Müssen taube Katzen nich töffter zum Arzt?" "Muss meine Schwester öfter zum Arzt als ich?" "Ok, vergiss was ich fürn Mist laber. Mach das, tust du ja eh. Bei der tut mir Wohnungshaltung wenigstens nicht leid, die dürfte ja eh nicht raus!" Damit war für mich alles geklärt. Mein Vater lachte mich aus. Meine Mutter versuchte einen Tag, mir generell eine Katze auszureden. Dann ließ sie es und begann, mit mri Sachen auszusuchen. Sehr klug.
Da meine alte Heimat Koblenz ganz nah an Bonn liegt habe ich Kuka dann eines Abends das erste Mal besucht. Sie lebte auf dem Küchentisch. Von dort aus fauchte sie alles an, was vier Beine und die Frechheit besaß, sich ihr zu nähern. Das fauchen brachte mich extrem zum Lachen. Es war so fest, bestimmt, energisch. Die Katze gefiel mir sofort noch besser. Sie verhielt sich wie oben beschrieben. Köpfchen geben, kurz krualen lassen, eine klatschen udn in Abwehrhaltung einen Sprung nach hinten. "Fertig!" war also meine erste Gebärde an sie. Große Augen waren die Antwort. Und sie setzte sich. Immer wieder knurrte sie andere Katzen an. "Lieb!" Es funktionierte. Sie wurde ruhiger. Da sie Hände nicht wirklich mochte, hielt ich ihr halt den Kopf hin. Klar, sie hat mir ein paar Mal mit den Krallen ins Haar gelangt. Kleine Kinder testen ja auch, wie viel sie bei ihrem Gegenüber dürfen. "FERTIG!" Schließlich schlich sie mir immerhin um die Beine. Klar, ich hätte sie gerne gestreichelt, aber ich habs gelassen. Besser so für meine Hände... ;-)
Sie hatte sich eindeutig nicht als Schmusekatze präsentiert. Aber als eine Katze, die sehr intelligent ist und weiß, was sie will. Als ich nach Hause fuhr, hatte ich nur einen Gedanken: Die Katze ist wie ich. Nur in Katze. Auf die meisten meine Artgenossen kann ich auch verzichten und kratzbürstig sein ja mal sowieso. "Jetzt erst Recht!" war also meine Meinung. und die konnt emir keiner mehr nehmen. So bereitete ich also nicht nur meinen sondern auch ihren Umzug vor. Beim ersten Besuch hatte ich noch etwas gemischte Gefühle gegenüber der Pflegemutter. Sie war eher ein Katzenmensch als ein Menschenmensch. Doch das änderte sich schlagartig, nachdem ich bei ihr angerufne hatte und erneut zu Besuch kommen wollte, inklusive Transportbox für Prinzessin. In den folgenden Wochen bis zum Umzug ist sie sogar eine wunderbare Gesprächspartnerin geworden. Wir wussten ja beide: Kuka braucht endlich einen Einzelplatz.
Dann ging alles im Akkord. Vk, Transport, Umzug. Und dann war sie da. Ihr habt oben die Bilder von dem Tag gesehen, da war sie grade 5 Minuten da. Sie wusste wie schon bei meinem zweiten Besuch: Mein Mensch. Mein Reich. Ich habe in den ersten Wochen das Katzenklo mehrmals umplatziert bis ich die beste Lösung hatte. Sie hat es mir nicht einmal krum genommen. Ihren Zimmertrinkbrunnen hat sie auch nie für Wasserspielerein benutzt, alles immer schön und sauber gelassen. Den Kratzbaum ausgiebigst genutzt. An der Front also keine Probleme.
Ihre Fellpflege hat sie schon immer alleine übernommen. Ich gab ihr weiterhin ihre Malzpaste. Hatte sie vor der Abreise aus Unruhe auf dem Rücken nicht ordentlich geputzt, sodass sich Knoten bildeten, wurde ich nach 2 Wochen Zeuge dessen, wie sie sich derer wieder entledigte: Nach und nach riss sie sich alle Knoten einzeln aus. Den dicksten habe ich ihr während sie fraß halb abrasiert, sodass auch der irgendwann ab war. Jetzt ist das Fell wieder durchweg weich. Ohne irgendeine Hilfe. Selbst ist die Frau.
Und doch, einige Probleme sind übrig geblieben: Immer wieder fiel sie grundlos plötzlich über uns her. Einmal fest krallen, dann abhauen. Ich sah durchaus leicht suizidgefährdet aus bei den ganzen Kratzern. Oder schlug kurz nach dem kraulen zu.
Ich habe nun mal keine Katzenvorerfahrung, deshalb tat es ganz gut zu wissen, dass sie das auch schon bei anderen gemacht hat. Aber das war kein Grund, es ihr nicht abzugewöhnen. Laut werden war natürlich keien Alternative. Hätte eh nichts gebracht. Mein erhobener Finger war da schon verständlicher. Doch eines Tages hatte ich eine andere Idee. Als sie mal wieder in Buckelhaltung ging, um mich gleich böse anzuspringen, machte ich es ihr nach. Fauchen. Hand wie eine Pfote warnend erhoben. Strenger Blick. Es dauerte 2sec, dann spiegelte sich in ihrem Gesicht erst Verwirrung, dann Erstaunen und dann Verständnis ab. Sie ließ es. Und seit dem ist das nur noch sehr sehr selten vorgekommen. Wenn doch, mache ich wieder das Selbe und sie weiß dann genau, dass das falsch ist.
Zum Ursprung dieses Verhaltens habe ich nach ausführlicher Internersuche meine ganz eigene Therie: Kleinen Kitten gewöhnt man das Anspringen und spielerische beißen und kratzen nach einiger Zeit ab. Da Katzenerziehung aber meistens immer noch stark verbal stattfindet, konnte ihr das nie jemand abgewöhnen. Sie hat es einfach nicht verstanden. Ein "AUA! NEIN" oder Ähnliches hört sie ja schließlich nicht. Wenn sie jetzt etwas nicht möchte, gibt sie mir normal mit eingezogenen Krallen einen Klaps. Da kann man nicht meckern.
Auf verschiedenen Seiten habe ich über die Körperhaltungswarnehmung der Katzen gelernt. Nun zwinker ich ihr regelmäßig zu. Und sie zwinkert zurück.
Grade sind wir dabei zu klären, dass lautes Maunzen (super deutlich und in allen vorstellbaren Tonlagen) morgens um 5 nicht die feine katzische Art ist. Sie weiß genau, dass jemand auf ihr Maunzen reagiert. Früher hat sie bei unserem Nicht-Reagieren etwas runtergeworfen. Sie weiß, dass gibt Aufmerksamhkeit. Das hat aufgehört. Stattdessen steht sie auf meinem Nachttisch und maunzt mir vorwurfsvoll ins Ohr. :-D
Auch sonst wirft sie öfter mal was runter. Kann sie nicht den vorsichtigen Katzengang? Oh doch. Aber warum sollte sie etwas nicht runterwerfen, es macht ja in ihren Ohren keinen Krach. Andere haben Angst, lernen, runterwerfen erschreckt. Aber sie ist elrnfähig. Zweimal hat sie meine kleine Blumenwase absichtlich umgeworfen. Da habe ich sie ihr unter die Nase gehalten und dann den Rest über irh ausgeleert. Der Teppich ist schnell wieder getrocknet. Und sie gibt seit dem besonder acht, das nasse Ding nicht umzuwerfen, es könnte sich ja wehren. Wenn sie sonst Unfug macht, was selten genug vorkommt, stampfe ich einmal feste auf den Boden. Sie weiß genau, dass sie Quatsch macht und lässt es sofort sein, sodass ich sie kaum noch antippen muss.
Ihre Kuschelhöle, in die sie sich in der PS immer zurückgezogen hat, steht unbeachtet rum. Auch sonst hat sie keinen Wunsch mehr danach, sich zu verkriechen, höchstens mal unter das hohe Bett. Sonst schläft sie am liebsten immer genau da, wo ich bin. Auf meinem Bett, in dem Körbchen auf meinen Schreibtisch, das da extra für sie steht. Auf den beiden Sitzssäcken oder im weit geöffneten Kleiderschrank. Auch die Transportbox steht immer als Rückzugsort offen rum. Sie mag die gerne, aber nutzt sie kaum noch.