Ich unterstreiche das was Zwillingsmami geschrieben hat voll und ganz.
Denn Jayday, keiner hier kann in Eurer Leben schauen und weiß was schon alles vorgefallen ist oder sich ein Urteil bilden, denn genau wie Zwillingsmami schrieb, jede Geschichte hat immer zwei Seiten.
Ich persönlich glaube nicht, dass es Egoismus ist, das Verhalten Deines Mannes. Oder das er ein Macho ist o.ä. was geschrieben wurde.
Das Verhalten sich zurückzuziehen, nichts zu sagen, nicht zu reden kenne ich auch nur zu gut.
Ich weiß wie Scheiße sich das anfühlt.
Aber man sollte auch mal die Seite sehen, des Mannes.
Wenn er nie gelernt hat, sich mitzuteilen (und keiner weiß, wie er aufgewachsen ist, oder was er erlebt hat) und er nie gefordert wurde in dem Punkt zu lernen das mitteilen auch befreiend sein kann, dann ist sein Verhalten für ihn normal.
Er weiß wahrscheinlich noch nicht mal wirklich, was er damit Dir antut.
Oder es kommt nicht an ihn ran, weil er zu beschäftigt mit sich selbst ist.
Anfangs war es bei uns auch so, dass mein Mann sich zurückzog, nicht mehr redete, sich verschlossen hat.
Aber heute kenne ich den Grund dafür. Ich bezog es immer auf mich und litt extrem darunter. Heute weiß ich aber die Gründe dafür und kann ihm gar kein Vorwurf machen.
Sondern wie ich schon sagte, ich konnte nur mein Verhalten verändern.
Und wichtig hierbei ist:
1. Sich selbst die Frage stellen, was genau will ich
2. Geduld, viel Geduld
3. Erkennen dass mein Gegenüber vielleicht extreme Probleme hat
4. Andere Wege einschlagen, als die bisher nicht funktionierenden
Denn frag Dich doch mal folgendes:
Er ist Alleinverdiener. Ihr habt gebaut, habt Kinder und nun kamen die Katzen.
Vielleicht macht ihm das alles erhblichen Druck, denn egal wie modern Menschen heutzutage sind, bin ich der Meinung dass ein Mann tief in sich immer noch ein Mann ist und sein will. Was heißt, er weiß das es allein an ihm hängt, die Familie zu ernähren, das Haus zu halten/bezahlen, Kinder kosten eine Menge. Katzen auch.
Ich weiß nicht wieviel er verdient, aber vielleicht wächst ihm genau das über den Kopf und er fühlt sich wie ein Versager. Vielleicht ist er unglücklich in seiner Position, weil er egal wie es sich abmüht sieht, dass er kaum zu schaffen ist.
Ja, er rechtfertig nicht, es an Dir auszulassen. Aber ich glaube er ist sich dessen gar nicht bewußt, denn ich habe es so kennengelernt, dass manche Männer es nicht schaffen sich fallenzulassen.
Und früher dachte ich immer, warum tut man dem Menschen den man angeblich liebt so weh?
So sah ich es früher.
Heute sehe ich es anders.
Denn keiner weiß, wen er hat. Wenn er niemanden hat, ausser Dich, dem er sich mitteilen könnte, und immer alles mit sich selbst ausgemacht hat, liegt es Nahe, dass Du die Person bist, die es abbekommt.
Bei wem sonst kann es denn so offen sein, er selbst zu sein??
Denn ich glaube er will Dir nicht absichtlich weh tun, sondern muss lernen, wie man richtig (Deiner/unserer Meinung nach) mit Problemen umgeht.
Seiner Meinung nach geht er richtig damit um, wie er bisher kannte.
Ich glaube, das er so extreme Probleme mit sich selbst hat, dass er weiteres ausblendet und sich dessen nicht wirklich bewußt ist.
Lass ihm Zeit, lass ihm die Zeit mit sich alleine.
Geh aber zu ihm und stoß ihm dass mal vor de Kopf. Diskutier aber nicht (ich weiß es ist sehr schwer) sondern sage ihm genau das, frag ihn, ob er sich als Mann in seiner Rolle in irgendeiner Form als Versager fühlt.
Gib ihm gleichzeitig das Gefühl, dass er das nicht ist. Sondern Du verstehst, dass es ihm viel Druck macht. Mach ihm dabei klar, dass Du aber in der Rolle als Frau traurig bist.
Das Du ihm zur Seite stehen willst, es aber durch sein Verhalten gar nicht kannst.
Versuch ihm "durch die Blume" das Gefühl zu geben, dass Du an seiner Seite stehst, aber dennoch auch Deine Wünsche hast, die er respektieren muss.
Es ist ein schmaler Grat, diesen Mittelweg zu finden.
Du selbst aber solltest Dir Hilfe holen, erstmal Dein Selbstbewußtsein so zu festigen, dass Du Deinen Standpunkt auch klar vertreten kannst.
Ich sehe Dich nicht als Heimchen und Unterwürfige, sondern glaube dass Ihr beide nie gelernt habt, wie man MITEINANDER umgeht.
Mach den ersten Schritt. Einen Versuch.
Ein anderer als Du bisher gemacht hast, denn mit Deine, Verhalten das bisher kam, hat sich nichts verändert. Wer weiß, ob es ignoranz oder nicht erkennen, oder schlichtweg nicht verstehen seinerseits war.
Mein Mann sagte mal: Wenn Du mir etwas mitteilst und sich nichts verändert, dann ist es nicht, weil es mich nicht interessiert oder es mir egal wäre, es ist schlichtweg einfach so, dass ich diesen Wink oder Weg nicht verstanden habe. Dann versuch bitte einen anderen einzuschlagen, den ich dann vielleicht verstehe.
Und genau so ist es.
Für uns ist es klar. Wir denken wir drücken es richtig aus.
Aber ist dem wirklich so? Was wir verstehen heißt lange nicht, dass es jeder so verstehen würde.
Das musste ich auch erstmal lernen.