dhalia
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Liebe Jayda,
grade habe ich deinen Fred überflogen und war anfangst eigentlich überzeugt, dass ihr schnell eine gute Lösung finden könnt, aber dass dein Mann die Katzen jetzt auf einmal abgeben möchte ist schon ein dickes Ding!
Ich glaube, deine Idee mit dem Brief ist gut - und wenn es dir nur hilft, deine Gedanken zu sortieren und deine Meinung zu bilden und zu festigen. Vielleicht sieht die Welt dann heute abend für dich schon wieder ein wenig anders aus.
Was Fellpopo auf Seite 9 geschrieben hat, finde ich toll! Aber ich glaube, dass das auch nicht immer leicht war. Ich möchte mir nicht anmaßen, deine Beziehung zu deinem Mann zu beurteilen, aber ich glaube, du kannst viel dafür tun, damit du dich besser fühlst. Ich versuche in solchen Situationen meine Wut ein wenig zu dämpfen, indem ich mir überlege, warum mein Gegenüber so komisch handelt, vielleicht engstirnig, egoistisch und stur ist - er kennt es nicht anders, ist vielleicht selber ratlos und versucht seine Ratlosigkeit oder seine Unbeholfenheit zu überspielen - das wäre doch schließlich nicht männlich... und ich glaube, mit Tränen, Geschrei, fliegendem Geschirr oder was es sonst noch alles gibt, wird die Ratlosigkeit und Unbeholfenheit nur noch größer. Wie soll "mann" also reagieren?! Einmal auf den Tisch hauen und die Sache ist erledigt - war früher schließlich auch schon immer so und bei Oma und Opa hat das auch geklappt. In der Beziehung sind Männer dann wohl doch das schwächere Geschlecht... 😉
Ich glaube, wenn du deinen Mann überzeugen möchtest, dass die Katzen bei euch am besten aufgehoben sind, dann schaffst du das am ehesten mit ruhigen Worten, geduldigem Zuhören (! - vielleicht ist ihm gar nicht bewusst, warum genau er die Katzen nicht mehr möchte - ich denke, die Haare und das laute Toben sind nur vorgeschobene Gründe, vielmehr glaube ich fast, dass er eifersüchtig ist, aber das will vermutlich niemand gerne hören wollen), ganz viel Selbstbewusstsein, sinnvollen Argumenten und mit Liebe für deinen Mann. Dann wird er auch merken, dass seine Reaktionen total überzogen waren. Erkläre ihm dass du die Katzen in dein Herz geschlossen hast, die Kinder ebenso, dass du ihn aber auch liebst, und deswegen mit ihm gemeinsam einen Kompromiss finden möchtest (der natürlich am Ende heißt, dass die Katzen bleiben. 😉 )
Mein Freund und ich sind beide mit Katzen groß geworden, aber irgendwie kam der Schritt zur Katze immer von mir. Als dann irgendwann eine zweite einziehen sollte, war es aber trotzdem mein Freund, der das eigentlich nicht wollte - mit den unterschiedlichsten Begründungen. Mittlerweile leben hier jetzt wirklich zwei Katzen, und auch wenn wir immernoch viele Probeme mit den beiden Grummelchen haben, er (wie auch ich) würde die beiden um nichts in der Welt wieder abgeben wollten.
Ich denke, dass es helfen könnte, wenn dein Mann einfach Gelegenheit bekommt, eine bessere Beziehung zu den Katzen aufzubauen. Was hier schon oft vorgeschlagen wurde, dass du die Katzen ko spielst, während dein Mann die Kinder ins Bett bringt, würde ich genau umgekehrt machen. Dabei kann er sie vielleicht auch noch mit ein paar Leckerlies versorgen und sich über die Zuneigung der Katzen freuen. Beziehe ihn mehr in die Katzenpflege ein, damit er merkt, wie wichtig er ist, überlasse ihm erstmal die wichtigen Sachen wie Füttern und Spielen und kümmere du dich um das Saugen und Putzen der Katzenklos, dann fühlt er sich auch nicht mehr ausgeschlossen.
Ich denke, die Katzen von ihm fern zu halten ist der falsche Weg. (Kleiner Praxis-Tip am Rande - auf unserer Couch liegt mittlerweile eine Decke, die sich ganz leicht absaugen lässt und in der die Katzenhaare nicht ganz so fest hängen bleiben wie auf dem ursprünglichen Microfaser-Bezug).
Liebe Jayda, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Atme tief durch, gönn dir was Gutes und werde wieder ein wenig ruhiger. Niemand ist gestorben, es gibt lediglich Probleme, die gelöst werden wollen - daran kannst du, bzw. eure Beziehung nur wachsen. Dein Mann und du, ihr habt Gründe, weswegen ihr euch mal zusammen getan habt, und die wird es sicherlich immernoch irgendwo (vielleicht manchmal ein wenig versteckt) geben. Der Sinn einer Beziehung ist doch, gemeinsam in eine Richtung zu gucken, aber das gelingt nur, wenn sich beide Partner voll und ganz akzeptieren, lieben und über Probleme reden und sie gemeinsam aus dem Weg räumen können. Aus dem, was du geschrieben hast, würde ich mit Küchen-Psychologie jetzt auch deuten, dass es bei euch beiden vermutlich noch ein paar Probleme mehr gibt, als nur die Katzen - aber vielleicht sind die Katzen ein guter Anlass, sich dieser Probleme gemeinsam anzunehmen und sie aus dem Weg zu schaffen und für die Zukunft zu lernen.
Mein Vater übrigens der immer strikt gegen Katzen war, und sich auch nie kümmern wollte, den habe ich eines morgens beobachtet, wie er in der Küche stand, der Katze den Kopf tätschelte und mit Zuckerstimme sagte "Na, du kleine Mieze, soll der Papi dir noch ein bisschen Futter geben?" - später darauf angesprochen, hat er das natürlich abgestritten... 😉
Ich drück dir die Daumen! 🙂
die einzige wirklich hilfreiche Antwort hier
Danke Kater Charlie